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Ausgabe 1972 - Hohenzollerischer Geschichtsverein

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Stellungen mit im Spiele gewesen zu sein. Herr Noeske<br />

war nicht zu überzeugen, daß das von Architekt Groh<br />

geplante Bauwerk keine Beeinträchtigung des Marktplatzes<br />

und der Stadtpfarrkirche darstelle. Wider alles Erwarten<br />

versagte er jedenfalls seine Zustimmung zu dem Plan<br />

Grohs, stimmte aber inzwischen einer späteren Planfassung<br />

zu.<br />

In Owingen konnte die vollendete Kop - des Weckenmann-Kreuzes,<br />

das die Bildhauer Gerhard Halbritter und<br />

Alfred Vees hergestellt haben, feierlich eingeweiht werden.<br />

An einer Besprechung wegen der Erneuerung einer Straße<br />

bei der Kirche in Neckarhausen konnte der Landeskonservator<br />

leider nicht teilnehmen. Seine schriftlich vorgetragenen<br />

Bedenken gegen die geplante Führung einer Straße<br />

nahe der Kirche in Neckarhausen scheinen bei der Straßenbauverwaltung<br />

auf Verständ s gefallen zu sein.<br />

Bei einer Orgelbauanstalt in Butelbronn fand eine Besprechung<br />

statt, in der es um die Instandsetzung der Orgel<br />

der Klosterkirche in Stetten bei Hechingen ging.<br />

Vor allem beschäftigte uns die laufende Instandsetzung<br />

der Klosterkirche St. Luzen in Hechingen. Sie stellt das<br />

für Hohenzollern zur Zeit w. jitigste Objekt denkmalpflegerischer<br />

Tätigkeit dar. Zur Verwunderung der Einwohnerschaft<br />

von Hechingen ist von außen noch nicht<br />

allzu viel Neues an der Kirche zu sehen. Dies widerspricht<br />

jedoch nicht der Tatsache, daß im Inneren, vor allem im<br />

Dach des Chorraumes, schon eine Menge von Arbeiten<br />

ausgeführt worden sind. Dort wurden alle hölzernen Teile<br />

des Dachstuhls gründlich untersucht. Wo es notwendig<br />

Neues Leben an alter Stätte<br />

An zwei alten kirchlichen Stätten in Sigmaringen soll in<br />

den nächsten Jahren neues Leben Einzug haiten, was nicht<br />

heißt, daß das Kloster Gorhei.n und das Fidelis-Haus die<br />

letzten Jahre oder Jahrzehnte leer gestanden hätten. Die<br />

Räume des Klosters Gorheim sollen nur noch zu einem<br />

Teil dem sehr klein gewordenen Konvent der Franziskaner<br />

zur Verfügung stehen. Der größere Rest, und zwar<br />

der alte Westteil, der schon vor den Josephinischen Reformen<br />

jahrhundertelang ein Tertiarinnen-Kloster war,<br />

wird um- und ausgebaut zu einem Pfarrzentrum. „Gorheim"<br />

ist heute kirchlich ein ganz anderer Begriff als noch<br />

vor zwanzig Jahren, er umfaßt neue Wohnbereiche im<br />

Muckentäle, an der Gorheimer Halde und dort, wo zum<br />

Teil noch, zum Teil nicht mehr, der Walddistrikt „Hohe<br />

Tannen" steht. Als Folge davon ist Gorhe'n heute eine<br />

Pfarrei mit rund 1600 Katholiken, die von zwei Franziskanern<br />

betreut werden, deren einer Pfarrer, der andere<br />

Vikar von Gorheim sind. Da die Pfarrei sich inzwischen<br />

schon Räume des Klosters hergerichtet hat, genießt sie<br />

einen guten Ruf vor allem unter der Jugend, die sich hier<br />

aus anderen Stadtteilen in Scharen einfindet, zumal Gorheim<br />

einen Ruf als sehr aufgeschlossene Pfarrei erworben<br />

hat. Für die Jugend, aber ebenso für Erwachsene und für<br />

alte Leute, für eine Vielfalt von Aktivitäten, soll jetzt<br />

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erschien, Holzteile zu ersetzen, ist dies geschehen. Was<br />

jetzt über der Sakristei und der Mesnerwohnung entstanden<br />

ist, darf man ruhig als eine neue Dachlösung ansprechen.<br />

Sie wird den Unbillen der Witterung standhalten.<br />

Ebenso wie über dem Chorraum wurde auch das Gewölbe<br />

über dem Langhaus von dem seit Jahrhunderten<br />

in den Gewölbezwickeln lagernden Schutt befreit. Damit<br />

ist der Anfang für die in diesem Jahr auszuführende Instandsetzung<br />

des Langhaus-Dachstuhles gemacht. Im Chor<br />

begann der Restaurator mit seinen Arbeiten. Er begann<br />

damit, alle Einzelteile der Wände und Gewölbe mit dem<br />

Messer oder Spachtel abzukratzen und die unterste Putzschicht<br />

freizulegen. Auf dieser Schicht wurde nach Resten<br />

der frühesten Dekorationsmalerei gesucht. Sie wurden<br />

auch gefunden. Nun geben diese Reste genauen Aufschluß<br />

über die einstige Farbigkeit des Raumes. Der von Herrn<br />

Landrat Dr. Mauser gegründete Verein „Rettet St. Luzen"<br />

ist seit Jahresfrist dabei, den Baufonds durch Mitgliedsbeiträge<br />

zu unterstützen.<br />

Zum Schluß meines Berichtes drängt es mich, all denen<br />

von Herzen zu danken, die bei St. Luzen mitgeholfen<br />

haben: den Handwerkern und Kunsthandwerkern für<br />

ihre emsige Arbeit, den Dachdeckern für das schöne neue<br />

Dach, dem Architekten Dr. Ing. Gemünd für die von ihm<br />

geschaffene herrliche Bauaufnahme, dem Erzbischöflichen<br />

Bauamt in Konstanz für seine rege Mitarbeit sowie dem<br />

Pfarrgemeinderat und dem Kirchenvorstand für sein stets<br />

gezeigtes Interesse. Allen Spendern von Geldbeträgen<br />

wird endlich, doch nicht zuletzt, gedankt.<br />

bald gebaut werden. — Das Kloster in seiner jetzigen Form<br />

und neo-romanischen Ausstattung ist 1910 von dem Stuttgarter<br />

Architekten Capitaine gebaut worden.<br />

Das Geburtshaus des Heiligen Fidelis hat als Altersheim<br />

ictzt ausgedient. In diesen Wochen ziehen die aiten<br />

Leute um in das neugebaute Erweiterungshaus am „Ochsenberg",<br />

an der Josefinenstraße, wo seit 1885 die Stiftung<br />

des „Klösterles" besteht, das aus einer Eisenbahner-Suppenküche<br />

entstandene Altersheim, e^ie Stiftung der Familie<br />

Fürst Carl Anton zu dessen goldener Hochz.it im<br />

genannten Jahr. Das Fidelishaus soll ebenfalls Pfarrzentrum<br />

werden wie Gorheim, für St. Johann, also für

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