Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...

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23.01.2013 Aufrufe

Chancen und Risiken der Mediengesellschaft eine andere ausgibt, wird von manchen als sportliche Herausforderung gesehen. Das Internet erleichtert die Computerkriminalität, und die genannten Beispiele sind Ihnen sicherlich aus den Medien vertraut: Programme, die sich in Ihre Computer einschleusen lassen, intelligente Viren, die sich als Software selber verbreiten oder, wenn Sie an die eigenen E-Mails denken, das Überfluten der Nutzer mit unerwünschten Informationen, bis hin zum systematischen Angriff, wodurch mit massenhaft organisierten Zugriffen Internetzugänge blockiert werden. Ein Blick auf die Jugendszene zeigt, dass es dort ebenfalls eine ganze Menge negativer Auswüchse gibt: man beschimpft sich gegenseitig, man stellt Fotos von sich selbst oder anderen ein oder man verändert Darstellungen, so dass diese Bilder angeblich lustig aussehen, aber die betroffene Person oder das betreffende Objekt verunstaltet wird. Verbreitung von Unwahrheiten, in dem man sich z. B. als Frau ausgibt, obwohl man ein Mann ist. Sexuelle Belästigung, primitive Anmache, um nur einige Beispiele zu nennen. Ganz beliebt sind natürlich auch kompromittierende Videos von Lehrerinnen und Lehrern oder auch Videos, auf denen Gewalt gezeigt wird. Aber das ist nur die Spitze eines Eisbergs. Die elektronischen Medien bieten uns phantastische Möglichkeiten, wenn wir sie mit Verstand und Verantwortung nutzen, aber gleichzeitig ein höchst ambivalentes Spektrum von Chancen und Risiken. Wir sollten alles dran setzen, dass wir die Chancen nicht einfach links liegen lassen. Entscheidend ist, wie ein Nutzer mit den Technologien umgeht. Wichtig und unverzichtbar sind Medienkompetenz und Sicherheitsbewusstsein der Nutzer. Das Internet ist kein geschützter Raum, wo nichts passieren kann. Bei allen technischen Vorkehrungen zur Absicherung ist letztlich die größte Schwachstelle der Mensch, der vor dem Computer sitzt und sich im entscheidenden Moment nicht an Sicherheitsregeln hält. Es ist ein verbreiteter Irrtum zu glauben, das betrifft nur andere, mir passiert das nicht. Die sozialen Netzwerke und Kommunikationsplattformen sind heute nicht mehr wegzudenken, zumindest bei jüngeren Benutzern. Bei Facebook z. B. ist die Zahl der am schnellsten wachsenden Benutzergruppe eine Altersgruppe zwischen 55 und 65 Jahre. Diese sozialen Netzwerke und Plattformen sind nicht ohne Gefahren. Es besteht die Gefahr der Abhängigkeit, die sich dadurch zeigt, dass manche Nutzer am Tag mehr als 10 Stunden vor dem Rechner sitzen und in diese Welt förmlich eintauchen. Aber es ist nicht nur die un- 109

110 Heinz Gerhäuser mittelbare Abhängigkeit, von diesen Plattformen so gefesselt zu werden, dass man davon wegkommt, sondern es ist auch die Verführung, dass ich heute alles im Internet finden kann, was ich gerne wissen möchte, so dass ich es mir gar nicht mehr selber einprägen muss. Welch ein Irrtum! Mal ganz abgesehen davon, dass man von dieser Technik und dieser Infrastruktur immens abhängig wird und dies erst realisiert, wenn das Internet plötzlich nicht mehr verfügbar ist. Dies könnte eines Tages die jüngeren Generationen hart treffen. Bitte bedenken Sie, nur das verfügbare Wissen im Kopf erlaubt uns kreativ zu sein. Ist das Wissen nur auf einem Server verfügbar, bedeutet das eine erhebliche Einschränkung. Ich sehe die große Chance dieser Medien in dem unvorstellbar großen Schatz und Reichtum an relevanten Informationen, die für alle zugänglich gemacht werden können. Das ist wirklich ein großer Fortschritt, den wir mit Verstand nutzen sollten. Zum Abschluss noch ein plakativer Vergleich zwischen der geistigen und der physischen Nahrung an: Zuviel oder zu wenig, oder auch minderwertige Nahrung schadet, und dies gilt auch für das, was man sich über die elektronischen Medien beschaffen kann.

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Heinz Gerhäuser<br />

mittelbare Abhängigkeit, von diesen Plattformen so gefesselt zu werden, dass<br />

man davon wegkommt, sondern es ist auch die Verführung, dass ich heute alles<br />

im Internet finden kann, was ich gerne wissen möchte, so dass ich es mir<br />

gar nicht mehr selber einprägen muss. Welch ein Irrtum! Mal ganz abgesehen<br />

davon, dass man von dieser Technik und dieser Infrastruktur immens abhängig<br />

wird und dies erst realisiert, wenn das Internet plötzlich nicht mehr verfügbar<br />

ist. Dies könnte eines Tages die jüngeren Generationen hart treffen.<br />

Bitte bedenken Sie, nur das verfügbare Wissen im Kopf erlaubt uns kreativ zu<br />

sein. Ist das Wissen nur auf einem Server verfügbar, bedeutet das eine erhebliche<br />

Einschränkung.<br />

Ich sehe die große Chance dieser Medien in dem unvorstellbar großen<br />

Schatz und Reichtum an relevanten Informationen, die für alle zugänglich<br />

gemacht werden können. Das ist wirklich ein großer Fortschritt, den wir mit<br />

Verstand nutzen sollten.<br />

Zum Abschluss noch ein plakativer Vergleich zwischen der geistigen und<br />

der physischen Nahrung an: Zuviel <strong>oder</strong> zu wenig, <strong>oder</strong> auch minderwertige<br />

Nahrung schadet, und dies gilt auch für das, was man sich über die elektronischen<br />

Medien beschaffen kann.

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