Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...
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Wolfgang Arlt<br />
müssen Industrieländer massiv Kohlendioxid einsparen, während Entwicklungsländer<br />
noch ein wenig zulegen dürfen. Für Deutschland wird eine Verringerung<br />
auf 20 % verlangt. Dieser Wert wird eine schwere Belastung für die<br />
Industrie, den Lebensstandard und die Lebensverhältnisse in Deutschland.<br />
Bei der jetzigen nicht-nachhaltigen Energieversorgung nutzen wir die in<br />
Hunderten von Millionen Jahren angelegten Vorräte aus. Große Vorräte erleichtern<br />
die technische Umsetzung, nur deswegen sind z. B. Großkraftwerke<br />
möglich, die möglichst kontinuierlich laufen. Nachhaltige Energieversorgung<br />
ist unstet (Wind-Flaute, Tag-Nacht, …) und nicht in großen Einheiten wie<br />
1.000 MW-Kraftwerke darstellbar. Beide Bedingungen bedeuten einen Wechsel<br />
eines Paradigmas, so dass man zu recht von einem Anfang einer industriellen<br />
Revolution sprechen kann.<br />
Die schon laufenden Änderungen sind vom einzelnen Menschen kaum<br />
wahrnehmbar, ein warmer Sommer <strong>oder</strong> ein kalter Winter sind nur Blitzlichtaufnahmen<br />
eines langen Films. Alarmiert sind heute schon Versicherungen,<br />
allen voran die Münchner Rück, die aus den Prämien von heute die Schäden<br />
von morgen zahlen müssen.<br />
Eine der spannenden Fragen ist, ob man zur Durchführung der Revolution<br />
eine Brückentechnologie wie z. B. die Kernkraft braucht. Es ist nicht klar,<br />
wie lang (in Jahren) und wie breit (wieviele Brückentechnologien müssen entwickelt<br />
werden) die Brücke ist.<br />
Möglichkeiten der Vermeidung des <strong>Klimawandel</strong>s<br />
Es zeichnet sich eine sehr einfache aber hochgradig unsoziale Lö sung dadurch<br />
ab, dass die günstig erreichbaren Vorräte sichtbar schwinden. In der<br />
Erdölförderung dürfte der Hubbert-Peak (das Maximum der Ölförderung)<br />
überschritten sein, was nach den Leh ren der Volkswirtschaft zunehmend zu<br />
steigenden Preisen führen wird. Verschärft wird die Konkurrenz um die Vorräte<br />
durch eine weiter steigende Weltbevölkerung und einen zunehmenden<br />
pro-Kopf-Verbrauch auch der armen Länder, das Problem wird quadriert.<br />
Die Technik der neuen Energieversorgung wird von den technisch hochentwickelten<br />
Ländern wie z. B. Deutschland kommen, den hier tätigen Firmen<br />
fehlt jedoch noch der Kunde für die neue Technologie. In einer Gesellschaft<br />
wie der deutschen, in der das Wort „billig“ eine überragende Bedeutung besitzt,<br />
wird kaum ein Bürger Mehrkosten freudig aufnehmen.