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Im Mittelpunkt<br />

„Die Riester-Rente läuft fantastisch“, sagt Andreas Grohmann,<br />

Marketingleiter der oeco capital im Gespräch mit dem Stadtblatt.<br />

Der erste ökologische Lebensversicherer Deutschlands investiert<br />

die Beiträge der Versicherten ökologisch und sozial gerecht - und<br />

feiert seinen zehnten Geburtstag.<br />

Nachhaltigkeit ist die beste Versicherung<br />

Herr Grohmann, worüber freuen<br />

Sie sich als „oeco capitalist"?<br />

Erstens: Wir sind raus aus der Nische.<br />

Uns gibt es jetzt zehn Jahre und wir<br />

haben uns so gut entwickelt, dass wir<br />

einen gewissen Namen haben – man<br />

kennt uns. Nachhaltige fondsbasierte<br />

Geldanlagen bieten viele an, die vollständige<br />

Produktpalette der ökologischsozialen<br />

Lebensversicherungen gibt es<br />

aber nur bei uns.<br />

Und zweitens?<br />

Unsere Versicherungen sind so gut,<br />

dass wir auch bei den Testberichten<br />

ganz oben mitspielen. Es nutzt Ihnen<br />

nichts, wenn Sie nachhaltig sind und<br />

landen im Marktvergleich trotzdem auf<br />

Platz 68. Selbst gegen die günstigsten<br />

Direktversicherer wie Cosmos direct<br />

und WGV schneiden wir im Ökotest-<br />

Rating bei Riester- und Basis-Rente<br />

trotz oder gerade wegen der Nachhaltigkeit<br />

sehr gut ab – im Marktvergleich<br />

finden Sie uns in der Regel unter den<br />

ersten fünf bis zehn Anbietern. Mittlerweile<br />

kann man an neutraler Stelle<br />

nachlesen, dass auch die Zahlen am<br />

Ende stimmen – und zwar vor allem<br />

die Garantiewerte und nicht nur die<br />

Überschusswerte. Da ist für uns vor<br />

allem die Glaubwürdigkeit wichtig.<br />

Gerade im Bereich Riester-Rente sind<br />

wir richtig gut und das erkennen immer<br />

mehr Kunden.<br />

Wissen die Vermittler heute mehr<br />

über Nachhaltige Kapitalanlagen<br />

und Versicherungen?<br />

Zum Teil. Wir vertreiben unsere Angebote<br />

zum größten Teil über freie Vermittler.<br />

Die guten Ratings haben dazu geführt,<br />

dass – neben den wichtigen Mitspielern<br />

im Bankenbereich wie GLS oder<br />

UmweltBank – auch Makler zunehmend<br />

unsere Leistungen mit anbieten. Dazu<br />

kommt: Es ist heute eigentlich flächendeckend<br />

anerkannt, dass Nachhaltigkeit<br />

nicht automatisch Verzicht, sondern<br />

eher Gewinn bedeutet. Eine Hürde ist<br />

manchmal immer noch, dass Vermittler<br />

den nachhaltigen Markt mit einer gewissen<br />

Szene verbinden, die sie nicht zu<br />

kennen glauben. Kauft der Kunde Bio-<br />

Lebensmittel, ziehen sie unser Angebot,<br />

sonst wählen sie eher das Produkt eines<br />

klassischen Anbieters.<br />

Warum läuft die Förder-Rente so gut?<br />

Interessant ist bei uns ein Highlight:<br />

Viele Versicherte beantragen ihre staatlichen<br />

Zulagen nur zögerlich, obwohl<br />

gerade diese das Produkt so interessant<br />

machen. Unsere Kunden sind da anders<br />

- wir haben eine Rücklaufquote von<br />

jährlich über 98 Prozent. Damit sind<br />

wir marktweit führend. Wir schreiben<br />

unsere Kunden aber wenn nötig auch<br />

mehrmals an, weil wir wollen, dass sie<br />

ihr Geld bekommen.<br />

>> www.oeco-capital.de<br />

>> www.gls.de<br />

>> www.umweltbank.de<br />

SolarWorld Industries Schalke, ehemals Shell Solar<br />

Solarenergie sorgt für Gewinne<br />

In diesem Supersommer war es soweit:<br />

Strom aus Photovoltaikanlagen war zeitweise<br />

günstiger als konventioneller Strom aus Atomkraft,<br />

Gas und Kohle. Die Photovoltaik-Industrie<br />

installiert immer mehr Anlagen zur Energiegewinnung.<br />

Das schont nicht nur die Umwelt,<br />

sondern bringt Arbeit und Geld, wie das Beispiel<br />

SolarWorld AG zeigt. Wer früh in den Börsen-<br />

Boomer investiert hat, gehört heute zu den<br />

Gewinnern.<br />

Kein Geräusch, kein Verschleiß - aber erzeugt Strom. Bei<br />

einer Solarstromanlage bewegt sich nichts, nur der Lüfter<br />

des Wechselrichters. Im Wesentlichen besteht eine Anlage<br />

aus Solarmodulen aus Silizium, die Gleichstrom erzeugen.<br />

Wechselrichter wandeln diesen in Netzstrom und speisen<br />

ihn ein. Seit mehr als hundert Jahren fasziniert die Menschen<br />

die Stromerzeugung aus Licht - jetzt wird Solarstrom zur<br />

relevanten Alternative. Ein Musterbeispiel der Branche ist<br />

die SolarWorld AG mit Sitz in Bonn. Sie hat die Produktion<br />

der Anlagen perfektioniert - nach Übernahme der Shell-<br />

Solarfabrik in Gelsenkirchen nun auch im Ruhrgebiet. Als<br />

einziges Unternehmen der Photovoltaikindustrie stellt die<br />

SolarWorld AG einen vollständig integrierten Solarkonzern<br />

dar: Von der Siliziumherstellung bis zum Zellenrecycling<br />

werden alle Stufen unter einem Dach vereint.<br />

Beginn mit zwölf Mitarbeitern<br />

Aus dem Ingenieurbüro von Frank Asbeck mit zwölf Mitarbeitern<br />

wurde innerhalb von sieben Jahren ein Konzern<br />

mit knapp 760 Beschäftigten, mit den Shell-Standorten sind<br />

es nun 1.300 Mitarbeiter. Die Aktie befindet sich seit Jahren<br />

im Höhenflug und kaum ein Monat vergeht, an dem nicht<br />

mindestens ein megawattstarkes Solarkraftwerk ans Netz<br />

geht. Die Branche boomt dank der politischen Leitplanken<br />

wie dem Erneuererbare-Energien-Gesetz (EEG) und dem<br />

steigendem Ölpreis.<br />

„Vor sieben Jahren hätte ich nie gedacht, dass wir mal vorne<br />

mitspielen”, sagt SolarWorld-Chef Frank Asbeck. Der Agraringenieur,<br />

„Fachrichtung Forelle“, und Mitbegründer der<br />

Grünen war immer interessiert an erneuerbaren Energien.<br />

Von Anfang an hatte er die industrielle Produktion im Sinn.<br />

Frank Asbeck,<br />

Vorstandssprecher<br />

der SolarWorld AG<br />

Strom aus Sonnenlicht lässt die Kasse klingeln: bei Unternehmen und Anlegern<br />

„Zuerst waren wir nur Händler und spürten die Abhängigkeit<br />

von der Modulproduktion. Als wir den schwedischen Modulhersteller<br />

GPV gekauft hatten, brauchten wir Solarzellen.<br />

Das haben wir mit der Übernahme von Bayer Solar gelöst,<br />

seit 2000 ist das die Deutsche Solar AG.” Und so ging es<br />

weiter.<br />

Übernahme von Shell Solar<br />

Größter Erfolg bisher: Seit Juli 2006 gehören sämtliche<br />

kristallinen Shell Solar-Aktivitäten zum SolarWorld-Konzern,<br />

auch die Gelsenkirchener Solarfabrik. „Damit steigen wir zu<br />

den drei größten Solarproduzenten und Anbietern der Welt<br />

auf”, schwärmt Asbeck. Der 46-Jährige ist ein geborener<br />

Verkäufer, den jugendlichen Charme hat er sich trotz des<br />

neuen Reichtums erhalten. Ursprünglich stammt seine Familie<br />

aus Dortmund. Sein Urururgroßvater gründete dort 1879<br />

die Stahlwerke Südwestfalen - sie sind längst untergegangen.<br />

Die Demontage von Industrieanlagen wiederum ernährte<br />

seinen Vater.<br />

Ähnlich startete auch Asbeck: Sein Ingenieurbüro baute<br />

Kesselanlagen ab und in Griechenland wieder auf, wo sie<br />

der Schafskäse-Produktion dienten. Mitunter verkaufte er<br />

auch Schweißanlagen in die Türkei, im Tausch gegen Pistazien.<br />

Produkte aus Sonnenenergie haben den Öko-Unternehmer<br />

aber immer begleitet: So finanzierte er sein Studium mit<br />

einer Streuobstwiese, die er bis heute bewirtschaftet. Das<br />

ungespritzte Obst hatte er an die Bonner Biomärkte geliefert.<br />

SolarWorld zieht Branche mit<br />

Unter den deutschen Solarfirmen ist Asbecks SolarWorld<br />

der Spitzenreiter, zieht an der Börse aber die gesamte<br />

Branche mit. Die Analysten schätzen, dass der Börsenhype<br />

im Gegensatz zur Dot-Com-Blase vor fünf Jahren von längerer<br />

Dauer sein wird. Schließlich macht die Solarindustrie Gewinne:<br />

Solarmodule sind knapp und begehrt, die Preise steigen,<br />

der Export zieht an. Aus der Nische für ökologische Anleger<br />

sind die Solarunternehmen längst heraus. Seit 2003 befindet<br />

sich zum Beispiel die SolarWorld Aktie auf dem Höhenflug,<br />

damals kostete sie 60 Cent, heute bewegt sie sich zwischen<br />

46 und 75 Euro. Vom Solarboom profitieren aber auch Anleger,<br />

die eher auf geschlossene Beteiligungen wie Solarfonds<br />

oder anerkannte Ökofonds wie Ökovision setzen.<br />

(rb)<br />

22 Stadtblatt: September & Oktober 2006 Nr. 08 Stadtblatt: September & Oktober 2006 Nr. 08 23

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