Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...
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70 65 60 55 50 45 40 0° 0,8 Klimawandel – Faktum oder Spuk? 1,6 0,8 0,8 0,4 1° 1,2 1° 1,2 35 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 35 Abb. 3: Lineare Trendstrukturen der bodennahen Lufttemperatur in °C, Europa, Jahreswerte, 1951–2000 (Quelle: Schönwiese und Janoschitz, 2008 b). wie für verschiedene Zeiträume vorgestellt werden. Für das Frühjahr ergeben sich im Zeitraum 1971–2000 für ganz Deutschland beachtliche Erwärmungstrends mit einem Schwerpunkt von fast 2 K im NE, während im Sommer nur Süddeutschland eine Temperaturzunahme von 1 bis 1,5 K aufweist und hier auch im Herbst und Winter abgemilderte Verhältnisse vorliegen (0,5 bis 1 K). Deutlich schwächere Aufheizungen liegen im NW im Bereich des Unterlaufs der Elbe vor, wo einzig das Frühjahr einen früheren Einsatz milder Temperaturen belegt. Bei all diesen mehr oder weniger deutlichen Veränderungen fallen allerdings über dem Land engere Scharungen von Isolinien auf, die klimatologisch nur schwer interpretierbar sind. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass Messungen, die den Karten zugrunde liegen, trotz Datenbereinigungs- und Datenangleichungsverfahren auch mit Fehlern behaftet sein dürften. Zu den Ursachen zählen Standortwechsel von Stationen, lokal begrenzte Klimaveränderungen im Stationsgebiet durch Siedlungsexpansionen oder Landnut- 1° 1,2 0,8 1,2 0,8 0,8 1,2 0,4 0° 0,4 -0,4 21
22 70 65 60 55 50 45 40 0 -100 100 200 100 0 100 100 200 -100 Michael Richter 0 35 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 35 Abb. 4: Lineare Trendstrukturen der Jahressummen des Niederschlags in mm/a für Europa, 1951–2000 (Quelle: Schönwiese und Janoschitz, 2008 b). 0 zungsänderungen sowie Austausch des Instrumentariums, das heute durchweg viel empfindlicher anschlägt als vormals. An die globale Erwärmung sind weitere Klimaelemente angebunden, wenn auch nicht im gleichförmigen Verlauf. So besteht im Wasserhaushalt über gesteigerte Verdunstungsraten eine Verbindung zu den Niederschlägen. Abb. 4 belegt z. B. ein kaum interpretierbares Muster, sieht man davon ab, dass die Atlantikküsten in NW-Europa offensichtlich durch Niederschlagzunahmen geprägt sind (in West-Schottland über 200 m/a, in Südnorwegen sogar über 300 mm/a) und die Mittelmeerregion trockener geworden ist (vor allem in Süditalien). Beschränkt man die Perspektive auf Deutschland ist während des letzten Jahrhunderts vor allem die ohnehin schon warme Ober- und Niederrheinebene von einer recht deutlichen Erwärmung zwischen 1 und 1,5 K, stellenweise sogar von knapp über 2 K betroffen (Abb. 5 c), und auch die Mittelge- 200 100 0 200 100 -100 0 100 0 0 0 0 100
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wie für verschiedene Zeiträume vorgestellt werden. Für das Frühjahr ergeben<br />
sich im Zeitraum 1971<strong>–</strong>2000 für ganz Deutschland beachtliche Erwärmungstrends<br />
mit einem Schwerpunkt von fast 2 K im NE, während im Sommer nur<br />
Süddeutschland eine Temperaturzunahme von 1 bis 1,5 K aufweist und hier<br />
auch im Herbst und Winter abgemilderte Verhältnisse vorliegen (0,5 bis 1 K).<br />
Deutlich schwächere Aufheizungen liegen im NW im Bereich des Unterlaufs<br />
der Elbe vor, wo einzig das Frühjahr einen früheren Einsatz milder Temperaturen<br />
belegt.<br />
Bei all diesen mehr <strong>oder</strong> weniger deutlichen Veränderungen fallen allerdings<br />
über dem Land engere Scharungen von Isolinien auf, die klimatologisch<br />
nur schwer interpretierbar sind. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass<br />
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