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Gedenkjahr - Landesschulrat Steiermark

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IST FREI! SCHULE<br />

www.dieschule-stmk.com<br />

Tage des Jubels<br />

Nicht die Empfehlung des<br />

Unterrichtsministeriums, am 2.<br />

Mai in allen Schulen einen<br />

„Aktionstag“ zu veranstalten,<br />

sondern das Selbstverständnis<br />

der LehrerInnen, den Schüler-<br />

Innen der Eduard-Staudinger-<br />

HS Leibnitz die Bedeutung der<br />

Jahre 1945, 1955 und 1995<br />

näher zu bringen, war Anlass<br />

zur Auseinandersetzung mit<br />

Zeitgeschichte. Eine breit gefächerte<br />

Ausstellung, die reife<br />

bildnerische Reaktionen, eine<br />

Sammlung historischer Fotos<br />

und Textdokumente aus vielen<br />

Familien und informative Plakatgestaltungen<br />

umfasst, ist<br />

das Ergebnis planmäßiger<br />

Unterrichtsstunden und zeugt<br />

von intensiven Lernerfahrungen<br />

der SchülerInnen und<br />

engagiertem Einsatz der LehrerInnen.<br />

Um einem „Aktionstag“<br />

gerecht zu werden,<br />

verdichteten musikalische Beiträge,<br />

Erzählungen der Zeitzeugen<br />

Ing. Stoisser und OSR<br />

Pirkheim sowie Lesungen von<br />

Max Kostajnsek und der Vortrag<br />

von Schülertexten das<br />

Programm. Direktor Klaus<br />

Hartl, LehrerInnen, SchülerInnen<br />

und Eltern freuten sich<br />

über den Besuch des Leibnitzer<br />

Bürgermeisters.<br />

Das Schuljahr 1944/45 dauerte<br />

in dieser Volksschule im Bezirk<br />

Radkersburg nur etwa sieben<br />

Wochen. Bereits am 26. Oktober<br />

1944 wurden die Schüler<br />

auf unbestimmte Zeit entlassen,<br />

weil das Schulgebäude als<br />

Unterkunft für Soldaten und<br />

Stellungsarbeiter dienen musste.<br />

Nach dem Zusammenbruch<br />

und nach der Besetzung durch<br />

die Russen wurde der Unterricht<br />

zwischen 18. Juni und 28.<br />

Juli 1945 wieder aufgenommen.<br />

Durch die zweckentfremdete<br />

Verwendung des Schulgebäudes<br />

und durch die<br />

unmittelbare Frontnähe<br />

herrschten desolate Zustände:<br />

Fensterscheiben und Dachziegel<br />

waren zum Großteil kaputt,<br />

Schulbänke waren zum Teil als<br />

Brennmaterial verheizt worden,<br />

der Rest lag verstreut im<br />

Schutt. Nach den notdürftigsten<br />

Instandsetzungsarbeiten<br />

2<br />

Nr. 167<br />

JUNI<br />

2005<br />

Not<br />

und<br />

Elend<br />

Lesen Sie weitere Berichte auf Seiten 17 bis 19<br />

am und im Schulhaus wurde<br />

der Unterricht am 1. Oktober<br />

1945 wieder aufgenommen.<br />

Die Weihnachtsferien 1946/47<br />

mussten wegen der großen Kälte<br />

bis 17. Februar verlängert<br />

werden , da es kein Brennmaterial<br />

gab. Danach setzte extrem<br />

starker Schneefall ein, sodass<br />

nur einige wenige Schüler die<br />

Schneemassen bewältigen und<br />

das Schulhaus erreichen konnten.<br />

Anschließend kam es<br />

wegen der plötzlich einsetzenden<br />

Schneeschmelze zu ausgedehnten<br />

Überschwemmungen.<br />

Dadurch war vielen Schülern<br />

der Unterrichtsbesuch unmöglich.<br />

Dass es der Schule an<br />

Kreide, Schwämmen, Besen<br />

und Heften fehlte, braucht<br />

kaum gesondert erwähnt zu<br />

werden.<br />

Im Schuljahr 1946/47 war Kinderlähmung<br />

ausgebrochen.<br />

Heidrun Gollesch, Graz/Stainz

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