Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...

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23.01.2013 Aufrufe

Alexandria 2.0 Zur digitalen Zukunft der Bibliotheken Auf dem Weg in die Zukunft stellen sich für die Bibliotheken einige Herausforderungen. Die Rechtsprechung orientiert sich immer noch stark am Papier, obwohl es hier schon einige Ansätze zur Anpassung gegeben hat. Ich bin kein Jurist und halte mich deshalb an dieser Stelle besser zurück. Mehr kann ich dagegen zur Technik sagen. Hier stehen inzwischen viele Möglichkeiten zur Verfügung, digitale Inhalte zu schützen, so dass man nachträgliche Veränderungen erkennen und auch die Herkunft einer Kopie bestimmen kann. Als Stichwort sei hier nur das digitale Wasserzeichen genannt, bei dem sehr kleine, praktisch unsichtbare, aber systematische Veränderungen an den Bits der digitalen Darstellung vorgenommen werden, die sich später wieder auslesen lassen 22 . Von der Dauerhaftigkeit der Aufbewahrung habe ich schon gesprochen. Ich sage hier nur noch einmal sehr deutlich, dass das mit hohem Aufwand und mit Kosten verbunden sein wird. Und genau deshalb wird es auch eher eine Aufgabe für größere Einrichtungen wie Bibliotheken sein. Die Analyse des Bestands in dem Versuch, das enorme Wissen zu erschließen, das in den vielen aufbewahrten Einheiten steckt, geht sicher über die Aufgabe einer Bibliothek hinaus; da müssen schon die Benutzer mithelfen. Aber für die Kanonisierung und Systematisierung muss diese Analyse zumindest ein Stück weit auch in den Bibliotheken selbst stattfinden. Und dann kann man ja noch fragen, wie eine Bibliothek sich denn mit ihrem Bestand im Web präsentieren sollte. Da hat es in der Science-Fiction-Literatur durchaus schon Vorschläge gegeben, Virtuelle Realität einzusetzen, so dass man am Bildschirm durch die Regale spazieren und eben wieder stöbern kann, so wie man es doch in den Räumen der Bibliothek selbst auch so gern gemacht hat. Es gibt Vorschläge für Visualisierungen des Bestandes wie auch einzelner Bücher, die versuchen, inhaltliche Zusammenhänge als Grafik zu veranschaulichen. Das alles hat aber im Moment noch eher experimentellen Charakter. Ein besonders anschauliches Beispiel zeigen die Arbeiten meines Kollegen Daniel Keim von der Universität Konstanz mit der Analyse der Bücher von Jack London und Mark Twain 23 . 22 Klaus Schmeh: Versteckte Botschaften. Die faszinierende Geschichte der Steganografie. Heise Verlag, Hannover 2009, ISBN 978-3-936931-54-9. 23 Keim, D., Oelke, D.: Literature fingerprinting: a new method for visual literary analysis, IEEE Symp. of Visual Analytics in Science and Technology (VAST), 2007, IEEE Press 145

VI. Abschluss und Ausblick 146 Klaus Meyer-Wegener Zum Abschluss wiederhole ich die aus meiner Sicht wichtigsten Aufgaben der Bibliotheken auch für die Zukunft: Gewährleistung der Dauerhaftigkeit auch als verlässliche Referenz für Quellenangaben und Kanonisierung, also Auswahl der relevanten Dokumente. Das bleibt, gerade auch in Zeiten des Internets. Bildlich gesprochen werden Bibliotheken damit so etwas wie der Fels in der Brandung des tosenden „Meers“ Internet, und das werden wir immer brauchen.

Alexandria 2.0 <strong>–</strong> Zur digitalen Zukunft der Bibliotheken<br />

Auf dem Weg in die Zukunft stellen sich für die Bibliotheken einige Herausforderungen.<br />

Die Rechtsprechung orientiert sich immer noch stark am Papier,<br />

obwohl es hier schon einige Ansätze zur Anpassung gegeben hat. Ich bin<br />

kein Jurist und halte mich deshalb an dieser Stelle besser zurück. Mehr kann<br />

ich dagegen zur Technik sagen. Hier stehen inzwischen viele Möglichkeiten<br />

zur Verfügung, digitale Inhalte zu schützen, so dass man nachträgliche Veränderungen<br />

erkennen und auch die Herkunft einer Kopie bestimmen kann.<br />

Als Stichwort sei hier nur das digitale Wasserzeichen genannt, bei dem sehr<br />

kleine, praktisch unsichtbare, aber systematische Veränderungen an den Bits<br />

der digitalen Darstellung vorgenommen werden, die sich später wieder auslesen<br />

lassen 22 .<br />

Von der Dauerhaftigkeit der Aufbewahrung habe ich schon gesprochen.<br />

Ich sage hier nur noch einmal sehr deutlich, dass das mit hohem Aufwand<br />

und mit Kosten verbunden sein wird. Und genau deshalb wird es auch eher<br />

eine Aufgabe für größere Einrichtungen wie Bibliotheken sein. Die Analyse<br />

des Bestands in dem Versuch, das enorme Wissen zu erschließen, das in den<br />

vielen aufbewahrten Einheiten steckt, geht sicher über die Aufgabe einer Bibliothek<br />

hinaus; da müssen schon die Benutzer mithelfen. Aber für die Kanonisierung<br />

und Systematisierung muss diese Analyse zumindest ein Stück<br />

weit auch in den Bibliotheken selbst stattfinden. Und dann kann man ja noch<br />

fragen, wie eine Bibliothek sich denn mit ihrem Bestand im Web präsentieren<br />

sollte. Da hat es in der Science-Fiction-Literatur durchaus schon Vorschläge<br />

gegeben, Virtuelle Realität einzusetzen, so dass man am Bildschirm durch die<br />

Regale spazieren und eben wieder stöbern kann, so wie man es doch in den<br />

Räumen der Bibliothek selbst auch so gern gemacht hat. Es gibt Vorschläge<br />

für Visualisierungen des Bestandes wie auch einzelner Bücher, die versuchen,<br />

inhaltliche Zusammenhänge als Grafik zu veranschaulichen. Das alles<br />

hat aber im Moment noch eher experimentellen Charakter. Ein besonders anschauliches<br />

Beispiel zeigen die Arbeiten meines Kollegen Daniel Keim von<br />

der Universität Konstanz mit der Analyse der Bücher von Jack London und<br />

Mark Twain 23 .<br />

22 Klaus Schmeh: Versteckte Botschaften. Die faszinierende Geschichte der Steganografie.<br />

Heise Verlag, Hannover 2009, ISBN 978-3-936931-54-9.<br />

23 Keim, D., Oelke, D.: Literature fingerprinting: a new method for visual literary analysis,<br />

IEEE Symp. of Visual Analytics in Science and Technology (VAST), 2007,<br />

IEEE Press<br />

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