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Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...

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Werner Meinefeld<br />

renzen einberufen worden wären 1 <strong>–</strong> was also ist das Besondere in der Beziehung<br />

des Menschen zu seiner natürlichen Umwelt heute?<br />

I. Charakteristika der Mensch-Umwelt-Beziehung heute<br />

Im Vergleich zu früheren Zeiten kommen im 20. und 21. Jahrhundert drei<br />

Faktoren zusammen, die die Handlungsweisen des Menschen mit einer wesentlich<br />

größeren Brisanz für die Umwelt versehen:<br />

• Dank einer hochentwickelten Technologie sind wir erstens unermesslich<br />

viel effizienter in unserem Einwirken auf die Umwelt,<br />

• was uns zweitens in die Lage versetzte, die Zahl der lebenden Menschen<br />

gegenüber der früher möglichen Bevölkerungsdichte ungeheuer<br />

zu steigern;<br />

• dies aber hatte drittens Konsequenzen für die Gestaltung der sozialen<br />

Organisation des Zusammenlebens der Menschen.<br />

Letzteres <strong>–</strong> die veränderte soziale Organisation <strong>–</strong> ermöglichte ihrerseits<br />

wiederum weitere Fortschritte in der Beherrschung der Natur: Der Kreis des<br />

Zusammenwirkens dieser drei Faktoren schloss sich und führte in einen sich<br />

wechselseitig verstärkenden Prozess, der die große Zivilisationsleistung des<br />

Menschen überhaupt erst ermöglichte, zugleich aber auch die Fähigkeit zur<br />

Gefährdung der gegebenen Umwelt in einem zuvor nicht vorstellbaren Ausmaß<br />

erhöhte.<br />

Mit der Beschreibung dieses Wirkungszusammenhangs müssen wir aber<br />

auch festhalten: Die Umweltgefährdung durch menschliches Handeln ist kein<br />

Unfall; sie ist keine Fehlentwicklung in der Herausbildung unserer Zivilisation,<br />

sondern sie ergab sich folgerichtig aus den Merkmalen eines Prozesses,<br />

der zum Zweck der Verbesserung der Lebensverhältnisse von den Menschen<br />

selbst betrieben worden ist, nun aber Effekte zeitigt, die nicht beabsichtigt<br />

und nicht erwartet waren.<br />

Ein entscheidender Faktor in diesem Prozess war die Industrialisierung<br />

der Produktionsweise. Sie ermöglichte die Herstellung von Gütern in einer<br />

Menge und Qualität, die zuvor undenkbar war. Dies war aber nur zu leisten,<br />

wenn einerseits enorme materielle und energetische Ressourcen verbraucht<br />

werden konnten, und wenn andererseits die Gesellschaft so gestaltet<br />

1 Für historische Beispiele siehe z. B. Rolf Peter Sieferle (Hrsg.), Fortschritte der Naturzerstörung,<br />

Frankfurt: Suhrkamp 1988.

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