Jahresbericht 2011 - Caritasverband für das Bistum Aachen

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sammenarbeit gut entwickelt. Ein erstes gemeinsames Ziel konnte schnell identifiziert werden: die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der katholischenKindertageseinrichtungen im Bistum Aachen. Und zwar nicht nur im Hinblick auf ihre Funktionalität und wirt- Im Jahr der Teilhabeinitiative des DCV – Selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung – und im Rahmen der Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung haben sich die Diözesancaritasverbände NRW gemeinsam mit den christlichen Krankenhausverbänden DEKV und KKVD auf einer Fachtagung am 18. Mai 2011 in Köln mit diesem sensiblen und komplexen Thema befasst. Natürlich ist das Selbstverständnis christlicher Krankenhäuser davon geprägt, dass jeder Patient seinen Be- Schwerpunkte aus der Arbeit 2011 in den Bereichen schaftliche Auskömmlichkeit, sondern vor allem auch unter der Prämisse Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität des fachlich pädagogischen Angebotes. Neben der individuellen Perspektive, die das einzelne betreute Kind und seine Fa- milie in den Blick nimmt, legen die Vertreter des Bistums ebenso wie die Fachberaterinnen einen besonderen Wert auf eine sozialräumliche Ausrichtung der katholischenKindertageseinrichtungen – also auf einen Blick, der gleichermaßen das soziale Umfeld der Einrichtung und den pastoralen Raum fokussiert. Eine erste Konkretisierung für die gemeinsame Zielsetzung stellt die Weiterarbeit an der Rahmenordnung für die Trägerschaft katholischer Tageseinrichtungen im Bistum Aachen dar. Diese wird eine inhaltliche Grundlage für die Einbindung aller katholischen Kindertagesstätten in den pastoralen und zivilgesellschaftlichen Raum bieten. Monika Schmitz Susanne Antunes „Kein Mensch ist perfekt“ – Menschen mit Behinderung im christlichen Krankenhaus darfen und Bedürfnissen entsprechend die Behandlung und Pflege erhält, die er für einen optimalen Gesundungsprozess benötigt. Die Zufriedenheit der Patienten ist hoch, wenn gut aufeinander abgestimmte Prozesse und kompetente Mitarbeiter diesen Anspruch tagtäglich umsetzen. Und trotzdem, gelegentlich stellen Menschen mit besonders schweren Erkrankungen die Organisation Krankenhaus und deren Mitarbeitende vor besondere Herausforderungen. Dies kann auch für die oftmals sehr komplexe Situation von Menschen mit Behinderungen zutreffen. Um diesen besonderen, aber wachsenden Anforderungen besser gerecht zu werden, wollten sich die Teilnehmerinnen der Fachtagung aus Gesundheits- und Behindertenhilfe mit den Inhalten der UN-Behindertenrechtskonvention auseinandersetzen und sodann eruieren, welche Inhalte dieses Programms zur Inklusion von Menschen mit Behinderung zukünftig auch für die Krankenhäuser von Relevanz sein dürften. Zum anderen führt der strukturelle Wandel in der Behindertenhilfe – Stichworte sind hier: Dezentralisierung und � Einbindung in den pastoralen und zivilgesellschaftlichen Raum � Die Zufriedenheit der Patienten Caritas-Jahresbericht 2011 37
Therapie und Pflege � von Menschen mit Behinderung sicherstellen Die besondere � Verantwortung der Pflegenden und Ärzte 38 2011 Schwerpunkte aus der Arbeit 2011 in den Bereichen ambulante Wohnformen – dazu, dass mehr Menschen mit Behinderung in den Häusern der Grund- und Regelversorgung medizinisch und pflegerisch versorgt werden. Oft sind diese Häuser aber auf die speziellen Bedürfnisse und Bedarfe der Menschen nicht vorbereitet. Hier kann es zu unbefriedigenden Situationen für alle Beteiligten kommen. Der Deutsche Caritasverband hatte seine Jahreskampagne 2011 unter das Thema „Kein Mensch ist perfekt – Behinderte Menschen sind Menschen wie Du und ich“ gestellt. Dr. Ulrike Kostka vom Deutschen Caritasverband wies auf die besondere Verantwortung der Ärzte und Pflegenden hin. Ihre Sprache aber auch ihr Umgang mit Menschen mit Behinderung diene oft als Vorbild für andere und sei prägend für das Bild in der Gesellschaft. Es sei notwendig, dass Behinderung und Krankheit als Teil des Lebens gesehen werden, die jederzeit bei jedem Menschen eintreten können. Caritas-Jahresbericht Neben den fachlichen Inputs zur UN-Konvention und den Zielen der Teilhabeinitiative des DCV wurden interessante Best-practice Beispiele vorgestellt, wie sowohl Kliniken als auch Organisationen der Eingliederungshilfe Konzepte entwickelt haben, die Problemstellungen konstruktiv anzugehen. Als wichtigstes Ziel wurde formuliert, dass der Informationsfluss zwischen verschiedenen Behandlungs- und Betreuungsabschnitten gesichert und strukturiert sein muss, man aber auch spontan und ohne Ängste aufeinander zugehen sollte und voneinander lernen kann. Hier kommt den Spitzenverbänden als Dachverbänden der unterschiedlichen Einrichtungen eine neue Rolle im Sinne der Moderation und Vernetzung zu. In den Krankenhäusern können Fallbesprechungen ein ideales Instrument sein, um aus Fehlern zu lernen, Prozesse zu verbessern und mehr Wissen in die Organi- sation zu bringen. In der Ausbildung von Ärzten- und Pflegenden muss die „Behindertenmedizin- und Pflege“ curricular verankert sein. Fazit der gut besuchten Veranstaltung: Es müssen geeignete organisatorische, strukturelle und fachliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die Therapie und Pflege von Menschen mit Behinderung sicherstellen. Das Problem der aufwandsgerechten Finanzierung muss auf poltischer Ebene thematisiert und gelöst werden. Die Kommunikation zwischen den Sektoren „ambulant – stationär“ sowie zwischen den Organisationen der Eingliederungshilfe und den Krankenhäusern muss prozesshaft gestaltet werden. Das jeweilige Expertenwissen muss im Sinne von „Wissensmanagement“ allen Prozessbeteiligten zur Verfügung stehen. Um die bestmögliche Therapie und Pflege für Menschen mit Behinderung zu sichern, muss und wird es auch zukünftig „Spezialkliniken“ geben, die das ganz spezielle know how haben und den optimalen Behandlungsprozess sicherstellen können. Christliche Krankenhäuser machen sich auf den Weg die Situation von Menschen mit Behinderung im Krankenhaus zu verbessern. Die Bereitschaft, die UN-Behindertenrechtskonvention in den christlichen Krankenhäusern umzusetzen, ist hoch. Elke Held
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