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Ausgabe 1968 - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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der Pädagogischen Hochschulen den Archiven gegenüber<br />

wertet.<br />

Das Ziel der Pädagogischen Hochschulen ist es nicht,<br />

ihre Studenten zu Historikern oder Geographen oder<br />

Biologen, sondern zu Pädagogen auszubilden, d. h., die<br />

Sachkenntnisse und methodischen Fähigkeiten dieser<br />

Studenten für eine wissenschaftliche Zulassungsarbeit<br />

auf einem anderen Gebiet als dem der Pädagogik sind<br />

zwangsläufig gering. Wenn dazu noch Themen gegeben<br />

werden, die ganz oder teilweise mit archivalischen Quellen<br />

zu bearbeiten sind, kommen neue Schwierigkeiten<br />

hinzu. Solche Archivbenützer sind für das Archivpersonal<br />

eine große Belastung, und es darf nicht verwundern,<br />

wenn manche Archive aufgrund ihrer Erfahrungen<br />

gegenüber den Pädagogikstudenten nicht sehr „benützerfreundlich"<br />

eingestellt sind.<br />

Eine der wichtigsten Aufgaben der Archivare besteht<br />

ohne Zweifel darin, den Archivbenützern alle jeweils<br />

in Frage kommenden Archivalien vorzulegen und ihnen<br />

auch die gewünschte Beratung bei der Benützung angedeihen<br />

zu lassen. Die Ordnung und Erhaltung der<br />

Archivbestände nimmt jedoch zumindest den gleichen<br />

Rang ein unter den Aufgaben des Archivars. Daneben<br />

trifft man immer wieder auf die irrige, weit verbreitete<br />

Ansicht, die Stellung des Archivars sei eine Art Pfründe,<br />

die es ihm erlaube, oder die ihn sogar dazu verpflichte,<br />

möglichst zahlreiche historische Abhandlungen zu produzieren,<br />

also in erster Linie die eigenen Archivbestände<br />

auszuschöpfen. Dieses falsche Berufsbild des Archivars<br />

stammt aus dem 19. Jahrhundert, als die Archive noch<br />

weitgehend „historische" Archive waren, d. h., als die<br />

Archivbestände fast ausschließlich der Zeit des Mittelalters<br />

und der frühen Neuzeit angehörten. Längst aber<br />

haben die in die Magazine gelangten Akten des 19. und<br />

20. Jahrhunderts jene alten Bestände an Umfang überflügelt,<br />

— in manchen staatlichen Archiven sogar um das<br />

Mehrfache. Die Verwaltungen, von denen dieses Archivgut<br />

stammt, erwarten mit Recht von ihren Archivaren,<br />

daß sie zuallererst dieses Schriftgut den Verwaltungen<br />

selbst und auch der historischen Forschung erschließen<br />

und zugänglich machen. Staatsarchivdirektor Prof. Dr.<br />

W. Grube erinnerte in einem Referat beim 28. Südwestdeutschen<br />

Archivtag eindringlich an diese „Prioritäten"<br />

der archivarischen Berufsaufgaben, die nicht auf<br />

HOHENZOLLERISCHE HEIMAT<br />

herausgegeben vom „Hohenzollerischen <strong>Geschichtsverein</strong>"<br />

in Verbindung mit den Staatlichen<br />

Schulämtern Hechingen und Sigmaringen.<br />

Verlag: Buchdruckerei Acker OHG.<br />

7487 Gammertingen, Telefon 07574/205.<br />

Die Zeitschrift „Hohenzollerische Heimat" ist<br />

eine heimatkundliche Zeitschrift. Sie will besonders<br />

die Bevölkerung in Hohenzollern mit<br />

der Geschichte ihrer Heimat vertraut machen.<br />

Sie bringt neben fachhistorischen auch populär<br />

gehaltene Beiträge aus der Geschichte<br />

unseres Landes. Sie enthält daneben einen besonderen<br />

Teil für die Schule und den Lehrer.<br />

Bezugspreis: halbjährlich 1.40 DM.<br />

Bestellung der Zeitschrift kann erfolgen bei<br />

jedem Postamt oder beim Schriftleiter.<br />

Schriftleiter:<br />

Gerhard Deutschmann, Hauptlehrer z. A.<br />

7471 Straßberg/Hohenz. Bohlstraße 341,<br />

Telefon 07434/765.<br />

Redaktionsausschuß:<br />

Hubert Deck, Hauptlehrer,<br />

7457 Bisingen, Hauptschule bzw.<br />

7450 Hechingen, Tübinger Straße 28,<br />

Telefon 07476/349,<br />

Helmut Lieb, Hauptlehrer z. A.,<br />

7480 Sigmaringen, Hohkreuz la,<br />

Telefon 07571/9564.<br />

50<br />

Die mit Namen versehenen Artikel geben<br />

die persönliche Meinung der Verfasser wieder;<br />

sie zeichnen für den Inhalt der Beiträge<br />

verantwortlich. Mitteilungen der Schriftleitung<br />

sind als solche gekennzeichnet.<br />

Manuskripte und Besprechungsexemplare werden<br />

an die Adresse des Schriftleiters erbeten.<br />

Wir bitten unsere Leser, die „Hohenzollerische<br />

Heimat" weiter zu empfehlen.<br />

Die Mitarbeiter dieser Nummer:<br />

Robert Barth, Studienrat<br />

745 Hcchingen, Auf der Lichtnau<br />

Johann Adam Kraus<br />

Pfarrer und Erzb. Archivar i. R.<br />

78 Freiburg-Littenweiler, Badstraße 2<br />

Dr. Siegfried Krezdorn<br />

Bürgermeister a. D.<br />

7953 Bad Schussenried<br />

Dr. Rudolf Seigel, Archivrat<br />

748 Sigmaringen, Karlstraße 32<br />

Telefon 07571/452<br />

Effekte aus sind und weder bei vorgesetzten. Dienststellen<br />

noch beim Publikum literarischen Ruhm einbringen.<br />

Das „Publikum" wird sich also daran gewöhnen<br />

müssen, in den Betreuern der historischen Ueberlieferung<br />

zuvorders.t den Archivar und in zweiter Linie erst den<br />

literarisch tätigen Historiker zu sehen. Um der Rangfolge<br />

dieser Aufgaben willen wird sich jeder Archivar<br />

zu entscheiden haben, in welchem Grade er sich in Bereichen,<br />

die seiner Tätigkeit nahe stehen, engagiert, bei<br />

historischen Forschungsunternehmen, Vortragstätigkeit in<br />

Volkshochschulen u. ä., Mitarbeit in regionalen historischen<br />

Vereinen usw.<br />

Vielleicht ist aus dem oben Gesagten eines klar geworden<br />

(worin auch die Teilnehmer des Südwestdeutschen<br />

Archtivtags übereinstimmten): Die wissenschaftlichen<br />

Zulassungsarbeiten von Pädagogikstudenten verlangen<br />

von den Archivaren eine zu ausführliche und zu sehr<br />

ins Allgemeine gehende Beratung. Diese Arbeiten können<br />

nur dann mit Erfolg auf archivalischen Quellen<br />

aufbauen, wenn von den Pädagogischen Hochschulen<br />

her selbst dafür bessere Voraussetzungen geschaffen<br />

werden. Die meisten Themen dieser Art sind zu schwierig<br />

für den Bearbeiter oder oft schon von vornherein<br />

zum Scheitern verurteilt, weil sie zu weit gestellt bzw.<br />

gewählt sind. So treten z. B. immer wieder Themen<br />

auf, die die gesamte Geschichte einer Gemeinde oder<br />

gar eines Herrschaftsbereichs zum Gegenstand haben.<br />

Die Bearbeiter werden in die Archive geschickt — in<br />

der Regel, ohne daß ihnen vorher wenigstens die wichtigste<br />

Literatur angegeben wird — und stehen dort<br />

einer umfangreichen und vielfältigen schriftlichen Überlieferung<br />

gegenüber, die sie zunächst nicht einmal entziffern,<br />

geschweige denn inhaltlich überblicken und<br />

methodisch bearbeiten können. In all dem nachzuhelfen,<br />

kann nun von den Archivaren nicht verlangt werden,<br />

auch wenn viele von ihnen Zeit und Mühe nicht scheuen.<br />

Diese auf Archivalien gründenden Arbeiten sind nur<br />

dann sinnvoll und auch wissenschaftlich brauchbar (sie<br />

werden ja als „wissenschaftlich" bezeichnet!), wenn die<br />

Themen möglichst eng gefaßt werden, und zwar in<br />

zeitlicher, räumlicher und sachlicher Hinsicht. Es sollten<br />

Themen sein, die wenigstens teilweise bereits durch<br />

Literatur erschlossen sind, sodaß der Bearbeiter einen<br />

leichteren Zugang zu seinem Stoff findet, der dann aber<br />

Der seit 1867 bestehende<br />

HOHENZOLLERISCHE<br />

GESCHICHTSVEREIN<br />

hat die Aufgabe, die Geschichte Hohenzollerns<br />

zu erforschen und dadurch besonders<br />

die Bevölkerung in den Kreisen Hechingen<br />

und Sigmaringen über die geschichtliche Vergangenheit<br />

unserer Heimat zu informieren.<br />

Der Verein, der unter dem Protektorat des<br />

Fürsten von Hohenzollern steht, veröffentlicht<br />

jährlich eine umfangreiche Zeitschrift,<br />

die wertvolle Beiträge zur Landesgeschichte<br />

Hohenzollerns enthält. Diese „Zeitschrift für<br />

Hohenzollerische Geschichte" ist zugleich die<br />

Jahresgabe, die unsere Mitglieder für den<br />

jährlichen Mitgliedsbeitrag von DM 12.— erhalten.<br />

Ich darf mir erlauben, Sie hiermit auf unseren<br />

Verein aufmerksam zu machen und Sie<br />

zu bitten, Ihren Beitritt zu erwägen.<br />

Dr. Eugen Stemmler<br />

Staatsarchivdirektor<br />

Anmeldung: <strong>Hohenzollerischer</strong> Geschiditsver-<br />

ein, 7480 Sigmaringen, Karlstraße 32.

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