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Codierungstheorie II: Fehlerkorrigierende Codes

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6. Perfekte <strong>Codes</strong>, Golay-<strong>Codes</strong><br />

Sei C ⊆ V := K l (n := |K| ∈ IN ).<br />

Wir erinnern daran, daß der Code C perfekt genannt wird, wenn ein ϵ ∈ IN0 existiert<br />

mit<br />

wobei die Vereinigung disjunkt ist.<br />

Es folgt (mit m := |C|):<br />

(perf) n l = m(1 +<br />

V = ˙∪<br />

c∈C B′ ϵ(c)<br />

( )<br />

l<br />

(n − 1)<br />

1<br />

1 +<br />

( )<br />

l<br />

(n − 1)<br />

2<br />

2 + ... +<br />

In diesem Fall ist δ := 2ϵ + 1 der Mindestabstand des <strong>Codes</strong>.<br />

( )<br />

l<br />

(n − 1)<br />

ϵ<br />

ϵ )<br />

Seit 1950 bearbeitete M. Golay das Problem, alle perfekten <strong>Codes</strong> zu bestimmen.<br />

Für Primzahlpotenzen n gelang J.H. van Lint und A. Tietäväinen 1973 eine Teil-<br />

Lösung (6.4), nämlich die möglichen Parametertripel (l, |C|, δ) zu bestimmen (zu<br />

denen es einen perfekten Code C ⊆ K l mit Mindestabstand δ gibt), wenn n eine<br />

Primzahlpotenz ist.<br />

Die Hamming-<strong>Codes</strong> Ham(r, n) liefern Beispiele für perfekte <strong>Codes</strong> zu Primzahlpo-<br />

tenzen n mit l = nr −1<br />

n−1 und |C| = nk wobei k := l − r ist und ϵ = 1; also δ = 3.<br />

’Triviale’ Beispiele perfekter <strong>Codes</strong> sind C = V (d.h. jedes Wort ist ein Codewort;<br />

also ϵ = 0, δ = 1) und C = {(0, ..., 0), (1, ..., 1)} ⊂ K l wobei K = {0, 1} ist und l<br />

ungerade (also ϵ = 1(l<br />

− 1)).<br />

2<br />

Wenn n keine Primzahlpotenz ist, ist sehr wenig über die Existenz perfekter <strong>Codes</strong><br />

bekannt.<br />

Theorem (Tietäväinen, van Lint, Zinovev, Leontev) über einem endlichen Körper<br />

existieren (bis auf Äquivalenz) nur die folgenden nicht-trivialen linearen perfekten<br />

<strong>Codes</strong>:<br />

• Die Hamming-<strong>Codes</strong> Ham(r, n) (Länge l = nr−1 , r = l − k wobei k = dimC,<br />

n−1<br />

K = GFn; δ = 3).<br />

• Die beiden Golay-<strong>Codes</strong> G23, G11 (Beschreibung unten).<br />

Bescheidenere Frage: Welche Zahlentripel (l, m, ϵ, n) gibt es, die (perf) erfüllen?<br />

Für n = 3 ist (l, m, ϵ, n) = (11, 3 6 , 2, 3) eine Lösung von (perf) (denn 3 11 = 3 6 (1 +<br />

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