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Ausgabe 1972 - Hohenzollerischer Geschichtsverein

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sich. Burg und Kirche fanden s'ch vielerorts eng be sammen.<br />

Unser alter Kirchturm mit „Schießscharten" und die<br />

frühere Ummauerung des Friedhofes auf dem Kirchberg,<br />

von der das Heimatbuch berichtet, passen gut dazu. Im<br />

J. 1284 wird auch ein Hof bei der Kirche zu St. erwähnt 15 ,<br />

also doch wohl auf dem Berg! Allerdings mußten die jahrhundertelange<br />

Belegung des alten Friedhofs und der Neubau<br />

der Kir he um 1790 natürlich alle Spuren der ehemaligen<br />

Adelsburg verwischen. Einen anderen Platz für<br />

einen Adelssitz kann man sich schwerlich vorstellen, als<br />

eben auf dem Berg, hoch über dem vermutlichen fränkischen<br />

„Steinhof" in der Talsenkung beim alten Brunnen<br />

und späteren Schulhaus, der der Ansiedlung wohl den<br />

Ortsiubiläen <strong>1972</strong><br />

Außer Empfängen, über dessen Festschrift an anderer<br />

Stelle berichtet wird, feierten heuer auch Melchingen,<br />

Fischingen und Willmandingen den 1200. Jahrestag der<br />

ersten historischen Erwähnung und brachten Festschriften<br />

heraus. Die sehr ansprechende Broschüre von Melchingen<br />

verfaßten Eugen Viesel, Engelbert Hipp und Thomas<br />

Faigle. Behandelt werden: geologisch-geografische Verhältnisse,<br />

Frühgeschichte, das Dorf Inf Wandel der Zeit,<br />

Hugo von Meichingen, Renhard von Melchingen, Verbrennung<br />

des Dorfes 1464, die Burgruine (wobei man<br />

nachtragen kann, daß 1482 Gr. Eberhard von Wittenberg<br />

„das Schloß Melchingen" mit Zubehör um (nur!)<br />

100 Gulden von Kleinhans Schwelhers Tochtermann<br />

Fi ":drich von Ow erwarb), Pfarrkirche, Pfarreinkommen,<br />

Seelsorgerliste, Hexenprozesse, Flurnamen, Wasserverhältnisse,<br />

um nur das V ditigste zu nennen. Dabei sind<br />

auch Artikel anderer Autoren aufgenommen, so daß ein<br />

reichhaltiger bunter Strauß von Beiträgen und Bildern<br />

(168 Seiten) entstand.<br />

Fischingen dagegen brachte ein sehr aufwendiges Buch von<br />

226 Seiten heraus, das Oberlehrer Bruno Schwellinger unter<br />

Beratung anderer schuf und mit vielen Abbildungen<br />

ausstattete. In zehn großen Abschn" :ten werden vorgeführt:<br />

Landschaft und Natur, Besiedlung, älteste Nennung,<br />

Herrschaft Wehrstein, Dorf Fischingen, Gemeindeverwal-<br />

HOHENZOLLER1SCHE HEIMAT<br />

herausgegeDen vom Hohenzollerischen <strong>Geschichtsverein</strong><br />

in Verbindung mit den Staatlichen<br />

Schulämtern Hediingen und Sigmaringen.<br />

Verlag: <strong>Hohenzollerischer</strong><strong>Geschichtsverein</strong><br />

748 Sigmaringen, Karlstraße 3. DrucK: M.Liehners<br />

Hofbuchdruckerei KG, 748 Sigmaringen,<br />

Karlstraße 10.<br />

Die Zeitschrift „Hokenzollerische Heimat" ist<br />

eine heimatkundliche Zeitschrift. Sie will besonders<br />

die Bevölkerung in Hohenzollern mit<br />

der Geschichte ihrer Heimat vertraut madien.<br />

Sie bringt neben fachhistorischen auch populär<br />

gehaltene Beiträge aus der Geschichte unseres<br />

Landes. Sie veröffentlicht bevorzugt Beiträge,<br />

die im Schulunterricht verwendet werden können.<br />

Bezugspreis: 2,00 DM halbjährlich<br />

Konten der „Hohenzollerischen Heimat":<br />

802 507 Hohenz. Landesbank Sigmaringen<br />

12363 Postscheckamt Stuttgart<br />

48<br />

Die Mitarbeiter dieser Nummer:<br />

Dr. Herbert Burkarth<br />

7487 Gammertingen<br />

Anton Heinrich Buckenmaier<br />

748 Sigmaringen, Gymnasiumstraße<br />

Johann Adam Kraus<br />

78 Freiburg-Littenweiler<br />

Johann Wannenmacher<br />

7487 Gammertingen<br />

Schriftleiter:<br />

Dr. med. Herbert Burkarth<br />

7487 Gammertingen, Eichertstraße<br />

Telefon 07574/329<br />

Namen Steinhofen einbrachte. Genaue Grabungen wären<br />

jedenfalls sehr kostspielig und ließen nicht viele Spuren<br />

erhoffen.<br />

Anmerkungen:<br />

1 Zollerheimat 1937, 96. Steinhofen wird mit Verkauf<br />

der Herrschaft Hohenberg 1381 an Oesterreich gekommen sein, wie<br />

das Heimatbuch S. 31 mitteilt. 2 Hohz. Heimat 1960, 40. 3 Zollerheimat<br />

1936, 18 f. 4 Wirtbg. UB 7, 52. 5 Freibg. Diöz. Ardi. Jg. 1956.<br />

6 7<br />

Investiturprotokolle S. 815 in Freibg. Diöz.Arch. Jg. 1939 f. Hohz.<br />

Heimat 1963, 40. « ebenda 1963, 42. » ebenda und Hohz. JHeft 1963,<br />

160 und 162. " Hohz. JHeft 1963, 164. » Wirtbg. UB 4, 12. 12 Hohz.<br />

Heimat 1971, 70. 13 Mon. Zoll. I, S. 186. 14 K. O. Müller, Quellen<br />

z. Wirtschaftsgesch. Hohenbergs, 2 Bde., 1953 und 1959. 15 Mon. Hohenberg<br />

S. 70.<br />

tung, Bevölkerung, Wirtschaft, Kirche und Schule. Die Gemeinde<br />

kann stolz sein über ihr Jubiläumswerk, das sie<br />

sich auch einiges kosten ließ: Eine Fundgrube für Heimatfreunde!<br />

Zu S. 62 sei bemerkt, daß der abgegangene Ort<br />

Wila von 772 noch fortlebt im Weiherhof bei Mühlheim<br />

am Bach, von dem es (laut B. Stehle) im Jahre 1547 hieß,<br />

er habe früher Willa geheißen.<br />

Willmandingen (Nachbarort von Salmendingen) feierte<br />

ebenfalls mit Festzug und einer von Oberlehrer Emil Vollmar<br />

verfaßten Broschüre von 77 Seiten. Zur darin und<br />

auch anderswo geäußerten Meinung, der Ruothaus von<br />

772 habe die Kirche erbaut, darf man vielleicht einige<br />

Zweifel anmelden, trotzdem in dem überaus merkwürdigen<br />

Latein der Ausdruck ae ficarem steht. Man möchte<br />

übersetzen: „Ich Ruothaus bekenne, daß es mir gefiel, die<br />

Basilika zur Ehre Gottes und des hl. Gallus auszustatten,<br />

die im Burichingagau in Willimundinga steht, und habe es<br />

folgendermaßen getan: Ich beschenkte sie mi r 8 Häusern,<br />

12 Bauerngütern und 31 Eigenleuten . . . etc." Unter den<br />

Namen der Leute finden sich auch keltische, was e n bezeichnendes<br />

L.cht auf die damalige Bevölkerung wirft. Es<br />

handelt sich schwerlich um Umgesiedelte, sondern um Kelten,<br />

die ; ~h wie viele Flur-, Berg- und Flußnamen aus<br />

der vorgerman:' hen Zeit erhalten hatten. J. A. Kraus<br />

Redaktionsausschuß:<br />

Hubert Deck, Konrektor<br />

745 Heihingen, Tübingei Straße 28<br />

Telefon 07471/2937<br />

Walther Frick, Journalist<br />

748 Sigmaringen, Hohe Tannen<br />

Telefon 07571/8341<br />

Die mit Namen versehenen Artikel geben die<br />

persönliche Meinung der Verfasser wieder;<br />

diese zeichnen für den Inhalt der Beiträge verantwortlich<br />

Mitteilungen der Schriftleitung<br />

sind als solche gekennzeichnet.<br />

Manuskripte und Besprechungsexemplare werden<br />

an die Adresse des Schriftleiters oder Redaktionsaussthusses<br />

erbeten.<br />

Wir bitten unsere Leser, die „Honenzollerische<br />

Heimat" weiter zu empfehlen.

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