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Ausgabe 1968 - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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Stunden Wegs entfernt liegen, und da in Bingen und<br />

Umgebung viel auf Viehzucht verwendet wird, werden<br />

auch immer gute Preise erzielt, und da es auf größere<br />

Marktstätten immer eine Entfernung von 3—4 Stunden<br />

ist, ist es für Bingen und Umgebung von Vortheil, wenn<br />

das an- und verkaufte Vieh im Orte selbst oder doch<br />

wenigstens in ganz kurzer Entfernung abgesetzt werden<br />

kann, erstens hat das Vieh, wenn es nicht zu weit getrieben<br />

werden muß, viel mehr Ansehen, und ist der Zeitverlust<br />

und Unkosten ein viel geringerer. Daß das<br />

Obengesagte auf der vollsten Wahrheit beruht, beweisen<br />

die Atteste von den Gemeinden respektiv Gemeindevertretungen<br />

derselben, welche beiliegen. Die unterzeichneten<br />

Bürger-Collegien stellen deshalb die ergebenste Bitte,<br />

unserem Antrag entsprechen zu wollen.<br />

In aller<br />

Der Gemeinde-Rath:<br />

Bürgermeister Schneider<br />

Fridolin Kiene<br />

Franz Friederich<br />

Josef Pfeiffer<br />

Josef Wiehl<br />

Martin Hahn<br />

Engelbert Engel<br />

Josef Schneider<br />

Anlage III<br />

Hochachtung!<br />

Die Gemeinde-Vertretung:<br />

Johann Baptist Grom<br />

Anton Greiner<br />

Karl Strudel<br />

Wilhelm Schröck<br />

Josef Fleisch<br />

Karl Schneider<br />

Johann Vogel<br />

Fidel Schmied<br />

Josef Scheffold<br />

Stellungnahme und Beriebt des Oberarnts Sigmaringen<br />

an die Konigl. Preuß. Regierung in Sigmaringen<br />

„Die Gemeinde Bingen sucht nach dem anliegenden Beschluß<br />

der Bürg.-Collg. vom 6. März darum nach, ihr<br />

außer den bisher bestandenen 3 Jahrmärkten, mit welchen<br />

zugleich je ein Viehmarkt verbunden wurde, die<br />

Abhaltung von 2 weiteren Viehmärkten und zwar des<br />

einen am 2. Dienstag im Monat Mai und des anderen<br />

am 1. Dienstag im Monat November gestatten zu wollen.<br />

Indem ich gehorsamst bemerke, daß die bisher abgehaltenen<br />

Viehmärkte in dem sowohl für Käufer als auch<br />

Verkäufer günstig gelegenen Orte Bingen sehr stark (Ob<br />

das nicht etwas zu optimistisch dargestellt ist?) frequentiert<br />

worden sind, die Gemeinde selbst einen schönen<br />

Rindviehstand aufweist und anzunehmen ist, derselbe<br />

werde sich bei Einführung von 2 weiteren Viehmärkten<br />

noch wesentlich heben, indem hierdurch den Einwohnern<br />

von Bingen weitere Gelegenheit zum geeigneten Verkaufe<br />

ihres Viehs leicht geboten sein dürfte, auch den<br />

umliegenden Ortschaften eine weitere vorteilhafte Gelegenheit<br />

zum Absatz ihres Viehs eröffnet werden würde,<br />

so erlaube ich mir, das Gesuch der Gemeinde Bingen<br />

unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Gutachten der<br />

Ortsbehörden der umliegenden Gemeinden befürwortend<br />

mit der Bitte gehorsamst zu überreichen, die Genehmigung<br />

zur Abhaltung der bezeichneten 2 weiteren Viehmärkte<br />

recht bald hochgeneigtest ertheilen zu wollen.<br />

Königliches Oberamt<br />

(gez.) V. Westhofen."<br />

(Staatsarchiv Sigmaringen Nr. 9802 / 03 / 04.)<br />

Anlage IV<br />

Stellungnahme und Bericht der Königl. Preuß. Regierung<br />

in Sigmaringen vom 18. Juli 1886 an die Herren<br />

Minister in Berlin.<br />

„Die Bürger-Collegien der Gemeinde Bingen im Oberamtsbezirk<br />

Sigmaringen haben durch Vermittlung des<br />

38<br />

hiesigen Königl. Oberamtes die Genehmigung nachgesucht,<br />

zu den bisherigen 3 Kram- und Viehmärkten,<br />

welche am 17. März, 11. Juli und 13. September stattfinden,<br />

zwei weitere Viehmärkte, und zwar einen am 2.<br />

Dienstag im Monat Mai und den anderen am 1. Dienstag<br />

im Monat November jeden Jahres abhalten zu<br />

dürfen.<br />

Unter ehrbietigster Bezugnahme auf den § 5 des Gesetzes<br />

über die allgemeine Landesverwaltung vom 30.<br />

Juli 1883 und den § 127 des Zuständigkeitsgesetzes vom<br />

1. August desselben Jahres gestatte ich mir Ew. Hochwohlgeboren<br />

in dieser Angelegenheit, Nachstehendes zur<br />

hochgeneigten weiteren Bestimmung gehorsamst vorzutragen:<br />

Die Märkte in Bingen werden wegen der für<br />

Käufer und Verkäufer günstigen Lage des Ortes seit<br />

ihrem Bestehen von den umliegenden Ortschaften, sowie<br />

von Viehhändlern aus Württemberg und aus der Schweiz<br />

stark besucht. In Bingen und in den umliegenden Ortschaften<br />

wird die Viehzucht in großem Umfange betrieben,<br />

und es unterliegt keinem Zweifel, daß die Abhaltung<br />

von 2 weiteren Märkten den günstigsten Einfluß<br />

auf die Hebung der Viehzucht haben wird. Die Centralstelle<br />

zur Beförderung der Landwirtschaft und der Gewerbe<br />

in Hohenzollern hat sich in ihren von mir erforderten<br />

und in Abschrift beigefügten Gutachten vom 13.<br />

Juli 1886 für die Abhaltung der gewünschten Viehmärkte<br />

ausgesprochen, ebenso wird die Vermehrung der Märkte<br />

in Bingen von den nächstliegenden Ortschaften sehr<br />

gewünscht.<br />

Euer Hochwohlgeboren gestatte ich mir daher ganz gehorsamst<br />

zu bitten, dem Gesuche der Bürger-Collegien<br />

von Bingen hochgeneigtest entsprechen und genehmigen<br />

zu wollen, daß daselbst am 2. Dienstag im Mai und am<br />

1. Dienstag im November jeden Jahres ein Viehmarkt<br />

abgehalten wird.<br />

Der Regierungspräsident<br />

(gez.) Unterschrift."<br />

(Staatsarchiv Sigmaringen I 20 934.)<br />

Zum Artikel<br />

MAXIMILIAN SCHAITEL<br />

Zur Geschichte der Hofapotheke in Sigmaringen<br />

(HH 2/68) ging der Schriftleitung folgende Gegendarstellung<br />

zu, die wir nach § 11 des Pressegesetzes für Baden-Württemberg<br />

zur Veröffentlichung bringen.<br />

Die Schriftleitung.<br />

„Nicht mit vagen, unbegründeten Vermutungen habe ich<br />

meine Beschreibungen der Vergangenheit der Sigmaringer<br />

Hofapotheke untermauert, die Herr Max Schaitel in<br />

der Nummer 2, Seite 25, so heftig angegriffen hat. Die<br />

gerügten Artikel im „Konradsblatt" und im „Schwarzwälder<br />

Boten" stammen aus meiner Feder; auch die<br />

Bilder sind von mir. Die gesamten Unterlagen stammen<br />

aus sehr ausführlichen Erläuterungen des Hauseigentümers,<br />

Apotheker Jörg Richter. Sowohl was die „chirurgica<br />

facultas" angeht, als auch die Art und Zahl der<br />

Krankenzimmer (obwohl Sigmaringen ein Spital hatte,<br />

was mir nicht unbekannt ist), handelt es sich um Ergebnisse<br />

und Schlüsse, zu denen Herr Richter gekommen<br />

ist nach Konsultationen mit dem Landeskonservator von<br />

Hohenzollern, Herrn Oscar Heck und mit dem Kustos<br />

der Sigmaringer Fürstlichen Sammlungen, Monsignore<br />

Dr. Walter Kaufhold. Ich habe keinerlei Grund gehabt<br />

und habe ihn auch jetzt nicht, dem mir von Herrn<br />

Richter auf dieser Basis unterbreiteten Material keinen<br />

Glauben zu schenken." Leonie Frick.

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