Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...
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Sport und Medien – Entwicklungen im Spannungsfeld von Technik, Wirtschaft und Recht* Klaus VieWeg Sport und Medien – Was kann ein Jurist zu diesem Thema beitragen? – Aktuelle Diskussionen verschaffen einen ersten Eindruck. Im März diesen Jahres mussten ARD und ZDF im Sportausschuss des Deutschen Bundestages rechtfertigen, warum sie auf die Live-Übertragung der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Korea verzichten. Dieser anfängliche Verzicht hatte erhebliche Kritik, insbes. von Dr. Clemens Prokop, dem Präsidenten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, hervorgerufen. 1 Die öffentlich-rechtlichen Sender – so Prokop – konzentrierten sich auf die Fußball-Berichterstattung. Eine klassische Sportart wie die Leichtathletik, die von fast einer Million Sportlern in über 1.500 Vereinen betrieben werde, werde an den Rand gedrängt. Unverständlich sei, warum die ARD hingegen für die Übertragung von Boxveranstaltungen am Samstagabend 54 Mio. Euro zahle. Die Leichtathletik-Rechte sollten hingegen nur 12 Mio. Euro kosten. Da – äußerst ungewöhnlich – die Sportausschusssitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, lassen sich die Gründe für die Entscheidung von ARD und ZDF nur mutmaßen: Die Zeitverschiebung würde zu einem geringeren Publikumsinteresse und – als Konsequenz – zu einer schlechteren Refinanzierung führen. Hingegen würden abendliche Boxkämpfe hohe Quoten gerade beim jüngeren Zielpublikum, das sonst die privaten Sender bevorzuge, sicherstellen. Das Problem löste sich letztlich dadurch, dass quasi in letzter Sekunde eine Einigung herbeigeführt werden konnte. 2 * Die Vortragsfassung vom 29.3.2011 (Amberg) und 10.10.2011 (Ansbach) wurde beibehalten und um einige Fußnotennachweise ergänzt. Einen Überblick über die Querschnittsmaterie gibt der Beitrag des Verfassers „Faszination Sportrecht“, der im Internet abrufbar ist unter http://www.irut.de/Forschung/Veroeffentlichungen/OnlineVersionFaszinationSportrecht/FaszinationSportrecht.pdf. 1 Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8.3.2011, S. 25; siehe zu der Thematik auch Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23.3.2011, S. 25. 2 Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2.4.2011, S. 30. 111
112 Klaus Vieweg Anfang Oktober 2011 erstritt die englische Pub-Besitzerin Karen Murphy vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) einen bemerkenswerten Sieg. Das Verbot, ausländische Decoder-Karten zu verwenden, verstoße – so der EuGH – gegen die Dienstleistungsfreiheit. 3 Diese aktuellen Diskussionen lassen juristische Fragestellungen erkennen: Was sind Fernsehrechte? Wie lassen sie sich begründen? Welche Verträge müssen mit welchem Inhalt geschlossen werden? Was gehört zum Programmauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender nach dem Rundfunkstaatsvertrag? In wirtschaftlicher Hinsicht wird deutlich, dass es um viel Geld geht. Um den Erwerb der Fernsehrechte an der Champions League für die Jahre 2012– 2015 gibt es eine harte Konkurrenz mit Angeboten im zweistelligen Millionenbereich. Die Angebote von ZDF und pro7-Sat1 dürften zwischen 45 und 60 Mio. Euro pro Saison liegen. 4 Es ist nicht nur der Markt der sog. Fernsehrechte betroffen. Auch die Sportwerbemärkte einschließlich der Sponsorenmärkte sowie die damit auch letztlich den Verbänden zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben zur Verfügung stehenden Finanzmittel sind tangiert. In technischer Hinsicht wird eine – gar nicht mehr diskutierte, weil selbstverständliche – Entwicklung deutlich. Liveübertragungen aus Korea in bester HD-Qualität sind kein Problem mehr. 3D ist im Kommen. Ich möchte zunächst versuchen, quasi in einer historischen Zeitreise die Berichterstattung und die zunehmende Inszenierung des Sports in den Medien zu veranschaulichen. Dazu habe ich eine DVD vorbereitet mit einigen „Meilensteinen“ der Sportmedienentwicklung. Danach gehe ich kurz auf die technische Entwicklung ein, die für die Darstellung des Sports in den Medien grundlegend ist. Es folgen dann einige Informationen zum Wirtschaftsfaktor Sport. Dabei geht es leider nicht ohne Zahlen. Diese sind allerdings äußerst eindrucksvoll. Der Wandel des Sports – so werden wir sehen – spiegelt sich in den Medien wider. Verzahnt mit der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung ist die Entwicklung des Sportrechts, speziell des Sportmedienrechts. Die 3 EuGH, Urteil v. 04.10.2011 – Rs. C-403/08 und C-429/08; dazu im Einzelnen unten III.2.e). 4 Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 24.03.2011, S. 35; die 450.000 Euro Gehalt für Monika Lierhaus, die die Fernsehlotterie moderiert, fügen sich damit in das Gesamtbild ein.
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Anfang Oktober 2011 erstritt die englische Pub-Besitzerin Karen Murphy<br />
vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) einen bemerkenswerten Sieg.<br />
Das Verbot, ausländische Dec<strong>oder</strong>-Karten zu verwenden, verstoße <strong>–</strong> so der<br />
EuGH <strong>–</strong> gegen die Dienstleistungsfreiheit. 3<br />
Diese aktuellen Diskussionen lassen juristische Fragestellungen erkennen:<br />
Was sind Fernsehrechte? Wie lassen sie sich begründen? Welche Verträge<br />
müssen mit welchem Inhalt geschlossen werden? Was gehört zum Programmauftrag<br />
der öffentlich-rechtlichen Sender nach dem Rundfunkstaatsvertrag?<br />
In wirtschaftlicher Hinsicht wird deutlich, dass es um viel Geld geht. Um<br />
den Erwerb der Fernsehrechte an der Champions League für die Jahre 2012<strong>–</strong><br />
2015 gibt es eine harte Konkurrenz mit Angeboten im zweistelligen Millionenbereich.<br />
Die Angebote von ZDF und pro7-Sat1 dürften zwischen 45 und<br />
60 Mio. Euro pro Saison liegen. 4 Es ist nicht nur der Markt der sog. Fernsehrechte<br />
betroffen. Auch die Sportwerbemärkte einschließlich der Sponsorenmärkte<br />
sowie die damit auch letztlich den Verbänden zur Wahrnehmung ihrer<br />
Aufgaben zur Verfügung stehenden Finanzmittel sind tangiert.<br />
In technischer Hinsicht wird eine <strong>–</strong> gar nicht mehr diskutierte, weil selbstverständliche<br />
<strong>–</strong> Entwicklung deutlich. Liveübertragungen aus Korea in bester<br />
HD-Qualität sind kein Problem mehr. 3D ist im Kommen.<br />
Ich möchte zunächst versuchen, quasi in einer historischen Zeitreise die<br />
Berichterstattung und die zunehmende Inszenierung des Sports in den Medien<br />
zu veranschaulichen. Dazu habe ich eine DVD vorbereitet mit einigen<br />
„Meilensteinen“ der Sportmedienentwicklung. Danach gehe ich kurz auf die<br />
technische Entwicklung ein, die für die Darstellung des Sports in den Medien<br />
grundlegend ist. Es folgen dann einige Informationen zum Wirtschaftsfaktor<br />
Sport. Dabei geht es leider nicht ohne Zahlen. Diese sind allerdings äußerst<br />
eindrucksvoll.<br />
Der Wandel des Sports <strong>–</strong> so werden wir sehen <strong>–</strong> spiegelt sich in den Medien<br />
wider. Verzahnt mit der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung<br />
ist die Entwicklung des Sportrechts, speziell des Sportmedienrechts. Die<br />
3 EuGH, Urteil v. 04.10.2011 <strong>–</strong> Rs. C-403/08 und C-429/08; dazu im Einzelnen unten<br />
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4 Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 24.03.2011, S. 35; die 450.000 Euro Gehalt für<br />
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