Jahresbericht 2011 - Caritasverband für das Bistum Aachen

Jahresbericht 2011 - Caritasverband für das Bistum Aachen Jahresbericht 2011 - Caritasverband für das Bistum Aachen

22.01.2013 Aufrufe

Ehrenamt / Bürgerschaftliches Engagement „Beim Ehrenamt ist von der Krise keine Spur“: Jeder vierte Berufstätige engagiert sich in Deutschland. Land und Bund haben längst den Nutzen und Output der engagierten Bürger erkannt. Die Initiativen, Projekte und Ausschreibungen sind vielfältig. Hier ist die Caritas in NRW als verlässlicher Partner involviert. Wir greifen diese Entwicklung im Bereich des Bürgerschaftlichen Engagements durch lokale Aktivitäten in der Quartiersarbeit, mit Stadtteilangeboten, Netzwerken oder durch einen interreligiösen/interkulturellenDialog auf. Steigende Anforderungen und Erwartungen an die Einbindung Ehrenamtlicher erfordern eine intensive Beratung und Begleitung. Das Fortbildungsangebot auf Bistumsebene „Werden Sie Experte für soziale Belange vor Ort“ greift diese Erkenntnisse auf. 18 ehrenamtlich Engagierte aus dem ganzen Bistum nahmen an dem Kurs teil. Gemeinsames Ziel war das unterschiedliche hauptberufliche wie ehrenamtliche Engagement an der Basis zu vernetzen und wirkungsvoll im Sinne praktizierter Solidaritätsstiftung einzusetzen. Die Fortbildung hat dazu beitragen, dass für die Menschen in den Gemeinden und Pfarreien etwas wächst, das verbindet, hoffnungsvoll ist und sie bei der Bewältigung ihrer Arbeits- oder Lebensbezüge unterstützt. Die gute Resonanz und Auswertung hat das Forum diakonische Pastoral ermutigt, 2012 dieses Angebot nochmals anzubieten. Schwerpunkte aus der Arbeit 2011 in den Bereichen Auf Ebene der fünf Caritasverbände in NRW hat das Konzept des Projektes „Win Win – Ehrenamtskoordination für Führungskräfte in der Sozialwirtschaft“ die strukturelle Einbindung des Ehrenamtes in die Einrichtungen der Caritas unterstützt . Ehrenamtskoordinatoren/innen gestalten lokal die Rahmenbedingungen, leisten Motivationsarbeit und gewährleisten die Integration in die Gesamtorganisation. Der erste Kurs Altenhilfe konnte 2011 mit der Zertifikatsübergabe abgeschlossen werden. Aus dem Bistum Aachen konnten wir zwei Absolventinnen beglückwünschen. Das „Europäische Jahr zur Freiwilligentätigkeit und aktiven Bürgerschaft“ hat 2011 zu vielen Aktivitäten motiviert. In der Engagementberatung und Vermittlung der Freiwilligenzentren konnten ein Anstieg verzeichnet werden. Europa – Auslandshilfe – Caritas Kinderhilfe – Bundesfreiwilligendienst Europa Im Arbeitsfeld Europa werden die europapolitischen Anliegen des Verbandes Besonders die Optimierung der Öffentlichkeitsarbeit, die Weiterentwicklung der Unternehmenskooperationen und die Neugewinnung von Ehrenamtlichen waren Thema. Letzteres ist vielfach durch die schwierigen Lebenslagen mancher Menschen mit dem Wunsch nach Bezahlung verbunden. Aus diesen Diskussionen und erhobenen Ansprüchen ergab sich 2011 die Notwendigkeit einer klaren Positionierung. Das karitative Ehrenamt ist unentgeltlich und dennoch gilt, dass dieser Einsatz den Menschen „etwas bringen darf“. Eine Auslagenentschädigung bei entsprechendem Nachweis ist selbstverständlich. Eine gemeinsame Positionierung der Wohlfahrtverbände in NRW in 2011 ist dieser inhaltlichen Linie gegen eine Monetarisierung des Ehrenamtes gefolgt. Margret Rutte vertreten und wichtige sozialpolitische Entwicklungen auf europäischer Ebene vermittelt. Hier hat sich eine enge Kooperation auf NRW Ebene � Von Krise keine Spur � Steigende Anforderungen und Erwartungen � Bürgerschaftliches Engagement in der Quartiersarbeit Caritas-Jahresbericht 2011 29

EU Fördermittel- � beratung Austausch und � Begegnung in der Euregio Partnerschaft mit der � Diözese Moshi in Tansania 30 2011 Schwerpunkte aus der Arbeit 2011 in den Bereichen bewährt. Die Diözesancaritasverbände in NRW bieten weiterhin eine gemeinsame EU Fördermittelberatung an, die allen Einrichtungen und Trägern qualifizierte Hilfe und Unterstützung bei der Beantragung von EU-Mitteln anbietet. Im Jahr 2011 hatten die Direktoren der Diözesancaritasverbände in NRW im Rahmen einer Klausur in der Brüsseler NRW Vertretung die Gelegenheit, aktuelle europapolitische Fragen mit Vertretern der EU Kommission und wichtiger sozialpolitischer Lobbygruppen zu diskutieren. Bei den Gesprächen stand die Strategie der EU zur Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung im Vordergrund. Um Austausch und Begegnung innerhalb der Euregio zu fördern wurde mit verschiedenen Partnern die ökumenische Euregiokonferenz 2011 zu dem Thema „Fremde in unserer Mitte – Auf dem Weg zu einer einladenden Gemeinde“ veranstaltet. In Eupen diskutierten 47 Teilnehmer über Möglichkeiten und konkrete Beispiele wie Fremde in Gemeinden im Grenzland eine Heimat finden können. Dabei ging es nicht nur um die klassischen Migrantengruppen, sondern z.B. auch um Deutsche, die in den Niederlanden leben. Auslandshilfe und Partnerschaften Der Caritasverband für das Bistum Aachen ist Teil des weltweiten Caritasnetzwerkes der Solidaritätsstiftung und unterstützt die Auslandshilfe von Caritas international in Frei- Caritas-Jahresbericht burg. Neben der klassischen Hilfe für die Opfer von Naturkatastrophen und Bürgerkriegen fördert Caritas international den Aufbau von Caritasstrukturen in vielen Ländern. Darüber hinaus werden im Einvernehmen mit den nationalen Caritasverbänden einzelne Projekte für Benachteiligte finanziell unterstützt. Der Caritasverband für das Bistum Aachen pflegt langfristige Partnerschaften mit der Caritas Sarajevo, Novosibirsk und Moshi in Tansania. Im Jahr 2011 standen zwei Sonderkollekten für die Opfer des Tsunami in Japan und der Hungerkatastrophe in Ostafrika im Vordergrund der Katastrophenhilfe. Für die Hilfen des internationalen Netzwerks der Caritas in Japan konnten wir Caritas international 39.167,08 Euro überweisen, für die Opfer der Dürre am Horn von Afrika 12.463,59 Euro. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Bosnien der Caritas in den Regionen Aachen und Eifel wurde zu St. Martin zum zehnten Mal die Bosnienaktion organisiert. Mit den Spenden wird die Hauskrankenpflege der Caritas Saraje- vo unterstützt. Weitere Geldspenden werden für Familien auf dem Lande eingesetzt, die als Starthilfe Ziegen, Schafe oder eine Kuh erhalten. Die ehrenamtlichen Mitglieder des Arbeitskreises Bosnien konnten sich im September vor Ort überzeugen, dass ihr Engagement für die Caritas Sarajevo nach wie vor eine unverzichtbare Hilfe ist, um Armut und Not in einem Land zu bekämpfen, an dessen Zukunft viele nicht mehr glauben wollen. Gemeinsam mit der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der katholischen Krankenhäuser wurde 2011 eine weitere Fortbildung für Mitarbeiterinnen in der Hauskrankenpflege bei der Caritas Westsibirien in Omsk organisiert. In Tansania konnten wir unsere neuen Partner in der Diözese Moshi mit einem Projekt unterstützen, das 50 Familien beim Aufbau einer kleinen Schweinezucht unterstützt. Darüber hinaus konnte die Reparatur eines Stein- Schredders aus Spenden finanziert werden. Mit dem Gewinn aus diesem Projekt finanziert die Diözese eine Berufsschule und weitere soziale Aktivitäten.

Ehrenamt /<br />

Bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

„Beim Ehrenamt ist von der<br />

Krise keine Spur“: Jeder vierte<br />

Berufstätige engagiert sich<br />

in Deutschland. Land und<br />

Bund haben längst den<br />

Nutzen und Output der engagierten<br />

Bürger erkannt. Die<br />

Initiativen, Projekte und Ausschreibungen<br />

sind vielfältig.<br />

Hier ist die Caritas in NRW<br />

als verlässlicher Partner involviert.<br />

Wir greifen diese<br />

Entwicklung im Bereich des<br />

Bürgerschaftlichen Engagements<br />

durch lokale Aktivitäten<br />

in der Quartiersarbeit, mit<br />

Stadtteilangeboten, Netzwerken<br />

oder durch einen interreligiösen/interkulturellenDialog<br />

auf.<br />

Steigende Anforderungen<br />

und Erwartungen an die Einbindung<br />

Ehrenamtlicher erfordern<br />

eine intensive Beratung<br />

und Begleitung. Das<br />

Fortbildungsangebot auf <strong>Bistum</strong>sebene<br />

„Werden Sie Experte<br />

<strong>für</strong> soziale Belange vor<br />

Ort“ greift diese Erkenntnisse<br />

auf. 18 ehrenamtlich Engagierte<br />

aus dem ganzen <strong>Bistum</strong><br />

nahmen an dem Kurs<br />

teil. Gemeinsames Ziel war<br />

<strong>das</strong> unterschiedliche hauptberufliche<br />

wie ehrenamtliche<br />

Engagement an der Basis zu<br />

vernetzen und wirkungsvoll<br />

im Sinne praktizierter Solidaritätsstiftung<br />

einzusetzen. Die<br />

Fortbildung hat dazu beitragen,<br />

<strong>das</strong>s <strong>für</strong> die Menschen<br />

in den Gemeinden und Pfarreien<br />

etwas wächst, <strong>das</strong> verbindet,<br />

hoffnungsvoll ist und<br />

sie bei der Bewältigung ihrer<br />

Arbeits- oder Lebensbezüge<br />

unterstützt. Die gute Resonanz<br />

und Auswertung hat <strong>das</strong><br />

Forum diakonische Pastoral<br />

ermutigt, 2012 dieses Angebot<br />

nochmals anzubieten.<br />

Schwerpunkte aus der Arbeit <strong>2011</strong> in den Bereichen<br />

Auf Ebene der fünf Caritasverbände<br />

in NRW hat <strong>das</strong><br />

Konzept des Projektes „Win<br />

Win – Ehrenamtskoordination<br />

<strong>für</strong> Führungskräfte in der Sozialwirtschaft“<br />

die strukturelle<br />

Einbindung des Ehrenamtes<br />

in die Einrichtungen der<br />

Caritas unterstützt . Ehrenamtskoordinatoren/innen<br />

gestalten lokal die Rahmenbedingungen,<br />

leisten Motivationsarbeit<br />

und gewährleisten<br />

die Integration in die Gesamtorganisation.<br />

Der erste Kurs<br />

Altenhilfe konnte <strong>2011</strong> mit<br />

der Zertifikatsübergabe abgeschlossen<br />

werden. Aus<br />

dem <strong>Bistum</strong> <strong>Aachen</strong> konnten<br />

wir zwei Absolventinnen beglückwünschen.<br />

Das „Europäische Jahr zur<br />

Freiwilligentätigkeit und aktiven<br />

Bürgerschaft“ hat <strong>2011</strong><br />

zu vielen Aktivitäten motiviert.<br />

In der Engagementberatung<br />

und Vermittlung der Freiwilligenzentren<br />

konnten ein Anstieg<br />

verzeichnet werden.<br />

Europa – Auslandshilfe –<br />

Caritas Kinderhilfe –<br />

Bundesfreiwilligendienst<br />

Europa<br />

Im Arbeitsfeld Europa werden<br />

die europapolitischen<br />

Anliegen des Verbandes<br />

Besonders die Optimierung<br />

der Öffentlichkeitsarbeit, die<br />

Weiterentwicklung der Unternehmenskooperationen<br />

und<br />

die Neugewinnung von Ehrenamtlichen<br />

waren Thema.<br />

Letzteres ist vielfach durch<br />

die schwierigen Lebenslagen<br />

mancher Menschen mit dem<br />

Wunsch nach Bezahlung verbunden.<br />

Aus diesen Diskussionen<br />

und erhobenen<br />

Ansprüchen ergab sich <strong>2011</strong><br />

die Notwendigkeit einer<br />

klaren Positionierung. Das<br />

karitative Ehrenamt ist unentgeltlich<br />

und dennoch gilt,<br />

<strong>das</strong>s dieser Einsatz den<br />

Menschen „etwas bringen<br />

darf“. Eine Auslagenentschädigung<br />

bei entsprechendem<br />

Nachweis ist selbstverständlich.<br />

Eine gemeinsame Positionierung<br />

der Wohlfahrtverbände<br />

in NRW in <strong>2011</strong> ist<br />

dieser inhaltlichen Linie gegen<br />

eine Monetarisierung des<br />

Ehrenamtes gefolgt.<br />

Margret Rutte<br />

vertreten und wichtige sozialpolitische<br />

Entwicklungen auf<br />

europäischer Ebene vermittelt.<br />

Hier hat sich eine enge<br />

Kooperation auf NRW Ebene<br />

� Von Krise keine Spur<br />

� Steigende<br />

Anforderungen und<br />

Erwartungen<br />

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Bürgerschaftliches<br />

Engagement in der<br />

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