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Kurse 2012 - Freier Pädagogischer Arbeitskreis

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<strong>Freier</strong> <strong>Pädagogischer</strong> <strong>Arbeitskreis</strong><br />

1<br />

<strong>Kurse</strong> <strong>2012</strong><br />

Menschen bilden<br />

Januar bis April<br />

Schule als Lerndorf<br />

Elternbegleitung


Schulalternative<br />

Im Raum Zürcher Oberland gibt es ein<br />

Netzwerk von Eltern, die ihre Kinder<br />

selbstverantwortlich bilden und Lehrpersonen,<br />

welche sie dabei aktiv unterstützen<br />

wollen.<br />

Gesucht sind weitere<br />

Lehrpersonen und Eltern,<br />

sowie Kinder<br />

zur Bildung von Lerngruppen.<br />

2<br />

Kontaktdaten:<br />

lernen@netzbox.ch<br />

Telefon 055 240 98 67<br />

Falls möglich:<br />

E-Mail mit kurzer<br />

Beschreibung der eigenen<br />

Vorstellung


Wie «Schule» wird<br />

Ein Lerndorf – ich will die «Schule» von morgen mal so nennen –<br />

entsteht immer da, wo Menschen in der Absicht von- und miteinander<br />

zu lernen zusammen kommen. Leben und lernen gehören<br />

zusammen wie Sonne und Mond. Keines kann sein ohne das Andere.<br />

Wer sie auseinander nimmt, bringt beide – Leben und Lernen<br />

– zum Erliegen. Deshalb sei Schule ein Lebens- und Lernort.<br />

Menschen, so natürlich auch Kinder, wollen immer leben und lernen.<br />

Niemals das eine ohne das Andere.<br />

Eine afrikanische Weisheit besagt: Das Kind braucht zum Grosswerden<br />

ein ganzes Dorf. Nennen wir es ein Lerndorf. Ein Dorf ist<br />

gemeint, das an allen Ecken und Enden zum Leben und Lernen<br />

einlädt.<br />

Wie soll das gehen? Ganz einfach! Es entsteht da – ich wiederhole mich mit Absicht – wo<br />

Menschen, Tag für Tag, zusammenkommen, um mit- und voneinander zu lernen.<br />

So kann Schule gelingen. Machen können wir sie nicht. So wenig wie das Leben selbst. Das<br />

Gelingen aber kann gefördert werden. Aber wie? Inspirierte Menschen sind imstande, das<br />

Gelingen gleichsam hervorzulocken, ihm gleichsam auf die Beine zu helfen. Darum sei das<br />

Lerndorf ein Ort, an dem Menschen dieser Art, eben inspirierte Menschen, zusammenfinden.<br />

Was heisst «inspirierte Menschen»? Der Inspirierte weiss, dass da noch mehr ist. Er orientiert<br />

sich am Hintergründigen genau so gut wie am Vordergründigen. Er rechnet mit dem unsichtbaren<br />

Menschen und zwar genau so selbstverständlich wie mit dem sichtbaren. Er weiss um<br />

die Welt «hinter» der Welt und fühlt sich fraglos beiden zugehörig.<br />

Der inspirierte Mensch ist niemals alleine. Da sind immer noch Andere – Sichtbare und<br />

Unsichtbare. Sie arbeiten zusammen, stehen einander bei.<br />

Der inspirierte Mensch ist eines vor allem: aufmerksam. Und Anfänger ist er. Ein passionierter<br />

Anfänger, der nichts mehr scheut als die Routine. Immer auf Überraschungen aus, hält er alles<br />

in der Schwebe.<br />

Wo Menschen so sind, entsteht eine Atmosphäre,<br />

die immer und überall zum Lernen einlädt.<br />

Und dieses Lernen ist Leben. Und dieses Leben<br />

ist Lernen.<br />

Inspirierte Menschen sind «ansteckend». Man<br />

könnte in diesem Zusammenhang von anstekkender<br />

Gesundheit sprechen.<br />

Die «Schule» von morgen wird immerzu, wo<br />

Menschen dieser Art aufeinandertreffen. Da ist<br />

sie gar nicht zu verhindern. Und diese «Schule»<br />

wird zum Keim für die Welt von morgen.<br />

3


Sonnenaufgangsstimmung möge den Geist jeder Schule prägen. Sonnenaufgangsstimmung<br />

macht frisch, leicht, lebendig und froh - wie der neue Tag.<br />

Wer jetzt die Frage hat, wie das in der Praxis gehen soll, hat noch nicht verstanden, was ich<br />

meine. Wie die Umsetzung im Alltag aussehen mag ist Nebensache und lässt sich, wie das<br />

Leben selbst, nicht vorweg nehmen. Hauptsache: Die neue Schule lebt!<br />

Eine ungemein begeisternde Vision gelingenden Lebens und Lernens hat Rilke einmal niedergeschrieben.<br />

Seine Worte, jedes mit Bedacht gesetzt und unauswechselbar, können inspirieren.*<br />

Ich fasse zusammen: Eine Schule dieser Art – «Samskola» nennt sie Rilke, denn sie baut auf<br />

Gemeinsamkeit – lässt sich nicht ausdenken, so wenig wie sich das Leben ausdenken lässt.<br />

Aber sie wird, wo das Leben ist. Darauf, aber nur darauf ist Verlass. Schule stellt sich ein wie<br />

von alleine, wenn die erwähnten Rahmenbedingungen einmal gegeben sind.<br />

Ich wünsche Ihnen allen, liebe Leserinnen, liebe Leser, für die bevorstehenden Vor- und Nachweihnachtswochen<br />

ein paar Sonnenaufgangsmomente und sei es, sie fallen mitten in die Nacht!<br />

Daniel Wirz<br />

4<br />

* vgl. arbeitskreis.ch/Downloads<br />

Eine Schule dieser Art ist im Entstehen begriffen. Siehe Anzeige weiter vorne in diesem Heft!<br />

Ab August <strong>2012</strong>/13<br />

Arbeiten am Wasserschloss<br />

Wir suchen für unsere Schulinitiative<br />

Primarlehrperson<br />

Mit der Schule am Wasserschloss soll eine Gesamtschule auf antroposophischer<br />

Basis im Raum Brugg/Windisch verwirklicht werden.<br />

Haben Sie Freude am Mitgestalten? Schätzen Sie überschaubare Strukturen und<br />

arbeiten Sie gerne mit einer vorerst kleinen Kinderschar? Können Sie sich eine<br />

Zusammenarbeit mit unserem motivierten Trägerverein und unserem Schulbauernhof<br />

vorstellen? Wenn Sie zudem über eine Ausbildung in anthroposophischer<br />

Pädagogik verfügen, oder die Bereitschaft zur Erwerbung einer solchen mitbringen,<br />

freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Teilzeitpensum nach Absprache möglich.<br />

Weiter Auskunft erteilt gerne:<br />

Karina Baumann, Gässli 6, 5224 Unterbözberg, +41 (0)56 441 27 19<br />

info@schule-am-wasserschloss.ch, www.schule-am-wasserschloss.ch


Wir stellen uns vor: www.familientreffpunkt.ch<br />

Ein Familienzentrum versteht sich als Begegnungs- und Bildungsort für Familien<br />

mit Kindern. Es ist mehr als nur ein Treffpunkt: Es ist ein familienorientiertes<br />

Angebot, welches die Erziehungskraft der Eltern stärkt und stützt und die Kinder<br />

in ihrer altersgerechten Entwicklung fördert. Es ist ein von Müttern und<br />

Vätern selbst initiiertes und organisiertes Sozialprojekt, das die Selbstverantwortung<br />

stärkt und die öffentliche Hand entlastet. Ohne engagierte Freiwillige<br />

kann ein Familienzentrum nicht geführt und betrieben werden.<br />

Der Familientreff-Uettligen ist eine gemeinnützige Institution und ein aktiver<br />

Verein, der auf Laienarbeit basiert. Es besteht die Möglichkeit, als aktives<br />

Vereinsmitglied den Fortbestand des Zentrums mitzugestalten.<br />

Der Familientreff-Uettligen hat sich als jüngstes Mitglied des Dachverbandes<br />

der Mütter- und Familienzentren der «Achtsamkeit und Ruhe» als Grundphilosophie<br />

verschrieben. Zusammen mit dem Verein «Mit Kindern wachsen»<br />

(www.mit-kindern-wachsen.ch) und anderen Institutionen werden Vorträge,<br />

<strong>Kurse</strong>, Seminare und Ausbildungen im Bereich der Achtsamkeit angeboten.<br />

In der Cafeteria werden hauptsächlich BIO-Produkte verkauft und in der<br />

COCOLINO-Küche spielerisch und kochend mit den Kindern aufs gesunde und<br />

saisongerechte Essen aufmerksam gemacht. Den Eltern wird nicht ein weiteres<br />

«Erziehungsmodell» angeboten, der Schwerpunkt liegt darin, das Band<br />

zwischen Eltern und Kindern zu stärken, wie auch immer die persönlichen<br />

Entscheidungen, Einstellungen und Umsetzungen sind. Vertrauen in die<br />

eigenen Fähigkeiten und zur Ruhe kommen stehen im Zentrum.<br />

Familientreff-Uettligen, 2011<br />

5


Von einer neuen Begleitungskunst<br />

Maria Luisa Nüesch-Gmünder<br />

Werdende Eltern sind heute durch Bücher, Zeitschriften und Internet<br />

sehr gut informiert, ja sogar oft überinformiert über ihre<br />

künftige Aufgabe. Was meistens fehlt, ist eine innere, seelische<br />

Vorbereitung und Grundlagen über die Entwicklungsgesetze der<br />

frühen Kindheit.<br />

Es gibt die widersprüchlichsten Bücher darüber, wie ein Baby<br />

angeblich schlafen lernt, und diametral entgegengesetzte Meinungen,<br />

was ein Baby glücklich macht. Schon am Beispiel «Kinderwagenmodell»<br />

scheiden sich die Geister. Mütter, die ihr Kind<br />

mit Blickkontakt im Kinderwagen spazieren fahren, werden angesprochen<br />

und gewarnt, das Kind bekomme zu wenig stimulierende<br />

Reize. Umgekehrt wird von Reizüberflutung gesprochen. Die wenigsten Mütter wissen<br />

heute aus sich heraus noch, was für das Kind richtig ist. Wie können wir in ihnen das offensichtlich<br />

verlorengegangene Gespür für das Wesen des Säuglings wieder anregen?<br />

Das geht nicht über den Kopf, es muss über das Herz gehen. Also zuerst über eine Atmosphäre<br />

von Wärme und Liebe für die Mütter, damit Erstarrtes auftaut und sie wieder zu einer eigenen<br />

Empfindung kommen, was dem Kind gut tut. Ganz tief innen, oft ganz verschlossen und<br />

abgekapselt, ist das eigene «innere Kind», das weiss, was ein Baby braucht. Es ist so, dass das<br />

neugeborene Kind uns schon ganz unbewusst an das Kind erinnert, das wir einst waren. Es<br />

könnte helfen, die eigenen Wunden zu heilen, aber nur, wenn Bewusstwerdung eintritt. Sonst<br />

wiederholen sich die alten Geschichten von Verlassenheit, nicht einfühlsamem Umgang, vielleicht<br />

sogar Misshandlung und Missbrauch.<br />

Ein anderer erschwerender Faktor ist das Fehlen von Traditionen und Vorbildern. Es gibt Frauen,<br />

die zum ersten Mal mit einem Baby in ihrem Leben überhaupt umgehen. Ein dritter, stark<br />

wirkender Faktor sind Werbung und Medien, die uns eine künstliche, kaufbare Kinderwelt vorgaukeln,<br />

die aber allein dem Geschäft und nicht dem Kind dienen und die zunehmend eine<br />

schädigende, schwächende Wirkung auf die kleinen Kinder haben.<br />

Die Spielzeugindustrie suggeriert, die Babys zu unterhalten und gleichzeitig zu fördern. Die<br />

Kinder werden jedoch in Passivität (Baby-Computer) und Bewegungslosigkeit gedrängt (im<br />

Maxi-Cosi angeschnallt). Die Babys werden «fördernd bespielt». Sie verlieren dabei ihre angeborene<br />

Bewegungs- und Spiellust, eigentlich ihre Lebensfreude.<br />

Da ist es wie eine Erlösung, wenn Eltern bei Emmi Pikler nachlesen können, dass das Baby von<br />

allein am besten lernt und nur so sich harmonisch entwickelt: «Durch diese Art der Entwicklung<br />

gelangt der Säugling selbstständig, mit geduldiger, ausdauernder Arbeit, mit Sammlung<br />

seiner ganzen Aufmerksamkeit zu seinem Können. Er lernt nicht nur, sich auf den Bauch zu<br />

drehen, nicht nur das Rollen, Kriechen, Sitzen, Stehen oder Gehen, sondern er lernt auch das<br />

Lernen. Er lernt, sich selbstständig mit etwas zu beschäftigen, an etwas Interesse zu finden, zu<br />

probieren, zu experimentieren. Er lernt, Schwierigkeiten zu überwinden. Er lernt die Freude<br />

und die Zufriedenheit kennen, die der Erfolg – das Resultat seiner geduldigen, selbstständigen<br />

Ausdauer – für ihn bedeutet.»<br />

Also weg mit dem Lauflerngerät und dem Babycomputer? Es ist nicht leicht, sich in diesen<br />

Fragen dem allgemeinen Trend entgegenzustellen. Dazu braucht es Gleichgesinnte. Wo aber<br />

sind diese? Und gibt es eine liebevolle, unterstützende Begleitung, die nicht nur den Kindern,<br />

sondern auch den Eltern dient?<br />

6


Immer häufiger entstehen heute Wiegestuben,<br />

die diesen Wünschen entsprechen. Als<br />

Beispiel möge unser Dorf in ländlicher Umgebung<br />

mit 6000 Einwohnern stehen, in<br />

dem ich vor 2½ Jahren eine erste Gruppe eröffnete.<br />

Jetzt sind es bereits sieben Mini-<br />

Gruppen mit vier Leiterinnen. Die Waldorfpädagogik<br />

ist den Eltern kaum bekannt. Sie<br />

melden sich für ein Quartal an und bleiben<br />

dann meistens so lange wie möglich.<br />

«Weisst du», sagte eine junge Mutter strahlend:<br />

«Hierher kommen, das ist wie Weihnachten, nur schöner.» So empfindet sie für sich und<br />

ihr Kind den Raum der Sicherheit und Ruhe und der grossen Achtsamkeit, den die Wiegestube<br />

ihr bietet.<br />

Die Wiegestube stellt mit den alle zwei Wochen stattfindenden Begleitabenden einige Anforderungen<br />

an die Eltern. An zentraler Stelle steht die freie Bewegungs- und Spielentwicklung,<br />

wobei die Forschungen von Emmi Pikler für uns eine grosse Hilfe sind. Eine Mutter meinte<br />

nach einem solchen Abend: «Das ist ja gerade das Gegenteil von allem, was ich bisher gehört<br />

habe, aber ich kann das alles wirklich verstehen.» Auf alle Fälle kam sie dann mit ihrem ersten<br />

Kind in die Wiegestube. Das anfänglich empfindliche, weinerliche Baby hat sich wunderbar<br />

entwickelt, hat ganz entspannte, harmonische Bewegungen, spielt hingebungsvoll und ausdauernd<br />

und sucht vertrauensvoll Kontakte.<br />

Aus den Wiegestubengruppen<br />

Eine Gruppe mit vier Kindern (14 bis 19 Monate) ist schon seit einem Jahr einmal jede Woche<br />

zusammen in der Wiegestube. Sie bleiben etwa 1½ Stunden, dann sind sie müde. Ich habe<br />

mich im Voraus innerlich mit Müttern und Kindern verbunden und bin selber zur Ruhe gekommen.<br />

Hetze oder Unruhe wirken sich negativ aus. Eine ruhige Stimme, harmonische Bewegungen,<br />

voraussehbare Handlungen begünstigen eine innere Öffnung. Scheinbare Nebensächlichkeiten<br />

sind bedeutungsvoll.<br />

Ich sitze in der Garderobe immer am selben Ort, wenn sie ankommen, und bin mit einer Astgabelspindel<br />

beschäftigt, einer durchschaubaren Arbeit. Manche Kinder schauen gerne zu.<br />

Diese beruhigende, immer gleiche Anfangsstimmung gibt Sicherheit. Das Ausziehen von Jakken,<br />

Kappen und Schuhen ist auch keine Nebensache, sondern ein Akt, von dem das Kind<br />

emotional ernährt werden kann, wenn die Mutter versucht, wirklich ganz dabei zu sein. Das erfordert<br />

viel Übung. Eine bewusste Verlangsamung ist nötig, ein Wartenkönnen auf die Reaktion<br />

des Kindes. Schon ganz kleine Babys sind zur Überraschung der Mütter bei entsprechender<br />

Ruhe und Aufmerksamkeit sehr kooperativ. Manche können es kaum fassen, dass die Kinder<br />

wirklich verstehen und reagieren. Sie waren bisher mit ihnen umgegangen, als wären es Puppen.<br />

Ein neuer Umgangston stellt sich ein, die Würde des Kindes wird tiefer wahrgenommen.<br />

Wir sprechen auch nicht über den Kopf des Kindes weg über das Kind. Dazu haben wir ja die<br />

Abende, dort sprudelt es dann nur so aus den Müttern heraus.<br />

Wenn alle angekommen sind, versammeln wir uns beim Jahreszeitentisch, von dem die Mütter<br />

zur Zeit noch mehr fasziniert sind als die Kinder. Die Art, wie sie jetzt ihre Babys tragen, ist vielsagend.<br />

Schönheit umspielt jede Mutter, die ihr Kind liebevoll, respektvoll und sicher auf dem<br />

Arm trägt. Die farbigen Glasscheiben der Haustüre, von denen die Kinder sehr angezogen<br />

sind, werfen bei Sonnenschein farbige Lichter an die Wand. Es ist, als ob wir im farbigen Licht<br />

baden. Die schönsten Räume, die wir zur Verfügung haben, sollten für Mütter und Babys sein<br />

7


und nicht die Nebenräume und ungemütlichen<br />

Provisorien, wie es so oft geschieht!<br />

Die Wendeltreppe hochgehend singen wir<br />

immer dasselbe Lied, denn die einfachen Rituale<br />

haben eine tiefe Wirkung. Unser Raum<br />

ist zuoberst. Mit seiner gewölbten Holzdekke<br />

vermittelt er viel Geborgenheit. Ein grösseres<br />

Kind sagte einmal: «Gell, zuoberst, da<br />

ist das Paradies!»<br />

Wir finden uns im Kreis. Auf einem Choroi-<br />

Klangstab erklingt der «Sonnenton A». Die<br />

Kinder nehmen ihn jedes Mal staunend wahr. Nun singen wir ein Morgen-Sonnenlied und die<br />

Mütter wiegen die Kinder leicht dazu. Auch Wiegen will heute gelernt sein.<br />

Nach einem kleinen Tanz wissen die Kinder auch schon, wohin sie auf den Boden wollen. Sie<br />

beginnen sofort zu spielen, einige mit grossem Enthusiasmus.<br />

Die Mütter setzen sich auf ihre Kissen am Rand des Raumes. Das erste halbe Jahr sind sie einfach<br />

am Zuschauen. Je nach Stimmung machen wir ein paar tiefe Atemzüge, kneten die Füsse<br />

und versuchen dann, einfach da zu sein wie eine Sonne, die nichts will, aber immer Wärme und<br />

Licht spendet. Diese Sonnenübung hilft den Müttern loszulassen. Sie wirkt sich unmittelbar<br />

positiv auf das Spielverhalten der Kinder aus.<br />

Über die verschiedenen Phasen der Spiel- und Bewegungsentwicklung werde ich hier nicht<br />

schreiben, weil sie bereits sehr gut dokumentiert sind. Die Arbeit mit den Eltern ist weniger<br />

bekannt und viele schrecken davor zurück. Ihnen möchte ich Mut machen.<br />

Wenn die Kinder etwa ein Jahr alt sind, beginnen die Mütter mit einer sehr einfachen Begleitarbeit.<br />

Wir stellen bewusst nichts her, es geht einzig um das Üben eines Ur-Prinzips: Wir<br />

zupfen ungekardete Wolle zu duftigen Wollflocken. Jetzt entstehen neue Abläufe, die die Kinder<br />

interessiert wahrnehmen. Das Verteilen der Wolle am Anfang mit einer bewussten «Ich gebe»-<br />

und «Ich empfange»-Bewegung wird tief aufgenommen und nachgeahmt. Die heutigen<br />

Kinder hungern nach schönen, erfüllten, menschlichen Gesten. Das gemeinsame Zupfen hat<br />

eine beruhigende, verbindende Wirkung. Die weichen, warmen Wollberge geben den Kleinen<br />

eine Art «Wärmehülle», in der es sich wunderbar spielen lässt. Die Kinder fühlen sich umhüllt<br />

und doch frei gelassen. Manchmal ergibt sich ein gemeinsames Summen und es entsteht eine<br />

«Klanghülle», welche die Kinder besonders lieben. Das kann nicht geplant werden, es muss<br />

sich ergeben, wenn es echt sein soll.<br />

Der gesamte rhythmisch aufgebaute Ablauf ist darauf ausgerichtet, dem Kind zu vermitteln:<br />

Hier bist Du sicher und geliebt! Die Kinder werden nicht zum Spielen animiert, sondern sie<br />

kommen in eine Umgebung, die ihnen freies, selbst gesteuertes Spiel ermöglicht. Eine Mutter<br />

konnte es kaum fassen, dass ihr Schreibaby hier auf Anhieb eine halbe Stunde zufrieden gespielt<br />

hat. Dazu braucht es eine besondere Stimmung, die für viele am Anfang ungewohnt ist.<br />

Es ist sehr ruhig, kein Radio, kein Telefon, keine Hintergrundmusik, keine Privatgespräche.<br />

Einer Mutter kam unser Singen und Summen anfangs seltsam vor. Ihr Söhnchen horchte und<br />

fragte: «Radio, wo?» Das hat sie nachdenklich gemacht. Jetzt hat sie begonnen, zu Hause auch<br />

zu singen.<br />

Hier üben die Mütter also, bei sich zu sein in der Arbeit und trotzdem das Kind wahrzunehmen,<br />

eine Fähigkeit, die sie auf die Hausarbeit ausdehnen können. Es gibt immer mehr Mütter, die<br />

die Arbeit am Abend «schnell» machen, weil sie des Kindes wegen, das den ganzen Tag unterhalten<br />

werden will, nicht mehr dazukommen. Schon beim ganz kleinen Säugling ist deshalb<br />

ein heute so schwierig einzuhaltender Tagesrhythmus wichtig. Regelmässige Zeiten, in denen<br />

8


der Säugling für sich allein spielt, während die Mama in der Nähe arbeitet. In der Wiegestube<br />

schaffen wir ein stützendes Modell, das in den Alltag übertragen werden kann.<br />

Dieses Modell der im Umkreis arbeitenden Mütter möchte ich nicht mehr missen. Das ist für<br />

mich eine Art nicht-direktive Pädagogik. In dieser Hülle fühlen die Kinder sich so sicher und<br />

geborgen, dass sie es wirklich wagen, sich zu öffnen. Der Umgang mit den Kleinsten ist sehr<br />

zart. Worte, um dies zu schildern, sind schon fast zu klobig. Schon Gedanken wirken sehr<br />

stark, weil die Kinder noch so offen sind. Die Mütter erleben, wie positive und negative Gedanken<br />

im Raum an den Kindern sichtbar werden.<br />

Mit den Kindern dieser Gruppe wurde zuhause so achtsam umgegangen, dass sie auch im Miteinander<br />

rührend liebevoll sind. Wir sind mit einer schützenden Hand zur Stelle, besonders in<br />

den Gruppen mit kleineren Babys, die sich gerne berühren, aber noch etwas tapsig sind. Selten<br />

gibt es Tränen. Und wenn, so müssen sie ungehindert fliessen dürfen. Viele Kinder haben<br />

sich zu oft nicht ausweinen können und wurden durch Schnuller und Ablenkungsmanöver unterbrochen.<br />

Diese Kinder fallen durch einen getrübten Blick und eine innere Gestautheit auf.<br />

Die Art des gemeinsamen Aufräumens am Schluss ist für manche auch ein «Aha»-Erlebnis. Es<br />

geschieht spielerisch und in aller Ruhe und es wird nicht einfach alles in eine Kiste geworfen.<br />

Ein sorgfältiger Umgang auch mit den Dingen wird erlebt. Eine Mutter fand, hier sehe es mit<br />

den herumliegenden Tannenzapfen, farbigen Tüchern und Filzbällen auch unaufgeräumt richtig<br />

schön aus, was für das Plastikzeug zuhause nicht zutreffe. Beim Aufräumen kommt es zu<br />

wunderbaren Spielsituationen: unter der Mama durchkrabbeln oder stolz auf ihr reiten und<br />

den Buckel runterrutschen – in dieser Sequenz machen Kinder mit Körperkontaktproblemen<br />

oft grosse Fortschritte. Wir legen grossen Wert auf dieses «ursprüngliche Spiel», wie Fred Donaldson<br />

es vertritt. Die Kleinsten sind dabei unsere besten Lehrmeister. Die Mütter lernen hier,<br />

ihre Energie nicht dem Kind aufzuzwingen, sondern ganz zart aufzunehmen, was vom Kind<br />

entgegenkommt. Das wäre auch für Väter ein wichtiger Lernprozess, deshalb bieten wir dafür<br />

spezielle Seminare an.<br />

Ein Verslein rundet das Ganze ab, satt vom Spiel, oft mit roten Wangen, liegen die Kinder entspannt<br />

auf Mamas Schoss. Die Treppe hinunter singen wir wieder wie am Anfang und die Filzmaus,<br />

die beim Jahreszeitentisch schläft, verabschiedet sich zum Entzücken der Kinder bei<br />

jedem mit einem Nasenstubs. Die Kleinen leuchten vor Freude. Dieses Leuchten möchten wir<br />

in der Wiegestube pflegen und erhalten.<br />

Elternwerkstatt und Erziehungsbegleitung<br />

Die Begleitabende zur Wiegestube finden jede zweite Woche statt. Es ist intensivste Elternarbeit<br />

und eine grosse Chance, Prävention wirklich an den Wurzeln des Geschehens zu betreiben,<br />

wobei Schwangerschaft, Geburt und die ersten Lebensmonate wesentlich auch dazugehören<br />

würden. Doch das ist für uns bislang noch Zukunftsmusik.<br />

Auch für die Mütter (Väter) versuchen wir<br />

am Abend eine schöne Atmosphäre zu<br />

schaffen, damit sie sich willkommen fühlen<br />

können. Kerzen, Tee und eine gestaltete Mitte<br />

des Sitzkreises gehören dazu. Jeder<br />

Abend beginnt mit einem kurzen Leitthema.<br />

Am Anfang geht es vor allem um die kooperative<br />

Pflege, die Bewegungsentwicklung<br />

und das freie Spiel, dann auch um die Körpersprache<br />

des Kindes, um Sinnespflege,<br />

Wärme, Medien und anderes. Meistens<br />

9


schliesse ich ein Erlebnis mit den Kindern am Morgen an, so dass wir alle die gleiche Grundlage<br />

haben.<br />

Der Hauptteil ist die Kinderbesprechung. Wir tragen unsere Erlebnisse vom Morgen zusammen.<br />

Gemeinsam ergibt sich ein vollständigeres Bild. Was haben die Kinder uns beigebracht?<br />

Es gibt keine Urteile, keine Vergleiche, sondern es ist ein behutsames Enträtseln des Geheimnisses,<br />

das jedes Kind mitbringt. Es braucht viel Einfühlungsvermögen und Zurückhaltung,<br />

denn wir bewegen uns auf einem empfindlichen Terrain. Bald kommen die Sorgen und Freuden<br />

von zu Hause auf den Tisch. Wir nehmen Anteil an den schwierigen und guten Phasen. Es<br />

gibt auch Tränen, und Probleme kommen zum Vorschein, die weitere Unterstützung brauchen.<br />

Geburtstraumen von Müttern, die deshalb nicht wagen, ein weiteres Kind zu bekommen, Erschöpfung,<br />

Schwierigkeiten durch nicht abgelöste, frühkindliche Reflexe, Beziehungsstörungen,<br />

z.B. Kinder, die keine körperliche Nähe ertragen. Mit der Zeit hat sich ein Netz von Therapeuten<br />

gebildet, die zusätzlich unterstützend wirken können. Unsere Elternwerkstatt, die seit<br />

zehn Jahren besteht, bietet <strong>Kurse</strong> an, die auch für die Eltern nährend sind – vom Märchenkurs<br />

über die Gestaltung der Jahreszeiten bis zu Werk- und Puppenkursen.<br />

Durch die Wiegestuben sind viele Freundschaften entstanden. Die Mütter unterstützen sich<br />

gegenseitig. Eine Mutter drückte eine wichtige Grundlage der Elternarbeit so aus: «Weisst Du,<br />

hier brauche ich einfach keine Angst zu haben.» So haben wir für die Erwachsenen dasselbe<br />

Prinzip wie für die Kinder: «Du bist hier sicher und du bist liebenswert!»<br />

Für die Mütter von Säuglingen gilt der Ausdruck «mothering the mother» ganz besonders. Sie<br />

brauchen ebenfalls Wärme, Liebe und Zuwendung. So wickeln wir am Abend eine erschöpft<br />

wirkende Mutter in eine warme Wolldecke, und sie geniesst es. Viele Mütter fühlen sich einsam<br />

und unverstanden. Die Wiegestube ist ein Kind der Zukunft mit einem riesigen Potenzial.<br />

Die Begleitungskunst ist erst in ihren Anfängen. Eine bessere Welt beginnt mit einer besseren<br />

Behandlung der Säuglinge und ihrer Mütter.<br />

Maria Luisa Nüesch<br />

Erhältlich im Biofachhandel<br />

Feines aus Milch<br />

Jogurts sind unsere Leidenschaft. Zur Herstellung verwenden wir nur<br />

beste Demeter-Milch, Milch von artgerecht gehaltenen Kühen die<br />

ihre Hörner noch tragen dürfen. Auch sonst ist in unseren Jogurts<br />

nur, was in ein Jogurt gehört: Milch, Früchte und wenig Zucker.<br />

Wir verwenden weder Magermilchpulver, noch irgendwelche<br />

sonstige Hilfsmittel. «Im Einklang mit der<br />

Natur» sind bei uns keine leeren Worte.<br />

www.biomilk.ch<br />

10


<strong>Freier</strong> <strong>Pädagogischer</strong> <strong>Arbeitskreis</strong> Drei Farben – drei Gaben – drei Geschichten<br />

Drei Farben – drei Gaben<br />

– drei Geschichten<br />

11<br />

Lernlust statt Erziehungsfrust<br />

Leitung:<br />

Eduard und<br />

Margrit O. Indermaur<br />

7. Januar <strong>2012</strong><br />

in Altdorf


Die Farben der drei Königsmäntel widerspiegeln unter anderem Weisheit,<br />

Gesundheit und Spiritualität. Diesem Aspekt widmen wir unsere Aufmerksamkeit<br />

und schaffen eine symbolische Gestaltung dazu.<br />

Das individuelle Werk soll uns zur Stärkung und als «Wegweiser» durch das<br />

neue Jahr begleiten.<br />

Margrit O. Indermaur, ursprünglich Primarlehrerin, arbeitet seit 10 Jahren als<br />

freie Textilgestalterin, Kurs- und Seminarleiterin in der Erwachsenen-Bildung<br />

und in der Lehrerfortbildung verschiedener Kantone.<br />

Eduard Indermaur war ursprünglich Werklehrer und ist heute als freischaffender<br />

Glasgestalter tätig.<br />

Er beschäftigt sich seit bald einmal 30 Jahren mit dem Färben von Wolle mit<br />

Pflanzen und hat auf diesem Gebiet auch viel Erfahrung als Kursleiter.<br />

(www.pflanzenfarben.ch)<br />

Tagungsort: «kulturkloster altdorf», Kapuzinerweg 22, 6460 Altdorf<br />

Tel. 041 874 18 53<br />

Wegbeschreibung folgt mit der Anmeldebestätigung<br />

Kosten: Fr. 250.– (inkl. Grundmaterial, Pausenkaffee und Mittagessen)<br />

Fr. 230.– Mitglieder FPA<br />

Anmeldung: bis 30. Dezember 2011 an:<br />

<strong>Kurse</strong> FPA, Postfach 801, 6301 Zug<br />

Tel./Fax 041 710 09 49, E-Mail: info@arbeitskreis.ch<br />

Die TeilnehmerInnenzahl ist beschränkt.<br />

Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres<br />

Eingangs berücksichtigt und umgehend bestätigt.<br />

Zeitplan: 9.30 – 17 Uhr<br />

www.arbeitskreis.ch<br />

12


Die erste Gabe nach einer altfranzösischen Legende<br />

Es geschah in der Mitternachtsstunde der heiligen Nacht im Stall zu Bethlehem.<br />

Soeben hatte die Jungfrau Maria das Kind zur Welt gebracht, hat es zum ersten Mal in Windeln<br />

gewickelt und in die Krippe gelegt. Joseph hatte das Stroh hinein getan und rückte nun leise<br />

die Krippe an das Lager Marias heran.<br />

Zum Schutze des Kindes zieht sie ihren blauen Mantel halb über die Krippe. Ochs und Esel<br />

rühren sich kaum noch in ihrem Winkel. In ihren grossen Augen schimmert das stille Licht.<br />

Da öffnet sich plötzlich die Tür, als hätte ein Windhauch sie aufgedrückt.<br />

Eine Gestalt in wehendem Mantel steht auf der Schwelle. Ganz erdengrau ist sie angetan, grau<br />

ist das Tuch, das ihr Haupt bedeckt – ihr Gesicht in Schatten gehüllt, grau ist das Schultertuch,<br />

das bis zur Erde hängt.<br />

Maria erschrickt, die Hände presst sie auf das Herz. Langsam, tief gebeugt wie von einer lange<br />

getragenen Last, kommt sie näher, eine uralte Frau.<br />

Sollte sie dem Kinde, das sie unverwandt anschaut, Böses antun wollen?<br />

Doch Ochs und Esel bleiben ruhig, kauen friedlich ihr Heu und blicken zu der Fremden hin, als<br />

wäre sie ihnen lang vertraut. Das Kind schlummert ungestört. Nur Maria hat ein Grauen angefasst,<br />

sie lässt die alte Fremde nicht aus den Augen. Sie verfolgt ihre schleppenden Schritte –<br />

jeder dünkt ihrem klopfenden Herzen eine Ewigkeit.<br />

Endlich steht die Uralte an der Krippe. Maria sieht in das Dunkel ihres zerfurchten Gesichtes.<br />

Für einen Augenblick nur treffen ihre Augen jene der Fremden, um gleich wieder auf dem Kinde<br />

zu ruhen. Dieses erwacht unter dem Blicke der Alten und schlägt die Augen auf. Da neigt<br />

sich die Alte über die Krippe. Ihre Hand sucht etwas in den weiten Falten des Mantels, sucht<br />

nach etwas, das sie hervor holen will. Maria bangt noch immer, aber die Tiere blicken so gelassen<br />

herüber, als wüssten sie von Anfang an, was geschehen soll.<br />

Nach langen, langen Augenblicken – Maria kämpft noch immer mit Gedanken der Furcht – bringt<br />

die Uralte die Hand hervor. Sie hält etwas darin verborgen, was sie nun dem Kinde in die Hand<br />

legt. Seine Augen leuchten auf und es ist Maria, als seien es die gleichen Augen wie im Antlitz<br />

der fremden Frau. Jetzt sieht Maria nur den gebeugten Rücken der Alten, der sich noch mehr<br />

krümmt und das friedlich leuchtende Auge des Kindes. Was mochte vor den Gaben der Hirten die<br />

erste Gabe sein? Maria kann es von ihrem Lager aus nicht erkennen. Aber Ochs und Esel sehen,<br />

was es ist, es wundert sie nicht. Lange dauert das alles. Endlich richtet die Gestalt sich auf, wie<br />

befreit von einem schweren Gewicht, das sie bislang zur Erde niederbeugte. Ihre Schultern tragen<br />

keine Last mehr. Ihr erhobenes Haupt berührt fast das Gebälk, ihr Gesicht blickt in wunderbarer<br />

Weise jung – es sind ihre und des Kindes Augen von gleichem Glanz erfüllt.<br />

Sie löst sich von der Krippe, wendet sich wieder zur Tür – und verschwindet in der Nacht, aus<br />

der sie so plötzlich auftauchte.<br />

Nun schaut Maria auf die Gabe in der Hand des Kindes:<br />

Es ist ein Apfel – es ist der Apfel aus dem Paradies, den Eva dem Adam gereicht – ja Eva, sie war<br />

es, die gekommen ist, den Apfel vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen zu bringen,<br />

durch den die Schuld in die Menschheit kam. In der Hand des Kindes aber leuchtet der<br />

Apfel auf und verwandelt sich in Gold. Er leuchtet wie das Bild einer neuen Welt, die mit dem<br />

Kinde geboren ist. Im Reich, das mit dem Kinde kommen soll, herrscht Wandlung und die<br />

Macht der Liebe über das Böse.<br />

Darum trugen die Kaiser den goldenen Reichsapfel in der Hand, wenn sie den Thron bestiegen,<br />

um in Gerechtigkeit und Frieden zu herrschen.<br />

Das ist die Legende von der ersten Gabe.<br />

13


Das Leben hat Platz<br />

fur alle!<br />

:<br />

Brigitte Werner · Birte Müller<br />

Denni, klara<br />

und das Haus Nr. 5<br />

Brigitte Werner hat eine Geschichte geschrieben<br />

über das Anderssein und den<br />

Umgang damit. Über die Freundschaft<br />

zwischen Klara und Denni, einem Jungen<br />

mit Down-Syndrom. Eine Freundschaft,<br />

die vieles verändert, selbst Menschen, von<br />

denen man es nie geglaubt hätte.<br />

«<br />

Wie schon mit ihrem Roman Kotzmotz<br />

der Zauberer verzaubert die Autorin ihre<br />

Leser, ihre phantasievolle Sprache gibt<br />

der Geschichte eine unverwechselbare<br />

Eigenart … Ein gewinnendes Buch, dessen<br />

charakteristischen Zeichnungen von Birte<br />

Müller die Sprachbilder der Autorin einfühlsam,<br />

ohne Zuckerguss, ergänzen.»<br />

Süddeutsche Zeitung<br />

Brigitte Werner: Denni, Klara und das Haus Nr. 5. Mit s/w-Illustrationen von Birte Müller. | 148 Seiten,<br />

gebunden | ab 7 Jahren | € 14,90 (D) | ISBN 978-3-7725-2146-1 | www.geistesleben.com<br />

Verlag Freies Geistesleben : Bücher, die mitwachsen<br />

14


<strong>Freier</strong> <strong>Pädagogischer</strong> <strong>Arbeitskreis</strong> Malen – ein Weg zu sich selbst<br />

Malen –<br />

ein Weg zu sich selbst<br />

Malen mit Wasserfarben<br />

Leitung:<br />

Willy Winzenried<br />

10., 17., 24. und 31. Januar <strong>2012</strong><br />

in Zürich<br />

15


Das Malen selbst wollen wir näher betrachten und üben.<br />

Dazu sind Anfänger und Fortgeschrittene gleichermassen eingeladen.<br />

Freude und Neugierde tragen uns durch die vier Kursabende.<br />

Willy Winzenried:<br />

Seit 30 Jahren Zeichenlehrer, davon 22 Jahre an der Rudolf Steiner-Schule in<br />

Baar, ausserdem Erwachsenenkurse, Privatunterricht und eigenes Schaffen<br />

als Maler.<br />

Tagungsort: «Institut Unterstrass», Seminarstrasse 29, 8057 Zürich<br />

Ab Zürich HB mit Tram Nr. 11 oder 14 bis<br />

Schaffhauserplatz. Ab hier in 3 Minuten über die<br />

Seminarstrasse und durch den Park ins Seminar.<br />

Kosten: Fr. 250.–<br />

Fr. 220.– (für Mitglieder FPA)<br />

Termine: 10., 17., 24. und 31. Januar <strong>2012</strong>, jeweils 18 – 20 Uhr<br />

Mitnehmen: eigener Malkasten, Malblock, Pinsel<br />

Anmeldung: bis 1. Januar an:<br />

<strong>Kurse</strong> FPA, Postfach 801, 6301 Zug<br />

Tel. 041 710 09 49, Fax 041 711 58 71,<br />

E-Mail: info@arbeitskreis.ch<br />

Die Anmeldungen werden umgehend bestätigt.<br />

www.arbeitskreis.ch<br />

16


Malen, ein Weg zur Selbstfindung<br />

Die Kunst ist ein eigener Weg, oft zu einem noch unbekannten, fernen Ziel.<br />

Auch ist dieser Weg zuweilen ein schwieriger, voller Hindernisse. Unerwartet<br />

fallen einem «Geschenke» zu. Dann sind wir glücklich.<br />

Sie ermutigen uns.<br />

Ganz ähnlich erging es uns im September-Malkurs. Wir widmeten uns<br />

gänzlich der Farbentwicklung auf dem Malblatt. Allfällige Motive erwuchsen<br />

aus dem Prozess heraus. Die Arbeiten bewegten sich innerhalb eines<br />

beachtlichen Niveaus. Dies bestätigte meine Annahme, dass «hohe Schule»<br />

auf jeder Stufe möglich ist und jeden Kunstbeflissenen dort unterstützt, wo<br />

er oder sie gerade steht. Und in welcher Stille das Arbeiten vor sich ging!<br />

Als müsste man die Pinsel malen hören und den Empfindungen lauschen!<br />

Im Januar* möchte ich den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Denn Fortschritte<br />

erwachsen nur aus einem unablässigen Üben.<br />

In welcher Malerseele schlummert nicht der Wunsch, dereinst sich in all den<br />

Farbschattierungen wieder zu finden.<br />

Willy Winzenried<br />

* Vgl. Kursankündigung in diesem Heft<br />

Ausstellung von Willy Winzenried in Lenzburg<br />

In der Zeit vom 18. Dezember 2011 bis 30. Januar <strong>2012</strong> sind im Haus<br />

«Gleis 1» in Lenzburg (unmittelbar am Bahnhof SBB) Werke von<br />

Willy Winzenried (12 «Monatstafeln») zu sehen.<br />

Vernissage: Sonntag, 18. Dezember, 11 Uhr.<br />

Johann Sonnleitner spielt Eigenkompositionen («Zwölf Stimmungen»)<br />

auf dem Clavichord<br />

Öffnungszeiten: Mittwoch, 18. Dez. und Samstags, 7., 14. und 28. Jan. <strong>2012</strong>,<br />

jeweils 14 bis 16 Uhr<br />

17


Rubrik:<br />

Zu beherzigen<br />

In dieser Rubrik will ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, sporadisch Texte ans Herz legen, die<br />

mir im Laufe meines Eltern- und Lehrerlebens ganz besonders lieb geworden sind – eine Art<br />

Wegzehrung!<br />

Den Anfang möchte ich mit einem Text von Emmi Pikler machen.<br />

Sie war es, die sich in aufopfernder Weise ein Leben lang benachteiligter Kinder angenommen<br />

hat.<br />

Während wir das Kind kennenlernen, beginnt auch das Kind uns kennenzulernen, und zwar vor<br />

allem unsere Hände. Die Hände bilden die erste Beziehung des Säuglings mit der Welt. Hände<br />

heben ihn auf, legen ihn hin, waschen, kleiden, füttern ihn. Welcher Unterschied: Wie anders ist<br />

das Bild der Welt, das sich für den Säugling offenbart, wenn ruhige, geduldige, behutsame,<br />

aber doch sichere und entschlossene Hände mit ihm umgehen – und wie ganz verschieden gestaltet<br />

sich die Welt, wenn diese Hände ungeduldig, derb oder hastig, unruhig und nervös sind.<br />

Am Anfang bedeuten für den Säugling die Hände alles, sie sind der Mensch, die Welt.<br />

Behandeln wir es nie wie einen leblosen Gegenstand, wie klein es auch sein mag. Nehmen wir<br />

Rücksicht! Zusammen, gemeinsam lösen wir die Aufgaben: Die Mutter die ihren, das Kind die<br />

seinen.<br />

Ein Buchhinweis:<br />

«De Zwäärg Baartli»<br />

Aus dem Nachwort:<br />

Es ist wohl nicht zu viel gesagt, wenn man in der Geschichte vom<br />

Zwerg Bartli die Konzentration des Lebenswissens und der Lebensweisheit<br />

der Autorin, Lorly Jenny, in ihrer ganzen Vielschichtigkeit erkennt. Im Zwerg Bartli<br />

wird dem Leser ein Zugang zur Schönheit und Erhabenheit de Natur, der Bergwelt insbesondere<br />

eröffnet, der zugleich ein tiefgehender Lebensweg sein kann, wenn man sich auf seine<br />

Gesetzmässigkeiten einlässt. So wird in farbenprächtiger und symbolkräftiger Sprache erzählt,<br />

was in dichterischer Setzung auf den Hausbalken des ehemaligen Wohnhauses der Autorin,<br />

im Morgenberg geschrieben steht:<br />

«Leuchtet nur der Gletscherschnee, schwindet all des Lebens Weh.<br />

In der Berge lichter Klarheit, finde ich des Lebens Wahrheit.»<br />

In der Tat: Mehr als ein beachtliches Buch. Vielleicht ein «Lehrbuch» im schönsten und wahrsten<br />

Sinne des Wortes.<br />

Daniel Wirz<br />

Bestelladresse: FPA, PF 801, 6301 Zug, Tel. 041 710 09 49, info@arbeitskreis.ch<br />

18


<strong>Freier</strong> <strong>Pädagogischer</strong> <strong>Arbeitskreis</strong> Die Sprache des Spiels<br />

Die Sprache des Spiels<br />

19<br />

Leitung:<br />

Maria Luisa Nüesch und<br />

Gerda Salis Gross<br />

14. Januar <strong>2012</strong><br />

in Zürich


Wie kann ich die Sprache des Herzens wieder verstehen<br />

und so zu einem tieferen Verständnis des Kindes kommen.<br />

Ein Tag mit Übungen zu einem neuen Spür-Bewusstsein,<br />

Begegnungen und Gesprächen, auf der Spur des Spiels.<br />

Maria Luisa Nüesch:<br />

Kindergärtnerin, Eurythmistin, tätig in der Mutter- und Kind-Eurythmie,<br />

Elternbildung und Spielseminare<br />

Gerda Salis Gross:<br />

*1957, Mutter von fünf erwachsenen Kindern. Heilpädagogin. 11 Jahre Mitarbeit<br />

am Paracelsus-Kindergarten und Aufbau der Taminaschule. 14 Jahre in<br />

Schweden tätig, hauptsächlich mit Jugendlichen im Sonderschulbereich.<br />

Seit bald 30 Jahren Forschungsschwerpunkt in Spiel und Kommunikation.<br />

Tagungsort: «Institut Unterstrass», Seminarstrasse 29, 8057 Zürich<br />

Ab Zürich HB mit Tram Nr. 11 oder 14 bis<br />

Schaffhauserplatz. Ab hier in drei Minuten<br />

über die Seminarstrasse und durch den Park ins<br />

Seminar.<br />

Kosten: Fr. 180.– (inkl. vegetarisches Mittagessen)<br />

Fr. 155.– (für Mitglieder)<br />

Anmeldung: bis 6. Januar an:<br />

<strong>Kurse</strong> FPA, Postfach 801, 6301 Zug<br />

Tel. 041 710 09 49, Fax 041 711 58 71,<br />

E-Mail: info@arbeitskreis.ch<br />

Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge<br />

ihres Eingangs berücksichtigt und umgehend<br />

bestätigt.<br />

Zeitplan: Samstag, 10 – ca. 16.30 Uhr<br />

www.arbeitskreis.ch<br />

20


<strong>Freier</strong> <strong>Pädagogischer</strong> <strong>Arbeitskreis</strong> Kinder benötigen auch Stille<br />

Kinder benötigen<br />

auch Stille<br />

Ein vergessenes Phänomen in der Schule<br />

21<br />

Leitung:<br />

Alfred Hinz<br />

21. Januar <strong>2012</strong><br />

in Zürich


Der Mensch benötigt Rituale. Schulrituale sind Orientierungshilfen für<br />

Schüler und Lehrer und dienen damit der Schulkultur. Sie humanisieren das<br />

Zusammenleben unter uns Menschen. Gerade für Kinder und Jugendliche ist<br />

die Wiederkehr einer Handlung, eines Tuns in gleich-bleibender äusserer<br />

Form, in ähnlichen Umständen und zur gleichen Zeit sehr wichtig.<br />

Der «Morgenkreis», wie er an der «Bodensee-Schule» seit geraumer Zeit<br />

gepflegt wird, eröffnet die Schulwoche und kennzeichnet den Wochenanfang,<br />

indem er Zeit für Stille einräumt. Er ist frei von herkömmlichen unterrichtlichen<br />

Zielvorstellungen und erlaubt eine besondere Vertiefung des<br />

angesprochenen Themas, indem jedes einzelne Kind unterschiedlich und<br />

geheimnisvoll angerührt wird.<br />

Im Mittelpunkt stehen Anschauung und Besinnung, Hören und Sehen lernen,<br />

Vernehmen können und Stillewerden. Seine Elemente sind darüber hinaus<br />

aber darauf ausgerichtet, eine eigenständige Schulkultur hervorzubringen.<br />

Der «Morgenkreis» weiss die tiefe Emotionalität der Schüler, den Raum für<br />

personale Begegnung und die Zeit für das Wachsen von Beziehungen in<br />

besonderer Weise zu schätzen.<br />

Alfred Hinz:<br />

*1941, bis 2005 Schulleiter der Bodensee-Schule in Friedrichshafen, Mitautor<br />

des «Aufrufs für den Verbund reformpädagogisch engagierter Schulen», begleitete<br />

zahlreiche Schulgründungsinitiativen, zahlreiche Veröffentlichungen.<br />

Tagungsort: «Institut Unterstrass», Seminarstrasse 29, 8057 Zürich<br />

Ab Zürich HB mit Tram Nr. 11 oder 14 bis<br />

Schaffhauserplatz. Ab hier in 3 Minuten über die<br />

Seminarstrasse und durch den Park ins Seminar.<br />

Kosten: Fr. 180.– (inkl. vegetarisches Mittagessen)<br />

Fr. 155.– (für Mitglieder)<br />

Anmeldung: bis 14. Januar an:<br />

<strong>Kurse</strong> FPA, Postfach 801, 6301 Zug<br />

Tel. 041 710 09 49, Fax 041 711 58 71,<br />

E-Mail: info@arbeitskreis.ch<br />

Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres<br />

Eingangs berücksichtigt und umgehend bestätigt.<br />

Zeitplan: Samstag, 10 – ca. 16.30 Uhr<br />

www.arbeitskreis.ch<br />

22


<strong>Freier</strong> <strong>Pädagogischer</strong> <strong>Arbeitskreis</strong> Erziehen ohne Angst und Strafe, …das ist möglich<br />

Erziehen ohne Angst<br />

und Strafe<br />

23<br />

… das ist möglich<br />

Leitung:<br />

Christiane Kutik,<br />

München<br />

28. Januar <strong>2012</strong><br />

in Zürich


Keiner will strafen. Und auf einmal passiert es doch. «Wenn du jetzt nicht…,<br />

dann…» Die Folge ist Streit, Stress und immer auch schlechte Stimmung.<br />

Wie kommen wir heraus aus diesem Teufelskreis?<br />

Anhand konkreter Beispiele aus dem Alltag erhalten Sie in diesem Seminar<br />

praktische Tipps, wie sich herausfordernde Alltags-Situationen ohne Macht<br />

meistern lassen.<br />

Christiane Kutik<br />

ist Mutter zweier Kinder, Designerin, Erzieherin und Elterncoach. Sie hält<br />

Vorträge und Seminare zu lebenspraktischen Themen rund um den Erziehungsalltag<br />

mit Kindern.<br />

Tagungsort: «Institut Unterstrass», Seminarstrasse 29, 8057 Zürich<br />

Ab Zürich HB mit Tram Nr. 11 oder 14 bis<br />

Schaffhauserplatz. Ab hier in 3 Minuten über die<br />

Seminarstrasse und durch den Park ins Seminar.<br />

Kosten: Fr. 180.– (inkl. vegetarisches Mittagessen)<br />

Fr. 155.– (für Mitglieder)<br />

Anmeldung: bis 20. Januar an:<br />

<strong>Kurse</strong> FPA, Postfach 801, 6301 Zug<br />

Tel. 041 710 09 49, Fax 041 711 58 77,<br />

E-Mail: info@arbeitskreis.ch<br />

Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres<br />

Eingangs berücksichtigt und umgehend bestätigt.<br />

Zeitplan: Samstag, 10 – ca. 16.30 Uhr<br />

www.arbeitskreis.ch<br />

24


www.pfirsich-bluet.ch<br />

info@pfirsich-bluet.ch<br />

Jacqueline Haerry<br />

Im Reben 5 – CH-8585 Schönenbaumgarten<br />

Tel. 0041 71 688 51 20 – Fax 0041 71 688 51 22<br />

Vorschulpädagogin Elternbildnerin Bilderbuchautorin<br />

Grundsätzlich ganzheitlich.<br />

Seit mehr als 30 Jahren.<br />

Führend in Allopathie, Homöopathie, Spagyrik, Blutegeln,<br />

Bachblüten, anthroposophischen Heilmitteln, chinesischer Medizin,<br />

tibetischen Mitteln, kompetenter Beratung und schneller Spedition.<br />

Immer offen von 8 bis 20 Uhr<br />

Silvia Briggen AG, St. Peterstrasse 16<br />

CH-8001 Zürich<br />

Telefon 044 211 44 77, Fax 044 212 04 91<br />

www.stpeter-apotheke.com<br />

25


Ein neues Angebot des FPA:<br />

Organisation von Fortbildungen vor Ort<br />

Schulhausinterne Fortbildungen zu organisieren, steht oftmals in der Verantwortung der Lehrpersonen.<br />

Der FPA bietet Ihnen neuerdings an, Sie darin tatkräftig zu unterstützen. Sei es bei<br />

der Wahl des thematischen Inhalts und der Vermittlung von geeigneten Kursleitern/Referenten<br />

oder aber Sie übertragen die ganze Verantwortung für die Organisation und Durchführung<br />

eines solchen Anlasses an uns.<br />

In der Jahrzehnte langen Arbeit als Organisator von Eltern- und Lehrerfortbildungskursen ist<br />

einiges an Erfahrungen und Know-how zusammengekommen, das wir Ihnen sehr gerne zur<br />

Verfügung stellen.<br />

Nehmen Sie bei Interesse einfach mit uns Kontakt auf: info@arbeitskreis.ch oder Te. 041 710 09 49<br />

Rundbrief der «Freien Pädagogischen Vereinigung»<br />

Die «Freie Pädagogische Vereinigung», unsere um einiges «ältere Schwester» im Raum Bern,<br />

gibt seit geraumer Zeit einen von Thomas Marti sehr umsichtig redigierten, viermal jährlich<br />

erscheinenden «Rundbrief» heraus. Unter www.fpv.ch sind die einzelnen Nummern als PDF<br />

einsehbar.<br />

Diesen «Rundbrief» kann man abonnieren. Preis für ein Jahresabo: Fr. 10.–<br />

Bestelladresse: info@fpv.ch<br />

FPA-newsletter<br />

Seit bald einmal drei Jahren geben wir – im Abstand von zwei bis vier Wochen<br />

– einen Newsletter heraus.<br />

Dieser kann jederzeit kostenlos bestellt werden unter: info@arbeitskreis.ch<br />

Die bislang bereits erschienen Ausgaben sind auf unserer Webseite unter<br />

«Downloads» abrufbar.<br />

FPA-newsletter<br />

26


<strong>Freier</strong> <strong>Pädagogischer</strong> <strong>Arbeitskreis</strong><br />

Ein guter Start ins Leben<br />

Veranstaltungsreihe «Mit-Kindern-wachsen»<br />

27<br />

Mit Kindern wachsen<br />

Leitung:<br />

Christina Heilig-Friedrich<br />

18. Februar <strong>2012</strong><br />

in Bern


Die ersten Wochen, Monate und Jahre sind für das weitere Leben eines Menschen<br />

von tief greifender Bedeutung. Was aber brauchen Säuglinge und<br />

Kleinkinder, damit sie ihr Potenzial entfalten können und wie können wir zu<br />

ihnen von Anfang an eine harmonische Beziehung aufbauen?<br />

Diesen und weiteren Fragen wird Frau Heilig-Friedrich nachgehen und Wege<br />

aufzeigen, wie die Entwicklungsbedürfnisse von Kleinkindern sowohl in der<br />

Familie als auch in der Betreuung erfüllt werden können.<br />

Christina Heilig-Friedrich<br />

Kleinkindpädagogin, EntdeckungsRaum-Leiterin seit 2002 für Säuglinge<br />

und Kleinkinder von 3 bis 26 Monaten, Fortbildungstätigkeit für Erzieherinnen,<br />

Eltern und Menschen, die mit Kindern arbeiten und leben, gestaltorientierte<br />

Elternberatung, Mutter von drei Kindern.<br />

Seminarinhalte:<br />

– Grundlegendes zum Ansatz des Vereins «Mit Kindern wachsen e.V.»<br />

– Forschergeist in Windeln<br />

– Konzept des «Mit-Kindern-wachsen-Entdeckungs-Raums»<br />

– Achtsamkeit im Zusammenleben mit Säuglingen und Kleinkindern<br />

– aktuelle Erkenntnisse der Bindungs- und Gehirnforschung.<br />

Tagungsort: 9punkt9, Raum für Bewegung und Körperarbeit,<br />

Bollwerk 35, 3011 Bern<br />

Zeitplan: Samstag, 10 – ca. 16.30 Uhr<br />

Kosten: Fr. 180.– (inkl. vegetarisches Mittagessen)<br />

Fr. 155.– (für Mitglieder FPA)<br />

Anmeldung: bis 10.Februar an:<br />

<strong>Kurse</strong> FPA, Postfach 801, 6301 Zug<br />

Tel. 041 710 09 49, Fax 041 711 58 71,<br />

E-Mail: info@arbeitskreis.ch<br />

Mehr Infos zum Verein Mit Kindern Wachsen e.V.: www.mit-kindern-wachsen.de<br />

www.arbeitskreis.ch<br />

28


Für das Schuljahr <strong>2012</strong>/13 (August <strong>2012</strong>) suchen wir eine/n<br />

Fachlehrer/in für Mathematik und Physik<br />

(8. bis 10. Klasse)<br />

Fachlehrer/in für Französisch<br />

(Teilpensum ausbaubar)<br />

Sie erhalten bei uns die Möglichkeit, sich mit Ihrer Persönlichkeit und Ihren<br />

Fachkenntnissen in die Weiterentwicklung unserer Schule einzubringen.<br />

Ihre Bereitschaft für eine Weiterbildung in den Grundlagen anthroposophischer<br />

Pädagogik, falls nicht schon vorhanden, ist für uns Voraussetzung.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung an:<br />

Rudolf Steiner Schule Aargau, Alte Bernstrasse 14, CH-5503 Schafisheim<br />

Weitere Auskunft gibt Ihnen gerne: Joseph Hess, +41 (0)62 892 05 20<br />

joseph.hess@steinerschule-aargau.ch, www.steinerschule-aargau.ch<br />

30


<strong>Freier</strong> <strong>Pädagogischer</strong> <strong>Arbeitskreis</strong> Freies Lernen ohne Schule<br />

Freies Lernen ohne Schule<br />

Zwei Familien berichten und<br />

wir wollen fragen: Muss Schule sein?<br />

Leitung:<br />

Claudia Joller, Dagmar Neubronner,<br />

Rudolf Schmidheiny<br />

31<br />

3. März <strong>2012</strong><br />

in Zürich


Waldorfschulen, Montessorischulen, freie Schulen… Dass es Alternativen zur Regelschule gibt,<br />

ist heute allgemein bekannt. Aber ein Leben und Lernen ganz ohne Schule? Darunter können<br />

sich die meisten Leute nicht viel vorstellen.<br />

Wie sieht der Alltag von Kindern aus, die nicht zur Schule gehen? Wie lernen sie Lesen,<br />

Schreiben und Rechnen? Wie steht es um ihre soziale Integration? Wie sieht ihr Alltag aus?<br />

Zwei ganz individuelle Familien, die diesen Weg gehen, werden berichten und Red und<br />

Antwort stehen.<br />

Darüber hinaus wollen wir mit Rudolf Schmidheiny (Koordinator des «Schweizer Elternforum»)<br />

der Frage nachgehen: Schulpflicht und Erziehungsrecht – wie vertragen sich die beiden?<br />

Ist die Spannung so einfach zu lösen, indem wir einfach Bildung der Schule und Erziehung der<br />

Familie übertragen?<br />

Hat die Familie als Hauptbeziehungs- und Betätigungsfeld für Kinder unter dem Druck<br />

«wissenschaftlicher Erkenntnisse» und der Wirtschaft seine Bedeutung an staatlich<br />

organisierte und/ oder überwachte Zwangsaufbewahrungsstätten abzutreten?<br />

Claudia Joller: Mutter von zwei frei lernenden Töchtern (7 und 10 Jahre), Primarlehrerin,<br />

Leiterin einer Filzwerkstatt für Menschen mit einer Behinderung.<br />

Dagmar Neubronner: Mutter von zwei seit fast sieben Jahren frei lernenden Söhnen (12 und<br />

15 Jahre), Publizistin, Autorin des Buches «Die Freilerner». Sie leitet die deutsche Neufeld-<br />

Ausbildung für Entwicklungspsychologie.<br />

www.genius-verlag.de/main/Bildungsfreiheit.php<br />

Rudolf Schmidheiny: Vater von vier zu Hause über alle Schulstufen unterrichteten Kindern<br />

(1990–2003), Gründerpräsident des Vereins Bildung zu Hause (bis 2006), Gründer und Koordinator<br />

des Schweizer Elternforums (seit 2008)<br />

Tagungsort: «Seminar Unterstrass», Seminarstrasse 29, 8057 Zürich<br />

Ab Zürich HB mit Tram Nr. 11 oder 14 bis<br />

Schaffhauserplatz. Ab hier in 3 Minuten über die<br />

Seminarstrasse und durch den Park ins Seminar.<br />

Kosten: Fr. 180.– (inkl. gemeinsames vegetarisches Mittagessen)<br />

Fr. 155.– für Mitglieder FPA<br />

Anmeldung: bis 25. Februar an:<br />

<strong>Kurse</strong> FPA, Postfach 801, 6301 Zug<br />

Tel. 041 710 09 49, Fax 041 711 58 77,<br />

E-Mail: info@arbeitskreis.ch<br />

Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres<br />

Eingangs berücksichtigt und umgehend bestätigt.<br />

Zeitplan: Samstag, 10 – 16.30 Uhr<br />

www.arbeitskreis.ch<br />

32<br />

32


<strong>Freier</strong> <strong>Pädagogischer</strong> <strong>Arbeitskreis</strong> Pierre Bonnard<br />

Pierre Bonnard<br />

Geführter Rundgang durch die Ausstellung in der «Fondation<br />

Beyeler» in Riehen (mit einem vorbereitenden Abend)<br />

Pierre Bonnard:<br />

Signac und seine Freunde<br />

im Segelboot (1924/25)<br />

33<br />

Führung:<br />

Urs Moser<br />

7. und 14. März <strong>2012</strong>


«Farbe ist Seele der Natur und des ganzen Kosmos, und wir nehmen Anteil<br />

an dieser Seele, indem wir das Farbige miterleben» R. Steiner<br />

Pierre Bonnard (1867 – 1947) ist ein Maler der Farbe: Aus der Farbe heraus<br />

schaffend, in Farben malerisch «denkend»!<br />

Welch allgemeine Feststellung zunächst, aber gemeint ist nicht irgendeine<br />

beliebige Farbigkeit, sondern das Erlebnis, dass er in manchen Bildern seine<br />

irdische Umgebung aus Farben neu aufbaut, neu erschafft. Dabei sind seine<br />

Motive seltsam undramatisch – Familie im Wohnzimmer, Mädchen bei der<br />

Körperpflege – aber warum sollte er seine Bildideen von weit herholen,<br />

wenn er seine nächste Umgebung in eine Farbensymphonie verwandeln<br />

konnte. Ein stiller Schaffer mit geheimnisvollen Tiefen, der gegen das laut<br />

Schreiende seine leise klingenden Bildwerke setzte.<br />

Urs Moser:<br />

war über viele Jahre Klassen- und Werklehrer an der Rudolf Steiner-Schule<br />

in Baar. Heute arbeitet er an einer Kleinklassenschule in Affoltern a.A. Seit<br />

etlichen Jahren gehört er ausserdem dem Leitungsteam des «Jahreskurses<br />

zur Einführung in die Pädagogik Rudolf Steiners» an.<br />

Wann? Mittwoch, 7. März <strong>2012</strong>, 17.30 bis 19.30 Uhr:<br />

«Institut Unterstrass», Seminarstr. 29, 8057 Zürich<br />

Mit Tram Nr. 11 oder 14 ab Zürich HB bis «Schaffhauserplatz»,<br />

ab hier über die Seminarstrasse und durch den Park ins Seminar.<br />

Wir benötigen den vorbereitenden Abend, um uns in und hinter<br />

Bonnards malerische Bildsprache zu versetzen.<br />

Mittwoch, 14. März <strong>2012</strong>:<br />

Besuch der Ausstellung<br />

Zürich ab: 15 Uhr (Treffpunkt: im vordersten Wagen 2. Kl.)<br />

Wir sind um 21 Uhr wieder in Zürich.<br />

«Carte-Blanche»-Verbilligung beim Eintritt.<br />

Kosten: Fr. 100.– (ohne Reise und Eintritt)<br />

Fr. 80.– für Mitglieder FPA<br />

Anmeldung: bis 1. März <strong>2012</strong> an:<br />

<strong>Kurse</strong> FPA, Postfach 801, 6301 Zug<br />

Tel. 041 710 09 49, E-Mail: info@arbeitskreis.ch<br />

Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres<br />

Eingangs berücksichtigt und umgehend bestätigt.<br />

www.arbeitskreis.ch<br />

34


<strong>Freier</strong> <strong>Pädagogischer</strong> <strong>Arbeitskreis</strong> Das INPP-sensomotorische Förderprogramm<br />

Das INPP-sensomotorische<br />

Förderprogramm<br />

Die körperlichen Grundlagen für<br />

Lesen, Schreiben und Rechnen verbessern<br />

35<br />

Leitung:<br />

Bernhard Prechter<br />

10. März <strong>2012</strong><br />

in Zürich


Aktuelle Studien zeigen, dass Gleichgewichtskontrolle, motorische Fähigkeiten<br />

und die Integration frühkindlicher Reflexe mit schulischen Leistungen<br />

verknüpft sind. Das INPP-sensomotorische Förderprogramm bietet nachreifende<br />

Bewegungsübungen, die in Schule und Kindergarten mit geringem<br />

Zeitaufwand und grosser Wirkung durchgeführt werden können.<br />

Für Lehrkräfte und schulische HeilpädagogInnen in Kindergarten, Unterstufe<br />

und Kleinklassen.<br />

Bernhard Prechter:<br />

(*1965) Erziehungswissenschaftler mit <strong>Pädagogischer</strong> Praxis in Zürich und<br />

Bern. Vater von drei Kindern.<br />

Tagungsort: «Institut Unterstrass», Seminarstrasse 29, 8057 Zürich<br />

Ab Zürich HB mit Tram Nr. 11 oder 14 bis<br />

Schaffhauserplatz. Ab hier in 3 Minuten über die<br />

Seminarstrasse und durch den Park ins Seminar.<br />

Kosten: Fr. 250.– (inkl. vegetarisches Mittagessen)<br />

Fr. 220.– (für Mitglieder)<br />

Anmeldung: bis 3. März an:<br />

<strong>Kurse</strong> FPA, Postfach 801, 6301 Zug<br />

Tel. 041 710 09 49, Fax 041 711 58 77,<br />

E-Mail: info@arbeitskreis.ch<br />

Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres<br />

Eingangs berücksichtigt und umgehend bestätigt.<br />

Zeitplan: Samstag, 9 – zirka 18 Uhr<br />

www.arbeitskreis.ch<br />

36


<strong>Freier</strong> <strong>Pädagogischer</strong> <strong>Arbeitskreis</strong> Eine Schule der Zukunft? Eine Schule der Gegenwart!<br />

Veranstaltungsreihe «Blick über den Zaun»<br />

Eine Schule der Zukunft?<br />

Eine Schule der Gegenwart!<br />

37<br />

Besuch in der SBW Primaria<br />

Leitung:<br />

Ursula Taravella<br />

17. März <strong>2012</strong><br />

in St. Gallen


«Ist das die Revolution des Lernens?», betitelte der Autor sein Portrait der<br />

«Primaria» im GEO-Wissen vom 11.11.2009. Und weiter: «Sie gilt als eine der<br />

fortschrittlichsten Schulen der Schweiz. Hier bringen Achtjährige ihren vierjährigen<br />

MitschülerInnen das Schreiben bei, nutzen Lehrer Möhren beim<br />

Wurzelziehen und machen Kinder und Eltern die Erfahrung, dass Spielen ein<br />

unerschütterliches Wissensfundament legt.»<br />

Die Schulgründerin und -leiterin gibt uns einen Einblick in ihre Schule, die<br />

seit mehr als einem Jahrzehnt Kindern von 4 bis 14 Jahren einen Raum für<br />

lebensbejahendes und ganzheitliches Lernen in einer familienfreundlichen<br />

Tagesstruktur mit Mittagessen, Randstundenbetreuung und Schulbus bietet.<br />

Die Schule arbeitet nach dem Konzept des autonomen Lernens in der gestalteten<br />

Umgebung. Die Kinder stehen dabei im Zentrum und wachsen ebenso<br />

eigenständig, wie es auch von den begleitenden Erwachsenen erwartet<br />

wird. Bei der Begleitung der Kinder auf ihrem individuellen Weg wird hier die<br />

persönliche Entwicklung und Entfaltung als sehr wichtig gesehen – wie auch<br />

das Erreichen der geforderten externen und selbst gesetzten Ziele. Wir erfahren,<br />

wie das Schulteam diesen Spagat aushält und immer wieder die<br />

nötige Erwachsenenarbeit leistet, um dem Gelingen zu vertrauen.<br />

Ursula Taravella:<br />

Kindergärtnerin, Seminarlehrerin, Erwachsenenbildnerin. Gründung und<br />

Leitung der Primaria mit Antonio Taravella 1996, seit 2009 Teamleitung mit<br />

Jens Oberbeck. Weiterbildungen in Gestaltarbeit und Montessoripädagogik.<br />

Mitarbeit in Bildungsnetzwerken als Referentin und Workshopleiterin.<br />

Tagungsort: SBW Primaria, Rorschacherstr. 312, 9016 St. Gallen<br />

Infos unter: www.primaria.ch<br />

Zeitplan: Samstag, 10 – ca. 16.30 Uhr<br />

Kosten: Fr. 180.– (inkl. vegetarisches Mittagessen)<br />

Fr. 155.– (für Mitglieder)<br />

Anmeldung: bis 10. März an:<br />

<strong>Kurse</strong> FPA, Postfach 801, 6301 Zug<br />

Tel. 041 710 09 49, Fax 041 711 58 71,<br />

E-Mail: info@arbeitskreis.ch<br />

www.arbeitskreis.ch<br />

38


<strong>Freier</strong> <strong>Pädagogischer</strong> <strong>Arbeitskreis</strong> Lebendig lernen<br />

Lebendiges Lernen<br />

Anregungen für eine Schule in Bewegung<br />

39<br />

Leitung:<br />

Marianne Kläy<br />

24. März <strong>2012</strong><br />

in Zürich


Kinder ernst nehmen bedeutet im Unterricht, ihnen das Recht einzuräumen,<br />

sich in ihrem eigenen Tempo zu entwickeln und sie nicht zu pathologisieren,<br />

wenn sie nicht in die Norm passen. Viel mehr ist es unsere Aufgabe, ihnen zu<br />

helfen, sich nicht entmutigen zu lassen, wenn Schwierigkeiten auftauchen.<br />

Aber bitte keine schnellen Antworten auf Fragen, sondern den Kindern helfen,<br />

in eigene Denkprozesse zu kommen. Selber überwundene Schwierigkeiten,<br />

selbst gefundene Lösungen machen stark.<br />

Und wie sieht das nun konkret im Schulzimmer aus?<br />

Der Kurs soll Sie ermutigen, sich mit ihren Schülern auf einen spannenden<br />

Prozess einzulassen. Unterrichtsorganisation und die veränderte Rolle der<br />

Lehrerin werden gespickt mit bewegten Sequenzen, zur Sprache kommen.<br />

Marianne Kläy:<br />

Langjährige Lehrerin mit Unterrichtserfahrung auf der Unter- und Mittelstufe<br />

in Regel-, Mehrjahrgangs- und Kleinklassen. Ausbildung in Montessori- und<br />

Steiner-Pädagogik.<br />

Autorin des Buches: «Lebendiges Lernen»<br />

Tagungsort: «Institut Unterstrass», Seminarstrasse 29, 8057 Zürich<br />

Ab Zürich HB mit Tram Nr. 11 oder 14 bis<br />

Schaffhauserplatz. Ab hier in 3 Minuten über die<br />

Seminarstrasse und durch den Park ins Seminar.<br />

Kosten: Fr. 180.– (inkl. vegetarisches Mittagessen)<br />

Fr. 155.– (für Mitglieder)<br />

Anmeldung bis 18. März an:<br />

<strong>Kurse</strong> FPA, Postfach 801, 6301 Zug<br />

Tel. 041 710 09 49, Fax 041 711 58 77,<br />

E-Mail: info@arbeitskreis.ch<br />

Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres<br />

Eingangs berücksichtigt und umgehend bestätigt.<br />

Zeitplan: Samstag, 10 – zirka 16.30 Uhr<br />

www.arbeitskreis.ch<br />

40


<strong>Freier</strong> <strong>Pädagogischer</strong> <strong>Arbeitskreis</strong><br />

Potential-Coach<br />

Für Menschen, die zum Wandel in «Erziehung»,<br />

Schule und Gesellschaft beitragen wollen<br />

41<br />

KINDER. LERNEN. ZUKUNFT.<br />

Basis Workshop:<br />

Leitung:<br />

Adelheid Tlach-Eickhoff und<br />

Daniel Wirz<br />

30. März bis 1. April <strong>2012</strong><br />

in Trogen


Neue Wege der Beziehungsgestaltung:<br />

Der Basis-Workshop bietet die Möglichkeit, Grundhaltungen sowie die wesentlichen<br />

Inhalte dieser Arbeit kennen zu lernen. Er bildet gleichzeitig die Basis für<br />

weiterführende und vertiefende Fortbildungen zum Potential-Coach im Bereich<br />

Elternbegleitung, Schule, AD(H)S-Symptomatik und Erfahrungspädagogik.<br />

Der Potential-Coach trägt zur Entwicklung einer neuen Kultur der Potentialentfaltung<br />

bei. Unsere Grundlagen sind erfahrungs- und beziehungsbasiert,<br />

handlungsorientiert, systemisch, naturpädagogisch und neurobiologisch<br />

fundiert. Echtes Interesse am Gegenüber und an der Beziehung<br />

bilden die Basis. Auf diese Weise und mit einem entsprechenden methodischen<br />

Handwerkszeug sowie der reflektierten, individuellen Lebenserfahrung<br />

entsteht ein Raum für gemeinschaftliche Begeisterung für Lernen, tief greifende<br />

Erfahrung und stärkende Entwicklung. So können sich Potentiale entfalten.<br />

Schwerpunkte dieses Workshops:<br />

– Wissenschaftliche und erfahrungsbasierte Grundlagen zum Thema Lernen, Entwicklung,<br />

Beziehungsgestaltung und Erfahrungslernen<br />

– Eigene Grundhaltungen, prägende Erfahrungen, Selbstentwicklung und Visionen reflektieren<br />

– Persönliches Potential entdecken und die Muster für eigene, gelingende Entwicklung<br />

erforschen<br />

– Pädagogisch-therapeutische Methodik für eine stärkenorientierte Arbeitsweise<br />

– Neurobiologisch-systemische Hintergründe und Wirkweisen<br />

– Einführung in die Möglichkeiten des Kompetenz-Portfolios<br />

– Vision als Lebensmotor<br />

Die Themen werden in «Lern-Werkstätten» erarbeitet und erfahrungsorientiert erschlossen.<br />

Zu geringen Teilen werden Impuls-Referate angeboten.<br />

Leitung: Adelheid Tlach-Eickhoff: Sonderpädagogin, 8 Jahre Schulleitung<br />

einer Montessori-Schule.<br />

Daniel Wirz war über viele Jahre als Lehrer auf allen Stufen tätig. Seit geraumer<br />

Zeit engagiert er sich zudem in der LehrerInnen und Elternbildung. Vater<br />

von fünf Kindern. Diverse Publikationen: «Erziehung – Beziehung» u.a.m.<br />

Tagungsort: Bildungshaus «Lindenbühl», 9043 Trogen<br />

(www.lindenbuehltrogen.ch)<br />

Kosten: Kursbeitrag: Fr. 450.–/Euro 380.– (Ermässigung auf Anfrage)<br />

Fr. 420.– (für Mitglieder FPA)<br />

Unterkunft/Vollpension<br />

Fr. 252.– im Einzelzimmer<br />

Fr. 232.– im Doppelzimmer<br />

Fr. 192.– im 3-Bett-Zimmer<br />

Alle Zimmer: Dusche/WC auf der Etage.<br />

Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung bitte vor Ort bezahlen.<br />

42


Anmeldung: bis 30. Januar <strong>2012</strong> an:<br />

<strong>Kurse</strong> FPA, Postfach 801, 6301 Zug<br />

Tel. 041 710 09 49, Fax 041 711 58 77,<br />

E-Mail: info@arbeitskreis.ch<br />

Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres<br />

Eingangs berücksichtigt und umgehend bestätigt.<br />

Zeitplan: Beginn: Freitag, 30. März, 18 Uhr (zum Nachtessen)<br />

Abschluss: Sonntag, 1. April, 15 Uhr<br />

Eine Veranstaltung des FPA in Zusammenarbeit mit der «Sinn-Stiftung»<br />

(www.sinn-stiftung.eu)<br />

Die «Sinn-Stiftung» ist eine gemeinnützige, operativ tätige Stiftung. Sie macht sich stark für<br />

stärkende Erfahrungen. Insbesondere für Kinder und Jugendliche schafft sie günstige Bedingungen<br />

und zukunftsweisende Programme zugänglich. Allen gemeinsam ist, dass Menschen<br />

sich gemeinschaftlich um etwas kümmern können – eine stärkende Erfahrung.<br />

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Gerald Hüther, Göttingen<br />

✂<br />

Anmeldung zum Basis-Workshop: Potential-Coach<br />

30. März bis 1. April <strong>2012</strong> im Bildungshaus «Lindenbühl», 9043 Trogen<br />

Name: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorname: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Strasse:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PLZ Wohnort: . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Telefonnummer:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E-Mail:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Ich/Wir wünsche(n) Unterkunft im<br />

( ) 1-Bett-Zimmer<br />

( ) 2-Bett-Zimmer<br />

( ) 3-Bett-Zimmer<br />

( ) Ich bin FPA-Mitglied<br />

Bitte dieser Anmeldung frankiertes Rückantwortcouvert beilegen! Danke!<br />

www.arbeitskreis.ch<br />

43


Rubrik:<br />

Zu beherzigen<br />

Über die Unendlichkeit von Zeit und Raum<br />

hinweg kommt die unendlich viel unendlichere<br />

Liebe Gottes, uns zu ergreifen. Sie<br />

kommt zu ihrer Stunde. Wir haben die<br />

Macht, sie willig in uns zu empfangen oder<br />

sie abzuweisen. Verschliessen wir ihr unsere<br />

Ohren, kommt sie wie ein Bettler wieder<br />

und wieder, doch ebenso wie ein Bettler<br />

bleibt sie eines Tages aus. Öffnen wir uns<br />

ihr in Willigkeit, dann legt Gott ein kleines<br />

Samenkorn in uns nieder und geht davon.<br />

Von diesem Augenblick an hat Gott nichts<br />

weiter zu tun, auch wir nichts, als zu warten.<br />

Nur darf es uns nicht gereuen, dass wir unsere<br />

Einwilligung, das bräutliche Jawort, gegeben<br />

haben. Das ist nicht so leicht, wie es<br />

scheint, denn das Wachstum des Samens in<br />

uns ist schmerzhaft. Mehr noch, weil wir<br />

dieses Wachstum geschehen lassen, können<br />

wir uns nicht enthalten, alles, was ihm<br />

hinderlich sein könnte, zu vernichten, das<br />

Unkraut zu entfernen, die Quecken auszujäten;<br />

und unglückseligerweise sind diese<br />

Quecken innig mit unserem eigenen Fleisch<br />

verwachsen, so dass diese gärtnerische<br />

Wartung ein gewaltsames Geschäft ist.<br />

Nichtsdestoweniger wächst das Samenkorn,<br />

alles in allem genommen, ganz von alleine.<br />

Es kommt der Tag, wo die Seele Gott<br />

gehört, wo sie nicht mehr nur in die Liebe<br />

einwilligt, sondern wo sie wahrhaft und tatsächlich<br />

liebt. Dann muss sie ihrerseits das<br />

All durchqueren, um zu Gott zu gelangen…<br />

Aus: Simone Weil, Das Unglück und die Gottesliebe<br />

1941/42<br />

44<br />

Wir sind eine einzügige Schule in Wetzikon<br />

mit 2 Kindergärten und 12 Klassen<br />

in einem schönen Schulhaus mit hellen<br />

Klassenzimmern. Wetzikon bietet mit<br />

seinen Naherholungsgebieten und mit<br />

seiner Nähe zu Zürich (mit der S-Bahn in<br />

16 Minuten erreichbar) vielfältige Kultur-<br />

und Freizeitangebote.<br />

Wir suchen eine<br />

Klassenlehrperson<br />

für unsere von einer Vertretungslehrerin<br />

gut geführte 1. Klasse ab Januar <strong>2012</strong><br />

Für das neue Schuljahr <strong>2012</strong>/2013 mit<br />

Beginn 20. August <strong>2012</strong> suchen wir eine<br />

Klassenlehrperson<br />

für die zukünftige 1. Klasse<br />

Voraussetzung ist eine im Kanton Zürich<br />

anerkannte Lehrbewilligung und die Vertrautheit<br />

mit der Waldorfpädagogik oder<br />

die Bereitschaft, sich in diesem Bereich<br />

auszubilden.<br />

Gerne wenden wir uns an vielseitige<br />

und engagierte Persönlichkeiten, die im<br />

Team an der Weiterentwicklung unserer<br />

Schule mitwirken und Verantwortung in<br />

der Selbstverwaltung tragen möchten.<br />

Bewerbungen richten Sie bitte an Astrid<br />

Furger (Sekretariat und Mitglied der Mitarbeitergruppe),<br />

Rudolf Steiner Schule<br />

Zürcher Oberland), Usterstrasse 141,<br />

CH-8620 Wetzikon Tel. 044 933 06 20,<br />

info@rsszo.ch, www.rsszo.ch


Rhythmus – Zauberwort für die Erziehung<br />

Wer das rhythmische Element in der Erziehung nicht gebührend beachtet, macht sich – und<br />

den Kindern – das Leben unnötig schwer. Kinder sind darauf angewiesen, dass wir ihrem Alltag<br />

eine gewisse Struktur geben. Nicht, dass wir sie damit in ihrer Bewegungsfreiheit<br />

beschneiden. Ganz im Gegenteil: Keine Türe liesse sich bewegen, ruhte sie nicht fest in ihren<br />

Angeln!<br />

Guter Rat teuer<br />

Gerade in Erziehungsfragen – und dies in zunehmendem Masse – ist heute guter Rat teuer. Alles<br />

will individuell angeschaut werden. Jedes Kind ist anders und verlangt nach Erziehungsmassnahmen,<br />

die ganz auf sein Eigenes, seine spezifische Lebenssituation abgestimmt sind.<br />

Allgemeingültiges gibt es, von wenigen Ausnahmen abgesehen, kaum mehr. Eine davon betrifft<br />

das rhythmische Element in der Erziehung.<br />

Rhythmus ist Leben. Kein Leben ohne Rhythmus. Und was sind Kinder primär: Sich offenbarendes,<br />

unmittelbares Leben. Je näher dem Lebensquell, desto besser gedeihen sie, rundum.<br />

Wie nur finden sie am leichtesten ins Leben hinein?<br />

Heimat finden – im eigenen Leib<br />

Wenn ein Kind geboren wird, trifft denkbar Gegensätzliches aufeinander: Eine durch und<br />

durch individuelle Seele und ein vererbter (also keineswegs individueller) Leib. In den ersten<br />

Lebensjahren wird sich zeigen, inwieweit diese beiden miteinander in Einklang kommen.<br />

In vielen Fällen gelingt das auf Anhieb keineswegs. Beide – Leib und Seele – bleiben einander<br />

fremd und tun sich in der Annäherung schwer.<br />

Viele ganz kleine Kinder, so hört man Eltern nicht selten klagen, weinen in den ersten Lebensmonaten<br />

fast ununterbrochen. Eine Tortur für manches Elternpaar. Aber auch später, so etwa<br />

mit dem Schuleintritt, stellen wir fest, dass manche Kinder noch nicht im wünschbarem Masse<br />

in ihrem Leib heimisch geworden sind. Der «Zappelphilipp» wäre da nur ein Erscheinungsbild,<br />

das uns vor Augen führt, was ich meine. Kinder, die so leicht ausser sich, «aus dem Häuschen»<br />

geraten, wie man so treffend sagt, sind eben noch nicht bei sich «angekommen». Die<br />

immer zahlreicheren Kinder mit Defiziten im Sinnesbereich wären da auch zu erwähnen. Auch<br />

Verzögerungen in der Sprachentwicklung können ein Anzeichen dafür sein, dass die Kinderseelen<br />

noch nicht in genügendem Masse ihren Leib tatsächlich ergriffen haben.<br />

Es gibt gewiss viele Gründe, die dem «Einzug in den eigenen Leib» erschweren können. Dennoch<br />

müsste die Frage von Interesse sein, wie wir in der Erziehung den hier angesprochenen<br />

Prozess fördern können. Und in diesem Zusammenhang kommt dem rhythmischen Element im<br />

Familienalltag (ebenso wie im Kindergarten und in der Schule) eine ganz besondere Bedeutung<br />

zu. Davon soll im Folgenden die Rede sein.<br />

Abend für Abend<br />

Ich will an einem Beispiel deutlich machen, worum es da geht: Unlängst streichelte ich unserer<br />

zweijährigen Lara abends beim Wickeln die Füsschen und meinte dazu: «Sie tragen die<br />

45


kleine Lara den lieben langen Tag. Dafür wollen wir ihnen auch mal Danke sagen.»<br />

Und zärtlich streichelte ich dabei zuerst den einen, dann den andern Fuss. Lara schaut mir aufmerksam<br />

zu. Dann strahlt sie. Anderntags beim Wickeln greift sie unaufgefordert nach ihren<br />

Füsschen, streichelt sie liebevoll und meint: «Tanke säge, liebi Füessli!» (Danke sagen den lieben<br />

Füsschen!) Ich stimme schmunzelnd zu und tue ihr gleich. Auch die Tage darauf gedenken<br />

wir der treuen Füsschen.<br />

Ein kleines Ritual ist inzwischen daraus geworden, das Abend für Abend sein muss. Lara geniesst<br />

diesen kleinen Moment des Innehaltens sichtlich. Das immer Wiederkehrende gibt ihr<br />

Halt und Geborgenheit, auch Lebenssicherheit. Fehlen derartige Orientierungspunkte im Leben<br />

der Kinder, kommt bald einmal Unsicherheit oder gar Angst auf.<br />

Ein anderes Beispiel:<br />

Das Gute-Nacht-Ritual<br />

Das allabendliche Zubettbringen ist für viele Eltern und Kinder ungemein kräfteraubend. Es ist<br />

noch hell und warm draussen. Die Kinder spielen vergnügt und auffallend ideenreich.<br />

Es wäre aber an der Zeit, dass sie zu Bett gingen. Was sich jetzt abspielt, nimmt zum Teil groteske<br />

Formen an. Ein lautstarkes Hin und Her, ein richtiges Seilziehen, geht vonstatten, das<br />

allseits die letzten Nerven kostet. Es kann auch gerne mal bis in die Nacht hineingehen.<br />

Schliesslich sinken alle Beteiligten total geschafft ins Bett.<br />

In einer anderen Familie ist es über die Jahre zur Gewohnheit geworden, dass die Kinder zu einer<br />

bestimmten Zeit zu Bett gehen und zwar nicht irgendwie, sondern in einer gewissen,<br />

längst vertrauten Form. Es steht da vielleicht eine Gute-Nacht-Geschichte an, umrahmt von einem<br />

kleinen Ritual (Kerze anzünden, beten, singen, Rückblick auf den verflossenen Tag halten).<br />

Was da alltäglich ansteht, ist längst zum festen Bestandteil im Lebensalltag der Kinder<br />

geworden. Entfällt es einmal, sind sie traurig und sichtlich desorientiert.<br />

Solche den Tagesablauf strukturierende Einrichtungen sind nicht bloss eine praktische Erleichterung<br />

für die Eltern. Sie sind darüber hinaus, wie gesagt, insbesondere dazu angetan,<br />

das Lebensvertrauen der Kinder umfassend zu stärken, ihnen Halt und Sicherheit zu geben.<br />

Danach dürsten alle Kinder, die sich doch gerade anschicken, auf dieser Erde heimisch zu werden.<br />

Rhythmus trotz allem<br />

Ich fasse zusammen: Der Lebensalltag vieler Familien ist heute alles andere als geregelt. Da<br />

ist ein unregelmässiges Kommen und Gehen. Ohne bewusstes Bemühen um eine gewisse<br />

Ordnung herrscht vielfach das Chaos vor. Es bringt in das Leben der Kinder viel Verunsicherung.<br />

Wir unterschätzen das gerne, weil Kinder kaum darüber sprechen. Es geht eben viel tiefer<br />

als wir denken. In der Form von Nervosität, (heute sehr weit verbreiteten) Schlafstörungen<br />

oder Verhaltensauffälligkeiten kann zutage treten, was ihnen abgeht.<br />

Wir tun ihnen und uns also einen guten Dienst, wenn wir diese Zusammenhänge wohl bedenken<br />

und unseren Alltag mit Kindern mit der nötigen Sorgfalt bewusst gestalten.<br />

Daniel Wirz<br />

46


Schule am Wasserschloss<br />

Obwohl in den FPA-Nachrichten von uns schon einmal ein Inserat zu finden war, ist die Schule<br />

am Wasserschloss in der Region Brugg/Windisch noch nicht aufgegangen. Viele wichtige Eckpfeiler<br />

fehlen noch, aber der Bogen der Begeisterung ist gespannt und darum bauen wir weiter.<br />

Was wollen wir denn? Braucht es wirklich zusätzliche Schulen, die auf der Pädagogik Rudolf<br />

Steiners aufbauen, wo doch schon die bestehenden Steiner-Schulen um Schülerzahlen kämpfen,<br />

von den Finanzen ganz zu schweigen.<br />

Von dieser Warte aus gesehen ist es tatsächlich eine Anmassung, überhaupt nur an eine<br />

Schulgründung zu denken.<br />

Und von der andern Seite, von unseren Kindern aus gesehen? Als Kindergärtnerin habe ich das<br />

Glück, fast täglich zu erleben, wie Kinderseelen bei dieser menschenwürdigenden Pädagogik<br />

warm werden, sich verbinden können untereinander und mit unserer Welt. (Zugegeben, ab<br />

und zu kommt auch ein Kind damit nicht zurecht, was dann vielerlei Gründe hat, meist ausserseelische.)<br />

Und ist es nicht so: Hat man einmal etwas als Wahrheit erkannt, dann gilt es doch dafür einzutreten.<br />

Nicht hinschauen, es noch nett finden, die andern könnten sich etwas mehr Mühe<br />

geben… Nein, dafür eintreten. Das heisst Schritte wagen. Vorwärts schreiten.<br />

Im Trägerverein der Schule am Wasserschloss arbeiten auch Menschen, die keine Schüler an<br />

die Schule schicken werden, weil keine Kinder da sind oder diese die Schulzeit schon hinter<br />

sich haben. Sie setzen sich ein, weil sie überzeugt sind, dass eine Schule, die sich am wirklichen<br />

Wesen des Kindes orientiert, notwendig ist. Weil sie sehen, in was für eine anstrengende<br />

Welt die Kinder kommen und wie dringend nötig eine Schulzeit ist, die gesund und stark<br />

macht.<br />

Dabei sind wir durchaus gefasst, dass das Schicksal oder der Engel, wie Ita Wegmann gesagt<br />

hat, unser Tun auch korrigieren wird.<br />

Nun suchen wir für eben diese Schule noch den Mittelpfeiler, das Herzstück. Eine beherzte<br />

Lehrperson, die mit uns die ersten Schritte wagt.<br />

Wir hoffen. Und leise halten wir dem Wunder, wie einem Vogel, die Hand hin. (…und versuchen,<br />

nicht müde zu werden. Nach H. Domin.)<br />

Karina Baumann, Wägwarte Chindergarte Bözberg, Telefon 056 441 27 19,<br />

info@schule-am-wasserschloss.ch<br />

47


«Schüttelt Euer Jahrtausendbett frisch, bewegt Euch!»<br />

Diese Worte Peter Hankes haben es mir angetan. Insbesondere das «Bewegt Euch!» begeistert<br />

mich immer wieder neu.<br />

Wenn der FPA eines fördern will, dann ist es die Bewegung als Garant dafür, dass wir dem<br />

Leben und damit den Kindern nahe bleiben.<br />

Das ist es doch, was sie an uns am allermeisten lieben, dass wir Leben in uns haben, vollsaftiges<br />

Leben.<br />

Zu diesem Zweck gilt es immer wieder Quellen aufzusuchen, nach Wurzeln zu graben. Nur so<br />

können wir am Fundament der Pädagogik bauen. Was uns ganz besonders in diesen Belangen<br />

fördert: Alles künstlerische Tun.<br />

Es bringt uns erst innerlich so richtig in Bewegung und sensibilisiert für die Qualitäten, die uns<br />

die Schule von morgen ultimativ abverlangt:<br />

Achtsamkeit, Hingabefähigkeit, Geistesoffenheit.<br />

Daniel Wirz<br />

Peter Büchi<br />

Sinnesentwicklung<br />

und Sinnespflege<br />

durch Formenzeichnen<br />

Über viele Jahre hat sich der Autor mit der Materie<br />

befasst, ja, sie ist ein Teil seiner selbst geworden. Aus<br />

diesem Reichtum schöpfend hat er nun diese Publikation<br />

verfasst: Eine wahre Fundgrube für Neulinge, aber auch<br />

für mit der Thematik längst vertraute.<br />

Kartoniert, A4, 112 Seiten,<br />

mit zahlreichen Abbildungen<br />

SFr. 30.– / € 20.–<br />

ISBN-Nr.: 3-9520355-8-0<br />

Bestelladresse für Deutschland/Österreich:<br />

Reinhard Weber, Am Dickenbühl 14, 78 054 VS-Schwenningen, Tel./Fax 07720-941524, E-Mail: ruwvs@gmx.de<br />

Bestelladresse für die Schweiz:<br />

<strong>Kurse</strong> FPA, Postfach 801, CH-6301 Zug, Tel. ++41 +41 710 09 49, Fax ++41 +41 711 58 77<br />

E-Mail: info@arbeitskreis.ch<br />

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