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Ausgabe 1972 - Hohenzollerischer Geschichtsverein

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Johann von Schrankenfels für Werner von Hattstatt<br />

zeugten.<br />

Nach dem Oberbadischen Geschlechterbuch 48 nannte sich<br />

Werner von Hattstatt (mit dem Andreaskreuz-Wappen)<br />

1262 bis 1269 „von Entringen". Seine erste Frau (vermutlich<br />

eine Entringerin) starb 1262. Zwei Jahre darauf<br />

heiratete er eine Elisabeth. Sein Bruder Friedrich von Entringen<br />

wird 1271 erwähnt. Als beider Vater gibt Knobloch<br />

einen 1267 genannten Konrad von Hattstatt an, der<br />

1259 Konrad von Entringen heißt. (Siehe oben bei III.)<br />

Hat er etwa nach Entringen geheiratet? Werners dre- Kinder<br />

hießen nach der gleichen Quelle: Lukardis v. E. 1254,<br />

Schwester des Hauses St. Johann zu Colmar, Ritter Conrad<br />

von Entringen 1262-1267, und Friedrich von Entringen<br />

1263, wohl der oben genannte Ritter dieses Namens<br />

zum Jahr 1271.<br />

V.<br />

Abstammung der Freien von Entringen<br />

Nach der Notitia tundationis (Gründungsbei ht) des<br />

Klosters St. Georgen Nr. 41 12 wurden vom Stifter Hezelo<br />

des Klosters i l Jahre 1083 die Überreste folgender verstorbener<br />

Verwandten aus der Georgskirche zu (Königseck-)<br />

Wald nach St Georgen im Schwarzwald überführt:<br />

Hezelos Gattin Bertha, Irmengard patruelis (Vaterschwester),<br />

Adelbert patruus (Vatersbruder), Landolt als Bruder<br />

Hezelos; Ulrich and Adela als Hezelos Eltern, Landolt<br />

und Gisela: Großeltern Hezelos väte^ icherseits, Landolt<br />

und Bertha als Urgroßeltern Hezelos väterlicherseits.<br />

Mone brachte 49 aus späteren Quellen St. Georgens dazu<br />

folgende Daten: Landolt der älteste 970. Er wurde 992<br />

Vogt der Abtei Reichenau und erbaute die Georgskirche<br />

in „Wald", starb dann im J. 1000. Vogt wi d sein Sohn<br />

Landolt II., der 1024 starb, worauf ihm als Vogt der Graf<br />

Mangold (von Altshausen) folgte. Im Jahre 1030 erlangte<br />

Landolts II. Sohn Ulrich das Vogtamt über Reichenau,<br />

Seine Gattin war Gisela. Er starb im J. 1050 und<br />

wurde wie sein Vater und Großvater in der Kapelle zu<br />

Wald beigesetzt. Hezelo CUlrichs und Adeies Sohn) wird<br />

Vogt und kündigt dem simonieverdächtigen Abt Rupert<br />

im J. 1071 an, der dürfe d:' Güter des Kiosters R» :henau<br />

nicht betreten. Hezelo starb im J. 1088, auch Ezil de Egga<br />

genannt.<br />

Wie wir oben unter II. sahen, wurden im Jahre 1084 die<br />

Edlen Landolt und Adeibert von Antringen als nächste<br />

Verwandte und Erben Hezelos bezeichnet. Vielleicht waren<br />

s • Brüder. Man möchte sie als Söhne von Hezelos<br />

patruus also obigen Adeibert (des Bruders Ulrichs) ansehen,<br />

dessen Leiche nach St. Georgen überführt wurde.<br />

Dann wären ihre Eltern Landolt II. (f 1024) und Gisela,<br />

ihre Großeltern Landolt I. (970-1000) und Bertha gewesen.<br />

Als Landolts I. Vater nennen manche Forscher 50<br />

einen Lanzelin (Landolt), der 991 ais Graf von Altenburg<br />

starb und ais Stammvater der Habsburger und Vielleicht<br />

auch der Zähringer gelten kann. Als dessen Vater vermuten<br />

manche den Grafen Guntram den Reichen.<br />

Schluß<br />

Der Freie Eberhard von Ringingen (1277-1279) stammt<br />

von den freien Herren von Entringen ab, deren Wappen<br />

Notgeld aus Hohenzollern<br />

Etwas, das es seit 1926 in ganz Deutschland nicht mehr<br />

gegeben hat, brachte der Hohenzollerische Münzverein in<br />

Sigmaringen zuwege. Er veranstaltete im Oktober mit<br />

seinem dritten Tauschtag eine Ausstellung von Kriegsund<br />

Notgeld aus den Jahren 1918 bis Ende 1923. Dabei<br />

kam Hohenzollern unter den aus der ganzen Bundes-<br />

60<br />

er führte. Er dürfte identisch sein mit dem gleichnamigen<br />

Adeligen einer nur in schlechter Übersetzung erhaltenen<br />

Urkunde von 1292. Die Freien von Entringen mit den<br />

drei Ringen auf einem Schrägbalken im Wappen gehen<br />

auf die Familie des hochadeligen Klosterstifters Hezelo<br />

von (Königs-)eck zurück und diese auf die Landolde, von<br />

denen sowohl die Grafen von Habsburg, als auch die Herzöge<br />

von Zähringen hergeleitet werden. Die Edlen Landolt<br />

und Adelbert von Antringen waren wohl (um 1070)<br />

die Erbauer von Hohenentringen und sind vermutlich in<br />

der St. Michaelskirche des Dorfes in einem Steinplattengrab<br />

der Mittelachse t gesetzt worden, wo die Skelette<br />

bei Grabungen 1968 von Dr. Krins gefunden wurden.<br />

Die später nachgewiesene Ganerbenburg Hohenenfingen<br />

51 war schon im 13. Jahrhundert unter die Herren von<br />

Entringen, Hailfingen, Hattstatt (bzw. Schrankenfels)<br />

and 1284 auch Zollern geteilt, wobei die Einzelheiten freilich<br />

im Dunkel der Vergangenheit verschwinden.<br />

Grenzstein auf der Markungsgrenze zwischen Hausen an der Lauche",<br />

Hörschwag und Trochtelfingen. Links das Zollerwappen, rechts das<br />

Hifthorn der Grafschaft Urach. Auf der Rückseite das Wappen der<br />

Grafen von Werdenberg (Trochtelfingen).<br />

Anmerkungen:<br />

1 Zeitschrift f. Geschichte des Oberrheins 1888. Über<br />

die Burg Ringingen: Hohz. Heimat 1967, 44; 1961, 6 und 23; Blätt.<br />

d. Sei: ,b. Albvereins 1930, 205 f. 2 Zeitschr. Oberrhein 1877, 47.<br />

3<br />

Zweite Burg bei Ringingen: Hohz. JHefl 1954, 106. * WUB 7, 342;<br />

Hohz. JHert 1954, 106. E WUB 8, 3. 6 Zeitschr. Oberrh. 3, 336; WUB<br />

8, 150. 7 WUB 0, 559; Monum. Hohenbg. Nr. 100. Ein zweites<br />

Exemplar findet sich im Weitinger Kopialbuch (Fürstl. hohz. Arch.<br />

Sigmaringen R 75, Ka 37, 17, 13) mit Datum III Nonas Febr:<br />

11. Februar. 8 Die Kiverli gehörten zur Familie derer von Lichtenstein<br />

bei Neufra. 0 WUB 11, 174. 10 Monum. Hohenbg. Nr. 247; OA<br />

Beschr. Rottenbg. 1900, II, 134 f. Der Zeitpunkt des Hausverkaufs ist<br />

nicht bekannt. Eberhard wird in der rauheren Jahreszeit von der Alb<br />

herunter ins mildere Rottenburg gezogen sein. 11 WUB 1, 279. Der<br />

Inhalt der Urkunde wird nicht mehr verdächtigt! 12 Notita fundationis<br />

von St. Georgen: Mone, Zeitschr. Oberrhein 9, 1858, 207,<br />

Nr. 45. 13 Notita Nr. 18. 14 Notita Nr. 46: H. J. Wollasch, Die Anfänge<br />

des Kl. St. Georgen, Frbg. 1964, 88. 15 Schneider, Codex<br />

Hirsaug 1887, S. 39. 16 Lud. Schmid, Pfalzgiafen v. Tübingen S. 8)<br />

Zur Datierung Ist der erst um 1167 mögliche Graf Berthold von<br />

Neifen-Achalr wichtig. " WUB 2, 272; Schmid, Pfalzgr. UB S. 7.<br />

18<br />

WUB 3, 289. « WUB 3, 443: Schmid, Pfalzgr. 138. Es steht nur<br />

da: „miles Eberhard de E", wird aber als Entringen gedeutet, obwohl<br />

damals Antringen üblich war. 2 » WUB 3, 328. 21 WUB 4, 86. Zeitschr.<br />

Oberrh. 3, 127; Mon. Hohenbg, Nr. 31. 22 WUB 5, 284. 23 WUB 5,<br />

284; Zeitschr. Oberrh. 1, 245. - 1 WUB 6, 413; Mon. Hohenbg. Nr. 53.<br />

25<br />

WUB 2, 253; F. X. Remiing, Gesch. d. Bisch, v. Speier, 1852, mit<br />

UB. 2 ® Schöpflin, Alsat. dipl. I, 304; Remiing I und II. 27 Remiing<br />

a. a. O. 28 Gudenus Sylloge 187. 29 Straßburger UB I, 199, 214, 400.<br />

30 31 32<br />

WUB 11, 483. Remiing I, 3 29, 451-461. Zeitschr. Oberrh. 4,<br />

224 . 33 Remiing I, 191, 262 34 Remiing I, 252. 35 WUB 5, 214, 309<br />

30 37 38<br />

Remiing I, 292, 3 37. Remiing I, 282 etc. Zeitschr,, Oberrh. 8,<br />

176. f WU3 4, 67. 40 WUB 6, »51. 41 Diöz.Arch. von Schwaben 13,<br />

76. 42 Th. Walter, Urk. d. Stadt Rufach 1908, 38. 43 WUB 8, 198<br />

44<br />

L. Schmid, Älteste Gesch. a Hohenzollern I, 214, 242,, Derselbe,<br />

Der Hl Meinrad 1874, 66; Mitteilungen Hohenzoll , 30, 176. 45 Zeit -<br />

schrift Oberrh. 5, 249; OA Beschr. Rouenbg. II, 172 4 « K. v. Knobioch,<br />

Alter Adel i. Oberelsaß, 18 8 2, 35-36 , 47 ebenda 63. 48 Knobl.<br />

Oberbad. Geschlechterbuch I, 547. 49 Zeitschr Oberrh. 9, 205, 50 F.d.<br />

Heyck, Gesch. d. Herzöge von Zähringen 1891, 566; Geneal. Handbuch<br />

z. Schweizer Gesch. 1900, 1, 14; P. Kläu,, Argovia 72, 1960, 26;<br />

Wollasch, Anrange von St. Georgen S. 88 und 20; Decker-Hauff,<br />

Zeitschr. f. württ. Landesgesch. 1952, 66; una Note 44, oben. S1 Siegt".<br />

Krezdorn, Hohenentringen im Schönbuch u. s. Vergangenheit (Biberacher<br />

Verlagsdruckerei) 1971, 28. Seiten.<br />

republik und aus Berlin zusammengetragenen Leihgaben<br />

auf einen beachtenswerten Platz. Die Älteren erinnern<br />

Sich noch daran, daß üie Städte des Ländchens Notgeld<br />

druckten und daß auch der Kommunalverband solches<br />

Geld herausgab. Unterzeichnet wurde es von Carl Vogel,<br />

Monsignore, damals Vorsitzender des Landesausschusses.<br />

In seinem neuen Buch „Der Landeskommunalverband der

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