Ausgabe 1997 - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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63) 1888-1905 Franz Xav. Fecht aus Krauchenwies, gb. 11.<br />
Okt. 42, ord. 1879; invest. 30. 7. 88; war dann bis 1909 in Inneringen,<br />
wo er am 23. 4. starb. (FDA 1911,46).<br />
64) 1905-07 Karl Waldner aus Langenenslingen, gb. 4. 3. 74,<br />
ord. 4. 7. 99, vorher Kaplaneiverw. Gammertingen, in Owingen<br />
seit 19. 1. 05, kam 23. 5. 07 als Rektor ins Fidelishaus Sigmaringen,<br />
1920 Studienrat am dortigen Gymnasium als Dr.<br />
theol.; starb 10. 6. 1932 (FDA 1936,31).<br />
65) 1907 Mai 23: Verw. Franz Pohl, bish. Pfr. in Sigmaringendorf,<br />
gb. 29. 1. 79, ord. 1902, kam 1907 am 28. Nov. nach<br />
Jungingen, 1926 nach Langenenslingen, wo er 8. 10. 37 starb<br />
(FDA 1941,13).<br />
66) 1907-19 Viktor Ant. Uber, gb. Sigmaringen 23. 12. 73,<br />
WOLFGANG HERMANN<br />
Was bietet die Heimat ihren »Kindern«?<br />
Streifzug durch Glatt in preußischer Zeit im 19. Jahrhundert<br />
Am 25. Juni 1995 feierte der Musikverein Glatt seine Gründung<br />
vor 70 Jahren. Den Heimatabend gestalteten alle örtlichen<br />
Vereine mit eigenen Beiträgen, und die Gesellschaft<br />
Schloß Glatt leitete mit besinnlichen Gedanken zum Thema<br />
»Heimat« ein. Im Vordergrund stand das Schicksal einfacher<br />
Leute.<br />
Andererseits kann 1995 daran erinnert werden, daß der<br />
deutsch-französische Krieg nun 125 Jahre zurückliegt. Seit<br />
1872 feierte man im neuen Reich am 2. September jeweils in<br />
Folge den »Sedans-Tag«. An diese preußische Zeit in Hohenzollern<br />
erinnerte vor wenigen Wochen eine Ausstellung,<br />
die zu den baden-württembergischen Heimattagen in Sigmaringen<br />
geschaffen wurde.<br />
An dieser Stelle sei der Vortrag vom 25. Juni 1995 in Glatt in<br />
erweiterter und vertiefter Form wiedergegeben.<br />
Heimat haben bedeutet: Wiedererkennen können und sich<br />
dadurch am rechten Platz fühlen. Für jemand aus Glatt heißt<br />
das, die einprägsamen Baulichkeiten wie Kirche, Schloß,<br />
Pfarr- und Rathaus mit geschlossenen Augen vor sich zu sehen.<br />
Heimat heißt, die Erlebnisorte von Kindheit an im Inneren<br />
bewahrt zu haben. Das schließt ein die Nachbarn, deren<br />
Häuser und Wohnstätten; Heimat umfaßt die Wege, die<br />
man nach Sulz, auf den Priorberg oder entlang der Glatt mit<br />
dem Partner nach Hopfau oder Neckarhausen gegangen war.<br />
Die persönlichen und die allgemeinen Geschehnisse prägen<br />
sich ein und formen ein inneres Bild von der Heimat. Dieses<br />
wandelt sich von Generation zu Generation. Heimat 1925<br />
hieß es vielem anders als 1995. Sieben Jahre nach dem Ende<br />
des Kaiserreiches wurde mit dem neu gegründeten Musikverein<br />
ein weiterer Bezugspunkt in der Heimat geschaffen.<br />
JOHANN ADAM KRAUS +<br />
ord. 1897, invest. 12. Dez. 07; ging nach Magenbuch, resig.<br />
1934, starb Ostrach 2. 8. 40 (FDA 1941)<br />
67) 1919-60Josef Riegger aus Schlatt, gb. 11. 3. 86, ord. 1911,<br />
invest 24. Mai 1920; Ruhestand 1960 in Burladingen, starb in<br />
Melchingen anläßl. eines Besuches: 12. April 1971. Erfolgreicher<br />
Heimatforscher!<br />
68) 1960-61 Karl Schiehr aus B-Baden, gb. 9. 12. 27, ord,<br />
1954; später Pfr. in Mundelfingen 1965, starb 21. 8. 73.<br />
69) 1961-74 Günter Langlotz aus Donaueschingen, gb.<br />
13. 11. 04, ord. 1936 als Benediktiner in Beuron; invest 1964.<br />
Ruhestand 1974 in Sasbachwalden. Baute die moderne Kirche.<br />
70) 1974, seit 13. Februar: Verw .Josef Kovacs, gb. 5. Okt.<br />
1921 in Soroksar in Ungarn, ord. 1948.<br />
Das Liedgut dieses Jahres unterschied sich sicherlich in Teilen<br />
von dem des Jahres 1914, in dem 92 Männer aus Glatt<br />
hoffnungsvoll ausmarschiert waren. 16 von ihnen kehrten<br />
nicht zurück. Deren Namen waren auch bei den ersten Musikern<br />
und Sängern verbreitet. Die häufigsten 1914 waren die<br />
Hellstern, Hummel, Kek, Maier, Müller, Säer, Schwind,<br />
Traub und Umbrecht. Am weitesten zurück ins 16. Jahrhundert<br />
lassen sich die Namen Schwind, Traub und Müller<br />
verfolgen.<br />
Es gab in Glatt wenige, die als Bauern zu bezeichnen waren.<br />
1680 wohnten hier acht Bauern- und etwa 35 Tagelöhnerfamilien<br />
1. Viele betrieben nebenher ein Handwerk, waren aber<br />
auf die Arbeiten angewiesen, die die Herrschaft, die Gemeinde<br />
oder die Bauern vergeben konnten. Die Entlohnung<br />
gab den geringsten Teil zum Leben, der eigene Garten war<br />
unverzichtbar. Ein Tagelöhner mit Haus war schon reich.<br />
1680 - ein armseliges Jahr in Glatt - hieß es vom Schultheißen<br />
Michael Zimmermann, der zum Tagelöhner heruntergesunken<br />
war, er habe »ein alt baufälliges Haus«; von Georg Hafner<br />
hieß es, er habe ein Häusel, »so alle Stund einfallen könnt«.<br />
Von Zimmermann berichtet ein Zinsbuch von 1674, daß er<br />
»ein mittleres Vermögen« habe. 1674 gab es noch eine<br />
neuneckische Herrschaft und einen Schmied und Kleinbauern<br />
namens Heinrich Bach, der Schultheiß war 2. Dessen Sohn<br />
Paul konnte jedoch in der wirren Zeit der Herrschaftsnachfolge<br />
des Geschlechts von Neuneck zu Baron v. Landsee, das<br />
Schultheißenamt nicht weiterführen.<br />
Anmerkungen<br />
1 StAS, Dep. 39/DS 27, R 75/427.<br />
2 Ebd. (Fortsetzung folgt)<br />
Aus den Visitationsakten des ehemaligen Kapitels Trochtelfingen 1574-1709<br />
(Schluß)<br />
Salmendingen den. Aushelfen muß der Pfarrer vom nahen Melchingen, der<br />
Die Pfarrpfründe hat den Grafen zu Heiligenberg als Colla- auch die Einkünfte erhält, soweit sie eingehen. Sie belaufen<br />
tor und ist zur Zeit unbesetzt, weil kein Pfarrhaus vorhan- sich von hier und auswärts auf: Geld 35 fl, die jedoch derzeit<br />
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