Einblick. - EFG Derschlag
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<strong>Einblick</strong>.<br />
Nächstenliebe und seiner praktischen<br />
Art leistete Scheve immer auch ein<br />
Stück Sozialarbeit. Er hat damit vielen<br />
Kindern und der Sache seiner Kirche<br />
großen Dienst erwiesen.<br />
Eduard Scheves Einsatz für die gleichberechtigte<br />
Stellung der Frau in Mission,<br />
Gemeinde und Gesellschaft.<br />
Die Mitarbeit von Frauen in Gemeinde<br />
und Mission war Eduard Scheve<br />
zeitlebens ein wichtiges Anliegen.<br />
Wie die Männer sollten auch Frauen<br />
ihre von Gott verliehenen Fähigkeiten<br />
zum Wohle der Menschheit einsetzen<br />
können. Dabei sah er ihren Platz keineswegs<br />
nur in der Krankenpflege.<br />
Besonders ihre intellektuellen Gaben<br />
gelte es zu nutzen, sowohl in der inneren<br />
als auch der äußeren Mission,<br />
bei der Leitung von Gebetsversammlungen<br />
ebenso wie für Verwaltungsaufgaben.<br />
Neue Lebenswege für Frauen.<br />
Frauen waren Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
der Vormundschaft ihres Ehegatten<br />
unterstellt, der Zugang zu Bildung<br />
und Beruf blieb ihnen oft verwehrt. Alleinstehende<br />
erlebten entweder ein geduldetes<br />
Dasein in ihrer Familie oder<br />
schlugen sich ohne Berufsausbildung<br />
durchs Leben. Eduard Scheve erkannte<br />
eine „Lebensfrage für Personen und<br />
Gemeinden“ darin, dieses brachliegende<br />
Potential zu nutzen. Vehement<br />
trat er für die offizielle Anerkennung<br />
des Diakonissenamtes ein. Denn es<br />
erschien ihm „begreiflich, vernünftig<br />
und gerecht“, dass auch Diakonissen<br />
eine gründliche Ausbildung erhalten,<br />
ordiniert werden, Anspruch auf Versorgung<br />
und ein Zusammenleben in<br />
der Gemeinschaft des Mutterhauses<br />
haben. Damit eröffnete das Diakonissenamt<br />
Frauen die Möglichkeit, sich<br />
beruflich zu verwirklichen und eine<br />
von der Familie unabhängige Existenz<br />
zu führen.<br />
Vom Wort zur Tat: die Gründung Bethels.<br />
Als Eduard Scheve 1884 eine Predigerstelle<br />
in Berlin übernahm, war er<br />
plötzlich mit den sozialen Problemen<br />
einer immer schneller wachsenden<br />
Großstadt zur Zeit der industriellen<br />
Revolution konfrontiert. Um der Not<br />
etwas entgegenzusetzen, gründete er<br />
mit seiner Frau Berta 1887 die Diakonissenanstalt<br />
Bethel. Was als „Versuchsarbeit“<br />
begann, wurde schnell<br />
zu einem Erfolgsmodell: Die Zahl<br />
der Diakonissen stieg stetig an, und<br />
wenige Jahre später wurden weitere<br />
Einrichtungen in Hannover und Königsberg<br />
initiiert. Mit seinem emanzipatorischen<br />
Engagement hat Eduard<br />
Scheve die historische Entwicklung<br />
vorweggenommen und vielen Frauen<br />
ein eigenverantwortliches, selbstbestimmtes<br />
Dasein ermöglicht.<br />
(Abdruck mit freundlicher Genehmigung<br />
des Diakoniewerk Bethel e.V.)<br />
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<strong>Einblick</strong>.