Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...
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Klaus Meyer-Wegener<br />
stands auf diese Weise digitalisieren zu können. Dabei wird auf das Urheberrecht<br />
erst einmal keine Rücksicht genommen; wie schon öfters (StreetView)<br />
prescht Google hier einfach mit der technischen Machbarkeit vor. Seit 2007 ist<br />
nun auch eine deutsche Landesbibliothek mit dabei: Die Bayerische Staatsbibliothek,<br />
die ich ja oben schon erwähnt hatte, überlässt als erste deutsche Bibliothek<br />
Google die Digitalisierung von etwa einer Million urheberrechtsfreier<br />
Werke aus den historischen Beständen und aus Spezialsammlungen. Ausgenommen<br />
sind nur Handschriften- und Inkunabelbestände sowie seltene und<br />
besonders wertvolle historische Drucke. Google darf die Bücher in Google<br />
Books zeigen, dafür erhält die Staatsbibliothek die digitalen Versionen kostenlos<br />
und darf sie ebenfalls ins Web stellen. Hier hat man also keine Probleme<br />
mit dem Copyright, wie schon bei den Gutenberg-Projekten. Ansonsten<br />
dauern die juristischen Auseinandersetzungen um das Google-Projekt herum<br />
an; auch vor amerikanischen Gerichten wird nach wie vor über die Zulässigkeit<br />
der Vorgehensweise und eine eventuelle Kompensation der Autoren gestritten.<br />
Es würde zu weit führen und übersteigt auch meine Kompetenz, die<br />
Details dieser Auseinandersetzung hier zu diskutieren. Ein gravierendes Problem,<br />
mit dem sich auch die Bibliotheken zukünftig beschäftigen müssen,<br />
wird damit aber schon deutlich.<br />
Eine kleine Abschweifung sei mir noch gestattet. Ich hatte schon davon<br />
gesprochen, dass kaum jemand längere Texte am Bildschirm liest. Lange<br />
Jahre war das auch so, und die Gründe dafür ließen sich objektiv feststellen:<br />
Druck auf Papier hat eine Auflösung von ungefähr 1.000 Punkten pro Zoll, so<br />
dass der Text gestochen scharf wirkt. Ein Bildschirm erreicht dagegen nur ungefähr<br />
100 Punkte pro Zoll. Gegen den dann sichtbaren „Treppchen-Effekt“<br />
kann man zwar mit einigen Tricks angehen, aber auch die führen zu einer gewissen<br />
Unschärfe, die das Auge einfach schneller ermüdet. Hier hat der technische<br />
Fortschritt zu einer deutlichen Verbesserung geführt, und die erhöhte<br />
Lebenszeit der Batterien bzw. Akkus tat ein Übriges. So sind nun Lesegeräte<br />
auf dem Markt, die wirklich auch das Lesen von Büchern auf einem Bildschirm<br />
gestatten. Mit der neuen Anzeigetechnik, die „elektronisches Papier“<br />
genannt wird, kommt man immerhin auf 200 bis 300 Punkte pro Zoll und besseren<br />
Kontrast 15 . Im Grunde genommen sind die Lesegeräte spezielle Rech-<br />
15 Prachi Patel: Videofähiges E-Paper (heise online, „Technology Review”, deutsche<br />
Ausgabe, 29.04.2009), http://www.heise.de/tr/artikel/Videofaehiges-E-Paper-<br />
276347.html