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Diskussionspapier zur Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre Nr. 01 ...

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Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät<br />

<strong>Diskussionspapier</strong> <strong>zur</strong> <strong>Betriebswirtschaftlichen</strong> <strong>Steuerlehre</strong><br />

<strong>Nr</strong>. <strong>01</strong>/2<strong>01</strong>2 – überarbeitete Version<br />

Wahrnehmung steuerlicher Fachzeitschriften –<br />

eine empirische Untersuchung<br />

Prof. Dr. Guido Förster Dipl.-Kff. Anke Schönenberg<br />

Herausgeber:<br />

Prof. Dr. Guido Förster<br />

Heinrich-Heine-Universität<br />

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät<br />

Universitätsstraße 1<br />

40225 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 (0)211-81-10603<br />

Fax: +49 (0)211-81-10624<br />

E-Mail: steuern@uni-duesseldorf.de<br />

ISSN 2195-0369


Wahrnehmung steuerlicher Fachzeitschriften – eine empirische Untersuchung<br />

Guido Förster* / Anke Schönenberg**<br />

Abstract<br />

Der vorliegende Beitrag untersucht erstmalig die Wahrnehmung ausgewählter steuerlicher<br />

Fachzeitschriften durch potenzielle Leser aus der Unternehmens- und Beratungspraxis,<br />

der Wissenschaft, der Finanzgerichtsbarkeit und der Finanzverwaltung. Dabei<br />

zeigt sich eine hohe strukturelle Übereinstimmung der Wahrnehmung durch Leser aus<br />

den unterschiedlichen Gruppen. Lesehäufigkeit und Nutzenbewertung der einzelnen<br />

Fachzeitschriften stimmen in der Rangfolge in allen Lesergruppen weitgehend überein.<br />

Erfahrene Relevanz und Qualität der Beiträge in referierten steuerlichen Fachzeitschriften<br />

werden – auch von Wissenschaftlern – geringer eingeschätzt als in der Mehrzahl<br />

der untersuchten nicht referierten steuerlichen Fachzeitschriften. Eine Zusammenhanganalyse<br />

der Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung mit den Indexwerten des<br />

VHB-JOURQUAL 2.1 lässt vermuten, dass Letzteres im Bereich der <strong>Betriebswirtschaftlichen</strong><br />

<strong>Steuerlehre</strong> nicht die wissenschaftliche Qualität einer Zeitschrift misst, sondern<br />

deren Reputation.<br />

* Prof. Dr. Guido Förster, StB, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Betriebswirtschaftliche<br />

<strong>Steuerlehre</strong>, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsstr.<br />

1 (Oeconomicum), 40225 Düsseldorf, Email: guido.foerster@uni-duesseldorf.de.<br />

** Dipl.-Kff. Anke Schönenberg, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Betriebswirtschaftliche<br />

<strong>Steuerlehre</strong>, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsstr.<br />

1 (Oeconomicum), 40225 Düsseldorf, Email: anke.schoenenberg@uni-duesseldorf.de.<br />

2


Inhaltsverzeichnis<br />

Abstract............................................................................................................................. 2<br />

1. Einführung............................................................................................................... 4<br />

2. Aufbau der Untersuchung und Teilnehmerdaten..................................................... 6<br />

2.1. Auswahl der Zeitschriften ................................................................................ 6<br />

2.2. Auswahl der Befragten ..................................................................................... 7<br />

2.3. Teilnehmerdaten ............................................................................................... 8<br />

3. Ergebnisse der Umfrage ........................................................................................ 11<br />

3.1. Bekanntheitsgrad steuerlicher Fachzeitschriften............................................ 11<br />

3.2. Leseverhalten.................................................................................................. 12<br />

3.2.1. Lesehäufigkeit ........................................................................................ 12<br />

3.2.1.1. Gruppenübergreifende Ergebnisse und Leserquoten...................... 12<br />

3.2.1.2 Gruppenspezifische Ergebnisse...................................................... 16<br />

3.2.2. Zeitbudget und Leseintensität................................................................. 18<br />

3.2.3. Lektüre weiterer steuerlicher Fachzeitschriften ..................................... 19<br />

3.3. Nutzenbewertung............................................................................................ 20<br />

3.3.1 Gruppenübergreifende Ergebnisse ......................................................... 20<br />

3.3.2 Gruppenspezifische Ergebnisse.............................................................. 21<br />

4. Diskussion ............................................................................................................. 23<br />

4.1. Zusammenhänge zwischen Bekanntheitsgrad, Lesehäufigkeit und<br />

Nützlichkeit .................................................................................................. 23<br />

4.2. Zusammenhänge mit den Ergebnissen des VHB-JOURQUAL 2.1............... 25<br />

5. Zusammenfassung und Fazit ................................................................................. 29<br />

Schriftenverzeichnis ....................................................................................................... 30<br />

3


1. Einführung<br />

Steuerliche Fachzeitschriften sind ein bedeutsames Medium der fachlichen Diskussion,<br />

<strong>zur</strong> Verbreitung wissenschaftlicher Forschung und <strong>zur</strong> Information über aktuelle Entwicklungen<br />

in Gesetzgebung, Rechtsprechung und Verwaltungspraxis. Gleichwohl besteht<br />

Unklarheit über die Wahrnehmung wichtiger Fachzeitschriften durch ihre potenziellen<br />

Leser aus der Unternehmens- und Beratungspraxis, der Wissenschaft, der Finanzgerichtsbarkeit<br />

und der Finanzverwaltung.<br />

Lediglich für einzelne Bereiche liegen bislang Untersuchungen vor, namentlich für die<br />

Lesergruppe der Wissenschaftler. So wurden die Mitglieder des Verbands der Hochschullehrer<br />

für Betriebswirtschaft e.V. (VHB) sowie die beim VHB gemeldeten Habilitierenden<br />

in den Jahren 2003 und 2008 gebeten, die wissenschaftliche Qualität von nationalen<br />

und internationalen betriebswirtschaftlich-relevanten Fachzeitschriften einzuschätzen.<br />

1 Die Ergebnisse wurden in Rankings und Ratings verdichtet (VHB-<br />

JOURQUAL 1 und 2), die erhebliche Bedeutung erlangt, andererseits aber auch zu einer<br />

intensiven und kritischen Auseinandersetzung mit dem Untersuchungsdesign und den<br />

Schlussfolgerungen geführt haben. 2 So zeigen Günther/Scheffler (2005) in einer Umfrage<br />

unter den Mitgliedern der Wissenschaftlichen Kommissionen „Betriebswirtschaftliche<br />

<strong>Steuerlehre</strong>“ und „Rechnungswesen“ im VHB, dass die Bewertung von Zeitschriften<br />

fachgebietsbezogen differenziert erfolgt, so dass allgemein ausgerichtete Rankings –<br />

wie das VHB-JOURQUAL – die Zeitschriften eines Fachgebiets nicht angemessen berücksichtigen<br />

und durch fachfremde Bewerter verzerrt sind. 3<br />

Da <strong>zur</strong> Bewertung von Forschungsleistungen einzelner Wissenschaftler oder Fakultäten<br />

nicht selten auf Zeitschriftenrankings <strong>zur</strong>ückgegriffen wird, 4 kommt diesen Untersuchungen<br />

im Wissenschaftsbetrieb erhebliche Bedeutung zu. Zwar liefern Bewertungen,<br />

die sich allein auf solche Rankings stützen, invalide Ergebnisse, da sie nur Teilbereiche<br />

der Forschung erfassen. Gleichwohl werden derartige Bewertungen nicht selten von<br />

Universitätsleitungen oder außeruniversitären Stellen 5 vorgenommen.<br />

1 Zum Untersuchungsziel und <strong>zur</strong> Methodik vgl. Hennig-Thurau/Walsh/Schrader (2004); Schrader/Hennig-Thurau<br />

(2009).<br />

2 Vgl. Kieser (2<strong>01</strong>2), S. 97-106.<br />

3 Vgl. auch Axarloglou/Theoharakis (2003), S. 1416-1421; Kieser (2<strong>01</strong>2), S. 100; sowie Schrader/Hennig-Thurau<br />

(2009), S. 193 (Table 3).<br />

4 Vgl. Hennig-Thurau/Walsh/Schrader (2004), S. 520 f., 543; Günther/Scheffler (2005), S. 2; Schrader/Hennig-Thurau<br />

(2009), S. 180; Bräuninger/Haucap/Muck (2<strong>01</strong>2), S. 339 f.<br />

5 Vgl. zum Beispiel das Handelsblatt BWL-Ranking (Müller/Storbeck (2009); Schläpfer/Storbeck<br />

(2<strong>01</strong>2)) und das CHE-Forschungsranking (Berghoff et. al. (2009)).<br />

4


Keine Erkenntnisse liegen dagegen über die Wahrnehmung steuerlicher Fachzeitschriften<br />

durch andere Lesergruppen vor. Daher fehlt es bislang an Klarheit darüber, inwieweit<br />

wichtige steuerliche Fachzeitschriften auch außerhalb der Wissenschaft bekannt<br />

sind, ob und wie häufig sie gelesen werden und wie die Leser den Nutzen der Lektüre<br />

im Hinblick auf die berufliche Tätigkeit einschätzen. Unklar ist auch, ob und welche<br />

Unterschiede zwischen den Lesergruppen im Hinblick auf die Wahrnehmung der Fachzeitschriften<br />

bestehen. So ist auch unbekannt, ob der Nutzen von referierten steuerlichen<br />

Fachzeitschriften von Wissenschaftlern anders eingeschätzt wird als von anderen Lesergruppen.<br />

Ziel der folgenden Untersuchung ist eine Bestandsaufnahme der Wahrnehmung ausgewählter<br />

steuerlicher Fachzeitschriften durch infrage kommende Leser aus der Unternehmens-<br />

und Beratungspraxis, der Wissenschaft, der Finanzgerichtsbarkeit und der<br />

Finanzverwaltung sowie die Identifikation von Unterschieden zwischen den Lesergruppen.<br />

Zu diesem Zweck wurde Anfang 2<strong>01</strong>2 eine Online-Umfrage unter mehr als 1.500<br />

potenziellen Lesern aus den unterschiedlichen Lesergruppen durchgeführt. Es wurde<br />

untersucht, in welchem Maße die Befragten steuerliche Fachzeitschriften kennen, lesen<br />

und Nutzen aus der Lektüre ziehen. Die Ergebnisse sollen auch für einen kritischkonstruktiven<br />

Beitrag in der Auseinandersetzung mit dem VHB-JOURQUAL genutzt<br />

werden.<br />

Die Untersuchung orientiert sich im Fragendesign an der Studie von Oesterle (2006),<br />

der durch eine Befragung von 366 Managern deutscher Unternehmen die Wahrnehmung<br />

von Fachzeitschriften aus den Bereichen Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Strategisches<br />

Management durch Praktiker untersucht hat. Die vorliegende Analyse unterscheidet<br />

sich von jener Studie durch den Untersuchungsgegenstand, die Befragung aller<br />

potenziellen Lesergruppen und einen ausgeweiteten Fragenkatalog im Hinblick auf das<br />

Leseverhalten.<br />

Im folgenden werden zunächst der Aufbau der Untersuchung und die Teilnehmerdaten<br />

vorgestellt (2.), sodann die Ergebnisse präsentiert (3.) und nachfolgend diskutiert (4.).<br />

Ein Fazit beschließt die Analyse (5.).<br />

5


2. Aufbau der Untersuchung und Teilnehmerdaten<br />

2.1. Auswahl der Zeitschriften<br />

In die Untersuchung einbezogen wurden steuerliche Fachzeitschriften sowie allgemeine<br />

BWL-Zeitschriften, welche regelmäßig auch Beiträge aus dem Bereich der <strong>Betriebswirtschaftlichen</strong><br />

<strong>Steuerlehre</strong> veröffentlichen. Betrachtet wurden in der Wissenschaft und<br />

Praxis verbreitete Zeitschriften. Berücksichtigt wurden Zeitschriften, die im Teilranking<br />

„Betriebswirtschaftliche <strong>Steuerlehre</strong>“ des VHB-JOURQUAL 2.1 in die Kategorie D<br />

oder besser eingestuft sind oder deren Auflage mindestens 5.000 Stück beträgt.<br />

Um die Befragung zeitlich handhabbar zu gestalten, wurden folgende einschränkende<br />

Bedingungen formuliert:<br />

� Fokussierung auf deutschsprachige, betriebswirtschaftliche Zeitschriften,<br />

� keine reinen Verbands- oder Gewerkschaftszeitschriften sowie keine Ausbildungszeitschriften,<br />

� keine Zeitschriften, die sich lediglich mit einer einzigen Steuerart befassen,<br />

� keine reinen Entscheidungssammlungen oder -kommentierungen,<br />

� nicht mehr als zwei Publikationsorgane pro Verlag.<br />

Ungeachtet der Einschränkungen 1 und 2 wurde allerdings auch die Zeitschrift Business<br />

Research in die Untersuchung aufgenommen, da ihr aus der Sicht der Wissenschaft als<br />

offizielles Open Access-Publikationsorgan des VHB ein vermutetes hohes Interesse<br />

zukommt.<br />

Die skizzierten Leitlinien führten insgesamt zu folgender Auswahl:<br />

� Betriebs-Berater (BB)<br />

� Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis (BFuP)<br />

� Business Research (BuR)<br />

� Der Betrieb (DB)<br />

� Deutsches Steuerrecht (DStR)<br />

� Die Betriebswirtschaft (DBW)<br />

� Die Unternehmensbesteuerung (Ubg)<br />

� Die Wirtschaftsprüfung (WPg)<br />

� GmbH-Rundschau (GmbHR)<br />

� Internationales Steuerrecht (IStR)<br />

� NWB Steuer- und Wirtschaftsrecht (NWB)<br />

6


� Steuer und Wirtschaft (StuW)<br />

� Zeitschrift für Betriebswirtschaft (ZfB)<br />

� Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung (ZfbF).<br />

Bei den allgemeinen BWL-Zeitschriften BFuP, BuR, DBW, ZfB und ZfbF sowie der<br />

StuW handelt es sich um referierte Zeitschriften, während die Beiträge in den übrigen<br />

Zeitschriften zwar einer Kontrolle durch die Schriftleitung, aber keinem Peer-Review-<br />

Prozess unterworfen sind.<br />

2.2. Auswahl der Befragten<br />

Befragt wurden potenzielle Leser steuerlicher Fachzeitschriften aus der Unternehmensund<br />

Beratungspraxis, der Wissenschaft, der Finanzgerichtsbarkeit und der Finanzverwaltung.<br />

Insgesamt wurden im Januar und Februar 2<strong>01</strong>2 1.526 Personen mit der Bitte<br />

um Beteiligung an einer internetgestützten Online-Befragung per Email kontaktiert. 6<br />

Aus den Unternehmen wurden die Steuerabteilungsleiter aller DAX- und MDAX-<br />

Unternehmen sowie einzelner SDAX und TecDAX-Unternehmen und großer nicht börsennotierter<br />

Unternehmen eingeladen.<br />

Aus der Beraterschaft wurden zum einen zufällig und überregional verteilt ausgewählte<br />

Steuerberater und auf Steuerfragen spezialisierte Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte<br />

der 25 größten Wirtschaftsprüfungs- und/oder Steuerberatungsgesellschaften entsprechend<br />

der Lünendonk-Liste 2<strong>01</strong>0 sowie großer Anwaltskanzleien und weiterer namhafter<br />

Steuerberatungsgesellschaften und –partnerschaften direkt eingeladen. Darüber hinaus<br />

wurden kleinere Gesellschaften sowie Einzelpraxen einbezogen, die flächendeckend<br />

und zufällig über die Steuerberaterkammern, die Steuerberaterverbände und –vereine<br />

ausgewählt wurden.<br />

In die Gruppe der Wissenschaftler wurden alle Universitätsprofessoren für Betriebswirtschaftliche<br />

<strong>Steuerlehre</strong> sowie für Steuerrecht an deutschen Universitäten einbezogen.<br />

Zusätzlich wurden pro Lehrstuhl zwei wissenschaftliche Mitarbeiter eingeladen. Außerdem<br />

wurden Professoren deutscher Fachhochschulen befragt, die Mitglied im Arbeitskreis<br />

Steuern und Wirtschaftsprüfung sind.<br />

6 Die Gefahr des undercoverage durch die ausschließliche Befragung von EDV-Nutzern schätzen wir<br />

als gering ein, da Steuerexperten in der Regel über eine EDV-Ausstattung verfügen. Zum undercoverage<br />

vgl. Diekmann (2<strong>01</strong>1), S. 526; Bortz/Döring (2006), S. 261.<br />

7


Aus der Gruppe der Richter wurden am Bundesfinanzhof und an allen deutschen Finanzgerichten<br />

jeweils ein bis zwei zufällig ausgewählte Richter je Senat <strong>zur</strong> Teilnahme<br />

eingeladen.<br />

Aus der Finanzverwaltung wurden Mitarbeiter des Bundesfinanzministeriums, aller<br />

Finanzministerien und –senatoren der Länder sowie aller Oberfinanzdirektionen, Landesfinanzdirektionen<br />

und Landesämter für Steuern einbezogen. Nicht einbezogen wurden<br />

Mitarbeiter der Finanzämter, da hier wegen der hohen Belastung durch operative<br />

Aufgaben nur wenig Möglichkeiten <strong>zur</strong> Sichtung von Fachzeitschriften angenommen<br />

wurden.<br />

Bereinigt um stichprobenneutrale Ausfälle (fehlerhafte E-Mail-Adressen, Nichterreichbarkeit<br />

der Teilnehmer, et cetera) ergibt sich folgendes Gesamtsample:<br />

� Steuerabteilungsleiter 120<br />

� Steuerberater 646<br />

� Wissenschaftler 397<br />

� Gerichte 198<br />

� Finanzverwaltung 140<br />

Insgesamt haben sich 717 Personen an der Befragung beteiligt, 603 Personen haben sie<br />

beendet. Dies entspricht einer Gesamt-Rücklaufquote von 40,17%; die gruppenspezifischen<br />

Rücklaufquoten liegen zwischen 29,80% für die Richter und 50,63% für die Wissenschaftler.<br />

Der Rücklauf verteilt sich zu über 70% auf Berater und Wissenschaftler<br />

(vgl. Tabelle 1).<br />

Tabelle 1: Gesamtsample und Rücklaufquoten<br />

Gruppe Bereinigtes<br />

Gesamtsample<br />

Rücklauf(quote)<br />

vollständiger Fragebogen<br />

Aufteilung<br />

des Rücklaufs<br />

Steuerabteilungsleiter 120 44 36,67% 7,30%<br />

Berater 646 231 35,76% 38,31%<br />

Wissenschaftler 397 2<strong>01</strong> 50,63% 33,33%<br />

Richter 198 59 29,80% 9,78%<br />

Finanzverwaltung 140 68 48,57% 11,28%<br />

Gesamt 15<strong>01</strong> 603 40,17% 100%<br />

2.3. Teilnehmerdaten<br />

Die Altersstruktur der Umfrageteilnehmer ist in Tabelle 2 dargestellt. Die überwiegende<br />

Zahl der Teilnehmer ist mindestens 30 Jahre alt. Die Jüngeren konzentrieren sich weitgehend<br />

auf die Lesergruppe der Wissenschaftler, was darauf <strong>zur</strong>ückzuführen sein dürfte,<br />

8


dass an den Universitäten auch jeweils zwei wissenschaftliche Mitarbeiter je Lehrstuhl<br />

um Teilnahme gebeten wurden.<br />

Tabelle 2: Alter der Teilnehmer in Jahren nach Gruppen<br />

Gruppe < 30 30-39 40-49 50-59 ≥ 60 n<br />

Steuerabteilungsleiter 0 6 19 16 3 44<br />

Berater 3 36 106 59 27 231<br />

Wissenschaftler 55 53 44 33 17 202<br />

Richter 0 3 19 29 8 59<br />

Finanzverwaltung 2 4 16 32 14 68<br />

Gesamt 60 102 204 169 69 604<br />

Gut drei Viertel der Befragungsteilnehmer (76,49%) sind männlich, knapp ein Viertel<br />

(23,51%) weiblich.<br />

Abgefragt wurde auch der Ausbildungs- oder Hochschulabschluss, wobei Mehrfachnennungen<br />

möglich waren. Die Ergebnisse finden sich in Tabelle 3.<br />

Tabelle 3: Ausbildungs- und Hochschulabschlüsse der Teilnehmer nach Gruppen<br />

Gruppe<br />

Ausbildung,<br />

Lehre<br />

Ausbildungs- oder Hochschulabschluss<br />

(Mehrfachnennungen möglich)<br />

Wiwi FH Wiwi Uni Jur.<br />

Staatsexamen<br />

Anderer<br />

Hochschulabschluss<br />

Steuerabteilungsleiter 8 13 17 13 6 45<br />

Berater 70 31 106 51 12 231<br />

Wissenschaftler 18 10 153 51 6 203<br />

Richter 4 4 0 60 4 60<br />

Finanzverwaltung 4 14 2 43 13 68<br />

Gesamt 104 72 278 218 41 607<br />

Bei den Unternehmen, den Beratern und den Wissenschaftlern verfügt die Mehrheit der<br />

Befragungsteilnehmer über einen wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulabschluss,<br />

wobei in der Beraterschaft und der Wissenschaft ein wirtschaftswissenschaftlicher Universitätsabschluss<br />

deutlich überwiegt. Die juristischen Staatsexamina sind in den drei<br />

Befragtengruppen geringer vertreten, andere Hochschulabschlüsse sind selten. Insbesondere<br />

bei den Beratern verfügt ein erheblicher Teil der Befragungsteilnehmer (auch)<br />

über eine abgeschlossene Berufsausbildung.<br />

9<br />

n


Die Richter haben den Bestimmungen des Deutschen Richtergesetzes entsprechend<br />

ausnahmslos die juristischen Staatsexamina abgelegt, zusätzliche Hochschulabschlüsse<br />

oder eine vorangegangene abgeschlossene Berufsausbildung sind selten. Die überwiegende<br />

Zahl der Teilnehmer aus der Finanzverwaltung gehört ebenfalls zu den Juristen;<br />

eine größere Zahl gibt jedoch (auch) einen wirtschaftswissenschaftlichen Fachhochschulabschluss<br />

oder einen anderen Hochschulabschluss an und kommt somit vermutlich<br />

aus dem gehobenen Dienst in der Finanzverwaltung.<br />

Der Anteil der Berufsträger (Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte) unter den<br />

Teilnehmern beträgt 54,11%, wobei die Zulassung als Steuerberater dominiert. Innerhalb<br />

der Beraterschaft beträgt der Anteil der Berufsträger erwartungsgemäß fast 100%;<br />

bei den Unternehmen beträgt er 66,67%. Auch unter den Wissenschaftlern sind die Berufsträger<br />

mit einem Anteil von 33,99% vertreten. Keine Berufsträger finden sich verständlicherweise<br />

unter den Richtern und unter den Angehörigen der Finanzverwaltung.<br />

Knapp die Hälfte der Befragten ist in größeren Wirtschaftseinheiten mit mehr als 100<br />

Beschäftigten tätig (Tabelle 4). Relativ viele kleine Wirtschaftseinheiten mit weniger als<br />

zehn Beschäftigten kommen unter den Steuerberatern, aber auch unter den Wissenschaftlern<br />

vor. Bei Letzteren kann vermutet werden, dass einige den Lehrstuhl oder das<br />

Lehrgebiet als Wirtschaftseinheit ihrer hauptberuflichen Tätigkeit betrachten, während<br />

andere diese in der Fakultät oder der Hochschule sehen.<br />

Tabelle 4: Größe der Wirtschaftseinheit nach Gruppen<br />

Gruppe<br />

1 bis 9<br />

Beschäftigte<br />

Größe der Wirtschaftseinheit<br />

10 bis 49<br />

Beschäftigte<br />

50 bis 99<br />

Beschäftigte<br />

100 und mehr<br />

Beschäftigte<br />

Steuerabteilungsleiter 4 0 2 39 45<br />

Berater 62 62 9 98 231<br />

Wissenschaftler 82 27 6 82 197<br />

Richter 4 21 13 22 60<br />

Finanzverwaltung 4 5 4 56 69<br />

Gesamt 156 115 34 297 602<br />

10<br />

n


3. Ergebnisse der Umfrage<br />

3.1. Bekanntheitsgrad steuerlicher Fachzeitschriften<br />

Zu Beginn der Untersuchung wurden die Teilnehmer befragt, welche der betrachteten<br />

Zeitschriften ihnen bekannt sind. Tabelle 5 stellt die Ergebnisse insgesamt und differenziert<br />

nach Gruppen dar.<br />

Tabelle 5: Bekanntheitsgrad steuerlicher Fachzeitschriften<br />

Zeitschrift Gesamt Steuerabteilungsleiter<br />

Berater Wissenschaft<br />

Richter Finanzverw.<br />

DB 95,78% 94,00% 95,06% 99,55% 88,16% 96,00%<br />

DStR 95,63% 96,00% 95,47% 98,64% 89,47% 93,33%<br />

BB 93,83% 96,00% 88,48% 99,55% 92,11% 94,67%<br />

NWB 93,37% 94,00% 94,65% 94,55% 86,84% 92,00%<br />

GmbHR 90,66% 84,00% 88,48% 96,36% 86,84% 89,33%<br />

IStR 85,09% 90,00% 77,78% 94,09% 84,21% 80,00%<br />

StuW 79,97% 68,00% 67,49% 95,00% 82,89% 81,33%<br />

WPg 75,45% 78,00% 73,66% 91,36% 57,89% 50,67%<br />

Ubg 56,63% 52,00% 50,62% 72,27% 34,21% 56,00%<br />

ZfB 44,13% 32,00% 36,63% 76,82% 9,21% 16,00%<br />

BFuP 40,21% 24,00% 32,92% 74,55% 9,21% 5,33%<br />

ZfbF 37,35% 26,00% 26,34% 75,00% 5,26% 2,67%<br />

DBW 31,93% 16,00% 21,81% 65,91% 3,95% 4,00%<br />

BuR 11,90% 2,00% 2,47% 31,82% 1,32% 1,33%<br />

n 664 50 243 220 76 75<br />

Einen Bekanntheitsgrad von mehr als 90% unter den Umfrageteilnehmern erreichen DB,<br />

DStR, BB, NWB und GmbHR, gefolgt von IStR, StuW und WPg mit Bekanntheitsgraden<br />

oberhalb von 75%. Die fünf Zeitschriften mit dem höchsten Gesamt-Bekanntheitsgrad<br />

sind auch in jeder Gruppe mindestens 84% der Teilnehmer bekannt. Auch die IStR und<br />

StuW kennen in allen Gruppen mindestens zwei Drittel der Teilnehmer.<br />

Umgekehrt sind fünf Zeitschriften weniger als der Hälfte der Teilnehmer bekannt. Hierbei<br />

handelt es sich ausschließlich um die allgemeinen BWL-Zeitschriften ZfB, BFuP,<br />

ZfbF, DBW und BuR. Allerdings schwankt deren gruppenspezifischer Bekanntheitsgrad<br />

erheblich. So liegt der Bekanntheitsgrad bei den Wissenschaftlern wesentlich höher als<br />

bei den anderen Befragtengruppen. Drei Viertel der Wissenschaftler kennen die ZfB,<br />

ZfbF und BFuP, aber nur etwa ein Drittel bzw. ein Viertel der Berater und der Steuerab-<br />

11


teilungsleiter und weniger als 10% der Richter und der Angehörigen der Finanzverwaltung.<br />

Eine Ausnahme bildet die ZfB, die in der Finanzverwaltung einen Bekanntheitsgrad<br />

von 16,00% erreicht. Die DBW ist knapp zwei Dritteln der Wissenschaftler bekannt,<br />

aber nur 21,81% der Berater und 16,00% der Steuerabteilungsleiter; den Richtern<br />

und den Angehörigen der Finanzverwaltung ist sie nahezu unbekannt. Die BuR ist außerhalb<br />

der Wissenschaft unbekannt, bei den Wissenschaftlern erreicht ihr Bekanntheitsgrad<br />

ein knappes Drittel.<br />

Zumindest bei den Richtern und den Angehörigen der Finanzverwaltung dürfte der geringe<br />

Bekanntheitsgrad der allgemeinen BWL-Zeitschriften darauf <strong>zur</strong>ückzuführen sein,<br />

dass Juristen nicht <strong>zur</strong> typischen Lesergruppe dieser Zeitschriften gehören. Allerdings<br />

erklärt dies nicht die geringen Bekanntheitsgrade in den anderen Lesergruppen.<br />

Der geringe Bekanntheitsgrad der BuR auch im Kernbereich der anvisierten Leserschaft,<br />

den Wissenschaftlern, könnte unter anderem darauf <strong>zur</strong>ückzuführen sein, dass die Zeitschrift<br />

erst seit dem Jahr 2008 erscheint und sich der Ausbau des Bekanntheitsgrades<br />

nur langsam vollzieht. Hierfür spricht ein Vergleich mit der Ubg, die ebenfalls seit dem<br />

Jahr 2008 erscheint. Deren Bekanntheitsgrad liegt in drei der fünf Lesergruppen etwas<br />

oberhalb von 50% und damit ebenfalls niedriger als bei den rein steuerlichen Fachzeitschriften.<br />

Ermittelt man für beide Zeitschriften den Bekanntheitsgrad in der Untergruppe<br />

der Universitätsprofessoren für Betriebswirtschaftliche <strong>Steuerlehre</strong>, so liegen beide<br />

Zeitschriften mit 90,70% für die Ubg und 88,37% für die BuR fast gleichauf und<br />

zugleich hinter den „etablierten“ Fachzeitschriften.<br />

3.2. Leseverhalten<br />

3.2.1. Lesehäufigkeit<br />

3.2.1.1. Gruppenübergreifende Ergebnisse und Leserquoten<br />

In Bezug auf das Leseverhalten wurden die Teilnehmer gebeten, die Lesehäufigkeit für<br />

die von ihnen zuvor als bekannt bezeichneten Zeitschriften auf einer fünfstufigen Skala<br />

von 1 (nie) bis 5 (immer) anzugeben. Die Ergebnisse finden sich in Tabelle 6.<br />

12


Tabelle 6: Lesehäufigkeit<br />

Zeit-<br />

Lesehäufigkeit<br />

schrift nie selten (2) gelegent- häufig immer<br />

(1)<br />

lich (3) (4) (5)<br />

DStR 2,08% 5,61% 13,30% 31,73% 47,28% 624 4,17 4 5<br />

DB 4,65% 13,14% 21,47% 28,53% 32,21% 624 3,71 4 5<br />

Ubg 10,90% 20,71% 21,25% 22,07% 25,07% 367 3,30 3 5<br />

IStR 12,30% 19,35% 20,43% 22,42% 25,50% 553 3,29 3 5<br />

BB 9,21% 18,91% 26,81% 25,00% 20,07% 608 3,28 3 3<br />

NWB 11,04% 21,09% 21,75% 21,91% 24,22% 607 3,27 3 5<br />

GmbHR 13,90% 28,64% 24,07% 18,14% 15,25% 590 2,92 3 2<br />

StuW 20,54% 27,64% 20,92% 14,<strong>01</strong>% 16,89% 521 2,79 3 2<br />

WPg 20,16% 26,07% 25,25% 14,46% 14,05% 491 2,76 3 2<br />

BuR 16,00% 40,00% 18,67% 14,67% 10,67% 75 2,64 2 2<br />

ZfbF 29,34% 23,55% 21,49% 15,70% 9,92% 242 2,53 2 1<br />

DBW 27,45% 29,41% 25,49% 9,80% 7,84% 204 2,41 2 2<br />

ZfB 35,44% 22,46% 20,70% 12,98% 8,42% 285 2,36 2 1<br />

BFuP 31,15% 30,77% 23,08% 10,38% 4,62% 260 2,27 2 1<br />

n xMittel xMedian xModal<br />

Gemessen an den Mittelwerten 7 ist die mit Abstand am häufigsten gelesene steuerliche<br />

Fachzeitschrift die DStR, gefolgt von DB, der wiederum klar vor den nachfolgenden<br />

Zeitschriften liegt. Betrachtet man die kumulierten Häufigkeiten, so lesen 79,<strong>01</strong>% der<br />

Befragten, denen die DStR bekannt ist, diese häufig oder immer. Bei DB sind es 60,74%.<br />

Eher häufiger werden auch Ubg, IStR, BB und NWB gelesen. GmbHR, StuW und WPg<br />

liegen im neutralen Bereich 8 . Am seltensten gelesen werden BuR, ZfbF, DBW, ZfB und<br />

BFuP. Der Anteil der Befragten, denen diese Zeitschriften bekannt sind, die sie aber nie<br />

oder selten lesen, liegt zwischen 52% und 62%.<br />

Es erscheint unwahrscheinlich, dass die gegebenen Antworten durch soziale Erwünschtheit,<br />

also ein Social Desirability Bias, systematisch verzerrt sind. Zum einen<br />

sind nach der Rational-Choice Theorie des Befragtenverhaltens Antwortverzerrungen<br />

bei vermuteter Privatheit der Antwortsituation eher nicht zu erwarten. 9 So liefern selbstadministrierte<br />

Befragungen validere Ergebnisse als Befragungen, bei denen ein Interviewer<br />

beteiligt ist. 10 Dies gilt insbesondere für Web Surveys wie die vorliegende Befragung.<br />

11 Auch die Tatsache, dass die Einladungsmails zum Teil personalisiert wurden,<br />

erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Social Desirability Bias nicht. 12 Zum anderen wur-<br />

7 Die Bildung von Durchschnittswerten auf der Grundlage ordinal skalierter Daten ist problematisch.<br />

Dennoch wird sie nicht selten vorgenommen und ermöglicht die Ableitung von Rangplätzen.<br />

8 Als „neutraler Bereich“ wird der Bereich von einschließlich 2,75 bis unter 3,25 angesehen.<br />

9 Vgl. Stocké (2004), S. 305; Schnell/Hill/Esser (2<strong>01</strong>1), S. 348.<br />

10 Vgl. Skarbek-Koziekulska/Preisendörfer/Wolter (2<strong>01</strong>2), S. 6.<br />

11 Vgl. Kreuter/Presser/Tourangeau (2008) S. 863; Scholl (2009), S. 58.<br />

12 Vgl. Heerwegh/Loosveldt (2007), S. 265 f.<br />

13


de nicht nach der Lesehäufigkeit allgemein, sondern bezogen auf konkrete Zeitschriften<br />

gefragt, so dass die Frage das Selbstverständnis der Befragten nicht bedroht und auch<br />

aus diesem Grunde wenig Anlass <strong>zur</strong> Annahme einer systematischen Verzerrung gibt. 13<br />

Interpretiert man die Lesehäufigkeit als Ausdruck des ex ante zum Ausdruck gebrachten<br />

Interesses an den in der jeweiligen Zeitschrift behandelten steuerlichen Problemstellungen<br />

und stellt man die Knappheit der für die Lektüre von Fachzeitschriften <strong>zur</strong> Verfügung<br />

stehenden Zeit in Rechnung, so ist die Lesehäufigkeit ein Indikator der erwarteten<br />

Relevanz der Beiträge in einer Zeitschrift für die eigene berufliche Tätigkeit. Bestimmungsfaktoren<br />

der Relevanz sind die Wesentlichkeit der behandelten Problemstellungen<br />

für die jeweilige Lesergruppe und die inhaltliche Qualität der Beiträge. Die Lesehäufigkeit<br />

ist daher auch ein Indikator der erwarteten Wesentlichkeit und Qualität der<br />

Beiträge in einer Zeitschrift. Hierfür spricht, dass angesichts der Opportunitätskosten<br />

der Lektüre 14 eine hohe Lesehäufigkeit nur dann erreicht wird, wenn die Erwartung besteht,<br />

dass für die eigene Profession wesentliche Problemstellungen in hoher Qualität<br />

behandelt werden.<br />

Den allgemeinen betriebswirtschaftlichen Fachzeitschriften wird demnach von den Befragten<br />

im Hinblick auf die dort behandelten steuerlichen Problemstellungen ex ante<br />

eine geringere Relevanz für die eigene berufliche Tätigkeit zugesprochen als den rein<br />

steuerlichen Fachzeitschriften. Zudem rangieren die referierten Fachzeitschriften mit<br />

den Rangplätzen 8 und 10 bis 14 fast durchgängig hinter den nicht referierten steuerlichen<br />

Fachzeitschriften. Die Leser steuerlicher Fachzeitschriften erwarten somit trotz des<br />

Peer-Review-Prozesses von den referierten steuerlichen Fachzeitschriften eine geringere<br />

Wesentlichkeit und Qualität der Beiträge als von den nicht referierten Fachzeitschriften.<br />

Andererseits ist in diesem Zusammenhang die unterschiedliche Fokussierung der untersuchten<br />

Zeitschriften zu beachten. So sind die rein steuerlichen Fachzeitschriften stärker<br />

auf steuerliche Fragestellungen fokussiert als die allgemeinen BWL-Zeitschriften, die in<br />

großem Umfang auch außersteuerliche Problemstellungen behandeln. Betrachtet man<br />

die Häufigkeit, mit der steuerliche Fragestellungen in einer Zeitschrift thematisiert werden,<br />

als einen Bestimmungsfaktor der Relevanz der Zeitschrift aus der Sicht von Steuerexperten,<br />

lässt sich dadurch zumindest teilweise die geringere Lesehäufigkeit der allgemeinen<br />

BWL-Zeitschriften erklären.<br />

13 Zur Bedrohlichkeit von Fragen als Bestimmungsfaktor für den Effekt der Verzerrung durch soziale<br />

Erwünschtheit vgl. Bradburn/Sudman/Blair/Stocking (1978), S. 231; Diekmann (2<strong>01</strong>1), S. 449;<br />

Scholl (2009), S. 222.<br />

14 Diese ergeben sich aus der Begrenztheit des Zeitbudgets für die Lektüre.<br />

14


Für die betrachteten Zeitschriften lassen sich Leserquoten bestimmen, in dem der Bekanntheitsgrad<br />

einer Zeitschrift um den – auf die Gesamtheit der Umfrageteilnehmer<br />

bezogenen – Anteil der Nichtleser vermindert wird (Tabelle 7). Die Leserquote gibt<br />

über den Anteil derjenigen Auskunft, die – bezogen auf die Gesamtheit aller Untersuchungsteilnehmer<br />

– eine bestimmte Zeitschrift kennen und lesen.<br />

Tabelle 7: Leserquoten<br />

Zeitschrift Leserquote<br />

DStR 93,64%<br />

DB 91,33%<br />

BB 85,19%<br />

NWB 83,06%<br />

GmbHR 78,06%<br />

IStR 74,63%<br />

StuW 63,55%<br />

WPg 60,24%<br />

Ubg 50,46%<br />

ZfB 28,49%<br />

BFuP 27,68%<br />

ZfbF 26,39%<br />

DBW 23,16%<br />

BuR 10,00%<br />

Leserquoten von mehr als 90% weisen die DStR und DB auf. Beide Zeitschriften haben<br />

nicht nur einen hohen Bekanntheitsgrad, bei ihnen ist auch der Anteil der Nichtleser<br />

gering. Eine hohe Leserquote von über 74% erreichen auch BB, NWB, GmbHR und IStR.<br />

Deutlich geringer sind die Leserquoten von StuW, WPg und Ubg. Hinsichtlich der StuW<br />

und der WPg fällt zudem der hohe Anteil der Nichtleser auf: Gut 20% derjenigen Umfrageteilnehmer,<br />

denen diese Zeitschriften bekannt sind, lesen sie nicht, halten sie also<br />

für die eigene berufliche Tätigkeit nicht für relevant (vgl. Tabelle 6).<br />

Die Leserquoten der allgemeinen BWL-Zeitschriften liegen unter 30%, die der BuR<br />

sogar nur bei 10%. Bei ZfB, BFuP, ZfbF und DBW ergibt sich die geringe Leserquote<br />

auch durch den hohen Anteil der Nichtleser. Da deren Anteil mit steigendem Bekanntheitsgrad<br />

zunimmt, nivellieren sich die Unterschiede im Bekanntheitsgrad der allgemeinen<br />

BWL-Zeitschriften und führen zu einer Angleichung der Leserquoten. So ist zum<br />

Beispiel der Bekanntheitsgrad der ZfB 6,78%-Punkte höher als der der ZfbF; in der Leserquote<br />

unterscheiden sich beide Zeitschriften allerdings nur um 2,10%-Punkte.<br />

15


3.2.1.2 Gruppenspezifische Ergebnisse<br />

Die Mittelwerte und Rangplätze der Lesehäufigkeit sind für die einzelnen Befragtengruppen<br />

in Tabelle 8 zusammengestellt. Um Verzerrungen durch zu geringe Antwortzahlen<br />

zu vermeiden, wurden keine Werte ermittelt, wenn die Antwortzahl im Einzelfall<br />

weniger als 1% der Umfrageteilnehmer betrug, d.h. nicht größer als 6 war.<br />

Tabelle 8: Lesehäufigkeit nach Befragtengruppen (Mittelwert, Rangplatz R))<br />

Zeitschrift Gesamt<br />

Gruppe<br />

Steuerabtei- Berater Wissenschaft- Richter Finanzverlungsleiterlerwaltung<br />

xMit. R xMit. R xMit. R xMit. R xMit. R xMit. R<br />

DStR 4,17 1 4,16 2 4,32 1 4,04 1 3,98 1 4,23 1<br />

DB 3,71 2 4,27 1 3,37 4 4,00 2 3,42 2 3,83 2<br />

Ubg 3,30 3 3,35 5 3,52 2 3,17 6 2,88 4 3,33 5<br />

IStR 3,29 4 4,12 3 3,18 5 3,41 5 2,69 8 3,30 6<br />

BB 3,28 5 3,48 4 2,83 7 3,59 3 3,24 3 3,61 3<br />

NWB 3,27 6 3,18 6 3,51 3 3,12 8 2,79 6 3,43 4<br />

GmbHR 2,92 7 2,67 7 2,98 6 2,87 11 2,81 5 3,13 7<br />

StuW 2,79 8 1,94 9 2,09 9 3,55 4 2,79 6 2,62 9<br />

WPg 2,76 9 2,57 8 2,55 8 3,16 7 2,05 9 2,63 8<br />

BuR 2,64 10 - - -* -* 2,65 14 - - -* -*<br />

ZfbF 2,53 11 1,67 11 1,53 13 3,<strong>01</strong> 9 -* -* -* -*<br />

DBW 2,41 12 1,71 10 1,70 10 2,71 12 -* -* -* -*<br />

ZfB 2,36 13 1,60 12 1,56 11 2,90 10 -* -* 2,17 10<br />

BFuP 2,27 14 1,55 13 1,56 11 2,68 13 -* -* -* -*<br />

*: Anzahl der Antworten


Die Strukturähnlichkeit der Lesehäufigkeit wird auch durch die Rangkorrelationskoeffizienten<br />

bestätigt, die fast ausnahmslos statistisch signifikante mittlere bis starke Zusammenhänge<br />

zwischen den Lesergruppen zeigen (Tabelle 9).<br />

Tabelle 9: Rangkorrelationskoeffizienten (Spearman) für den Zusammenhang der<br />

Lesehäufigkeiten<br />

Steuerabteilungsleiter<br />

Berater Wissenschaftler<br />

Richter Finanzverwaltung<br />

Steuerabteilungsleiter 1 - - - -<br />

Berater 0,860*** 1 - - -<br />

Wissenschaftler 0,819*** 0,624* 1 - -<br />

Richter 0,663* 0,554† 0,654* 1 -<br />

Finanzverwaltung 0,903*** 0,806** 0,673* 0,813** 1<br />

(†p > 0,05; *p < 0,05; **p < 0,<strong>01</strong>; ***p < 0,0<strong>01</strong>)<br />

Gruppenspezifische Besonderheiten ergeben sich bei den Steuerberatern. Bemerkenswert<br />

ist das gute Abschneiden der Ubg mit Rangplatz 2. Es könnte darauf <strong>zur</strong>ückzuführen<br />

sein, dass auch Berater großer Steuerberatungsgesellschaften und Anwaltskanzleien<br />

in die Untersuchung einbezogen wurden 17 . Negativ fällt die vergleichsweise schlechte<br />

Bewertung des BB mit Rangplatz 7 auf.<br />

Weitere Auffälligkeiten ergeben sich in der Gruppe der Wissenschaftler. Hier ist die<br />

Lesehäufigkeit tendenziell höher ausgeprägt ist als in den anderen Lesergruppen. Insbesondere<br />

die StuW und mit Abstrichen auch die ZfbF werden deutlich häufiger als in den<br />

anderen Gruppen gelesen. Andererseits wird auch von den Wissenschaftlern den allgemeinen<br />

BWL-Zeitschriften ex ante eine geringere Relevanz für die eigene berufliche<br />

Tätigkeit zugesprochen als den rein steuerlichen Fachzeitschriften.<br />

Ein etwas anderes Bild ergibt sich allerdings, wenn man innerhalb der Wissenschaftler<br />

die Untergruppe der Universitätsprofessoren für Betriebswirtschaftliche <strong>Steuerlehre</strong> betrachtet.<br />

Aus dieser Gruppe haben insgesamt 43 Personen an der Befragung teilgenommen.<br />

Die am häufigsten gelesene Zeitschrift ist DB vor StuW, DStR, ZfbF, ZfB, WPg,<br />

und BB. Im neutralen Bereich liegen DBW, IStR, Ubg und BFuP. Eher selten werden<br />

BuR, NWB und GmbHR gelesen. Im Vergleich mit anderen Lesergruppen schneiden<br />

insbesondere ZfbF, ZfB und die WPg besser ab (Rangplätze 4, 5 und 6). Etwas besser<br />

positioniert ist auch die DBW mit Platz 8. Schlechter schneiden insbesondere IStR und<br />

17 Teilt man die Gruppe der Steuerberater in Mitarbeiter kleiner und mittelgroßer Gesellschaften (


Ubg (beide Rangplatz 9) sowie NWB und GmbHR ab (Rangplätze 13 und 14). Mit Rang<br />

11 und 12 landen BFuP und BuR auch in der Untergruppe der Universitätsprofessoren<br />

für Betriebswirtschaftliche <strong>Steuerlehre</strong> auf hinteren Plätzen. Jedoch kann festgehalten<br />

werden, dass den allgemeinen BWL-Zeitschriften von den Universitätsprofessoren für<br />

Betriebswirtschaftliche <strong>Steuerlehre</strong> ex ante nicht generell eine geringere Relevanz für<br />

die eigene berufliche Tätigkeit zugesprochen wird als den rein steuerlichen Fachzeitschriften.<br />

3.2.2. Zeitbudget und Leseintensität<br />

Die Teilnehmer bringen wöchentlich durchschnittlich zwischen 3,<strong>01</strong> und 4,68 Stunden<br />

für die Lektüre steuerlicher Fachzeitschriften auf. Die Wissenschaftler investieren die<br />

meiste Zeit, ohne sich allerdings im Mittel entscheidend von den anderen Gruppen abzuheben<br />

(vgl. Tabelle 10).<br />

Tabelle 10: Zeitbudget für die Lektüre steuerlicher Fachzeitschriften<br />

Gruppe xMittel xMod Minimum Maximum<br />

Steuerabteilungsleiter 3,12 2 0 10<br />

Berater 3,36 3 0 10<br />

Wissenschaftler 4,68 4 0 25<br />

Gerichte 3,<strong>01</strong> 2/3 0 10<br />

Finanzverwaltung 3,51 2 0 12<br />

Da die für die Lektüre aufgewendete Zeit im Mittel in allen Gruppen ähnlich ist, kann<br />

davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem Zeitbudget um eine knappe Ressource<br />

handelt, die von den Lesern individuell möglichst effizient genutzt wird.<br />

Die Umfrageteilnehmer wurden daher für die von ihnen gelesenen Zeitschriften gebeten<br />

anzugeben, ob sie die Zeitschriften vollständig oder weitestgehend vollständig lesen<br />

oder ob das Leseverhalten selektiv nach Themen, nach Autoren, nach anderen Kriterien<br />

oder auf gerichtliche Entscheidungen oder Verwaltungsanweisungen ausgerichtet ist.<br />

Sofern nicht vollständig gelesen wurde, wurde auch gefragt, ob das Inhaltsverzeichnis<br />

gelesen wird, und es waren Mehrfachnennungen möglich.<br />

Von der überwiegenden Mehrzahl der Befragten werden die Zeitschriften nicht vollständig<br />

gelesen. Den höchsten Anteil vollständiger Leser hat die DStR mit 19,33%, gefolgt<br />

von NWB mit 10,53%. Für die übrigen Zeitschriften liegt der Anteil unter 10%.<br />

Die Mehrheit der Befragten liest selektiv das Inhaltsverzeichnis (52,70%) und themenbezogen<br />

(59,76%). Autorenbezogen lesen nur 9,02% der Befragten, andere Auswahlkriterien<br />

sind nicht relevant (5,43%). In DStR, DB und BB werden regelmäßig auch ge-<br />

18


ichtliche Entscheidungen und Verwaltungsanweisungen gelesen (18,17%, 15,04% und<br />

13,31%). Zwischen den einzelnen Lesergruppen ergeben sich dabei keine nennenswerten<br />

Unterschiede. Allerdings ist eine Besonderheit hervorzuheben: Die Gruppe der Wissenschaftler<br />

liest in größerem Umfang als die anderen Gruppen auch autorenbezogen<br />

(13,15%).<br />

3.2.3. Lektüre weiterer steuerlicher Fachzeitschriften<br />

Um wichtige Zeitschriften neben den in der Untersuchung berücksichtigten zu identifizieren,<br />

wurden die Befragten gebeten, bis zu fünf nationale und internationale steuerliche<br />

Fachzeitschriften zu benennen, die von ihnen regelmäßig gelesen werden.<br />

Insgesamt wurden über 150 verschiedene Zeitschriften genannt, wobei es sich nicht bei<br />

allen Zeitschriften um steuerliche Fachzeitschriften sondern teilweise auch um Zeitschriften<br />

angrenzender Fachgebiete handelt. Tabelle 11 zeigt die fünf meistgelesenen<br />

weiteren steuerlichen Fachzeitschriften insgesamt und je Lesergruppe.<br />

Insgesamt am häufigsten wurde die Finanzrundschau genannt. Mit Abstand folgen der<br />

Kölner Steuerdialog und die DStZ. Insgesamt zwölf steuerliche Fachzeitschriften erhielten<br />

jeweils mehr als 20 Nennungen. Darüber hinaus wurden Entscheidungssammlungen<br />

(BFH/NV (28) und EFG (46)) sowie das Bundessteuerblatt (33) genannt. Newsletter/Mandantenbriefe<br />

wurden 29 Mal genannt.<br />

Auch in der Gruppenbetrachtung liegt die Finanzrundschau vorne. In allen Gruppen<br />

außer bei den Steuerberatern wurde sie am häufigsten genannt. Steuerberater nannten<br />

am häufigsten den Kölner Steuerdialog.<br />

Von den Wissenschaftlern wurden in relativ großem Umfang auch englischsprachige<br />

Zeitschriften genannt. Die meisten Nennungen bei den englischsprachigen steuerlichen<br />

Fachzeitschriften erhielten das National Tax Journal (16) und die Intertax (12).<br />

Tabelle 11: Top 5 der meistgelesene weiteren steuerlichen Fachzeitschriften<br />

Gesamt Steuerabteilungsleiter<br />

Berater Wissenschaftler<br />

Richter Finanzverwaltung<br />

1. FR (91) FR (7) KÖSDI (39) FR (32) FR (15) FR (16)<br />

2. KÖSDI (56) UR (5) Stbg (36) StuB (21) DStZ (13) DStZ (10)<br />

3. DStZ (51) IWB (4) FR (21) DStZ (18) UR (9) UR (6)<br />

4. Stbg (47) Der Konzern (3) EStB (14) NTJ (16) AO-StB (8)<br />

5. UR (38) KoR (2)<br />

GmbH-StB,<br />

IWB (je 13)<br />

Intertax, IWB<br />

(je 12)<br />

EStB, UVR<br />

(je 7)<br />

NJW, IWB<br />

(je 5)<br />

ZInsO (4)<br />

19


3.3. Nutzenbewertung<br />

3.3.1 Gruppenübergreifende Ergebnisse<br />

Für die bekannten und gelesenen Zeitschriften wurden die Teilnehmer gebeten, den<br />

Nutzen der Lektüre für die berufliche Tätigkeit auf einer fünfstufigen Skala von 1 (überhaupt<br />

nicht nützlich) bis 5 (sehr nützlich) anzugeben. Die Ergebnisse finden sich in<br />

Tabelle 12.<br />

Tabelle 12: Nutzenbewertung<br />

Zeitschrift<br />

überhaupt<br />

nicht nützlich<br />

(1)<br />

weniger<br />

nützlich<br />

(2)<br />

Nutzenbewertung n xMittel xMed. xMod<br />

gelegentlichnützlich<br />

(3)<br />

nützlich<br />

(4)<br />

sehr<br />

nützlich<br />

(5)<br />

DStR 0,68% 3,93% 16,24% 37,26% 41,88% 585 4,16 4 5<br />

Ubg 2,53% 8,54% 27,85% 33,54% 27,53% 316 3,75 4 4<br />

DB 0,88% 7,38% 32,34% 36,91% 22,50% 569 3,73 4 4<br />

IStR 1,28% 13,49% 31,48% 27,62% 26,12% 467 3,64 4 3<br />

NWB 1,16% 15,64% 31,27% 33,20% 18,73% 518 3,53 4 4<br />

BB 0,95% 12,14% 40,23% 32,83% 13,85% 527 3,46 3 3<br />

GmbHR 1,65% 17,32% 40,00% 29,07% 11,96% 485 3,32 3 3<br />

StuW 4,06% 24,62% 35,79% 22,34% 13,20% 394 3,16 3 3<br />

WPg 3,71% 24,67% 39,79% 22,28% 9,55% 377 3,09 3 3<br />

ZfB 4,49% 33,15% 37,08% 17,42% 7,87% 178 2,91 3 3<br />

ZfbF 9,15% 29,88% 34,15% 17,07% 9,76% 164 2,88 3 3<br />

BuR 12,70% 26,98% 33,33% 19,05% 7,94% 63 2,83 3 3<br />

BFuP 9,30% 31,98% 33,72% 19,19% 5,81% 172 2,80 3 3<br />

DBW 9,79% 30,77% 38,46% 16,08% 4,90% 143 2,76 3 3<br />

Die nützlichste Zeitschrift ist in der Einschätzung der Befragten die DStR. 79,14% der<br />

Leser dieser Zeitschrift halten die Lektüre für nützlich oder sehr nützlich. Mit einigem<br />

Abstand folgen Ubg, DB, IStR und NWB; mehr als die Hälfte der Leser dieser Zeitschriften<br />

halten die Lektüre für nützlich oder sehr nützlich. Eher positiv schneiden auch<br />

BB und GmbHR ab. Im neutralen Bereich liegen StuW, WPg und die allgemeinen BWL-<br />

Zeitschriften ZfB, ZfbF, BuR, BFuP sowie DBW.<br />

Erwähnenswert ist auch hier, ähnlich wie bei der Lesehäufigkeit, das gute Abschneiden<br />

der Ubg. Sie ist in den Augen der Befragten die zweitnützlichste Zeitschrift. Damit rangiert<br />

sie einen Platz besser als bei der Lesehäufigkeit.<br />

Die Nutzenbewertung der Lektüre kann als ein Indikator der ex post wahrgenommenen<br />

Relevanz der jeweiligen Zeitschrift für die eigene berufliche Tätigkeit angesehen wer-<br />

20


den. 18 Sie ist damit zugleich auch ein Indikator der wahrgenommenen Wesentlichkeit<br />

und Qualität der Beiträge in einer Zeitschrift.<br />

Den allgemeinen betriebswirtschaftlichen Fachzeitschriften wird demnach von den Befragten<br />

im Hinblick auf die dort behandelten steuerlichen Problemstellungen ex post<br />

eine geringere Relevanz für die eigene berufliche Tätigkeit zugesprochen als den rein<br />

steuerlichen Fachzeitschriften. Auch wird die Relevanz der referierten steuerlichen<br />

Fachzeitschriften geringer eingeschätzt als die Relevanz der nicht referierten steuerlichen<br />

Fachzeitschriften. Allerdings ist wiederum aufklärungsbedürftig, ob dies für alle<br />

Befragtengruppen gilt.<br />

3.3.2 Gruppenspezifische Ergebnisse<br />

Für die einzelnen Befragtengruppen sind die Mittelwerte und Rangplätze der Nutzenbewertung<br />

in Tabelle 13 zusammengestellt. Um Verzerrungen durch zu geringe Antwortzahlen<br />

zu vermeiden, wurden auch hier keine Werte ermittelt, wenn die Antwortzahl<br />

im Einzelfall weniger als 1% der Umfrageteilnehmer betrug, d.h. nicht größer als 6<br />

war.<br />

Tabelle 13: Nutzenbewertung nach Befragtengruppen (Mittelwert, Rangplatz R))<br />

Zeitschrift Gesamt<br />

Gruppe<br />

Steuerabtei- Berater Wissenschaft- Richter Finanzverlungsleiterlerwaltung<br />

xMit. R xMit. R xMit. R xMit. R xMit. R xMit. R<br />

DStR 4,16 1 4,10 1 4,37 1 4,05 1 3,92 1 4,04 1<br />

Ubg 3,75 2 4,05 2 3,92 2 3,70 3 3,23 4 3,61 3<br />

DB 3,73 3 3,98 4 3,71 4 3,79 2 3,53 2 3,62 2<br />

IStR 3,64 4 4,00 3 3,75 3 3,58 5 3,23 4 3,57 5<br />

NWB 3,53 5 3,39 6 3,70 5 3,43 7 3,19 7 3,59 4<br />

BB 3,46 6 3,62 5 3,35 7 3,57 6 3,31 3 3,52 6<br />

GmbHR 3,32 7 3,00 7 3,54 6 3,22 8 3,22 6 3,21 7<br />

StuW 3,16 8 2,44 9 2,57 9 3,66 4 3,09 8 2,85 9<br />

WPg 3,09 9 3,00 7 3,06 8 3,22 8 2,68 9 2,94 8<br />

ZfB 2,91 10 2,43 10 2,35 10 3,08 10 -* -* 2,57 10<br />

ZfbF 2,88 11 -* -* 2,08 13 3,07 11 -* -* -* -*<br />

BuR 2,83 12 - - -* -* 2,93 13 - - - -<br />

BFuP 2,80 13 -* -* 2,11 11 2,96 12 -* -* -* -*<br />

DBW 2,76 14 -* -* 2,09 12 2,92 14 -* -* -* -*<br />

*: Anzahl der Antworten


Ubg, DB und IStR. Mit den Rangplätzen 5 bis 9 nehmen NWB, BB, GmbHR, StuW und<br />

WPg mittlere Rangplätze ein. Die allgemeinen BWL-Zeitschriften erhalten – mit Ausnahme<br />

der ZfB – in der Lesergruppe der Steuerabteilungsleiter, der Richter und der Angehörigen<br />

der Finanzverwaltung keine ausreichende Anzahl an Bewertungen. 19 In der<br />

Gruppe der Steuerberater und der Wissenschaftler nehmen sie die hinteren Rangplätze<br />

ein. Demnach wird die erfahrene Relevanz der dort publizierten Beiträge für die eigene<br />

berufliche Tätigkeit von Steuerberatern und Wissenschaftlern geringer eingeschätzt als<br />

bei den rein steuerlichen Fachzeitschriften. Zudem schneiden – mit Ausnahme der StuW<br />

in der Gruppe der Wissenschaftler – die nicht referierten steuerlichen Fachzeitschriften<br />

regelmäßig besser ab als die referierten steuerlichen Fachzeitschriften.<br />

Die Strukturähnlichkeit der Nutzenbewertung wird wie bei der Lesehäufigkeit durch die<br />

Rangkorrelationskoeffizienten bestätigt, die statistisch signifikante mittlere oder starke<br />

Korrelationen zwischen den Lesergruppen zeigen (Tabelle 14).<br />

Tabelle 14: Rangkorrelationskoeffizienten (Spearman) für den Zusammenhang<br />

der Nutzenbewertungen<br />

Steuerabteilungsleiter<br />

Berater Wissenschaftler<br />

Richter Finanzverwaltung<br />

Steuerabteilungsleiter 1 - - - -<br />

Berater 0,958*** 1 - - -<br />

Wissenschaftler 0,770** 0,857*** 1 - -<br />

Richter 0,833** 0,742** 0,733** 1 -<br />

Finanzverwaltung 0,909*** 0,927*** 0,788** 0,808** 1<br />

(†p > 0,05; *p < 0,05; **p < 0,<strong>01</strong>; ***p < 0,0<strong>01</strong>)<br />

Gruppenspezifische Besonderheiten ergeben sich bei den Wissenschaftlern. Hier ist wie<br />

schon bei der Lesehäufigkeit das gute Abschneiden der StuW zu erwähnen.<br />

Ein ähnliches Bild ergibt sich auch, wenn man innerhalb der Wissenschaftler die Untergruppe<br />

der Universitätsprofessoren für Betriebswirtschaftliche <strong>Steuerlehre</strong> betrachtet.<br />

Die höchste Nutzenbewertung erhält hier die StuW, gefolgt von DStR, DB, BB, WPg,<br />

Ubg, IStR, ZfB,, ZfbF und NWB. Im neutralen Bereich liegen DBW, BFuP, BuR und<br />

GmbHR. Insbesondere die StuW wird nochmals besser bewertet als in der Gesamtgruppe<br />

der Wissenschaftler. Etwas besser schneiden auch ZfB und ZfbF im Vergleich mit<br />

19 Sechs Steuerabteilungsleiter gaben eine Nutzeneinschätzung für die ZfbF ab und jeweils vier für<br />

BFuP und DBW. Fünf Steuerberater gaben eine Nutzeneinschätzung für die BuR ab. Die BFuP wurde<br />

von vier Richtern bewertet, ZfB und ZfbF von jeweils drei Richtern, die DBW von zwei und die<br />

BuR von keinem. BFuP und DBW erhielten jeweils drei Bewertungen von Angehörigen der Finanzverwaltung,<br />

die ZfbF eine, die BuR keine.<br />

22


den anderen Teilnehmergruppen ab. Gleichwohl liegen beide mit einem geteilten Platz 8<br />

in der unteren Hälfte der Nutzenrangfolge. Keine bessere Bewertung als in der Gesamtgruppe<br />

der Wissenschaftler erhalten die übrigen allgemeinen BWL-Zeitschriften. Sie<br />

nehmen mit den Plätzen 11 bis 13 hintere Rangplätze in der Nutzenbewertung ein. Anders<br />

als bei der ex ante-Bewertung durch das Kriterium der Lesehäufigkeit wird den<br />

allgemeinen BWL-Zeitschriften somit auch von Universitätsprofessoren für Betriebswirtschaftliche<br />

<strong>Steuerlehre</strong> ex post eine geringere Relevanz für die eigene berufliche<br />

Tätigkeit zuerkannt als den rein steuerlichen Fachzeitschriften.<br />

In der Lesergruppe der Richter fällt die Nutzenschätzung tendenziell etwas geringer aus<br />

als in den anderen Gruppen. Allerdings wird insbesondere die StuW von den Richtern<br />

höher bewertet als von den Steuerabteilungsleitern und den Steuerberatern.<br />

4. Diskussion<br />

4.1. Zusammenhänge zwischen Bekanntheitsgrad, Lesehäufigkeit und Nützlichkeit<br />

Die steuerlichen Fachzeitschriften mit dem höchsten Bekanntheitsgrad sind zugleich<br />

diejenigen, die am häufigsten von den Befragten gelesen und im Wesentlichen als am<br />

stärksten nutzenstiftend für die berufliche Tätigkeit beurteilt werden. Führend sind insoweit<br />

DStR und DB. Zeitschriften mit einem vergleichsweise niedrigen Bekanntheitsgrad<br />

werden von den – wenigen – Personen, denen sie bekannt sind, eher selten gelesen<br />

und als am wenigsten nutzbringend eingestuft. Letzteres gilt insbesondere für die allgemeinen<br />

BWL-Zeitschriften, die sich in allen drei Kategorien die hinteren Rangplätze<br />

teilen (vgl. Tabelle 15).<br />

Tabelle 15: Rangplätze der Zeitschriften bei Bekanntheitsgrad, Lesehäufigkeit und<br />

Nutzenbewertung<br />

Rang Bekanntheitsgrad Lesehäufigkeit Nützlichkeit<br />

1. DB (95,78%) DStR (4,17) DStR (4,16)<br />

2. DStR (95,63%) DB (3,71) Ubg (3,75)<br />

3. BB (93,83%) Ubg (3,30) DB (3,73)<br />

4. NWB (93,37%) IStR (3,29) IStR (3,64)<br />

5. GmbHR (90,66%) BB (3,28) NWB (3,53)<br />

6. IStR (85,09%) NWB (3,27) BB (3,46)<br />

7. StuW (79,97%) GmbHR (2,92) GmbHR (3,32)<br />

8. WPg (75,45%) StuW (2,79) StuW (3,16)<br />

9. Ubg (56,63%) WPg (2,76) WPg (3,09)<br />

10. ZfB (44,13%) BuR (2,64) ZfB (2,91)<br />

11. BFuP (40,21%) ZfbF (2,53) ZfbF (2,88)<br />

12. ZfbF (37,35%) DBW (2,41) BuR (2,83)<br />

13. DBW (31,93%) ZfB (2,36) BFuP (2,80)<br />

14. BuR (11,90%) BFuP (2,27) DBW (2,76)<br />

23


Der Zusammenhang zwischen Bekanntheitsgrad, Lesehäufigkeit und Nutzenbewertung<br />

wird bestätigt durch die Rangkorrelationskoeffizienten, die statistisch signifikante mittlere<br />

bis stark positive Korrelationen zeigen (Tabelle 16).<br />

Tabelle 16: Korrelation von Bekanntheitsgrad, Lesehäufigkeit und Nutzenbewertung<br />

Korrelierte Variablen Rangkorrelationskoeffizient (Spearman)<br />

Bekanntheit/Lesehäufigkeit 0,798***<br />

Bekanntheit/Nutzenbewertung 0,815***<br />

Lesehäufigkeit/Nutzenbewertung<br />

(***p < 0,0<strong>01</strong>)<br />

0,952***<br />

Der besonders starke Zusammenhang zwischen Lesehäufigkeit und Nutzenbewertung<br />

deutet darauf hin, dass beide Kategorien Indikatoren für ähnliche Eigenschaften der<br />

untersuchten Zeitschriften sind. Dies stützt die obige Annahme, dass die Lesehäufigkeit<br />

Ausdruck der erwarteten Relevanz der Beiträge in einer Zeitschrift für die berufliche<br />

Tätigkeit des Lesers ist, während die Nutzeneinschätzung Ausdruck der erfahrenen Relevanz<br />

dieser Beiträge ist. Weicht die ex post festgestellte von der ex ante vermuteten<br />

Relevanz der Beiträge wiederholt positiv oder negativ ab, so kommt es zu einer Anpassung<br />

des Leseverhaltens. Leseverhalten und Nutzenbewertung sind daher eng miteinander<br />

korreliert.<br />

Die referierten steuerlichen Fachzeitschriften – StuW sowie die allgemeinen BWL-<br />

Zeitschriften – rangieren in der Lesehäufigkeit und Nutzeneinschätzung mit den Rangplätzen<br />

8 und 10 bis 14 hinter den nicht referierten steuerlichen Fachzeitschriften. Wesentlichkeit<br />

und Qualität der Beiträge in den nicht referierten steuerlichen Fachzeitschriften<br />

werden somit von den Lesern höher eingeschätzt als bei den Beiträgen in den<br />

referierten Fachzeitschriften.<br />

Dies gilt mit einer Einschränkung auch, wenn man nur die Lesergruppe der Wissenschaftler<br />

betrachtet. Zwar sticht dann die StuW mit Rangplatz 4 positiv hervor. Die allgemeinen<br />

BWL-Zeitschriften belegen allerdings weiter hintere Rangplätze.<br />

Weniger eindeutig ist das Ergebnis, wenn man die Untergruppe der Universitätsprofessoren<br />

für Betriebswirtschaftliche <strong>Steuerlehre</strong> betrachtet. Bei der ex ante-Einschätzung<br />

mittels der Lesehäufigkeit lässt sich keine generelle Bevorzugung der rein steuerlichen<br />

Fachzeitschriften gegenüber den allgemeinen BWL-Zeitschriften bzw. der nicht referierten<br />

Zeitschriften gegenüber den referierten feststellen. Ex post messen jedoch auch<br />

die Universitätsprofessoren für Betriebswirtschaftliche <strong>Steuerlehre</strong> den rein steuerlichen<br />

24


Fachzeitschriften eine höhere Relevanz für die eigene berufliche Tätigkeit bei als den<br />

allgemeinen BWL-Zeitschriften.<br />

Der Grund für die – zumindest ex post in allen Lesergruppen empfundene – höhere Relevanz<br />

und Qualität der Beiträge in den nicht referierten steuerlichen Fachzeitschriften<br />

könnte darin liegen, dass diese Zeitschriften aufgrund des deutlich höheren Bekanntheitsgrades<br />

und der deutlich höheren Leserquote unter den Befragungsteilnehmern einem<br />

„Markttest“ unterliegen, der auch ohne Peer-Review-Verfahren zu einer größeren<br />

Relevanz und Qualität der Beiträge führt als das Peer-Review-Verfahren bei den weniger<br />

bekannten und weniger gelesenen referierten Zeitschriften, welches letztlich nur von<br />

Einzelpersonen abhängt. 20<br />

Bei einzelnen steuerlichen Fachzeitschriften weichen Bekanntheitsgrad sowie Lesehäufigkeit<br />

und Nutzenschätzung deutlicher voneinander ab: So belegt die Ubg beim Bekanntheitsgrad<br />

Rangplatz 9, während sie bei der Lesehäufigkeit auf Platz 3 und in der<br />

Nutzenbewertung sogar auf Platz 2 kommt. Daher steht zu erwarten, dass der Bekanntheitsgrad<br />

dieser Zeitschrift aufgrund der von den Lesern erwarteten und erfahrenen Relevanz<br />

für die berufliche Tätigkeit zunehmen wird. Umgekehrt gehören BB, NWB und<br />

GmbHR zu den bekanntesten Zeitschriften, liegen aber in der Nutzenbewertung und der<br />

Lesehäufigkeit nicht in der Spitzengruppe. Die geringere Nutzeneinschätzung begründet<br />

die Gefahr einer Verringerung der Lesehäufigkeit und langfristig auch des Bekanntheitsgrades.<br />

So liegt etwa der Anteil der Nichtleser bei diesen Zeitschriften deutlich<br />

höher als bei DStR und DB.<br />

4.2. Zusammenhänge mit den Ergebnissen des VHB-JOURQUAL 2.1<br />

Zu untersuchen ist auch, ob ein Zusammenhang zwischen den Indexwerten der betrachteten<br />

Zeitschriften im VHB-JOURQUAL 2.1 und ihrer Wertschätzung durch die Teilnehmer<br />

der vorliegenden Untersuchung existiert. Damit soll ein Beitrag in der Auseinandersetzung<br />

mit dem VHB-JOURQUAL geleistet werden.<br />

Ein statistisch signifikanter positiver Zusammenhang kann vermutet werden, weil das<br />

VHB-JOURQUAL darauf abzielt, die wissenschaftliche Qualität wirtschaftswissenschaftlicher<br />

Fachzeitschriften einschätzen zu lassen, wobei die Qualität der Beiträge<br />

eine erhebliche Rolle spielt. Die Qualität der Beiträge gehört jedoch auch zu den Bestimmungsfaktoren<br />

beim Leseverhalten und der Nutzeneinschätzung von steuerlichen<br />

20 Kritisch zum Peer-Review-Verfahren vgl. Peters/Ceci (1982), S. 187; Bedeian (2003), S. 333-337;<br />

Starbuck (2003), S. 345 f.; Frey (2003), S. 207-213; Osterloh/Frey (2009), S. 66 f. Ellison (2002)<br />

argumentiert, dass das peer-review-Verfahren die Relevanz von Beiträgen nicht verbessert.<br />

25


Fachzeitschriften durch die Teilnehmer der vorliegenden Untersuchung; beide sind zudem<br />

mit dem Bekanntheitsgrad der Zeitschrift auf mittlerem Niveau korreliert.<br />

Betrachtet man die Rangkorrelationskoeffizienten für den Zusammenhang zwischen<br />

dem Indexwert einer steuerlichen Fachzeitschrift im VHB-JOURQUAL 2.1 und ihrem<br />

Bekanntheitsgrad, der Lesehäufigkeit sowie der Nutzenschätzung, so kann der vermutete<br />

positive Zusammenhang allerdings nicht bestätigt werden. Stattdessen zeigt sich für<br />

die Gesamtheit der Teilnehmer eine signifikante mittlere negative Korrelation (vgl. Tabelle<br />

17). Je höher der Indexwert einer Zeitschrift im VHB-JOURQUAL 2.1, desto geringer<br />

ist demnach ihr Bekanntheitsgrad, desto geringer die Lesehäufigkeit und desto<br />

geringer der von den Lesern empfundene Nutzen für die berufliche Tätigkeit.<br />

Tabelle 17: Korrelation von Indexwerten des VHB-JOURQUAL 2.1 mit Bekanntheit,<br />

Lesehäufigkeit und Nützlichkeit<br />

Korrelierte Variablen<br />

Rangkorrelation (Spearman)<br />

Gesamt Praktiker Wissenschaftler Universitätsprofessoren<br />

BWL <strong>Steuerlehre</strong><br />

Indexwerte/Bekanntheit -0,784*** -0,766** -0,668** 0,165†<br />

Indexwerte/Lesehäufigkeit -0,553* -0,603* -0,447† 0,137†<br />

Indexwerte/Nützlichkeit -0,557* -0,667** -0,463* -0,197†<br />

(†p > 0,05; *p < 0,05; **p < 0,<strong>01</strong>; ***p < 0,0<strong>01</strong>)<br />

Der negative Zusammenhang des VHB-JOURQUAL 2.1-Indexwerts <strong>zur</strong> Lesehäufigkeit<br />

und <strong>zur</strong> Nutzenbewertung einer Zeitschrift fällt sogar noch etwas stärker aus, wenn man<br />

die Analyse auf die Lesergruppen außerhalb der Wissenschaft beschränkt (Steuerabteilungsleiter,<br />

Steuerberater, Richter, Finanzverwaltung). Bereits Oesterle (2006) hatte für<br />

betriebswirtschaftliche Fachzeitschriften aus den Bereichen Allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />

und Strategisches Management festgestellt, dass ein mittlerer negativer<br />

Zusammenhang zwischen den Indexwerten des VHB-JOURQUAL 2.1 und dem Bekanntheitsgrad,<br />

der Lesehäufigkeit und der Nutzenschätzung dieser Zeitschriften durch<br />

Praktiker besteht. 21 Dieser mittlere negative Zusammenhang kann nun auch für steuerliche<br />

Fachzeitschriften bestätigt werden.<br />

Konzentriert man die Analyse des Zusammenhangs auf die Wissenschaftler, so bleibt es<br />

bei signifikanten mittleren oder schwach negativen Zusammenhängen zwischen dem<br />

VHB-JOURQUAL 2.1-Indexwert und dem Bekanntheitsgrad bzw. der Nutzenschätzung<br />

von Zeitschriften; der statistische Zusammenhang <strong>zur</strong> Lesehäufigkeit ist dagegen nicht<br />

mehr signifikant.<br />

21 Vgl. Oesterle (2006), S. 319 f.<br />

26


Verengt man den Fokus weiter auf Personen, die zu den Befragten des VHB-<br />

JOURQUAL 2.1 gehören, nämlich die Universitätsprofessoren für Betriebswirtschaftliche<br />

<strong>Steuerlehre</strong>, so kann der vermutete statistisch signifikante positive Zusammenhang<br />

zwischen den Indexwerten im VHB-Ranking und dem Bekanntheitsgrad, der Lesehäufigkeit<br />

und der Nutzeneinschätzung ebenfalls nicht bestätigt werden. Die Korrelationskoeffizienten<br />

sind statistisch nicht signifikant. Zudem ergibt sich zwischen den Indexwerten<br />

und der Nutzeneinschätzung weiterhin eine schwach negative Korrelation.<br />

Daher stellt sich die Frage, warum der vermutete statistisch signifikante positive Zusammenhang<br />

zwischen den Indexwerten der betrachteten Zeitschriften im VHB-<br />

JOURQUAL 2.1 und ihrer Wertschätzung in der vorliegenden Untersuchung selbst für<br />

diejenigen Umfrageteilnehmer nicht gezeigt werden kann, die auch zu den Befragten<br />

des JOURQUAL 2.1 gehört haben.<br />

Eine Erklärung könnte sein, dass der VHB-JOURQUAL-Indexwert insbesondere der<br />

rein steuerlichen Fachzeitschriften durch fachfremde Bewerter so stark verzerrt wird,<br />

dass die Bewertungen aus der Wissenschaftlichen Kommission „Betriebswirtschaftliche<br />

<strong>Steuerlehre</strong>“ überlagert werden. Dass eine verzerrende Wirkung durch Fachfremde<br />

möglich ist und sich im JOURQUAL 2 tatsächlich ausgewirkt hat, wurde im Schrifttum<br />

bereits gezeigt: 22 So hätte etwa die Bewertung der StuW durch Angehörige der Wissenschaftlichen<br />

Kommission „Betriebswirtschaftliche <strong>Steuerlehre</strong>“ zu einem Ratingergebnis<br />

von „A“ im VHB-JOURQUAL 2 geführt und wurde erst durch fachfremde<br />

Bewerter zu einem „B“ verzerrt. Andererseits haben die Verzerrungen nicht so großes<br />

Gewicht, dass sie die Bewertungstendenz der Angehörigen der Wissenschaftlichen<br />

Kommission „Betriebswirtschaftliche <strong>Steuerlehre</strong>“ verdrängen. Daher erscheint die verzerrende<br />

Wirkung fachfremder Bewertungen im VHB-JOURQUAL-Indexwert als nicht<br />

geeignet, den fehlenden statistischen Zusammenhang zwischen dem Indexwert einer<br />

steuerlichen Fachzeitschrift und ihrem Bekanntheitsgrad, der Lesehäufigkeit sowie der<br />

Nutzenschätzung durch Universitätsprofessoren für Betriebswirtschaftliche <strong>Steuerlehre</strong><br />

zu erklären.<br />

Geht man mit der vorliegenden Untersuchung davon aus, dass die persönlich wahrgenommene<br />

Qualität der Beiträge einer steuerlichen Fachzeitschrift und damit auch der<br />

Zeitschrift selber sich in der Lesehäufigkeit sowie der Nutzenbewertung der Zeitschrift<br />

durch ihre Leser niederschlägt, so spricht der fehlende statistische Zusammenhang zu<br />

22 Zur Möglichkeit von Verzerrungen vgl. Axarloglou/Theoharakis (2003), S. 1416-1421; Günther/Scheffler<br />

(2005); Kieser (2<strong>01</strong>2), S. 100. Zu den Auswirkungen im VHB-JOURQUAL 2 vgl.<br />

Schrader/Hennig-Thurau (2009), S. 193 (Table 3).<br />

27


den Indexwerten des VHB-JOURQUAL innerhalb der Befragtengruppe der Universitätsprofessoren<br />

für Betriebswirtschaftliche <strong>Steuerlehre</strong> für die Annahme, dass das Letztere<br />

nicht die persönlich wahrgenommene wissenschaftliche Qualität einer Zeitschrift<br />

misst. Stattdessen könnte es die Reputation der Zeitschrift messen.<br />

Die Reputation einer Zeitschrift als die Vorstellung potenzieller Leser von der Wesentlichkeit<br />

und Qualität der publizierten Beiträge 23 setzt nicht voraus, dass diese Beiträge<br />

tatsächlich gelesen oder aufgrund eigener Erfahrungen als nützlich eingeschätzt werden.<br />

Vielmehr handelt es sich um Eigenschaften, die der Zeitschrift in der Vorstellung des<br />

potenziellen Lesers zugeschrieben werden und die auch durch Fremderfahrungen,<br />

Kommunikation oder psychologische Momente geprägt werden können. 24 Sie müssen<br />

sich nicht mit der selbst erfahrenen Qualität der Beiträge decken. Sofern man davon<br />

ausgeht, dass es sich bei der Reputation um ein kollektives Phänomen handelt 25 , erscheint<br />

es sogar naheliegend anzunehmen, dass die Reputation ein Beharrungsvermögen<br />

gegenüber abweichenden persönlichen Erfahrungen besitzt.<br />

Für die Annahme, dass das VHB-JOURQUAL im Bereich der <strong>Betriebswirtschaftlichen</strong><br />

<strong>Steuerlehre</strong> nicht die wissenschaftliche Qualität der Zeitschrift, sondern deren Reputation<br />

misst, spricht neben dem fehlenden statistisch signifikanten Zusammenhang zu den<br />

Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung in der Befragtengruppe der Universitätsprofessoren<br />

für Betriebswirtschaftliche <strong>Steuerlehre</strong>, dass es für die Bewertung der wissenschaftlichen<br />

Qualität der in einer bestimmten Zeitschrift publizierten Beiträge im<br />

VHB-JOURQUAL ausreicht, einen einzigen neuen Artikel aus dieser Zeitschrift in den<br />

vergangenen fünf Jahren gelesen zu haben 26 . Derart geringe Leseerfahrungen stellen<br />

aber nicht sicher, dass die Qualität der Gesamtheit der Beiträge in der betreffenden Zeitschrift<br />

aufgrund eigener Erfahrungen der Bewerter eingeschätzt wird 27 . Sie sprechen<br />

vielmehr dafür, dass lediglich eine Vorstellung von der Qualität der Beiträge und mithin<br />

die Reputation der Zeitschrift eingeschätzt wird.<br />

23 Vgl. Bräuninger/Haucap (2003), S. 176, die allein auf die Beitragsqualität abstellen. Zum wahrnehmungsorientierten<br />

Verständnis von Reputation vgl. Fombrun (1998), S. 37, 72; Wartick (2002),<br />

S. 374 f.; Helm (2007), S. 26-31.<br />

24 Vgl. Helm (2007), S. 28-31; Bräuninger/Haucap (20<strong>01</strong>), S. 199; Bräuninger/Haucap/Muck (2<strong>01</strong>2),<br />

S. 340.<br />

25 Vgl. dazu Sjofall/Talk (2004), S. 270 f.; Helm (2007), S. 27.<br />

26 Vgl. Schrader/Hennig-Thurau (2009), S. 183.<br />

27 Vgl. Kieser (2<strong>01</strong>2), S. 99.<br />

28


5. Zusammenfassung und Fazit<br />

Die vorliegende Untersuchung zeigt eine hohe strukturelle Übereinstimmung der Wahrnehmung<br />

steuerlicher Fachzeitschriften durch Leser aus der Unternehmens- und Beratungspraxis,<br />

der Wissenschaft, der Finanzgerichtsbarkeit und der Finanzverwaltung.<br />

Eine größere Anzahl der Zeitschriften ist in sämtlichen Lesergruppen mindestens zwei<br />

Dritteln der Umfrageteilnehmer bekannt. Lesehäufigkeit und Nutzenbewertung der einzelnen<br />

Fachzeitschriften stimmen in der Rangfolge in allen Lesergruppen weitgehend<br />

überein. Der höchste Nutzen für die berufliche Tätigkeit wird der DStR bescheinigt,<br />

regelmäßig gefolgt von Ubg, DB und IStR. In der Gruppe der Wissenschaftler erhält<br />

auch die StuW hohe Bewertungen. Umgekehrt nehmen die allgemeinen BWL-<br />

Zeitschriften, die auch steuerliche Fragestellungen behandeln, bei der Lesehäufigkeit<br />

und der Nutzenbewertung in allen Lesergruppen hintere Rangplätze ein.<br />

Geht man davon aus, dass die Nutzenbewertung ein Indikator für die erfahrene Relevanz<br />

einer Zeitschrift und damit auch für die Wesentlichkeit und die Qualität der Beiträge<br />

in dieser Zeitschrift ist, so wird die Qualität der Beiträge in referierten steuerlichen<br />

Fachzeitschriften – auch von Wissenschaftlern – regelmäßig geringer eingeschätzt als<br />

die Qualität der Beiträge in nicht referierten steuerlichen Fachzeitschriften. Eine Ausnahme<br />

bildet nur die StuW, der von der Lesergruppe der Wissenschaftler ein hoher Nutzen<br />

bescheinigt wird. Hierin kann ein Indiz dafür gesehen werden, dass der „Markttest“,<br />

dem die nicht referierten steuerlichen Fachzeitschriften aufgrund ihres hohen Bekanntheitsgrades<br />

und der großen Lesehäufigkeit unterliegen, eine dem Peer-Review-<br />

Verfahren überlegene Relevanz und Qualität der Beiträge gewährleistet.<br />

Eine Zusammenhanganalyse der Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung mit den<br />

Indexwerten des VHB-JOURQUAL 2.1 lässt vermuten, dass Letzteres im Bereich der<br />

<strong>Betriebswirtschaftlichen</strong> <strong>Steuerlehre</strong> nicht die wissenschaftliche Qualität einer Zeitschrift<br />

misst, sondern deren Reputation.<br />

Summary<br />

The article presents a comprehensive empirical study on the assessment of German tax<br />

journals by potential readers from company tax departments, professional tax advisory<br />

firms, universities, tax courts, and tax authorities. The study shows a high degree of<br />

structural coincidence in the assessment of German tax journals among the different<br />

reader groups. Article relevance and quality in refereed German tax journals are valued<br />

lower than in most non-refereed German tax journals – even by researchers. The reason<br />

might be that non-refereed tax journals are better known within the tax-community and<br />

29


more intensively read than refereed journals. Thus, the „market-test“ for non-refereed<br />

German tax journals seems to assure higher article relevance and quality than the peerreview<br />

process of refereed tax journals. – Furthermore, the results of this study indicate<br />

that the VHB-JOURQUAL does not measure journal quality but journal reputation.<br />

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