Jahresbericht 2011 - Caritasverband für das Bistum Aachen
Jahresbericht 2011 - Caritasverband für das Bistum Aachen
Jahresbericht 2011 - Caritasverband für das Bistum Aachen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Erziehungsberatung · Kindertagesstätte · Kinder- und Jugendheime ·<br />
Pflegekinder Facharbeit · Adoptionen · Familienpflege und Sozialpolitik<br />
· Altenheime · Pflege · Hausnotruf ·<br />
Mahlzeitendienst · Hospiz · BTG · Krankenhäuser · Psychische Erkrankun<br />
„Selbstbestimmte Teilhabe“ als<br />
Leitgedanke <strong>für</strong> <strong>das</strong> fachliche<br />
und politische Handeln im DiCV<br />
Einige exemplarische Überlegungen<br />
Nicht nur verwalten,<br />
sondern auch gestalten“<br />
– unter diesen<br />
Anspruch stellen wir unser<br />
Handeln im Diözesan-<strong>Caritasverband</strong>.<br />
Es braucht aber<br />
Maßstäbe, um in Sozialpolitik<br />
und Sozialer Arbeit gestaltend<br />
tätig zu werden, Maßstäbe,<br />
die einer sehr komplexen<br />
wirtschaftlichen und<br />
sozialen Realität gerecht werden.<br />
Der Deutsche <strong>Caritasverband</strong><br />
hat in den vergangenen<br />
Jahren „Selbstbestimmte<br />
Teilhabe“ als solchen Maßstab<br />
herausgearbeitet und<br />
durch eine dreijährige Initiative<br />
in verschiedenen Feldern<br />
des Sozialen in Realität, d.h.<br />
in Stellungnahmen, Modelle<br />
und Leitlinien umzusetzen<br />
versucht. Dieses Programm<br />
hat sich gut etabliert. Denn<br />
es transportiert wichtige Anliegen<br />
unseres christlichen<br />
Menschenbildes vom gelingenden<br />
Leben in modernen<br />
Schwerpunkte aus der Arbeit <strong>2011</strong> in den Bereichen<br />
und vermittlungsfähigen Begriffen<br />
in die Gesellschaft.<br />
Zugleich zeigt sich diese Begriffskombination<br />
von Autonomie/<br />
Selbstbestimmung<br />
einerseits und Teilhabe/ Zugehörigkeit<br />
andererseits nicht<br />
spannungsfrei. Beide Sehnsüchte<br />
des modernen Menschen,<br />
die zugleich auch<br />
wesentliche Grundrechte beschreiben,<br />
können durchaus<br />
in Widerspruch zueinander<br />
treten.<br />
Die folgenden Berichte über<br />
Schwerpunkte der Arbeit<br />
<strong>2011</strong> im Bereich „Facharbeit<br />
und Sozialpolitik“ werden<br />
dies exemplarisch deutlich<br />
machen.<br />
Seit einigen Jahren legen<br />
Rat&Hilfe-Stellen im <strong>Bistum</strong><br />
<strong>Aachen</strong> vermehrt Gewicht<br />
auf Präventionsarbeit. Mit<br />
sehr handfesten Ansätzen<br />
(vgl. den Artikel über die Ba-<br />
by-Bedenkzeit-Puppen von<br />
Britta Harkebusch, Seite 41)<br />
sollen junge Leute befähigt<br />
werden, Sexualität nicht einfach<br />
geschehen zu lassen,<br />
sondern über den richtigen<br />
Zeitpunkt und den richtigen<br />
Partner <strong>für</strong> sexuelle Erfahrungen<br />
und erst recht <strong>für</strong> Elternschaft<br />
selbst(-verantwortlich)<br />
zu bestimmen. Vor allem<br />
Mädchen in schwierigen sozialen<br />
Situationen betrachten<br />
nicht selten ein frühes Kind<br />
als Stütze ihres Selbstwertgefühls<br />
und als mögliche Eintrittskarte,<br />
um zur Welt der<br />
Erwachsenen „dazu zugehören“.<br />
Es ist wichtig, ihnen<br />
andere Wege zur Teilhabe,<br />
<strong>das</strong> heißt zu Bedeutung und<br />
Verantwortung, Kreativität<br />
und zu Erfolgserlebnissen zu<br />
bahnen. So kann später der<br />
bewusste Entschluss zur<br />
Elternschaft aus einer gefestigten<br />
Identität erfolgen.<br />
Die Aufdeckung sexualisierter<br />
Gewalt in kirchlichen Institutionen,<br />
aber auch in der Jugendhilfe<br />
insgesamt hat auch<br />
noch <strong>2011</strong> die kirchliche und<br />
außerkirchliche Öffentlichkeit<br />
sehr bewegt. Neben der Aufarbeitung<br />
rückte aber die<br />
vorbeugende Verhinderung<br />
sexueller Gewalt in allen Einrichtungen<br />
und Diensten, die<br />
mit Kindern und Jugendlichen<br />
zu tun haben, allmählich in<br />
den Vordergrund. Und auch<br />
hier sind Selbstbestimmung<br />
und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen<br />
wichtige Faktoren,<br />
die Kinder und Jugendliche<br />
darin bestärken, sich<br />
nicht zum Opfer machen zu<br />
lassen. Es steht außer Frage,<br />
<strong>das</strong>s Caritas-Einrichtungen<br />
und -Dienste Strukturen<br />
brauchen, um mögliche Täter<br />
frühzeitig zu identifizieren und<br />
jegliche gewaltsamen Übergriffe<br />
zu verhüten. Aber diese<br />
Prävention wird um so nach-<br />
� Maßstäbe, um in<br />
Sozialpolitik und<br />
Sozialer Arbeit gestaltend<br />
tätig zu werden<br />
�<br />
Motiv aus der<br />
Plakatreihe zur<br />
Jahreskampagne<br />
Caritas-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 33