Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...
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Michael Richter<br />
aufgrund des nunmehr mangelhaften Schwammeffektes der Wälder und ihrer<br />
Böden ungebremst abfließen. Eine treibende Kraft ist also letztlich die Umweltzerstörung<br />
seitens einer „Holzmafia“ (ein Verbund aus Waldpächtern<br />
<strong>oder</strong> -eignern, Mitgliedern der forstlichen Aufsichtsbehörden, Transporteuren<br />
und Aufkäufern), die seit Jahrzehnten zu einer Degradierung der natürlichen<br />
Schutzfaktoren führt (Schickhoff 2002 und Abb. 9).<br />
VI. Klimaforscher: Gratwanderer zwischen Wahrheit und<br />
Panikmache?<br />
Der vorliegende Artikel macht deutlich, dass unter den Klimaforschern<br />
mitnichten Konsens bezüglich der zukünftigen Entwicklung besteht. Nicht<br />
einmal die Beurteilung des momentanen Temperaturgangs ist eindeutig,<br />
denn die Erwärmung seit den 1850er Jahren erfolgt von einem Tiefpunkt aus,<br />
der seit 8.000 Jahren einzigartig gewesen sein dürfte. Negativmeldungen wie<br />
jene, dass es sich um einen besonders rasanten Wandel handelt, sind ebenso<br />
unzutreffend wie jene, dass sich die Gletscher seit Ende der Eiszeit noch nie<br />
so weit zurück gezogen hätten wie heute. Informationen zur Stärke des aktuellen<br />
<strong>Klimawandel</strong> seitens der Fachleute sind also verwirrend, was letztlich<br />
von der Zeitperspektive abhängt: Betrachtet man die momentane Erwärmung<br />
innerhalb der jetzigen Warmzeit, so ist sie harmlos und pendelt sich seit dem<br />
schnellen Wiederanstieg der Temperaturen nach dem 8 k-Event (Abb. 1 e)<br />
wieder auf das postglaziale normale Maß ein. Betrachtet man die momentane<br />
Erwärmung vom Ausgangspunkt 1850, also ab der Kleinen Eiszeit, so ist sie<br />
durchaus beachtlich, wenn auch nicht außergewöhnlich. Gleiches gilt für die<br />
letzte Phase, wenn man den Wieder-Einsatz der Erwärmung ab einer weiteren<br />
kleinen Depression von ca. 1945 bis 1975 verfolgt (Abb. 2 a). Auch dieser<br />
letzte Temperaturanstieg seither ist harmlos, wenn man ihn in Relation zu<br />
abrupten, dramatischen Klimawechseln beispielsweise während der Dansgaard-Oeschger-Ereignisse<br />
setzt, die sich in Grönland auf bis zu 12 K im Laufe<br />
von nur zwei Jahrzehnten belaufen sollen (Rahmstorf & Schellnhuber 2007 6 ).<br />
In jedem Fall erfolgt die Perspektive der bislang vermerkten Temperaturzunahme<br />
aus einer Depression, also aus einer Kühlphase heraus. Somit erscheint<br />
der Erwärmungstrend weit weniger dramatisch als gemeinhin angenommen<br />
und verkündet wird. Falls nicht schon erfolgt, dürfte sich in einem<br />
nächsten Schritt eine starke Verunsicherung im Publikum einstellen, solange<br />
Klimaskeptiker vorläufig noch eher zaghaft darauf hinweisen, dass in