Gedenkjahr - Landesschulrat Steiermark

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SERVICE Experimentalunterricht als Talenteförderung Die Gerlitz-Haupt- und -Musikhauptschule Hartberg bietet seit längerer Zeit als einzige Schule im Schulbezirk Hartberg Begabtenförderung an und hat auch eine Diplompädagogin, die Kinder mit besonderen Begabungen nach dem Modell von Howard Gardner unterstützt. Don Bosco brachte es auf den Punkt: „Traue jemandem etwas zu und er wird sich bemühen, deinem Vertrauen zu entsprechen.“ Ob dies auch heutzutage noch uneingeschränkte Gültigkeit besitzt, darüber sind sich Bildungs- und Erziehungswissenschaftler nicht unbedingt einig. Fest steht jedoch, dass in Mode gekommene Unterrichtsmethoden wie zum Beispiel das Ausfüllen von Lückentexten im Deutsch- und Englischunterricht oder diverse Einsetzübungen vom Schüler zwar mit mehr oder minder logischen Gedankengängen gelöst werden, aber keineswegs dazu geeignet sind, Neugier zu wecken, da sie immer in den gleichen Denkschienen ablaufen und diverse Aufgaben mit nahezu immer gleichen Denkschemata zu lösen sind. Neugier erwecken jedoch Gedankengänge, die nicht vorgegebenen Schemata angepasst sind. Die Anstrengungsbereitschaft eines Schülers wird erst dann gesteigert, wenn es gilt, Neues, ihm bisher Unbekanntes zu entdecken und dabei auch neue Denkstrategien einzusetzen, die schlussendlich auch zu neuen Erkenntnissen führen. Howard Gardner, selbst Psychotherapeut, formuliert es in einem Interview so: „Es gibt mindestens sieben Grundarten der Intelligenz. Die meisten Kinder entwickeln Stärken zumindest in einer, wenn sie darin unterstützt werden. Herkömmliche IQ-Tests konzentrieren sich lediglich auf die sprachliche und logischmathematische Begabung, die anderen fünf – wie etwa die musische, naturkundliche, soziale, körperlich-kinästhetische, intrapersonale und bildlich-räumliche – sind aber genauso wichtig und förderungswürdig.“ Hier setzt man in der Gerlitz-Haupt- und -Musikhauptschule an und versucht begabte Kinder in ihren Fähigkeiten ganzheitlich weiterzuentwickeln. „Es geht darum, Interessen und Fähigkeiten zu entdecken, Stärken wertzuschätzen und zu fördern, Schwächen zu akzeptieren und generell die Anstrengungsbereitschaft zu steigern“, betont Schulleiterin Doris Achatz. Methoden dazu sind ein themenzentrierter und projektorientierter Unterricht, bei dem auch Experten miteinbezogen werden. Auf welche Art und Weise Begabungen erkannt und gefördert werden, erklärt Hermine Handler als Diplompädagogin für Begabungsförderung: „Wir führen natürlich Leistungsstichproben durch, aber nicht nur. Wesentlich ist auch das Reden mit den Kindern, welche besonderen Vorlieben sie haben und was sie besonders interessiert. Auch Elterngespräche und Elternabende gibt es in diesem Zusammenhang, um geeignete Förderstrategien zu entwickeln. Nicht zuletzt beobachten wir auch die Arbeitshaltung der Kinder.“ Begabungsprofile und das fähigkeitsorientierte Begabungsmodell nach Howard Gardner und das Modell von F. Gagne/F. Weinert dienen als Orientierungshilfe und als Werkzeug, um Kinder durch Einsatz aller ihrer Fähigkeiten und Stärken zu motivieren, mehrdimensional und handlungsorientiert zu lernen. Diese begabungsfreundliche Lernkultur, in der Lehrkräfte und Kinder ihre Begabungen einbringen, fördert individuelle Stärken, ermöglicht die Persönlichkeitsentfaltung und kommt allen Kindern zugute. Als ein Beispiel sei der naturkundlicheExperimentalunterrricht (in Physik/Chemie, im Interessenfeld) angeführt, wo Neugier, Entdeckungsfreude, Kreativität, vernetztes Denken und das Interesse an den Naturwissenschaften durch Schülerexperimente gefördert werden. Thomas Aititsch SCHULE www.dieschule-stmk.com Sommerakademie: Lehrer sein heute Lehrer/in sein – Lehrer/in werden heute. Erwartungen, Herausforderungen, Perspektiven. Symposium im Rahmen der Sommerakademie 2005. 11.bis 12. Juli 2004, Wirtschaftskammer Steiermark, Europasaal. Am Montag, 11. Juli 2005, veranstalten die beiden steirischen Hochschulverbünde – Steirische Hochschule für pädagogische Berufe und Pädagogische Hochschule der Diözese Graz- Seckau – im Europasaal der Wirtschaftskammer Steiermark in Graz wiederum gemeinsam für alle steirischen Lehrerinnen und Lehrer sämtlicher Schulformen ein Symposium zum „Thema Lehrer/in sein – Lehrer/in werden heute. Erwartungen, Herausforderungen, Perspektiven“. Inhalte wie „Was ist eine Lehrerpersönlichkeit? Welchen Anforderungen stehen Lehrer- Innen heute gegenüber? Auf welche Art und Weise kann man bzw. soll man diesen Anforderungen begegnen? Wie ist das Bild der Lehrerin/des Lehrers in der Öffentlichkeit? Lehrer sein mit Leib und ... Seele!?“ sind thematische Schwerpunkte, die in dieser informativen Veranstaltung behandelt werden. Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung, am Montag, 11. Juli 2005, ab 14.30 Uhr werden zwei interessante Referate geboten: Dr. Karl-Oswald Bauer, Professor für Schulpädagogik/ Theorie der Schule an der Universität Osnabrück in Deutschland und Autor des Bestsellers „Professionelles Handeln in pädagogischen Feldern“, beschäftigt sich mit der Thematik „Selbstentwicklung im Lehrberuf“. Die Laborschule Bielefeld hat ein besonderes pädagogisches Profil: Sie ist als Gesamtschule und Ganztagsschule besonderer Prägung konzipiert, als eine Schule für alle Kinder ohne jegliche 6 Nr. 167 JUNI 2005 Selektion nach Leistungen. Ulrich Bosse, Vertreter dieser Schule, setzt sich in seinem Referat mit dem Thema „Lehrer/innen bilden Menschen – Über ein Menschenbild von Lehrer/innen“ auseinander. Am nachfolgenden Dienstag werden 18 Workshops geboten. Die Themenliste ist vielseitig und attraktiv: Von „Eignungstest für Lehrer/innen?“ über „Mit Gebetsteppich, Grieskoch und Ganesha: when migration goes school“ und „If Finland can – Why can’t we?“ bis hin zu „Look Inside Your Brain, ein interaktiver Workshop über Lernstile“ und „Persönliches Wohlbefinden – Psychohygiene“ reicht das Angebot. Detaillierte Informationen zu den Workshops und den Anmeldemodalitäten entnehmen Sie bitte dem Internet unter www.soak.ac.at – Anmeldeschluss für die Eröffnungsveranstaltung und die Workshops ist der 6. Juni 2005. Mag. Andrea Graf für das Organisationseam 2005 Die Dienstpostenplanung des Landesschulrates ist der einzige Anlass, wo ich echt froh bin, alt zu sein!
Nr. 167 SCHULE JUNI 2005 www.dieschule-stmk.com Chilli auf Gänseblümchen 7 DAS IST COOL Chilli-Day 05 – ein Feuerwerk an Coolness und positivem Lebensgefühl ... MAG. EVA-MARIA WILLIBALD Wenn Erwachsene das Wort Chil(l)i hören, assoziieren sie es wohl zu allererst mit einer feuerroten Frucht, die besonders scharf schmeckt, die aber auch eine ungewöhnlich große Zahl gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe in hoher Konzentration in sich trägt. Wenn Jugendliche das Wort Chilli hören, verbinden sie es wahrscheinlich mit Chillout, Chillout-Musik etc. Viele verwenden es auch als Steigerungsform von cool: Super – cool – chilli! Die Verbindung dieser beiden Assoziationen war für die Konzeption des Chilli-Day durchaus beabsichtigt – ein feurig scharfer Erlebnistag mit vielen gesundheitsfördernden Inhalten. Die Frage war: Kann man 13- bis 14-Jährige für ein Projekt, bei dem es um gesunde Ernährung und Bewegung ging – Begriffe, die für diese Altersgruppe völlig uncool sind – begeistern? Man kann! Das zeigte sich am 4. Mai 2005 beim Chilli-Day 05. Von November 2004 bis April 2005 hatten sich 35 Hauptschulen und AHS mit Gesundheitsthemen intensiv auseinandergesetzt und einen schuleigenen Chilli-Day durchgeführt. Am 4. Mai 2005 fand im Landessportzentrum Graz die Schlussveranstaltung statt. Am Chilli- Day 05 hatten rund 100 Schüler in 24 Teams Gelegenheit, ihre Kompetenzen in Sachen Gesundheit unter Beweis zu stellen. Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder eröffnete die Veranstaltung und überbrachte Grüße von Landesrat Johann Seitinger. In spannenden Wettkämpfen ging es um Wissen, Können, Teamfähigkeit, Koordination und Kreativität rund um Gesundheit. Mit Chilli-Day wurde von der ARGE „Gänseblümchen auf Vogerlsalat“ des Landesschulrates für Steiermark das vierte Teilprojekt (13- bis 14-Jährige) eines aufbauenden Angebotes von Gesundheitsprojekten realisiert. Im Vorlauf gab es eine Lehrerfortbildung, eine Projekt-CD, einen Videoclip mit Tanzvorschlägen zu dem eigens dafür gestalteten Jingle, sowie eine Internetseite. Näheres zum Projekt„Chilli- Day“ findet sich auf www.daisy.at. Die Projekt-CD kann auch weiterhin unter gaensebluemchen@lsr-stmk.gv.atangefordert werden. Die Jugend- & Familiengästehäuser waren am Chilli-Day mit „Healthzone“ und „Tourgether“ vertreten. Mit Action und Spaß zeigten sie im Bereich „Body & Soul“, dass Gesundheit auch Spaß machen kann. „Tourgether“, der Verein für Umweltbildung und Erlebnis- pädagogik der Jugend- & Familiengästehäuser hat sich am Chilli-Day mit seinem Wissen über Gesundheit intensiv eingebracht. „I feel good“ sind beliebte Schulerlebnistage. Ob Selbstverteidigungscamps, kindgerechte Gesundheitserlebnisferien oder das Geheimnis der Pferdeflüsterer – auf www.jfgh.at findet man weitere Infos der attraktiven Angebote. Auch „Healthzone“ hilft den 13- bis 14-Jährigen bei der Bewältigung der Probleme, die in dieser schwierigen Lebensphase auf sie einstürmen. Das virtuelle Gesundheitsvorsorgeprojekt www.healthzone.at bietet zusätzlich Hilfestellungen: Anonym können Jugendliche all ihre Fragen stellen und auch gratis SMS, E-Mail- Accounts und interaktive Spiele genießen. Der Showblock mit den HipHop-Darbietungen der Grazer Tanzschule Dr. Höllbacher entfachte regelrechte Begeisterungsstürme und leitete die Preisverleihung ein. Landesrat Mag. Wolfgang Erlitz betonte die Notwendigkeit eines Pflichtfaches „Gesundheitsförderung“ und überreichte gemeinsam mit dem LSR-Präsident HR Dr. Horst Lattinger, LAbg. Eduard Hamedl in Vertretung von Landesrat Hermann Schützenhöfer und FI Gertraud Reisinger die Preise an die Siegerteams. Und das sind die Preisträger in der ersten Kategorie: HS/RS Passail, Team II (zwei Outdoortage im Nationalpark Gesäuse für eine Klasse) BG/BRG Kirchengasse (Gesundheitskabarett mit Ingo Vogl für die 7. und 8. Schulstufe) HS/RS Passail, Team I (Actionund Erlebnistag in der Rettenbachklamm für eine Klasse) HS Thörl (Naturerlebnistag im Mürztal für eine Klasse) HS St. Marein im Mürztal, Team I (Karten für die Hip- Hop- und Breakdance-WM in Graz für eine Klasse) Wie gut der Chilli-Day 05 das Interesse der Jugendlichen getroffen hat, zeigten auch deren schriftliche Rückmeldungen: „Ein Tag, an dem man Spaß haben, neue Leute treffen, tanzen, kochen und Sport betreiben konnte; ein Tag, der wirklich lustig war; ein Tag, der auf jeden Fall einen Besuch wert war; ein Tag, an dem man voll Power geben muss; es war einfach super, kann man öfter machen...“ Der Chilli-Day 05 wurde unterstützt von Land Steiermark – Gesundheitsressort, Lebensressort, Schulressort; Steiermärkische Gebietskrankenkasse, OPST GmbH Steiermark, Bio Ernte Austria, Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft, ORF Radio Steiermark, Natursaft Zoißl, Raiffeisenbank in Graz, Theaterservice Graz GmbH, Welthaus, Österreichischer Buchklub der Jugend, Bio-Laden Matzer und Karl Weinelt.
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