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Codierungstheorie II: Fehlerkorrigierende Codes

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Interpretation Man kann also die ersten k Stellen eines zu bildenden Codeworts<br />

beliebig als ’Informationsstellen’ nutzen (beliebige Körperelemente eintragen), und<br />

während diese bereits gesendet werden die fehlenden m ’Kontrollstellen’ berechnen<br />

und nachliefern.<br />

9.16 Definition Sei K ein Körper und b ∈ IN. Nenne einen Vektor der Form<br />

v = (0, ..., 0, vj+1, ..., vj+b, 0, ..., 0) ∈ K l<br />

mit vj+1 ̸= 0 ̸= vj+b und j ∈ {0, ..., l − b} ein Bündel (’burst’) der Länge b.<br />

Motivation Das Codewort c = (c1, ..., cl) ∈ C (linearer Code) wird gesendet. Wenn<br />

an den Stellen j+1 und j+b und möglicherweise an j+2, ..., j+b−1 eine Verfälschung<br />

auftritt (aber nicht an den anderen Stellen), empfängt man w = c + v, wobei v ein<br />

Bündel der Länge b ist.<br />

’Fehlerbündel’, d.h. Störungen in mehreren aufeinanderfolgenden Stellen, treten in<br />

der Praxis häufig auf (Kratzer in CD’s, Unterbrechungen der Telephonleitung).<br />

Wann kann der Empfänger bei einem linearen Code C ⊆ K l erkennen, dass c ∈ C<br />

durch ein Bündel v der Länge b verfälscht wurde? Dies ist genau dann der Fall, wenn<br />

w = c + v ̸∈ C ist, d.h. wenn v ̸∈ C ist. Deshalb definieren wir:<br />

9.16’ Definition Man sagt, der lineare Code C ⊆ K l erkennt (Fehler-)Bündel der<br />

Länge ≤ b ∈ IN [der Länge b ∈ IN], wenn C kein Bündel der Länge ≤ b [der Länge b]<br />

enthält.<br />

Im Fall b = 1 bedeutet dies, dass der lineare Code 1-fehlererkennend ist (was bei<br />

Minimalabstand δ ≥ 2 zutrifft).<br />

9.17 Beobachtung Wenn der lineare Code C ⊆ K l Bündel der Länge ≤ b ∈ IN<br />

erkennt, gilt dimC ≤ l − b.<br />

Umformulierung: Sei C ⊆ K l linearer Code mit dimC = k. Dann erkennt C nicht<br />

mehr alle Fehlerbündel der Länge ≤ l − k + 1.<br />

Beweis. U := {λ1, ..., λb, 0, ..., 0) ∈ K l ist ein Untervektorraum von K l mit dimU = b,<br />

und jeder Vektor u ∈ U \ {0} ist ein Fehlerbündel der Länge ≤ b. Deshalb gilt<br />

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