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schwangerschaft und geburt bei frauen mit einer muskelerkrankung

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DGM·INFO<br />

SCHWANGERSCHAFT<br />

UND GEBURT<br />

BEI FRAUEN MIT EINER<br />

MUSKELERKRANKUNG<br />

DGM·Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V.


DGM<br />

Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V.<br />

DGM · B<strong>und</strong>esgeschäftsstelle · Im Moos 4 · 79112 Freiburg<br />

Telefon 07665/9447-0 e-mail: DGM – BGS@t-online.de<br />

Telefax 07665/9447-20 Internet http://www.dgm.org<br />

Spendenkonto Deutsche Bank Freiburg<br />

2<br />

KTO 2151 751 · BLZ 680 700 30<br />

Unsere Ar<strong>bei</strong>t ist von den obersten Finanzbehörden als besonders förderungswürdig<br />

<strong>und</strong> gemeinnützig anerkannt. Ihre Spende <strong>und</strong> Ihr<br />

Förder<strong>bei</strong>trag sind deshalb steuerlich abzugsfähig.<br />

1/2000<br />

Frau PD Dr. S. Rudnik-Schöneborn · Herr Prof. Dr. med. K. Zerres · Aachen<br />

Frau Dr. D. Röhrig · niedergel. Neurologin<br />

3<br />

SCHWANGERSCHAFT<br />

UND GEBURT<br />

BEI FRAUEN MIT EINER<br />

MUSKELERKRANKUNG<br />

Frauen <strong>mit</strong> erblichen neuromuskulären Erkrankungen können<br />

sich oft nur schwer für eigene Kinder entscheiden. Bisher ist<br />

in der Literatur noch wenig über Verlauf <strong>und</strong> Auswirkung von<br />

Schwangerschaft <strong>und</strong> Geburt <strong>bei</strong> muskelkranken Frauen bekannt,<br />

was die Beratung betroffener Frauen <strong>mit</strong> Kinderwunsch<br />

problematisch macht. Die Entscheidung für eine Schwangerschaft<br />

erfolgt oftmals gegen den Rat der betreuenden Ärzte.<br />

Vor der Entscheidung zu <strong>einer</strong> Schwangerschaft berühren betroffene<br />

Frauen vorrangig folgende Fragen:<br />

■ Ist <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> erhöhten <strong>geburt</strong>shilflichen Komplikation zu<br />

rechnen? Besteht deshalb ein erhöhtes Risiko für das ungeborene<br />

Kind?<br />

■ Wird das Fortschreiten der Muskelerkrankung durch die<br />

<strong>mit</strong> Schwangerschaft <strong>und</strong> Geburt verb<strong>und</strong>enen Belastungen<br />

beeinflusst?<br />

■ Wie erleben Mütter <strong>mit</strong> Muskelerkrankungen ihre familiäre<br />

Situation, wie beurteilen sie im Nachhinein ihre Entscheidung<br />

für eigene Kinder?


Geburtshilfliche Betreuung/Entbindung<br />

4<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich richtet sich die <strong>geburt</strong>shilfliche Betreuung von<br />

muskelkranken Frauen individuell nach dem Grad der Einschränkung<br />

zum Zeitpunkt der Schwangerschaft. Die exakte<br />

Diagnose ist aufgr<strong>und</strong> der variablen Krankheitsverläufe auch<br />

innerhalb <strong>einer</strong> Krankheitsgruppe nicht unbedingt entscheidend<br />

(Ausnahmen siehe weiter unten).<br />

Vielmehr hängen die Begleitung der Schwangerschaft sowie<br />

das Geburtsmanagement davon ab, ob der mütterliche Organismus<br />

den gesteigerten Anforderungen an Muskelkraft <strong>und</strong><br />

Atmung gewachsen ist.<br />

Vor <strong>einer</strong> Schwangerschaft sollten muskelkranke Frauen ihre<br />

Lungenfunktion <strong>und</strong> die Herz-Kreislauf-Situation überprüfen<br />

lassen, insbesondere dann, wenn rumpfnahe Muskelgruppen<br />

betroffen sind.<br />

Die Entscheidung für die bestmögliche Entbindung kann z.T.<br />

erst unter der Geburt getroffen werden. Bei Frauen <strong>mit</strong> <strong>einer</strong><br />

verminderten Muskelmasse seit der Kindheit besteht u.U. ein<br />

Missverhältnis zwischen Größe des Kindes <strong>und</strong> Beckenbreite,<br />

so daß in diesen Fällen ein Kaiserschnitt empfohlen wird.<br />

In Abhängigkeit von<br />

■ dem Grad der Muskelschwäche,<br />

■ evtl. vorliegender Wirbelsäulenverkrümmung,<br />

■ evtl. vorliegender Gelenkversteifung,<br />

■ der Ges<strong>und</strong>heit des Kindes<br />

wird erwogen, ob eine Spontanentbindung möglich ist. Bei bis<br />

zu 10 –15% aller Geburten kommt eine Schnittentbindung<br />

zum Einsatz, die inzwischen in fast allen <strong>geburt</strong>shilflichen<br />

Einrichtungen als Routineeingriff anzusehen ist. Die Indikation<br />

zum Kaiserschnitt sollte in Risikofällen großzügig gestellt<br />

werden, um das Risiko für das ungeborene Kind möglichst<br />

klein zu halten.<br />

Anästhesie<br />

5<br />

Welche Betäubung (Anästhesie) <strong>bei</strong> operativen Entbindungen<br />

sinnvoll ist, sollte je nach Muskelkraft <strong>und</strong> Lungenfunktion<br />

der Schwangeren in Absprache <strong>mit</strong> dem betreuenden Arzt<br />

rechtzeitig diskutiert werden. Falls erforderlich wird die Entbindung<br />

in der Austreibungsphase durch den Einsatz <strong>einer</strong><br />

Saugglocke oder <strong>einer</strong> Zange beschleunigt.<br />

In Anbetracht denkbarer Risiken sollte jede muskelkranke<br />

Schwangere jedoch in einem sog. Perinatalzentrum (Frauenklinik<br />

<strong>und</strong> Kinderklinik unter einem Dach) entbinden.<br />

Körperliche Auswirkungen<br />

Jede Schwangerschaft <strong>bei</strong> <strong>einer</strong> muskelkranken Frau kann dazu<br />

führen, dass aufgr<strong>und</strong> der Gewichtszunahme <strong>und</strong> der zusätzlichen<br />

physischen Belastung der Bewegungsradius <strong>und</strong> die<br />

Muskelkraft vorübergehend abnehmen. Doch auch <strong>bei</strong> vorheriger<br />

hochgradiger Muskelschwäche erholt sich die Muskelkraft<br />

nach der Entbindung meist wieder <strong>und</strong> erreicht oftmals<br />

innerhalb weniger Wochen bzw. Monate das Ausgangsniveau<br />

vor Eintritt der Schwangerschaft.<br />

Ob sich eine dauerhafte Verschlechterung der Muskelschwäche<br />

einstellt, hängt auch vom Fortschreiten der Erkrankung<br />

ab. Frauen <strong>mit</strong> langen stabilen Phasen vor der Schwangerschaft,<br />

erleben nur selten eine dramatische Veränderung ihres<br />

Gesamtzustandes.<br />

Familie <strong>und</strong> soziale Unterstützung<br />

Muskelkranke Frauen, die sich bewusst für ein eigenes Kind<br />

entscheiden, wissen in der Regel ihre Möglichkeiten <strong>und</strong><br />

Grenzen auch nach der Geburt gut einzuschätzen <strong>und</strong> sorgen<br />

dort für Hilfe, wo sie <strong>bei</strong> der Versorgung des Kindes notwendig<br />

ist. Doch die Umstellung auf die gewachsene Familie ist<br />

oft anstrengend <strong>und</strong> nicht zur Gänze planbar. Wichtig ist, daß<br />

sich die Familie in einem sozialen Gefüge befindet, das <strong>bei</strong>


6<br />

Bedarf rasch Unterstützung für Mutter <strong>und</strong> Kind bereitstellen<br />

kann. Hier<strong>bei</strong> kann auch auf soziale Hilfsdienste zurückgegriffen<br />

werden. Ist ausreichend Hilfe gewährleistet, wird die<br />

Erfüllung des Kinderwunsches von den meisten Frauen trotz<br />

der teilweise erheblichen Belastungen als sehr positiv erlebt.<br />

Wichtig!<br />

Für die Betreuung muskelkranker Frauen <strong>mit</strong> Kinderwunsch<br />

gilt, dass die Entscheidung für eigene Kinder erst nach Rücksprache<br />

<strong>mit</strong> Neurologen <strong>und</strong> Gynäkologen <strong>mit</strong> besonderer Erfahrung<br />

<strong>mit</strong> neuromuskulären Erkrankungen getroffen werden<br />

sollte.<br />

Da ein Großteil der Muskelkrankheiten erblich bedingt ist, ist<br />

darüber hinaus eine humangenetische Beratung der betroffenen<br />

Familien empfehlenswert.<br />

Geburtshilfliche Aspekte verschiedener<br />

Krankheitsbilder<br />

(Nachfolgende Ausführungen beziehen sich auf die Ergebnisse<br />

<strong>einer</strong> Untersuchung <strong>bei</strong>m Schwangerschaftsverlauf <strong>bei</strong> mehr<br />

als 100 Frauen <strong>mit</strong> verschiedenen Erkrankungen, von denen<br />

medizinische Bef<strong>und</strong>berichte <strong>und</strong> Erfahrungen vorliegen.)<br />

Neurale Muskelatrophie Typ Charcot-Marie-Tooth<br />

(Hereditäre motorisch sensible Neuropathie Typ I,<br />

HMSN bzw. CMT)<br />

Frauen <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> CMT-Erkrankung haben <strong>bei</strong> guter Betreuung<br />

kein erhöhtes Risiko für <strong>geburt</strong>shilfliche Komplikationen. Im<br />

Vergleich zu der Geburt <strong>bei</strong> muskelges<strong>und</strong>en Müttern erleidet<br />

auch das Kind im Regelfall keinen <strong>geburt</strong>sbedingten Schaden<br />

(z.B. durch eine Sauerstoffmangelsituation).<br />

Der Einfluss von Schwangerschaft <strong>und</strong> Geburt auf den Krankheitsverlauf<br />

wird <strong>bei</strong> einzelnen Frauen unterschiedlich erlebt.<br />

7<br />

Ein früher Krankheitsbeginn ist aber <strong>mit</strong> einem höheren Risiko<br />

für eine Verschlechterung verb<strong>und</strong>en. Auch kann die Anzahl<br />

der Schwangerschaften einen negativen Einfluß auf die<br />

Symptomatik haben. Dennoch befürwortet ein Großteil der<br />

betroffenen Frauen eine Entscheidung für eigene Kinder, insbesondere<br />

dann, wenn eine ausreichende Unterstützung im<br />

Haushalt gegeben ist.<br />

Da die CMT-Erkrankung auf 50% der Nachkommen weitervererbt<br />

wird, ist die Frage des genetischen Risikos vor der<br />

Entscheidung für ein Kind zu besprechen.<br />

Myotone Dystrophie<br />

(Curschmann-St<strong>einer</strong>t`sche Erkrankung)<br />

Die Zahl der Komplikationen <strong>bei</strong> Schwangerschaft <strong>und</strong> Geburt<br />

wird durch verschiedene Faktoren <strong>bei</strong> <strong>einer</strong> an Myotoner<br />

Dystrophie erkrankten Mutter deutlich erhöht:<br />

■ Neigung der Gebärmutter zu Blutungen;<br />

■ Neigung zur Früh<strong>geburt</strong>lichkeit;<br />

■ Neigung zu abnormer Wehentätigkeit.<br />

Normale Spontan<strong>geburt</strong>en sind vielfach unmöglich.<br />

Das größte Problem stellt jedoch das Risiko für die Geburt eines<br />

Kindes <strong>mit</strong> der sog. kongenitalen myotonen Dystrophie dar. Da<strong>bei</strong><br />

ergeben sich nicht nur bereits in der Schwangerschaft Probleme<br />

durch zuviel Fruchtwasser <strong>und</strong> Früh<strong>geburt</strong>lichkeit, auch<br />

das Leben des Neugeborenen ist in hohem Maße bedroht. Dazu<br />

kommt, daß Kinder <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> Frühform der myotonen Dystrophie<br />

häufig eine allgemeine Entwicklungsverzögerung aufweisen,<br />

die oftmals diagnostisch schwer einzuordnen ist.<br />

Mit dem Schweregrad der Erkrankung der Mutter <strong>und</strong> dem Ergebnis<br />

molekulargenetischer Testung hängt zusammen, ob<br />

eine Frau ein Kind <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> kongenitalen myotonen Dystrophie<br />

bekommen wird.


8<br />

Im Einzelfall ist dies schwer vorhersehbar. Allerdings liegt das<br />

Wiederholungsrisiko für das Auftreten der Erkrankung für<br />

Kinder von Betroffenen <strong>bei</strong> 50%, wo<strong>bei</strong> der Schweregrad von<br />

Generation zu Generation zunimmt. Sinnvollerweise nehmen<br />

Frauen <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> myotonen Dystrophie vor der Familienplanung<br />

eine humangenetische Beratung in Anspruch, um sich<br />

über die Risiken für ihre Nachkommen informieren zu lassen.<br />

Zu beachten ist, dass sich <strong>bei</strong> den betroffenen Frauen durch<br />

die übermäßigen Muskelspannungen Narkosekomplikationen<br />

ergeben können.<br />

Abhängig vom Grad der Einschränkung erlebt ein Teil der<br />

Frauen durch die Schwangerschaft eine Verschlechterung der<br />

Symptomatik <strong>und</strong> ist nach der Entbindung auf Hilfe angewiesen.<br />

Schwangere <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> myotonen Dystrophie sollten besonders<br />

betreut werden <strong>und</strong> in Kliniken <strong>mit</strong> enger Anbindung<br />

an eine Kinderklinik entbinden.<br />

Spinale Muskelatrophie<br />

Bei der spinalen Muskelatrophie gibt es sehr variable Verlaufsformen,<br />

die von schwer betroffenen Frauen <strong>mit</strong> Beginn<br />

der Erkrankung in ihrem ersten Lebensjahr bis zu Erwachsenen<br />

ohne nennenswerte Einschränkungen reichen.<br />

Frauen, die wegen ihrer Erkrankung nie gehen lernten oder<br />

frühzeitig auf den Rollstuhl angewiesen waren, haben aufgr<strong>und</strong><br />

<strong>einer</strong> Rumpfmuskelschwäche sicherlich Risiko<strong>schwangerschaft</strong>en<br />

<strong>und</strong> müssen sich auf eine operative Entbindung<br />

einstellen. Es gibt jedoch auch Berichte über einige Frauen, die<br />

trotz hochgradiger Lähmungen <strong>und</strong> Wirbelsäulenverkrümmungen<br />

mehrere Schwangerschaften auch <strong>mit</strong> normalen Spontanentbindungen<br />

beendet haben.<br />

Bei noch gehfähigen Frauen verlaufen die Entbindungen vergleichsweise<br />

problemlos, da die Muskulatur der inneren Organe<br />

nicht von der Muskelatrophie betroffen ist. Die Entscheidung<br />

für einen Kaiserschnitt oder unterstützende Maßnahmen<br />

<strong>bei</strong> der Geburt wird in Abhängigkeit von der Ausgangskraft der<br />

9<br />

Muskulatur getroffen. Ein Teil der gehfähigen Frauen muß <strong>mit</strong><br />

<strong>einer</strong> negativen Beeinflussung der Muskelschwäche rechnen,<br />

ein anderer Teil <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> vorübergehenden Verschlechterung<br />

während der Schwangerschaft, die möglicherweise <strong>mit</strong> der Gewichtszunahme<br />

in Zusammenhang steht. Ein erhöhtes Risiko<br />

für kindliche Schäden gibt es nicht. Das Wiederholungsrisiko<br />

für eigene Kinder ist meist klein. Gerade Mütter <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> früh<br />

beginnenden Muskelschwäche stufen ihre Entscheidung für<br />

eigene Kinder mehrheitlich positiv ein.<br />

Facio-skapulo-humerale Dystrophie<br />

(FSH)<br />

Frauen <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> meist nur langsam fortschreitenden FSH-Erkrankung<br />

müssen nicht <strong>mit</strong> erhöhten <strong>geburt</strong>shilflichen Risiken<br />

rechnen. Auch die Zahl der Schnittentbindungen sowie die<br />

Anzahl der <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> Saugglocke oder Zange geborenen Kinder<br />

weicht nicht deutlich von der Norm ab.<br />

Da die FSH einem autosomal dominanten Erbgang folgt, tragen<br />

Kinder von Betroffenen ein Risiko von 50% eine ähnlich<br />

verlaufende Muskelschwäche zu entwickeln. Über eine Verschlechterung<br />

der Muskelschwäche aufgr<strong>und</strong> <strong>einer</strong> Schwangerschaft<br />

berichtet ein relativ kl<strong>einer</strong> Teil der Frauen (30%),<br />

ein gleicher Anteil benötigt Hilfe zur Versorgung der Familie.<br />

Unterstützung in der Versorgung von Kindern ist dann notwendig,<br />

wenn die Muskelschwäche im Bereich des Schultergürtels<br />

das Heben <strong>und</strong> Tragen des Kindes erheblich erschwert.<br />

Gliedergürtel-Muskeldystrophie<br />

Für viele Frauen <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> Gliedergürtel-Muskeldystrophie<br />

stellt eine Schwangerschaft nicht nur erhebliche Anforderungen<br />

an die motorischen Restfunktionen der Betroffenen, sondern<br />

sie ist auch <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> höheren Komplikationsrate im Hinblick<br />

auf den Entbindungsmodus verb<strong>und</strong>en. Sowohl die Zahl<br />

der durch Zange oder Saugglocke unterstützten Geburten als<br />

auch die Kaiserschnittrate ist durch eine oftmals vorliegende<br />

Verzögerung des Geburtsverlaufes deutlich erhöht.


10<br />

Ein großer Teil der Mütter <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> Muskeldystrophie benötigt<br />

Unterstützung zur Bewältigung ihrer Aufgaben <strong>und</strong> <strong>bei</strong><br />

der Versorgung des Kindes. Frauen <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> Muskeldystrophie<br />

müssen u.U. <strong>mit</strong> erhöhtem Risiko für Komplikationen <strong>bei</strong><br />

Schwangerschaft <strong>und</strong> Geburt rechnen sowie <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> Abnahme<br />

der erhaltenen Restfunktionen, wo<strong>bei</strong> dies auf ein rascheres<br />

Fortschreiten der Muskelschwäche <strong>mit</strong> Betonung der<br />

rumpfnahen Muskelgruppen zurückzuführen ist.<br />

Kongenitale Myopathien<br />

(Strukturmyopathien)<br />

Frauen, die an <strong>einer</strong> Central-core-Myopathie oder <strong>einer</strong> anderen<br />

Strukturmyopathie erkrankt sind, zeigen trotz eines meist<br />

frühen Erkrankungsbeginns in der Kindheit nur geringe <strong>geburt</strong>shilfliche<br />

Probleme.<br />

Die Zahl der Früh<strong>geburt</strong>en ist möglicherweise geringfügig erhöht,<br />

hinsichtlich des Entbindungsmodus <strong>und</strong> der Risiken für<br />

das Neugeborene ergeben sich <strong>bei</strong> milde betroffenen Frauen<br />

wahrscheinlich jedoch keine Normabweichungen. Ein Teil der<br />

Betroffenen muß <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> Verschlechterung der Muskelschwäche<br />

durch Schwangerschaft <strong>und</strong> Geburt rechnen sowie<br />

<strong>mit</strong> der Notwendigkeit, nach der Entbindung auf Hilfe im<br />

Haushalt <strong>und</strong> <strong>bei</strong> der Versorgung des Kindes angewiesen zu<br />

sein.<br />

Weshalb sollen Patienten <strong>mit</strong> Muskelerkrankungen<br />

Mitglieder der Deutschen<br />

Gesellschaft für Muskelkranke werden?<br />

Die DGM ist der älteste <strong>und</strong> größte Selbsthilfeverband der<br />

Muskelkranken in Deutschland. Sie bietet ihren Mitgliedern<br />

Informationen über die verschiedenen Krankheitsbilder <strong>und</strong><br />

deren Behandlungsmöglichkeiten, Beratung in sozialen <strong>und</strong><br />

rechtlichen Fragen, Ratschläge für Freizeitaktivitäten <strong>und</strong> –<br />

nicht zuletzt – Kontakte <strong>mit</strong> Ärzten <strong>und</strong> Betroffenen.<br />

Ihre Ziele sind:<br />

11<br />

■ Betreuung der Betroffenen <strong>und</strong> ihren Angehörigen,<br />

■ Forschungsförderung <strong>und</strong><br />

■ Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t.<br />

Eine besondere Aktivität der DGM ist die Unterstützung von<br />

spezialisierten neurologischen Ar<strong>bei</strong>tsgruppen in Muskelzentren,<br />

die <strong>mit</strong> der einen oder anderen Muskelkrankheit besonders<br />

eingehende Erfahrung besitzen.<br />

Viele Mitglieder aus medizinischen, sozialen <strong>und</strong> diversen<br />

beratenden Berufen, keineswegs alle selbst betroffen, stellen<br />

ihr Expertenwissen in den Dienst der guten Sache <strong>und</strong> sorgen<br />

dafür, dass die Gesellschaft über alle Bereiche, die für die<br />

Mitglieder wichtig sind, bestens informiert wird.<br />

Viele nicht betroffene Mitglieder haben <strong>mit</strong> ihrem Beitrag ein<br />

Zeichen der Verb<strong>und</strong>enheit <strong>mit</strong> dem Schicksal der Muskelkranken<br />

gegeben. Die DGM <strong>mit</strong> ihren über 6.000 Mitgliedern<br />

ist keine große <strong>und</strong> leider auch keine reiche Gesellschaft, benötigt<br />

aber für die Bewältigung ihrer satzungsgemäßen Aufgaben<br />

viel Geld.<br />

Sie ist deshalb auf möglichst viele Mitglieder <strong>und</strong> deren Mitglieds<strong>bei</strong>träge<br />

angewiesen, zusätzlich aber auch auf großzügige<br />

Spenden von Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Förderern aus allen Lebensbereichen.<br />

Deshalb die herzliche Bitte<br />

Werden Sie Mitglied der DGM!<br />

Helfen Sie <strong>mit</strong> Ihrer Spende!


Mitgliedschaft<br />

Ich erkläre meinen Beitritt als Mitglied der<br />

Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V.<br />

Im Moos 4 · 79112 Freiburg<br />

Ich bin Betroffene(r) Ich bin Angehörige(r)<br />

Name<br />

Vorname<br />

geboren / in<br />

Straße<br />

Stadt<br />

Telefon<br />

Jährlicher Mindest<strong>bei</strong>trag für Mitglieder<br />

DM 60,00 für Betroffene in den neuen B<strong>und</strong>esländern<br />

DM 90,00 für Betroffene in den alten B<strong>und</strong>esländern<br />

Ich bezahle einen Zusatz<strong>bei</strong>trag von<br />

DM , zum jährlichen Beitrag<br />

Ich bezahle per Scheck<br />

Überweisung · KTO 2151 751 · BLZ 680 700 30<br />

Deutsche Bank · Freiburg<br />

Bankeinzug<br />

KTO Bankleitzahl<br />

Kreditinstitut<br />

Datum Unterschrift<br />

Spende /Fördernde Mitgliedschaft<br />

Ich/Wir zeichne(n) eine einmalige Spende<br />

von DM<br />

Ich/Wir möchte(n) die Deutschen Gesellschaft<br />

für Muskelkranke e.V. als Förderer unterstützen<br />

Privatperson Firma / Körperschaft<br />

Firma<br />

Name<br />

Vorname<br />

Straße<br />

Stadt<br />

Telefon<br />

Jährlicher Mindest<strong>bei</strong>trag für Mitglieder<br />

DM 90,00 für private Förderer<br />

DM 180,00 für Firmen/Körperschaften<br />

Ich / Wir bezahle(n) einen Zusatz<strong>bei</strong>trag von<br />

DM , zum jährlichen Beitrag<br />

Ich/Wir bezahle(n) per Scheck<br />

Überweisung · KTO 2151 751 · BLZ 680 700 30<br />

Deutsche Bank · Freiburg<br />

Bankeinzug<br />

KTO Bankleitzahl<br />

Kreditinstitut<br />

,<br />

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