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Ausgabe 1972 - Hohenzollerischer Geschichtsverein

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stifters 14 . Ein Landolt de Antringen wird unterm 28. November<br />

im Zwiefalter Nekrolog aufgeführt, ohne daß wir<br />

wissen, ob es der ältere oder jüngere ist.<br />

Erst ums Jahr 1140 folgte eine weitere Nachricht: Friedrich<br />

von Entringen schenkte dem Kloster Hirsau Güter zu<br />

Mönsheim und später für seinen Sohn Friedrich einen<br />

Wald bei Wurmlingen 15 . Letzterer Friedrich dürfte der<br />

1188-1233 als Domherr zu Straßburg nachweisbare<br />

Friedrich v. E, sein. Siehe IIb. Ein Otto von Ant. tigen<br />

war um 1167 als „:iber homo" Zeuge einer Schenkung<br />

des freien Adelbert von Haigerloch aus Kloster Reichenbach<br />

16 . Ein Eberhard über de Antringen war 1191 Zeuge<br />

bei der Stiftung des Klosters Bebenhausen durch die Tübinger<br />

Pfalzgrafen 17 . Im Jahre 1231 wird er Bruder des<br />

Speirer Bischofs Beringer von Entringen genannt 18 . Siehe<br />

IIb. Vermutlich ist Eberhard identisch mit dem Ritter<br />

Eberhard von E., dem Beobachter des Pfalzgrafen Rudolf<br />

von Tübingen kurz vor dem 10. März 1240 bei einer<br />

Streitschlichtung zwischen dem Kloster Bebenhausen und<br />

Kraft von Sperberseck 19 . Ein Über homo bzw. nobilis vir<br />

(also Hochadeliger) Beringer von Antringen findet sich<br />

1233 beim Pfalzgrafen Rudolf III. von Tübingen zu Herrenberg<br />

neben den M listerialen Craft und Hugo von<br />

Hailfingen 20 . Im Jahre 1245 taucht er mit seinem leiblichen<br />

Bruder Albert von Entringen adhuc servus (noch<br />

Page oder Edelknecht) beim Grafen Burkart von Hohenberg<br />

anläßlich des Tausches von Dusslingen und Feldhausen<br />

auf 21 , und 1253 als nobilis vir Beringerus dictus de<br />

Antringen 22 . Im Siegel heißt es Mer: Beringer in Antringen.<br />

Auch im Jahre 1259 beißt er so, als die Söhne des<br />

verstorbenen Ritters Heim.ch von Königsbach (b. Durlach)<br />

den Zehnten und anderen Belitz in Dertingen, die<br />

sein Lehen waren, ans Kloster Herrenalb verkauften, ihm<br />

jedoch ihre eigenen Güter zu Königsbach zu Lehen gaben<br />

23 . Letztmals finden wir den (notiJ c vir) Beringer von<br />

Entringen im Jahre 1268 neben dem Grafen Albert von<br />

Hohenberg als Zeugen einer Verhandlung mit dem<br />

Kloster Kirchberg bei Haigerloch 24 . Mangels näherer Anhaltspunkte<br />

möchte man diesen Beringer als den Vater<br />

obigen Eberhards von Ringingen vermuten. Nach 1268<br />

sind keine Nachrichten über die Freiherren von Entringen<br />

mehr erhalten, soweit sie dem Laienstand angehörten,<br />

wohl aber von Geistl hen.<br />

IIb<br />

Geistliche aus dem Hause Entringen<br />

Eine ganze Anzahl Glieder der freiherrlichen Familie von<br />

Entringen erlangte Domherrenstellen in Speier und Straßburg<br />

und einer bestieg sogar den bischöflichen Stuhl in<br />

Speier. Doch erfahren wir, mit Ausnahme des Bischofs,<br />

von ihnen auch ni:ht viel mehr, als daß sie in Urkunden<br />

als Zeugen auftraten.<br />

1. Beringer von Antringen, Domherr in Speier 1180, 1188<br />

etc. bis 1220 Cantor, seit 27. März 1224 Bischof von<br />

Speier, der am 29. November 1232 starb 25 .<br />

2. Friedrich von Antringen, Domherr zu Straßburg, 1188,<br />

1191, 1199, 1202, Cantor 1206, gestorben am 29. April<br />

1233. Er sch nt ein Sohn des gle :hnamigen Laien von<br />

IIa gewesen zu sein 26 .<br />

3. Konrad v. A., Domherr zu Speur 1232, gestorben am<br />

7. Juli 1237 27 .<br />

4.Eberhard v. A., Domherr zu Speier 1228 28 , Domherr<br />

auch zu Straßburg 29 . In Speier wird er auch 1237 bis 1277<br />

erwähnt. Im Jahre 1254 hat im und seine leiblichen Brüder<br />

Konrad und Otto, sämtl che Domherrn zu Straßburg,<br />

der Papst Innozenz IV. wegen V^lzahl ihrer Pfründen an<br />

beiden Domkapiteln dispensiert 30 . In Speier wird er noch<br />

1272 genannt 3l .<br />

5. Konrad v. A., Bruder des vorigen, Domherr zu Speier<br />

1232-57, zu Straßburg 1247 mit seinen Brüdern Eber-<br />

hard und Otto daselbst 32 . Nach Pfaffs Regesten (B 61b) in<br />

Stuttgart seien diese drei Söhne des Laien Eberhard v. E.<br />

gewesen. Konrad war fratruelis (Bruderssohn) des Bischofs<br />

Beringer v. E. und stiftete für ihn einen Jahrtag. Am<br />

18. März 1257 machte er ein Testament und starb wohl<br />

bald darauf 33 .<br />

6. Otto v. Entringen, Bruder der beiden vorigen, Domherr<br />

zu Straßburg 1247 bis 1263, 1252 auch in Speier 34 .<br />

7. Beringer v. E., Domherr zu Speier 1257 35 , 1259, Cantor<br />

1262-1273. Er war der Oheim (Vaterbruder) des<br />

Testierers Konrad von 1257 und Testamentsvollstrecker 36 .<br />

8. Bligerus v. Entringen, Domherr zu Speier ca. 1260 bis<br />

1272 37 .<br />

9. Marquard v. Entringen, Domherr zu Straßburg 1277<br />

bis 1296 38 . £ ,; ger stammte vielleicht, Marquard ziemlich<br />

sicher aus der Familie von Hailfingen auf Entringen<br />

(Siehe III.)<br />

10. Adelheid von Entringen war die 18. Äbtissin des<br />

Klosters auf dem Odilienberg im Elsaß (Wandaufschrift<br />

daselbst).<br />

III.<br />

Hailfinger Herren „von Entringen"<br />

Zu dieser Familie, die als Wappen drei oder vier weiße<br />

Flankenspitzen in Rot führte, ist die Oberamtsbeschreibung<br />

Rottenburg II. 1900, 172 ff. zu vergleichen. Wie sie<br />

in den Teilbesitz der Burg Entringen kam, ist unbekannt,<br />

vielleicht durch Heirat. Schon im Jahre 1244 erscheinen<br />

neben Craft von Hailfingen seine Verwandten, die Ritter<br />

Trutwin von Antringen und Peter von Antringen in einer<br />

Urkunde des Klosters Kirchberg betr. „Wilon" (Weiherhof<br />

bei Empfingen) 39 . Peter finden wir auch im J. 1258,<br />

dann 1259 mit einem Konrad von Entringen 40 . Dieser<br />

Konrad ist wohl mit dem unten zu nennenden Konrad<br />

von Hattstatt von 1267 gleichzusetzen. Vgl. IV. Im<br />

J. 1270 war ein Kraft von Entringen Leutpriester zu<br />

Güttingen, ein Heinrich v. E. ebenso in Reutlingen 41 . Am<br />

27. März 1271 findet sich ein Herr Friedrich von Entringen<br />

(also Ritter!) mit Herrn Johann von Schrankenfels<br />

(Elsaß) als Zeuge, als Werner d. J. von Hattstatt Güter<br />

an den Deutschorden schenkte 42 . Friedrich war vermutlich<br />

einer von Hattstatt. (Siehe unten.) Im J. 1273 wird Hein<br />

rieh von Entlegen als Chorherr in Sindelfingen und 1275<br />

bis 1292 als Propst daselbst aufgeführt. Im J. 1280 erscheint<br />

ein Hugo von Entringen (wohl ein Hailfinger) als<br />

Schwestersohn des Ritters Hugo von Wehrstein 43 . Ein<br />

Marquard v. E. (ohne Zweifel ein Hailfinger) hat im<br />

J. 1284 mit dem Grafen Friedrich von Zollern wegen der<br />

Burg Entringen gestritten. Nach der Konstruktion Ludwig<br />

Schm "1s wären die Grafen von Zollern m C den alten<br />

Freiherren von Entringen und Winzeln stammverwandt<br />

gewesen und schon lange vor 1284 Teilbesitzer von Entringen<br />

44 . Auch der 1294 vorkommende Mönch Berthold<br />

von Entringen und Peter v. E. 1296 waren vom Hailfiinger<br />

Stamm 45 .<br />

IV.<br />

Entringer Herren von Hattstatt und Schrankenfels (L.saß).<br />

Die Edelfreien von Hattstatt (15 km süd'' h von<br />

Colmar) führten im Schild ein Xförn'jes Andreaskreuz.<br />

Sie besaßen u. a. auch d Burg Schrankenfels und wohl<br />

auch Teile von unserem Entringen, das man vergebens im<br />

Elsaß und Lothringen suchte 46 . Merkwürdigerweise führte<br />

ein Johann von Schrankenfels 1261 (1276 war er R,chter<br />

zu Schlettstadt) das Wappen der alten Elitringer, den<br />

Schrägrechts'baiken mi t drei Ringen belegt. Ebenso Dietrich,<br />

ein Edelknecht 1312-1315, und Werniin von Schrankenfels<br />

1345 bis 1361 (Söhne eines Ritters Johann v.<br />

Scnrankenfeis), ebenso Cläui'n v. Sehr. 1373 47 . Hier sei an<br />

die oben mitgeteilte Nachricht vom 27. März 1271 erinnert,<br />

wonach die Ritter Friedrich von Entringen und<br />

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