stadtblatt november.indd - KPÖ Graz
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Stadtblatt<br />
GRAZER<br />
Zeitung der KPO <strong>Graz</strong><br />
www.kpoe-graz.at<br />
Ausgabe 09, November 2008 • Österreichische Post AG / Postentgelt bar bezahlt • RM 06A036682 • 8020 GRAZ<br />
Jetzt schnappt die<br />
Schuldenfalle zu<br />
Während die Bankrotteure<br />
im Geld schwimmen,<br />
müssen die Staaten<br />
Milliarden an Steuergeld<br />
bereitstellen, um das Finanzsystem<br />
am Leben zu erhalten.<br />
Hintergründe zur größten<br />
Finanzkrise seit 1929, die zur<br />
Wirtschaftskrise wird. S.8/9<br />
BUDGETPROBLEME:<br />
Weniger Leistungen<br />
durch die Stadt S.7<br />
10 JAHRE WOHNUNGSPOLITIK:<br />
Gute Arbeit<br />
der <strong>KPÖ</strong> S.12/13<br />
AUTOKRISE:<br />
Wenn der Job auf der<br />
Kippe steht S.16<br />
Ein Fall für den Krampus. Schon bald sind Perchten und Krampusse wieder im<br />
Einsatz – wie jene in Eggersdorf beim Krampuslauf am 8. Dezember. Angesichts<br />
der Finanzkrise ist es dann für manchen Bankmanager und Börsenspekulanten<br />
vielleicht besser, zu Hause zu bleiben.<br />
Energiepreis-Explosion: Privathaushalte unter Druck<br />
Vortrag und Diskussion mit DI Johann Pressl von der Arbeiterkammer Steiermark zum Thema<br />
Preisentwicklung nach der Liberalisierung des Energiemarkts: Wie kann der private Haushalt darauf<br />
reagieren? Worauf ist bei einem Wechsel des Energieanbieters zu achten? Wie kann ich ganz<br />
konkret Energie sparen?<br />
Donnerstag, 27. Nov., 18 Uhr<br />
Bildungszentrum der <strong>KPÖ</strong> im VOLKSHAUS GRAZ, Lagergasse 98a<br />
Landtagsklub der <strong>KPÖ</strong>, Herrengasse 16, 8010 <strong>Graz</strong> www.kpoe-steiermark.at<br />
Für soziale<br />
Energiepreise!<br />
3. Strompreiserhöhung seit 2006.<br />
Es reicht, Herr Landeshauptmann!<br />
© DiG | TRIALON 2008 Bild iStockphoto.com/buliga
GRAZER<br />
Stadtblatt<br />
FERNWÄRME/ERDGAS-<br />
FÖRDERUNG NEU<br />
Wer seine Heizung auf Fernwärme<br />
oder Erdgas umstellt, kann<br />
beim <strong>Graz</strong>er Umweltamt um eine<br />
Förderung ansuchen.<br />
Wer erhält eine Förderung?<br />
Haushalte, deren Heizungsumstellung<br />
auf Fernwärme/Erdgas nicht<br />
länger als 12 Monate zurückliegt.<br />
Das Haushaltseinkommen muss<br />
unter den Richtsätzen für den<br />
zumutbaren Wohnungsaufwand<br />
für die Wohnbeihilfe des Landes<br />
Steiermark liegen.<br />
Die Zuschüsse sind abhängig<br />
von Haushalts-Einkommen und<br />
-Größe und betragen 30 bis<br />
100% des Aufwandes.<br />
Was ist dem Antrag beizulegen?<br />
– Nachweis über die Berechtigung<br />
als Förderungswerber<br />
(Grundbuchauszug, Mietvertrag,<br />
Pachtvertrag...)<br />
– Beschreibung der Anlage<br />
– Endabrechnungen der ausführenden<br />
Firmen<br />
– Einkommensnachweis<br />
– gegebenenfalls Nachweis über<br />
die Teilnahme an der Brennstoffaktion<br />
der Stadt <strong>Graz</strong> oder<br />
über den Bezug des Heizkostenzuschusses<br />
des Landes bzw.<br />
Wohnbeihilfenbescheid.<br />
Nähere Informationen:<br />
Der Antrag ist beim Umweltamt<br />
– Referat für Energie und Klima,<br />
Kaiserfeldgasse 1/IV. Zi 4, dienstags<br />
oder freitags in der Zeit zwischen<br />
8 und 12 Uhr einzubringen.<br />
Umweltamt, Tel: 872-4323, -4324<br />
bzw. -4328.<br />
INHALT<br />
Gehaltsobergrenze beim Land..4<br />
Post-Schlißungen in <strong>Graz</strong> ........ 5<br />
Viel Geld für die Parteien ..........6<br />
Budget kommt <strong>Graz</strong> teuer ........7<br />
Finanzkrise trifft alle .... 8 u. 9 /24<br />
Schluss mit dem Regress .........10<br />
Gefährliche Spielautomaten ..... 11<br />
Wohnungspolitik der <strong>KPÖ</strong> 12/13<br />
90 Jahre Republik ...................14<br />
Idyllischer Schmiedlpark .........15<br />
Job-Probleme bei Magna ........16<br />
Med-Uni: Probleme ................17<br />
Aus den Bezirken .............. 20/21<br />
Impressum .............................23<br />
www.kpoe-graz.at<br />
Während Gas abgefackelt wird und die Ölpreise sinken, steigen die Preise – obwohl alle von einer Gasp<br />
DIE EINEN MÜSSEN BLECHEN, DIE ANDEREN NICHT<br />
Chaos bei den Heiz<br />
Wirbel um Preisschub<br />
bei Gas und Fernwärme.<br />
Für manche Kunden<br />
gibt es keinen Bonus.<br />
Die von <strong>KPÖ</strong> und<br />
SPÖ im Landtag beschlossene<br />
Preisregelung<br />
würde beim Sparen von<br />
Heizkosten helfen.<br />
GAS-WÄRME GMBH<br />
Die Kund/inn/en der Gas-Wärme<br />
GmbH und der Energie <strong>Graz</strong><br />
bekommen die Mehrkosten durch<br />
den höheren Gaspreis vorerst<br />
rückerstattet, sofern der Verbrauch<br />
des Haushaltes 20.000 Kilowatt-<br />
Stunden nicht übersteigt.<br />
Dieser „Gasbonus” wird von Stadt<br />
und Land bezahlt, zum Teil aus der<br />
Estag-Dividende. Ebenfalls aus dieser<br />
Dividende wird der Heizkostenzuschuss<br />
des Landes berappt.<br />
Zu den Sorgen um das Ersparte,<br />
um den Arbeitsplatz,<br />
um die Teuerung kommen<br />
die gewaltigen Anstiege<br />
bei den Energiepreisen. Sowohl<br />
die Energie Steiermark<br />
(Estag) als auch die Energie<br />
<strong>Graz</strong> haben die Tarife für<br />
Fernwärme bzw. Gas gewaltig<br />
angehoben: plus 25 % für das<br />
Gas sowie plus 12 % bei der<br />
Fernwärme bei der Estag und<br />
plus 17 % für das Gas von der<br />
Energie <strong>Graz</strong> wurden angekündigt.<br />
Nachdem der Landtag<br />
nach einer Sondersitzung in<br />
Sachen Estag-Gas auf die Notbremse<br />
gestiegen ist, zog auch<br />
die Stadt bei der Energie <strong>Graz</strong><br />
auf die Notbremse. Auch die<br />
Fernwärme ist seit 1. November<br />
teurer.<br />
Auf Antrag der <strong>KPÖ</strong> fordert<br />
das Land Steiermark den Bund<br />
2<br />
auf, eine amtliche Preisregelung<br />
für Heizungstarife einzuführen.<br />
„Die Preisregelung ist<br />
unter den gegebenen Umständen<br />
der einzig richtige Schritt.<br />
SPÖ und ÖVP stehen vor dem<br />
Scherbenhaufen ihrer Liberalisierungspolitik”,<br />
sagt <strong>KPÖ</strong>-<br />
Klubchef Ernest Kaltenegger.<br />
Denn zu den höheren Preisen<br />
bei Gas und Fernwärme kommen<br />
vier Strompreiserhöhungen<br />
bei der Estag in den letzten<br />
drei Jahren.<br />
Seltsam das Vorgehen<br />
von ÖVP und Grünen. Beide<br />
machten sich im Landtag für<br />
niedrigere Energiepreise stark,<br />
während die ÖVP-Grüne-<br />
Stadtregierung die Erhöhung<br />
der Gaspreise der Energie<br />
<strong>Graz</strong> um 17 % vorerst durchziehen<br />
wollte, weil sie „maßvoll”<br />
sei. Ein von der <strong>KPÖ</strong> im
GRAZER<br />
3 www.kpoe-graz.at Stadtblatt<br />
reissenkung im nächsten Jahr ausgehen. flickr/AliceL85<br />
ungspreisen<br />
Gemeinderat<br />
vorgebrachter<br />
D r i n g l i c h e r<br />
Antrag gegen den Preissprung<br />
wurde von ÖVP und Grünen<br />
niedergestimmt. Erst durch<br />
den Druck des Landes lenkte<br />
die Stadtregierung ein.<br />
Nun bekommen alle steirischen<br />
Gaskunden einen<br />
„Gasbonus”, der die Erhöhung<br />
abdeckt. Den gibt es heuer bei<br />
einem Jahresverbrauch von<br />
weniger als 20.000 kWh. Bei<br />
Estag-Kunden wird er automatisch<br />
von der Jahresrechnung<br />
abgezogen. Bei Mehrparteienhäusern<br />
läuft die Abwicklung<br />
des Bonus bei Estag und Energie<br />
<strong>Graz</strong> über die Hausverwaltungen.<br />
Fernwärmekunden<br />
zahlen nur bei der Energie<br />
<strong>Graz</strong> nicht mehr, weil der<br />
Tarif eingefroren wurde, wäh-<br />
Der Gas-Bonus wird in <strong>Graz</strong><br />
rend man bei<br />
erst Ende 2009 ausgezahlt!<br />
der Estag seit 1.<br />
November tiefer<br />
in die Tasche greifen müssen.<br />
2009 sollen alle Energiepreise<br />
wieder sinken. Chaos<br />
pur eben – wie das bei Gasteilchen<br />
im physikalischen Sinn<br />
üblich ist.<br />
TEURES HEIZEN<br />
Mit dem Plus von 17 % zieht die<br />
Energie <strong>Graz</strong> mit der Estag beim<br />
Gaspreis gleich. Haushalte werden<br />
nun rund 1130 Euro für das Gas<br />
bezahlen (ohne Bonus).<br />
Fernwärme von der Estag ist<br />
seit 1. November teurer und kostet<br />
den durchschnittliche Haushalt<br />
nun rund 1300 Euro pro Jahr.<br />
Fernwärme von der Energie <strong>Graz</strong><br />
wird vorerst nicht teurer, weil der<br />
Abgabepreis reguliert wurde.<br />
foto furgler<br />
MEINUNG<br />
Es sind vorwiegend die Banken<br />
und Großunternehmen, die<br />
als „Opfer“ der Wirtschaftskrise<br />
beklagt werden. Während deren<br />
Manager und Direktoren – wenn<br />
überhaupt – allenfalls um ihre<br />
Zusatzprämien fürchten müssen,<br />
finden die wirklich Leidtragenden<br />
in der Öffentlichkeit kaum<br />
Gehör.<br />
Die einfachen Leute verlieren<br />
ihren Arbeitsplatz und immer<br />
öfter auch ihre Wohnungen.<br />
Mit dem Arbeitslosengeld, den<br />
geringen Löhnen und Pensionen<br />
können die teuren Mieten, die<br />
steigenden Betriebs-, Heiz- und<br />
Stromkosten kaum noch bewältigt<br />
werden. Das Geld, das<br />
zum Leben übrig bleibt, ist nur<br />
zum Sterben zuviel. Zusätzliche<br />
Kosten, die durch Krankheit<br />
oder notwendig gewordenen<br />
Reparaturen und Anschaffungen<br />
im Haushalt entstehen, sind ohne<br />
fremde Hilfe nicht bezahlbar. Mit<br />
diesen Sorgen wenden sich viele<br />
an die <strong>KPÖ</strong>. Mit unserem Sozialund<br />
Wohnungsfond können wir<br />
Einzelnen oft helfen.<br />
Schuldenfalle<br />
Besorgniserregend ist, dass<br />
die Zahl der Menschen, die<br />
ihre Kredite für den Erwerb<br />
eines Eigenheimes nun nicht<br />
mehr bedienen können und mit<br />
Zwangsversteigerungen konfrontiert<br />
werden, ansteigt.<br />
Gerade in Zeiten wirtschaftlicher<br />
Unsicherheit bieten Gemeindewohnungen<br />
für viele die<br />
einzige Chance auf leistbaren<br />
und gesicherten Wohnraum.<br />
Seit Anfang des Jahres steigen<br />
die Ansuchen um eine Gemeindewohnung<br />
stärker an.<br />
Wohnungsstadträtin Elke Kahr:<br />
Die wirklichen<br />
Opfer der Krise<br />
Liebe <strong>Graz</strong>erinnen und <strong>Graz</strong>er!<br />
Auch die Situation bei den<br />
Notunterkünften wie dem städtischen<br />
Männerwohnheim ist<br />
alarmierend. So gibt es dort<br />
schon seit Monaten einen Aufnahmestopp.<br />
Von der Not dieser<br />
Menschen profitieren unseriöse<br />
Vermieter und Gästehäuser, wo<br />
für ein Zimmer mit Strom und<br />
Heizung 400 Euro zu berappen<br />
sind.<br />
Ein Sonderwohnbauprogramm<br />
für den sozialen Wohnbau<br />
ist daher dringend geboten.<br />
Stopp dem Förderungs-<br />
Missbrauch!<br />
Jahrelang wurden die Wohnbaufördergelder<br />
des Landes für<br />
das Stopfen von Budgetlöchern<br />
verwendet. Diesem Missbrauch<br />
muss Einhalt geboten werden. Bis<br />
2012 werden in der Steiermark<br />
32.000 Wohnungen fehlen. Um<br />
dieser dramatische Entwicklung<br />
zu begegnen, braucht es eine<br />
deutliche finanzielle Anhebung<br />
der Wohnbaufördermittel im<br />
Land.<br />
Aber auch gegenüber der<br />
Bundesregierung darf die Stadt<br />
<strong>Graz</strong> die Zeit nicht verstreichen<br />
lassen. Gerade im Zuge der<br />
Konjunkturmaßnahmen im Bund<br />
muss sie darauf drängen, die frei<br />
werdenden Kasernengrundstücke<br />
der Stadt <strong>Graz</strong> kostenlos oder<br />
zu einem symbolischen Preis zu<br />
überlassen.<br />
Wenn Milliarden für Banken<br />
locker gemacht werden können,<br />
muss auch das Geld für jene da<br />
sein, die ein leistbares zu Hause<br />
brauchen.<br />
Ihre Wohnungsstadträtin<br />
Tel. 872 2060,<br />
elke.kahr@stadt.graz.at
GRAZER<br />
Stadtblatt<br />
GRENZEN ZIEHEN<br />
Managergehälter<br />
eindämmen<br />
Mehr als drei Millionen<br />
pro Jahr verdient Erste-Bank-Chef<br />
Treichl – ohne<br />
Sonderbonus. Der Deutsche-<br />
Bank-Boss Ackermann soll gar<br />
16 Millionen Euro pro Jahr bekommen.<br />
Sind diese Summen<br />
angesichts der Schieflage des<br />
Banksystems gerechtfertigt?<br />
Die <strong>KPÖ</strong> meint: „Nein!” – und<br />
drängt auf Gehaltsobergrenzen<br />
im Privatbereich.<br />
Vorbild ist das Land Steiermark.<br />
Dort wurden vom<br />
Landtag Ende Oktober Gehaltsobergrenzen<br />
für Manager<br />
in landesnahen Betrieben<br />
festgelegt, auf welche die <strong>KPÖ</strong><br />
seit Jahren pocht. Niemand<br />
darf nun mehr verdienen als<br />
der Landeshauptmann; was<br />
mit 15.504 Euro pro Monat<br />
noch immer ein stattliches<br />
Sümmchen ist.<br />
<strong>KPÖ</strong>-Landtagsabgeordneter<br />
Ernest Kaltenegger: „Die Gehälter<br />
der Manager stehen in<br />
keiner Relation zu deren Arbeit,<br />
sondern haben unmoralische<br />
Ausmaße. Grenzenlose Gier und<br />
Abkassierer-Mentalität sind mitverantwortlich<br />
für die derzeitige<br />
Situation. Der Landtag hat ein<br />
Zeichen gesetzt. Grenzen sind<br />
aber auch in der Privatwirtschaft<br />
notwendig!”<br />
KLEIN, ABER MIT BISS<br />
Die Bundesregierung sagt,<br />
mit der Finanzspritze für<br />
die Banken sind wir übern<br />
Berg. Also geht's von jetzt<br />
an nur mehr bergab...<br />
Förderungen für Elektromopeds gibt es in <strong>Graz</strong> noch nicht.<br />
Croatia statt Styria? Ein Konzern mit Abwanderungsideen<br />
Mies montiert: Der Handlauf geht bestenfalls als Attrappe durch.<br />
Stiegensturz<br />
www.kpoe-graz.at<br />
Mit Elektroantrieb<br />
4<br />
300 Euro bekommt man<br />
in Ober- und Niederösterreich,<br />
Salzburg, Wien und Klagenfurt<br />
als Förderung, wenn<br />
man ein Elektromoped kauft.<br />
Die Fahrzeuge kosten im Betrieb<br />
nur einen Bruchteil eines<br />
Mopeds mit Benzinmotor. In<br />
<strong>Graz</strong> gibt es eine derartige Förderung<br />
noch nicht. Die Stadt<br />
wolle zuerst Transportbetrieben<br />
und sozialen Diensten ab<br />
2009 den Umstieg auf Elektround<br />
Hybridautos schmackhaft<br />
machen, heißt es bei der Umweltreferentin<br />
Lisa Rücker.<br />
Styria: Quo vadis ?<br />
Der Styria Medien Konzern<br />
ist in <strong>Graz</strong> ein wichtiger<br />
Arbeitgeber. Nun scheint man<br />
dort zu überlegen, die Zentrale<br />
nach Wien oder Zagreb zu<br />
verlegen; derzeit ist man in der<br />
Schönaugasse daheim. Für die<br />
<strong>KPÖ</strong> ist das unverständlich.<br />
Zum einen aus traditionellen<br />
Gründen – der Name sagt alles.<br />
Zum anderen, weil die Stadt<br />
der Styria in Sachen Grundstück<br />
für einen Neubau sehr<br />
entgegen gekommen ist. Die<br />
Styria wollte zuletzt gegenüber<br />
der Stadthalle einen Neubau<br />
errichten.<br />
Eine böse Überraschung<br />
musste die Studentin Elke<br />
J. erleben: Sie rutschte im<br />
Stiegenhaus ihrer gemieteten<br />
Maisonette aus. Als sie<br />
sich beim Handlauf festhalten<br />
wollte, brach dieser aus<br />
der Wand. Der Sturz verlief<br />
glimpflich, doch das Resultat<br />
ist mehr als seltsam. Denn<br />
der Hausverwalter will die<br />
Reparatur des Handlaufs nicht<br />
bezahlen, weil der dazu da sei,<br />
das Gleichgewicht zu halten<br />
und nicht, einen Sturz abzufangen.<br />
Das Problem wird mit<br />
Hilfe von Wohnungsstadträtin<br />
Elke Kahr gelöst.
GRAZER<br />
5 www.kpoe-graz.at Stadtblatt<br />
Zu Hause in<br />
Eggenberg<br />
Elisabeth Weingartner, seit<br />
1962 in der Eggenberger Allee<br />
60 zuhause, freute sich mit<br />
Stadträtin Elke Kahr darüber,<br />
dass „ich nach 46 Jahren im<br />
Substandard meinen Lebensabend<br />
in einer wunderschönen,<br />
neuen Wohnung verbringen<br />
kann.“ Unlängst wurden in<br />
der Eggenberger Allee 60/60a<br />
sieben neue Gemeindewohnungen<br />
an ihre Mieter/innen<br />
übergeben. Das Besondere: Zusammen<br />
mit der GWS wurden<br />
vier Substandardwohnungen<br />
saniert und drei neue Maisonetten<br />
gebaut. Die Gesamtkosten:<br />
683.000 Euro.<br />
FÜNF GRAZER POSTÄMTER ZU, HUNDERTE JOBS IN GEFAHR<br />
Post bringt nicht allen was<br />
Privatisierungspolitik bei<br />
der Post. In <strong>Graz</strong> werden<br />
kommenden Februar fünf<br />
Filialen zugesperrt. Bis<br />
2015 sollen in der Steiermark<br />
1300 Arbeitsplätze<br />
bei der Post gestrichen<br />
werden.<br />
Die Post hat mehr das<br />
Wohlergehen ihrer Aktionäre<br />
im Sinn als das der<br />
Kundinnen und Kunden und<br />
der Angestellten. Um die Unternehmensgewinne<br />
hoch zu<br />
halten, werden in <strong>Graz</strong> fünf<br />
Filialen dicht gemacht – trotz<br />
heftiger Proteste quer durch<br />
die Stadt. Außerdem denkt<br />
die Postführung an einen<br />
massiven Stellenabbau: 1300<br />
Postjobs in der Steiermark<br />
sollen bis 2015 weg sein.<br />
In <strong>Graz</strong> beginnt der Kahlschlag<br />
im Februar nächsten<br />
Jahres, wenn die Postämter Kasernstraße<br />
86a, Triesterstraße<br />
60, Rösselmühlgasse 3, Peter-<br />
Tunner-Gasse 49 und Straßgangerstraße<br />
2007 geschlossen<br />
werden. <strong>KPÖ</strong>-Gemeinderat<br />
Christian Sikora stemmte sich<br />
im Gemeinderat per Dringlichem<br />
Antrag dagegen – der<br />
Antrag wurde einstimmig<br />
beschlossen. Allein die Post<br />
bleibt unbeeindruckt. Weiter<br />
in Gefahr sind die Post-Zweigstellen<br />
Ries, Mariatrost und<br />
St. Peter.<br />
Dazu kommt: Nachdem im<br />
letzten Jahr mehrere Filialen<br />
der Stadtbücherei zugesperrt<br />
wurden, haben Postämter den<br />
Verleihservice übernommen.<br />
Der fällt dann auch weg.<br />
Für die <strong>KPÖ</strong> sind die angekündigten<br />
Schließungen<br />
nur eine Vorstufe zur Vollprivatisierung<br />
der Post; das<br />
Unternehmen ging ja 2006 zur<br />
Hälfte an die Börse, die andere<br />
Hälfte ist noch in Staatsbesitz.<br />
„Deshalb unterstützen wir alle<br />
Initiativen zur Rettung des<br />
Mit Februar 2009 wird das Postamt Kasernstraße geschlossen.<br />
öffentlichen Eigentums“, stellt<br />
Mandatar Sikora fest.<br />
Insgesamt seltsam ist die<br />
Logik hinter all dem. Die Post<br />
sagt, sie will sich damit gegen<br />
die privaten Anbieter rüsten,<br />
die ab 2011 am Brief- und Pa-<br />
ketmarkt mitnaschen dürfen.<br />
Ob das mit einem Mini-Filialnetz<br />
– 300 statt 1300 – und mit<br />
noch rund 17.000 Angestellten<br />
in ganz Österreich geht<br />
– noch sind es 25.800 – sei<br />
dahingestellt.
GRAZER<br />
Stadtblatt<br />
KURZ GESAGT<br />
Hilfe für den<br />
öffentlichen Dienst<br />
Um ein Stadtbudget zusammen<br />
zu bringen, denken<br />
ÖVP und Grüne an Einsparungen<br />
bei den Magistratsbediensteten.<br />
Bürgermeister Siegfried<br />
Nagl etwa ortet die Ursache für<br />
die Finanzprobleme darin, dass<br />
man die Magistratsbediensteten<br />
unter Kündigungsschutz<br />
gestellt hat. Grünen-Vizebürgermeisterin<br />
Lisa Rücker geht<br />
noch weiter und will den erweiterten<br />
Kündigungsschutz nach<br />
zehn Jahren beim Magistrat<br />
kappen. „Was bei den Beamt/<br />
inn/en anfängt, setzt sich bei<br />
allen anderen Beschäftigten<br />
fort”, warnt <strong>KPÖ</strong>-Stadträtin Elke<br />
Kahr, „dann verschlechtern sich<br />
Beschäftigungsbedingungen,<br />
Löhne und Pensionen aller”.<br />
Hohe Gewinne,<br />
wenig Lohn<br />
Die Gewinne der Unternehmen<br />
steigen – auf Kosten<br />
der Beschäftigten. Von 2003<br />
bis 2007 gab es bei 65 steirischen<br />
Unternehmen im Durchschnitt<br />
eine Gewinnsteigerung<br />
von 230%, während die Löhne<br />
zur gleichen Zeit nur um 15%<br />
gestiegen sind. Rechnet man<br />
die Inflation ein, bleiben nur<br />
1,5% übrig.<br />
Aussicht verbaut<br />
Beim Bebauungsplan Fichte-<br />
Straße/Grüne Gasse formiert<br />
sich massiver Widerstand<br />
von Seiten der Eigenheimbesitzer<br />
in der Grüne Gasse. Ihnen<br />
wird, kurz nachdem sie die<br />
Wohnungen erworben haben,<br />
ein viergeschoßiger Bau vor<br />
die Nase gesetzt, wenn dieser<br />
Bebauungsplan so zur Umsetzung<br />
gelangt. „Die Vorgabe<br />
des Stadtentwicklungskonzepts,<br />
das die Freihaltung von Innenhöfen<br />
vorsieht, wird hier leider<br />
nicht befolgt“, bekräftigt <strong>KPÖ</strong>-<br />
Gemeinderat Manfred Eber die<br />
Einwände der Anrainer.<br />
AUS DEM GRAZER GEMEINDERAT<br />
Neuer Gemeinderat<br />
Manfred Eber (43) rückt<br />
für die <strong>KPÖ</strong> in den <strong>Graz</strong>erGemeinderat<br />
nach.<br />
Der <strong>KPÖ</strong>-Bezirkssekretär<br />
in <strong>Graz</strong> wurde<br />
bei der<br />
Gemeinderatssitzung<br />
angelobt.<br />
Befürchteter Flop<br />
Wie von der <strong>KPÖ</strong> stets<br />
befürchtet ist das <strong>Graz</strong>er<br />
Handelsmarketing ein<br />
Flop, wie der Rechnungshof<br />
unlängst bestätigte. Allein der<br />
<strong>Graz</strong>-Bonus<br />
habe ein Minus<br />
von einer<br />
halben Million<br />
Euro in<br />
der Stadtkasse<br />
hinterlassen,<br />
kritisiert <strong>KPÖ</strong>-<br />
Klubchefin Ina Bergmann.<br />
Insgesamt hat das Handelsmarketing<br />
in den letzten drei<br />
Jahren 3,2 Millionen Euro<br />
verschlungen, eine Million<br />
extra kostete der Skandal rund<br />
um die Innenstadtinitiative.<br />
Die <strong>KPÖ</strong> hat den Anstoß zur<br />
Prüfung gegeben.<br />
Ohne Maastricht<br />
Die Maastricht-<br />
Kriterien der<br />
EU zwingen<br />
der Stadt ein Finanzkorsett<br />
auf, das kaum einzuhalten ist.<br />
Experten raten schon länger,<br />
den Maastricht-Stabilitätspakt<br />
aufzugeben. <strong>KPÖ</strong>-Klubchefin<br />
Ina Bergmann stellte nun<br />
den Dringlichkeitsantrag, den<br />
Bund aufzufordern, besagten<br />
Stabilitätspakt aufzugeben;<br />
zumindest für die Krisenzeit,<br />
in der das 100-Milliarden-<br />
Hilfspaket des Bundes wirksam<br />
ist. Der <strong>KPÖ</strong>-Antrag wurde in<br />
15% MEHR FÜR DIE PARTEIEN<br />
Auch FP und BZÖ machen mit<br />
Kaum ist das neue Parlament<br />
zusammengetreten,<br />
gönnen sich die Parteien gleich<br />
satte Förderungen. 17,85 Millionen<br />
Euro haben sich SPÖ,<br />
ÖVP, FPÖ, BZÖ und Grüne<br />
einstimmig genehmigt – um<br />
2,3 Millionen Euro (oder 15<br />
Prozent) mehr als zuletzt. Nun<br />
bekommen auch die Wahl-<br />
flickr/thisisbossi<br />
verlierer SPÖ und ÖVP wieder<br />
soviel wie vor der Wahl.<br />
Besonders originell BZÖ-<br />
Grosz: In <strong>Graz</strong> regt er sich lautstark<br />
über höhere Parteigelder<br />
auf, in Wien hebt er brav die<br />
Hand. Man setzt also dreist auf<br />
großzügige Selbstbedienung.<br />
Nur in Italien sind die Parteienförderungen<br />
noch höher.<br />
www.kpoe-graz.at<br />
6<br />
einen gemeinsamen Antrag<br />
umgewandelt und einstimmig<br />
beschlossen.<br />
Andreas Hofer Platz<br />
Das Aussehen des Andreas<br />
Hofer Platzes ist vielen<br />
ein Dorn im Auge. Deshalb hat<br />
die Stadt die Gestaltung des<br />
Platzes der Baufirma Acoton<br />
zugesprochen. Das könnte<br />
nun in die Hose gehen. Der<br />
Europäische Gerichtshof prüft,<br />
ob bei derartigen Geschäften<br />
zwischen Stadt und Bauträger<br />
die Vergaberichtlinien befolgt<br />
wurden. Der Gerichtshof hat<br />
seinerzeit am Umbau der Thalia<br />
– auch durch die Acoton<br />
– kein gutes Haar gelassen.<br />
DER FALL<br />
KOMMUNALKREDIT<br />
B eispiel Kommunalkredit,<br />
eine Bank, die von der Republik<br />
gerettet werden musste:<br />
Diese Bank soll Projekte der Gemeinden<br />
(auch der Stadt <strong>Graz</strong>)<br />
finanzieren. Man hat aber auf<br />
Zypern mit riskanten Papieren<br />
spekuliert, um 16 Milliarden<br />
Euro. Nach der Pleite hat der<br />
Staat diese Bank im letzten Moment<br />
aufgefangen, damit die<br />
Gemeinden nicht in Probleme<br />
kommen. Verantwortlich war<br />
Vorstandsdirektor Reinhard<br />
Platzer.<br />
Jetzt musste er zurücktreten.<br />
Was das für seine Ansprüche<br />
bedeutet, steht in<br />
den Sternen. Die jetzige SPÖ-<br />
Ministerin Claudia Schmied<br />
war übrigens bis 2007 Vorstandskollegin<br />
von Platzer in<br />
der Kommunalkredit.
GRAZER<br />
7 www.kpoe-graz.at Stadtblatt<br />
SCHWARZ-GRÜNES BELASTUNGSPROGRAMM FÜR GRAZ<br />
Budget: <strong>Graz</strong>er müssen<br />
noch mehr zahlen !<br />
Die Das Belastungsprogramm<br />
der Stadtregierung<br />
bringt höhere<br />
Gebühren und schlechteres<br />
Service für die<br />
Bürger/innen. Impfstelle,<br />
GVB-Seniorenkarte,<br />
Müllgebühren, Kanalabgaben<br />
– das und mehr<br />
wird verschlechtert.<br />
LETZTER AUSVERKAUF<br />
Es gibt noch ein Immobilienpaket,<br />
um das Budget kurzfristig<br />
zu sanieren. Diesmal will man<br />
knapp 20 Millionen Euro hereinbringen<br />
– durch den Verkauf<br />
des Orpheum, des Frauenhauses,<br />
von Werkstätten der Stadt. Auch<br />
das Arche Noah-Grundtsück soll<br />
verscherbelt werden.<br />
Dazu kommen das Hilmteichschlössl,<br />
der Campingplatz beim<br />
Straßganger Bad, noch nicht verhökerte<br />
Teilflächen des Volksgartens<br />
oder Metahofparks, mehrere<br />
Spielplätze und auch das Männerwohnheim<br />
der Stadt.<br />
Die <strong>KPÖ</strong> wird dagegen stimmen.<br />
Nur noch die Gemeindewohnungen<br />
bleiben bei der Stadt, besondere<br />
Wachsamkeit ist angebracht!<br />
OHNE IMPFSTELLE<br />
Die Impfstelle im Amtshaus in<br />
der Schmiedgasse ist der Anlaufort<br />
für alle <strong>Graz</strong>erinnen und <strong>Graz</strong>er,<br />
wenn es um die Zeckenimpfung<br />
geht. Kinder holen sich dort alle<br />
Arten von Schutzimpfungen ab.<br />
Außerdem betreuen die Beschäftigten<br />
der Impfstelle die Impf-Aktionen<br />
an den <strong>Graz</strong>er Volksschulen.<br />
Leistungen, die beim Einsparen<br />
der Impfstelle fehlen würden.<br />
Stadt hat eine Milliarde<br />
Euro Schulden. Hohe<br />
Ausgaben in den vergangenen<br />
Jahren veranlassen die schwarzgrüne<br />
Stadtregierung zu einem<br />
massiven Belastungspaket:<br />
Vom Zusperren der Impfstelle<br />
ist die Rede, vom Schließen<br />
und Zusammenlegen von Bezirksämtern,<br />
vom Auflassen der<br />
GVB-Seniorenkarte – dort soll<br />
der Zuschuss für Mindestpensionisten<br />
eingestellt werden.<br />
Auch die Lebensmittelkontrolle<br />
soll geschlossen werden, das<br />
Land soll einspringen.<br />
Dazu kommen auf die Bevölkerung<br />
höhere Gebühren<br />
zu. Möglich ist das Anheben<br />
der Bauabgabe, der Müllge-<br />
bühr, der Parkgebühr und der<br />
Kanalanschluss- und -benützungsgebühr.<br />
Letztere soll bis<br />
2010 neu geregelt werden.<br />
Bis dahin zahlt man pro WC<br />
pauschal 167 Euro im Jahr,<br />
dann wird nach dem Wasserverbrauch<br />
abgerechnet.<br />
Gestern Verschwender,<br />
heute Sparmeister<br />
„Die jetzigen Sparmeister<br />
in der Regierung sind verantwortlich<br />
für die großen Probleme<br />
der Stadt”, sagt Elke Kahr.<br />
Sie verweist auf die Kosten für<br />
das Kunsthaus (52 Millionen<br />
Euro) oder die <strong>Graz</strong>er Messe,<br />
wo allein die neue Halle rund<br />
60 Millionen Euro verschlun-<br />
gen hat. „Wir haben immer<br />
vor den Belastungen gewarnt,<br />
die solchen finanziellen Abenteuern<br />
folgen”, so die Wohnungsstadträtin,<br />
„Niemand<br />
darf jetzt erwarten, dass wir<br />
einem Sparpaket zu Lasten der<br />
Bewohner zustimmen”.<br />
Besonders grotesk: Gleichzeitig<br />
zum Belastungspaket<br />
für die Bevölkerung sollen die<br />
Bezüge von Geschäftsführern<br />
stadteigener Gesellschaften<br />
mit Jahresbeginn 2009 unter<br />
dem Titel der Indexanpassung<br />
um bis zu zehn Prozent erhöht<br />
werden! Viel wichtiger wäre es,<br />
stattdessen auf soziale Maßnahmen<br />
zu setzen, meint <strong>KPÖ</strong>-<br />
Klubchefin Ina Bergmann.<br />
Das Orpheum, das Frauenhaus, das Männerwohnheim und weitere Objekte werden diesmal verhökert.<br />
Aber auch die Drohung der Ausgliederung der Gemeindewohnungen ist nicht endgültig vom Tisch.
GRAZER<br />
Stadtblatt<br />
FORDERUNGEN<br />
DER <strong>KPÖ</strong> ...<br />
... ZUR BEWÄLTIGUNG<br />
DER FINANZKRISE<br />
– Überführung der Banken<br />
und Versicherungskonzerne<br />
in öffentliches<br />
Eigentum unter demokratischer<br />
Kontrolle. Der<br />
Banken- und der Versicherungssektor<br />
muss endlich<br />
wieder auf das Gemeinwohl<br />
ausgerichtet werden.<br />
– Beschränkung der Manager-Gehälter<br />
in Banken und<br />
Versicherungen<br />
– Öffentliches Geld darf nur im<br />
Tausch gegen öffentliche<br />
Eigentumsrechte freigegeben<br />
werden. Der Staat erhält<br />
mit jedem Euro Steuergeld<br />
voll stimmrechtsfähige Aktien.<br />
– Wiedereinführung von Kapitalverkehrskontrollen<br />
– Verbot spekulativer Finanzgeschäfte<br />
– Wiedereinführung einer<br />
eigenständigen Währungspolitik<br />
und des österreichischen<br />
Schilling.<br />
– Schluss mit der Unterstützung<br />
von Aktienkäufen<br />
und von kapitalgedeckten<br />
Altersvorsorgemodellen<br />
(private Pensionsfonds)<br />
aus Steuermitteln. Dafür Ausbau<br />
der staatlichen Unterstützung<br />
bei freiwilliger Höherund<br />
Weiterversicherung im<br />
staatlichen Umlagepensionssystem<br />
– Wiedereinführung von Vermögens-,<br />
Erbschafts- und<br />
Schenkungssteuer bei großen<br />
Vermögen<br />
– Steuergeld muss in erster<br />
Linie dafür verwendet werden,<br />
die Kaufkraft der<br />
Bevölkerung zu stärken und<br />
die Wirtschaft zu beleben.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
fordert die <strong>KPÖ</strong> ein staatliches<br />
Wohnbauprogramm zur<br />
Schaffung von leistbarem<br />
Wohnraum in öffentlichem<br />
Besitz.<br />
www.kpoe-graz.at<br />
DAS SYSTEM DES KAPITALISMUS IST GESCHEITERT –<br />
Jetzt plündern die<br />
Spuren der Verwüstung zieht die neoliberale Politik<br />
der letzten Jahre nach sich, während die Profiteure<br />
von Spekulationsgewinnen und Riesen-Renditen ihre<br />
Schäfchen längst im Trockenen wissen. Ihr letzter<br />
Akt: die Plünderung der Staatskassen im Namen<br />
der großen Bankenkonzerne.<br />
Von einem verantwortungslosen„Milliarden-Basar”<br />
berichteten die Medien,<br />
als in den letzten Tagen des<br />
Wahlkampfes einige längst<br />
überfällige soziale Reformen<br />
den Nationalrat passierten.<br />
2,7 Milliarden<br />
für das Volk...<br />
Die Neuregelungen, von<br />
Pensionserhöhungen über<br />
eine Senkung der Mehrwertsteuer<br />
für Medikamente, die<br />
13. Familienbeihilfe bis hin<br />
zur Abschaffung der Studiengebühren<br />
machten insgesamt<br />
2,7 Milliarden Euro aus.<br />
...100 Milliarden<br />
für die Banken<br />
Dann kam die Bankenkrise,<br />
und plötzlich war alles anders:<br />
Einhellig wie selten zuvor<br />
beschlossen die Parlamentsparteien<br />
binnen kürzester Zeit<br />
ein Hilfspaket des österreichischen<br />
Staates für die Banken<br />
im Ausmaß von 100 Milliarden<br />
Euro – zusätzlich zur<br />
Einlagensicherung, die für sich<br />
allein genommen bereits 175<br />
Milliarden Euro ausmacht.<br />
Eineinhalb Jahre<br />
gratis arbeiten<br />
Kostenpunkt: 12.000,- Euro<br />
pro Österreicher/in vom Uropa<br />
bis zum Säugling. Umgerechnet<br />
auf die 3,7 Millionen Erwerbstätigen<br />
Arbeiter/innen und<br />
Angestellten im Lande sind das<br />
27.000,- pro Person und Nase,<br />
das hieße für einen Durch-<br />
schnittsverdiener eineinhalb<br />
Jahre lang gratis arbeiten, um<br />
diese Schulden zu tilgen.<br />
Wo das Geld geblieben<br />
ist<br />
Die Februar-Ausgabe des<br />
Magazins „Trend” legte offen,<br />
wie sich das Einkommen der<br />
Bestverdienenden auf unserem<br />
8<br />
Erdball 2007 verteilte. Die<br />
ersten vier Ränge wurden von<br />
Hedgefondsmanagern eingenommen.<br />
So verdiente allein<br />
der amerikanische Hedgefondsmanager<br />
John Paulson<br />
2,7 Milliarden Dollar. Vier Tage<br />
vor dem Zusammenbruch der<br />
Investmentbank Lehman Brothers<br />
gab es noch eine Prämie<br />
von 20 Millionen Dollar für<br />
drei ihrer Spitzenmanager.<br />
Ein Drittel aller Gewinne<br />
der amerikanischen Volkswirtschaft<br />
wurde in den letzten<br />
Jahren von der Finanzindustrie<br />
kassiert.<br />
Wenige Tage vor ihrer Pleite gönnten Lehman Brothers ihren Spitzen-<br />
wurde am 15. 9. 2008, dem Tag der Bankrotterklärung aufgenommen
GRAZER<br />
9 www.kpoe-graz.at Stadtblatt<br />
UND SOLL TROTZDEM WIEDERBELEBT WERDEN<br />
Banken den Staat<br />
Von Magna bis<br />
Telekom<br />
Doch diese Auswüchse<br />
sind kein rein amerikanisches<br />
Phänomen. In Österreich kassierte<br />
Erste-Bank-Chef Andreas<br />
Treichl im vorletzten Jahr rund<br />
fünf Millionen Euro.<br />
Siegfried F. Wolf, Chef von<br />
Magna Europa, verdiente im<br />
Vorjahr geschätzte 9 Millionen<br />
Euro. Boris Nemsic, Chef der<br />
Telekom Austria, genehmigte<br />
sich 2007 eine mehr als<br />
100%ige Gehaltserhöhung.<br />
Angesichts der genannten<br />
Zahlen und der jüngsten<br />
Kündigungswellen erscheint<br />
die Äußerung Herbert Stepics,<br />
Chef von Raiffeisen International:<br />
„...die Gehälter macht<br />
der Markt, und sie werden<br />
durch Leistung untermauert.”<br />
geradezu grotesk (Trend, Feb.<br />
2008).<br />
„Leistungsgerecht” ?<br />
„Attac”-Sprecher Christian<br />
Felber hat ausgerechnet,<br />
dass ein Spitzenmanager in<br />
den USA den 150.000fachen<br />
Stundenlohn eines Mindestlohnempfängers<br />
verdient, in<br />
Österreich immerhin noch das<br />
(foto: flickr by jasonsmith)<br />
managern noch eine Prämie von 20 Mio. Dollar. Das Bild<br />
und zeigt Beschäftigte der Bank.<br />
700fache. Ist es überhaupt vorstellbar,<br />
dass jemand in einer<br />
Arbeitsstunde 700mal so viel<br />
leistet wie ein anderer?<br />
Versklavt im Namen<br />
des „freien Marktes”<br />
Geschuldet sind diese obszönen<br />
Auswüchse dem jahrzehntelang<br />
gerühmten „freien<br />
Markt”, der einigen wenigen<br />
alle Freiheiten gegeben hat,<br />
damit sie auf Kosten von Millionen<br />
anderen ein Vermögen<br />
anhäufen konnten.<br />
Weltweit wurden immer<br />
mehr Menschen gezwungen,<br />
für immer weniger Geld zu<br />
arbeiten. In Österreich wurden<br />
Betriebe „gesundgeschrumpft”,<br />
Filialen geschlossen – zur Freude<br />
der Anleger, deren Aktien<br />
durch die anschließenden<br />
„Gewinne” wieder an Wert<br />
zulegten.<br />
Konzerne statt Politik<br />
Unter dem Motto „mehr<br />
privat – weniger Staat” haben<br />
gewiefte Polit-Lobbyisten seit<br />
den 80er Jahren immer mehr<br />
Vermögens- und Unternehmensbereiche<br />
der öffentlichen<br />
Hand und damit dem demokratischen<br />
Einflussbereich<br />
entrissen, um – wie Veit Sorger,<br />
Präsident der Industriellenvereinigung<br />
in „Vision”, Sep.<br />
08 – zu frohlocken: „Unternehmen<br />
werden teilweise die<br />
Politik ablösen, das tun sie ja<br />
jetzt schon und das tut uns<br />
auch ganz gut.”<br />
Doch der Umverteilungskampf<br />
von unten nach oben<br />
ist in eine Krise geraten: Die<br />
Einkommen der „kleinen<br />
Leute” reichen nicht mehr<br />
aus, um den Profis noch mehr<br />
Kapital zuzuführen. Die Kaufkraft<br />
schwindet, das Produk-<br />
tionswachstum stockt, die<br />
Wirtschaft ist am Ende, Massenarbeitslosigkeit<br />
droht.<br />
Halbherzige „Begleitmaßnahmen”<br />
Nur wenn Banken, Versicherungen<br />
und wichtige<br />
Bereiche der Grundversorgung<br />
verstaatlicht werden, kann<br />
die Allgemeinheit maßlosen<br />
Managergehältern und<br />
Spekulationswut Einhalt gebieten.<br />
Zudem könnten die<br />
staatlichen Unterstützungen<br />
über künftige Gewinne dieser<br />
Unternehmungen wieder an<br />
die Allgemeinheit zurückfließen,<br />
z.B. in Form von fair<br />
bezahlten Arbeitsplätzen im<br />
Gesundheits–, Bildungs–, und<br />
Pflegebereich.<br />
Doch das staatliche 100-<br />
Milliarden-Euro-Hilfspaket<br />
beschränkt sich auf halbherzige<br />
„Begleitmaßnahmen”. Fazit:<br />
Nicht die schuldtragenden Manager,<br />
sondern wir alle werden<br />
die Rechnung eines Tages über<br />
Steuern und Leistungskürzungen<br />
begleichen müssen.<br />
Dem Polit-Establishment<br />
ist auch schon klar, wie das<br />
Geld wieder hereinkommen<br />
könnte: Laut ÖVP-Wirtschaftsverhandler<br />
Karlheinz Kopf sollen<br />
strengere Zumutbarkeitsbestimmungen<br />
und Zwangsarbeit<br />
für Arbeitslose kommen.<br />
Ex-Notenbanker Josef Christl<br />
will weitere Einsparungen<br />
beim Gesundheitssystem.<br />
Lesen Sie zum Thema auch<br />
Seite 24, Umfrage und Text!<br />
heide.bekhit@kpoe-steiermark.at<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung!<br />
Schreiben Sie uns Ihre Meinung:<br />
<strong>KPÖ</strong>-Elke Kahr,<br />
Lagergasse 98a, 8020 <strong>Graz</strong>,<br />
Fax 71 62 91 oder E-Mail:<br />
<strong>stadtblatt</strong>@kpoe-graz.at
GRAZER<br />
Stadtblatt<br />
SEIT 1. 11. BEI DER SOZIALHILFE:<br />
1. Für welche Sozialhilfe-Leistungen<br />
wurde die Rückzahlungspflicht<br />
abgeschafft?<br />
Die Abschaffung betrifft<br />
alle Leistungen aus dem Steiermärkischen<br />
Sozialhilfegesetz<br />
wie Hilfe zur Sicherung des<br />
Lebensbedarfes bzw. in besonderen<br />
Lebenslagen (die so<br />
genannte „offene Sozialhilfe“),<br />
Pflegehilfe, Krankenhilfe sowie<br />
jede andere Unterstützung im<br />
Rahmen der Sozialhilfe.<br />
2. Ich habe in der Vergangenheit<br />
Sozialhilfe bezogen.<br />
Muss ich die offenen Beträge<br />
noch zurückzahlen?<br />
Ja! Der/die Hilfeempfänger/<br />
in und seine/ihre Angehörigen<br />
sind für Leistungen, die<br />
vor dem 1. 11. 2008 bezogen<br />
wurden, zum Rückersatz verpflichtet.<br />
3. Ab wann fällt der<br />
Regress weg?<br />
Seit 1. November 2008<br />
müssen die Angehörigen der<br />
Hilfeempfänger die ausbezahlten<br />
Sozialhilfegelder nicht<br />
mehr zurückzahlen. Die Hilfeempfänger/innen<br />
selbst sind<br />
nur mehr verpflichtet, aus<br />
ihrem Vermögen - nicht mehr<br />
aus ihren Einkünften (Lohn,<br />
Gehalt, Pension) - Sozialhilfegelder<br />
zurückzuzahlen. Für Erben,<br />
Schuldner und Beschenkte<br />
der Hilfeempfänger/innen<br />
bleibt die Rückersatzpflicht<br />
aufrecht.<br />
4. Woher weiß ich, ob ich<br />
Anspruch auf Sozialhilfe<br />
habe?<br />
Wenn mein Einkommen<br />
bzw. das Familieneinkommen<br />
unter dem Sozialhilferichtsatz<br />
www.kpoe-graz.at 10<br />
RESPEKT UND ANSTAND<br />
G r a z e r<br />
FÜR ALLE! Stadtblatt<br />
Land der Rechtsextremen?<br />
(VON LT-ABG. C. KLIMT-WEITHALER)<br />
Viele Leute haben bei der<br />
letzten Nationalratswahl<br />
rechts gewählt. Diese Parteien<br />
finden Anklang, vor allem wenn<br />
es um das Thema Asyl geht. Das<br />
hat weniger mit einer rechtsextremen<br />
Grundeinstellung als<br />
mit der Integrationspolitik der<br />
letzten Jahre zu tun. Jugendliche<br />
wachsen unter schwierigen<br />
Bedingungen auf: fehlende<br />
Ausbildungsplätze, prekäre Beschäftigungsverhältnisse,Umweltprobleme,<br />
Konsumzwang.<br />
Für diese Probleme fehlen ÖVP<br />
und SPÖ offensichtlich Lösungen.<br />
Die rechten Parteien sagen:<br />
„Die Ausländer sind an allem<br />
schuld!“ (Oder „Die Moslems”).<br />
Leider gibt es nicht wenige, die<br />
auf diese „Sündenbockphilosophie“<br />
hereinfallen, auch wenn<br />
damit kein einziges Problem<br />
gelöst wird.<br />
Die Gewinne von FPÖ und<br />
BZÖ sorgen dafür, dass Personen<br />
mit extremistischen Ansichten<br />
wichtige politische Positionen<br />
in Österreich erhalten. Die<br />
Wahl eines deutschnationalen<br />
Burschenschaftlers zum 3. Nationalratspräsidenten<br />
oder der<br />
Unstand, dass sich eine die <strong>Graz</strong>er<br />
FP-Abgeordnete auf diesem<br />
Wege der Justiz zu entziehen<br />
versucht, zeigt allerdings, dass<br />
FPÖ und BZÖ deutlich weiter<br />
rechts stehen als der Großteil<br />
ihrer Wählerinnen und Wähler.<br />
Aus für den Regress!<br />
Seit erstem November müssen Leistungen aus der<br />
Sozialhilfe nicht mehr zurückbezahlt werden. Es<br />
gibt aber Ausnahmen. Zum besseren Verständnis<br />
hier Antworten auf einige der häufigsten Fragen.<br />
S E R V I C E<br />
liegt, habe ich Anspruch auf<br />
Sozialhilfe. Der Sozialhilferichtsatz<br />
errechnet sich aus<br />
dem gesetzlich definierten<br />
Richtsatz für den Lebensbedarf<br />
zuzüglich des vertretbaren<br />
Aufwandes des Hilfeempfängers<br />
für Unterkunft, sofern<br />
dieser nicht durch die Wohnbeihilfe<br />
gedeckt ist.<br />
5. Wo kann ich die Sozialhilfe<br />
beantragen?<br />
Den Antrag auf Sozialhilfe<br />
stellen <strong>Graz</strong>erInnen im Sozialamt<br />
der Stadt <strong>Graz</strong>. Dieses<br />
zahlt die Differenz zwischen<br />
dem Einkommen und dem<br />
Sozialhilferichtsatz 12 Mal<br />
jährlich aus. Im Juni und November<br />
bekommt man eine<br />
Sonderzahlung in Höhe des<br />
Lebensbedarfes.<br />
Nähere Informationen incl.<br />
Sozialhilferichtsätze und<br />
Berechnungsbeispiele finden<br />
Sie auf unserer Homepage<br />
www.kpoe-steiermark.at unter<br />
dem Link „Sozialhilfe FAQ”.
GRAZER<br />
11 www.kpoe-graz.at Stadtblatt<br />
(foto: flickr by aedoo)<br />
Spielsucht: Der Weg in den Abgrund.<br />
TRAURIGE BILANZ<br />
Spielsüchtige<br />
stehen allein da<br />
Bereits 60.000 bis<br />
80.000 Steirerinnen<br />
und Steirer sind direkt<br />
oder indirekt von Spielsucht<br />
betroffen. Statt<br />
Hilfe für Spielsüchtige<br />
gibt es immer mehr<br />
Wettlokale im Land.<br />
Mit immer subtileren<br />
M e t h o d e n b e w i r b t<br />
die Glücksspielbranche das<br />
schmutzige Geschäft mit dem<br />
Geld, um das Automatenspiel<br />
gesellschaftsfähig zu machen.<br />
Das Spielen sei ein „königliches<br />
Vergnügen”, das schließlich<br />
in Großbritannien seit<br />
jeher angesehen sei und von<br />
fast jedem ausgeübt werde,<br />
schreibt eine steirische Regionalzeitung<br />
Anfang Oktober<br />
in einem PR-Artikel für die<br />
Glücksspielindustrie.<br />
Doch die Spur der Verwüstung,<br />
die der Trend zum Automatenspiel<br />
nach sich zieht,<br />
ist verheerend: Bereits 60.000<br />
bis 80.000 Menschen sind bei<br />
uns direkt oder indirekt von<br />
der Spielsucht betroffen. 97 %<br />
aller Spielsüchtigen haben laut<br />
Suchtbericht 2007 des Landes<br />
Steiermark Schulden. Hinzu<br />
kommen familiäre, soziale und<br />
psychische Probleme. Mehr als<br />
die Hälfte der pathologischen<br />
Spieler/innen ist selbstmordgefährdet.<br />
Hilfesuchende warten oft<br />
monatelang auf einen Therapieplatz.<br />
Mangels Angebot<br />
weichen viele Betroffene auf<br />
Wiener Therapieeinrichtungen<br />
aus.<br />
Trotz all dieser Grauslichkeiten<br />
setzen ÖVP und SPÖ<br />
im Landtag weiter auf Verzögerung,<br />
wenn es um die<br />
Umsetzung der seit Jahren<br />
vorliegenden Vorschläge zur<br />
Verbesserung der Situation<br />
geht. „Mit dem Suchtbericht<br />
sind die verheerenden Folgen<br />
der Spielautomaten-Flut<br />
fachlich nachgewiesen und<br />
werden von niemandem mehr<br />
geleugnet. Dennoch lassen<br />
SPÖ und ÖVP mit fadenscheinigen<br />
Arguemnten wertvolle<br />
Zeit verstreichen”, zeigt <strong>KPÖ</strong>-<br />
Landtagsabgeordneter Ernest<br />
Kaltenegger die Versäumnisse<br />
der steirischen Politik auf.<br />
MEINUNG<br />
Wir leben in einer Zockergesellschaft.<br />
Für den schnellen<br />
Gewinn wird alles riskiert.<br />
Nun plötzlich scheint beim Spiel<br />
ums große Geld nichts mehr zu<br />
gehen. Börsenkurse stürzen,<br />
Banken krachen. Milliarden<br />
von Euro und Dollar lösen sich<br />
scheinbar in Luft auf. Eine gewaltige<br />
Wirtschaftskrise zeichnet<br />
sich ab. Die Zeche werden<br />
wieder einmal die arbeitenden<br />
Menschen zahlen müssen.<br />
Die Hauptverursacher der<br />
Krise fallen weich. So zum Beispiel<br />
knallten bei den Managern<br />
des US-Versicherungskonzerns<br />
AIG schon wieder die Champagnerkorken,<br />
nachdem Mitte<br />
September die amerikanische<br />
Regierung den bankrotten Konzern<br />
mit einem 85-Milliarden-<br />
Darlehen gerettet hatte. Für<br />
440.000 Dollar mietete man sich<br />
ein Luxusferiendomizil mit Wellness-Behandlung,<br />
Golf-Trips und<br />
Galamenüs. Als der Staat dann<br />
zwei Wochen später nochmals<br />
37,8 Milliarden nachschießen<br />
musste, gönnte man sich gemeinsam<br />
mit betuchten Kunden<br />
MEINUNG<br />
Ernest Kaltenegger,<br />
<strong>KPÖ</strong>-Klubobmann im Landtag<br />
Kleine Spieler,<br />
große Spieler<br />
einen exklusiven Jagdausflug<br />
nach England für 86.000 Dollar.<br />
Sicher ließen sich auch in Europa<br />
ähnliche Beispiele finden.<br />
Während Vermögende im<br />
großen Stil an den Börsen zocken,<br />
versuchen nicht wenige<br />
Leute mit kleinerem Einkommen<br />
ihr Glück bei Geldspielautomaten<br />
oder mit Sportwetten. Doch<br />
ganz anders als bei den großen<br />
Vorbildern an den Börsen, greift<br />
der Staat hier nicht rettend ein,<br />
wenn Spieler ihre gesamten<br />
Ersparnisse und noch viel mehr<br />
verzockt haben. Die Geschäftemacher<br />
mit dem Glücksspiel<br />
dürfen sich dagegen die Hände<br />
reiben.<br />
Die verantwortlichen Politiker<br />
sind nicht einmal bereit,<br />
dieser Geschäftemacherei einen<br />
Riegel vorzuschieben. Mit dem<br />
Schutz durch die Politik dürfen<br />
halt nur die ganz großen Spieler<br />
an den Börsen rechnen. Und<br />
offensichtlich auch die Bosse der<br />
Glücksspielindustrie.<br />
Ernest Kaltenegger,<br />
0316 / 877 5104<br />
<strong>stadtblatt</strong>@kpoe-graz.at<br />
FALSCHE POLITIK<br />
Zu wenig Wohnbau<br />
Bis 2012 werden in der<br />
Steiermark 32.000 Wohnungen<br />
fehlen, so Landesrat<br />
Seitinger (ÖVP). Für <strong>KPÖ</strong>-Klubobmann<br />
Ernest Kaltenegger<br />
ist das ein Zeichen für die<br />
verfehlte Wohnbaupolitik der<br />
letzten Jahre. Die <strong>KPÖ</strong> hat stets<br />
kritisiert, dass Wohnungsgelder<br />
für das Stopfen von Budgetlöchern<br />
verwendet werden. Drei<br />
Milliarden Euro fehlen bereits<br />
für den Wohnbau. Während<br />
in den Neunzigerjahren noch<br />
rund 2.740 neue Wohnungen<br />
pro Jahr gebaut wurden, waren<br />
es 2006 nur noch 1.865. „Wir<br />
brauchen mehr Mittel für den<br />
sozialen Wohnbau, sonst wird<br />
es zu dramatischen Entwicklungen<br />
kommen”, warnt Ernest<br />
Kaltenegger.
GRAZER<br />
Stadtblatt<br />
INFO-TAG<br />
Die städtische Wohnungsinformationsstelle<br />
ist heuer 25<br />
Jahre alt. Deshalb gibt es am 27.<br />
November einen Tag der offenen<br />
Tür am Tummelplatz 9/II. Bei der<br />
Wohnungsinformationsstelle bekommen<br />
alle Mieter, Haus- oder<br />
Wohnungsbesitzer Informationen<br />
zu Kauf, Sanierung, Mietrecht und<br />
vielem anderen.<br />
ERFOLGSBILANZ<br />
Mehr als 1000 Gemeindewohnungen<br />
wurden saniert, hunderte<br />
davon erstmals mit zeitgemäßen<br />
Nasszellen ausgestattet.<br />
Das Mietzuzahlungsmodell<br />
hilft bedürftigen Mietern.<br />
Knapp 100 neue Gemeindewohnungen<br />
wurden gebaut, gut 150<br />
sind in Planung.<br />
Der Kautionsfonds erleichtert die<br />
Wohnungssuche.<br />
Der Mieternotruf unter Tel.<br />
717108 gibt Hilfe bei Problemen.<br />
Der Mietzinsstopp macht das<br />
Wohnen günstiger. Die Mieten liegen<br />
40% unter dem Marktpreis!<br />
www.kpoe-graz.at 12<br />
Höhepunkte im Gemeindebau:<br />
Zubau im Fröbelpark (re.), die<br />
neue Grünanger-Siedlung (oben),<br />
die ökologisch hochwertigen<br />
Wohnhäuser Raiffeisenstraße<br />
186/188. Aus abgewohnt mach<br />
neu in der Weißenhofgasse (li.<br />
oben, unten und ganz li. oben),<br />
daneben die Renovierung (samt<br />
Lift) am Schönaugürtel 60.<br />
ERNEST KALTENEGGER UND ELKE KAHR: <strong>KPÖ</strong> TRÄGT SEIT 10 JAHREN VERANTW<br />
Zehn Jahre soziale Wohn<br />
Hunderte Gemeindewohnungen<br />
ohne<br />
Bad, miese Methoden<br />
zu Hauf bei Mietwohnungen<br />
– so sah es<br />
in <strong>Graz</strong> vor zehn Jahren<br />
aus. Vieles hat sich<br />
durch das Engagement<br />
der <strong>KPÖ</strong> verbessert.<br />
Wir sind die erste Adresse<br />
bei Wohnungsproblemen”,<br />
sagt Wohnungsstadträtin<br />
Elke Kahr. Die <strong>KPÖ</strong> gilt in<br />
der Stadt als „Mieter/innen-<br />
Partei. Das hat seinen Grund.<br />
Seit zehn Jahren ist die <strong>KPÖ</strong><br />
für das Wohnungsamt und<br />
die Gemeindewohnungen in<br />
<strong>Graz</strong> zuständig, seit fünf Jah-<br />
ren auch für den Wohnbau.<br />
Vieles lag zu Beginn im Argen,<br />
viel hat sich seither sehr<br />
gebessert.<br />
Spekulationsunwesen<br />
Anfang der 90er Jahre<br />
blühte das Spekulations-Unwesen<br />
in <strong>Graz</strong>. Altmieter,<br />
die aufgrund ihrer Verträge<br />
geringere Mieten zahlten,<br />
waren vielen Vermietern im<br />
Weg. „Ich erinnere mich an verschiedenste<br />
Schikanen. Mietern<br />
wurde das Gas abgedreht, im<br />
tiefsten Winter wurden Fenster<br />
im Siegenhaus entfernt. Einmal<br />
hatte ein Vermieter sogar das<br />
Dach abgedeckt, um die Mieter<br />
loszuwerden”, erzählt der langjährige<br />
Wohnungsstadtrat Ernest<br />
Kaltenegger, der sich nun<br />
im Landtag für die Belange<br />
der Mieterinnen und Mieter<br />
einsetzt. Erst letztes Jahr wurden<br />
bei einem Haus in Lend<br />
Wände herausgerissen, der<br />
Weg zum WC versperrt. „Dort<br />
hätte es ein Benützungsverbot<br />
geben müssen, weil das Haus<br />
einsturzgefährdet war”, erzählt<br />
Elke Kahr. Sie hat den Mietern<br />
bei der Suche nach einer Gemeindewohnung<br />
geholfen.<br />
Vermietet wird immer wieder<br />
„praktisch jedes Loch”, wie<br />
Kaltenegger sagt. In einer<br />
35 m 2 kleinen Wohnung in<br />
der Parkstraße wohnten elf<br />
Menschen. In einem anderen<br />
Fall wurde ein Verschlag am<br />
Stiegenaufgang errichtet und<br />
als Wohnung vermietet. Oder<br />
eine als Wohnraum vermieteten<br />
Garage in Gries: Sie war<br />
total verwanzt. Und dann gibt<br />
es Türen mit der Aufschrift<br />
„Werkzeugraum” oder „Möbellager”,<br />
hinter denen sich<br />
Mietwohnungen verbergen.<br />
Konflikte scheuen weder<br />
Elke Kahr noch Ernest<br />
Kaltenegger, wenn es um die<br />
Mieter/innen geht. „Eine Klage<br />
bekam ich, weil ich einen Spekulanten<br />
als 'öffentlich stadtbekannten<br />
üblen Spekulanten'
GRAZER<br />
13 www.kpoe-graz.at Stadtblatt<br />
ORTUNG FÜR WOHNUNGSRESSORT IN GRAZ<br />
ungspolitik der <strong>KPÖ</strong><br />
bezeichnete. Die Klage wurde abgewiesen,<br />
weil ich meine Behauptungen<br />
glaubhaft belegen konnte”,<br />
schmunzelt Kaltenegger.<br />
Billigere Mieten<br />
1992 richtete die <strong>Graz</strong>er <strong>KPÖ</strong><br />
den Mieternotruf ein. Zugleich<br />
wurde ein Rechtshilfefonds für<br />
Spekulantenopfer ins Leben gerufen.<br />
Neben dem Engagement<br />
für private Mieter begann die<br />
<strong>KPÖ</strong> 1996, sich der Situation<br />
bei den Gemeindewohnungen<br />
anzunehmen. Dort waren die<br />
Mieten zu hoch, viele Mieter<br />
bezahlten 50% und mehr ihres<br />
Einkommens fürs Wohnen. Die<br />
<strong>KPÖ</strong>-Forderung, dass niemand<br />
Sanierung Bahnhofgürtel 60: Alt (links) und Neu (rechts).<br />
mehr als ein Drittel seines<br />
Einkommens fürs Wohnen<br />
ausgeben sollte, wurde erst<br />
im Gemeinderat beschlossen,<br />
nachdem die <strong>KPÖ</strong> in kurzer<br />
Zeit 17.000 Unterschriften gesammelt<br />
hatte. Dazu kam ein<br />
Mietzins-Zuzahlungsmodell<br />
für Mieter/innen mit besonders<br />
kleinen Einkommen.<br />
1999 wurden die Mieten<br />
um 10% gesenkt. Jedenfalls:<br />
Seit die <strong>KPÖ</strong> seit 1998 für das<br />
Wohnungsressort zuständig<br />
ist, geht es aufwärts.<br />
Bad für jede Wohnung<br />
Als die <strong>KPÖ</strong> 1998 das Wohnungsressort<br />
übernahm, gab<br />
es einen enormen Sanierungs-<br />
bedarf: Mehr als 1000 Gemeindewohnungen<br />
hatten kein<br />
Bad, hunderte das WC am<br />
Gang. Die Bausubstanz war<br />
schlecht. Viele Wohnungen<br />
waren seit ihrer Errichtung in<br />
den 30er Jahren nicht saniert<br />
worden. 2002 startete das Projekt<br />
„Auch das ist Kultur: Ein<br />
Bad für jede Gemeindewohnung!”<br />
als Bereicherung für<br />
die Kuturhauptstadt 2003.<br />
„Diese Sanierungen gehen<br />
weiter”, sagt Elke Kahr, seit 2005<br />
Nachfolgerin Kalteneggers als<br />
<strong>KPÖ</strong> Wohnungsstadträtin. Sie<br />
kämpft weiter für die Mieter/innen.<br />
So drohte schon 2003 der<br />
Verkauf der Gemeindewohnun-<br />
Nach dem Einzug Kalteneggers in den Landtag<br />
setzte Elke Kahr die soziale Wohnungspolitik der<br />
<strong>Graz</strong>er <strong>KPÖ</strong> erfolgreich fort.<br />
gen, aber mit der Unterstützung<br />
Tausender <strong>Graz</strong>er/innen konnte<br />
dies verhindert werden konnte.<br />
Die <strong>KPÖ</strong> bleibt wachsam, denn<br />
heuer waren erneut derartige<br />
Ideen zu hören.<br />
Eine für ersten Oktober<br />
2008 vorgesehene Erhöhung<br />
der Kategoriemieten wurde auf<br />
Initiative der <strong>KPÖ</strong> verhindert.<br />
Wachsam bleibt man auch,<br />
wenn es um die Probleme der<br />
Menschen geht. Und hilft mit<br />
dem eigenen Geld nach. Zum<br />
Beispiel, um eine Delogierung<br />
zu verhindern, weil die Miete<br />
nicht bezahlt werden kann<br />
– ein immer häufi ger auftretendes<br />
Problem.
GRAZER<br />
Stadtblatt<br />
Freitag, 21. Nov., 21 Uhr:<br />
„LUMINESCENT<br />
ORCHESTRII”<br />
Als „Gypsy-Tango-Klezmer-<br />
Punk“ bezeichnen „Luminescent<br />
Orchestrii” aus Brooklyn/New<br />
York ihre Musik und sie klingen<br />
www.kpoe-graz.at 14<br />
WEGE ZUM FORTSCHRITT<br />
90 Jahre Republik Österreich und <strong>KPÖ</strong><br />
Wie die Republik feiert heuer auch die <strong>KPÖ</strong> den<br />
90. Geburtstag. Die bewegte Geschichte einer<br />
Arbeiterpartei, die dafür gesorgt hat dass es Österreich<br />
noch gibt.<br />
Vor 90 Jahren wurde Österreich<br />
zur Republik. Doch<br />
nicht nur das Land feiert einen<br />
„Geburtstag”, sondern auch<br />
die <strong>KPÖ</strong>. Die Arbeiterpartei, gegründet<br />
in der Revolution von<br />
1918, hat die Republik durch<br />
90 bewegte Jahre begleitet. Sie<br />
ist die drittälteste Kommunis-<br />
900 Jahre Krieg...<br />
tische Partei der Welt und die<br />
einzige Partei in Österreich,<br />
die – die Zeit der Verfolgung<br />
und Illegalität eingeschlossen<br />
– während des gesamten 20.<br />
Jahrhunderts ohne Unterbrechung<br />
bestanden hat.<br />
Die <strong>KPÖ</strong> spielte eine bedeutende<br />
Rolle im Kampf<br />
36 Heller Sold pro Tag bekam ein einfacher Soldat der österreichischungarischen<br />
Armee wie der oben abgebildete junge Mann. 900 Jahre<br />
hätte er Krieg führen müssen um denselben Lohn zu bekommen<br />
wie sein „seliger”Kaiser Karl, der – allein für sein Wirken als Oberbefehlshaber<br />
– 125.000 Kronen monatlich verdiente. Zerschossen oder<br />
verbrannt zu werden, im Giftgas zu sterben oder an Hunger und Kälte<br />
zugrunde zu gehen: das waren die Aussichten der gewöhnlichen<br />
Soldaten und Arbeiter. Kein Wunder, dass sie bei der Revolution von<br />
1918 die alte Ordnung wegfegten um ein neues, demokratisches<br />
Österreich zu gründen.<br />
Quelle; Hans Hautmann, Sittenbilder aus dem Hause Habsburg.<br />
http://www.klahrgesellschaft.at, Mitteilung Juni 2008,<br />
gegen das NS-Regime. Viele<br />
Funktionäre wurden in Konzentrationslagern<br />
hingerichtet<br />
– wie der <strong>Graz</strong>er Lehrer und<br />
Dichter Richard Zach oder der<br />
Architekt Herbert Eichholzer<br />
(Operngarage). Franz Leitner<br />
verbrachte sechs Jahre im KZ<br />
Buchenwald, wo er hunderten<br />
Menschen zum Überleben verhalf.<br />
Dafür wurde der spätere<br />
<strong>KPÖ</strong>-Landtagsobgeordnete<br />
als „Gerechter der Völker”<br />
ausgezeichnet, der höchsten<br />
Auszeichnung Israels.<br />
Die <strong>KPÖ</strong> leistete den entscheidenden<br />
Beitrag dazu,<br />
dass Österreich nach 1945<br />
seine Souveränität erhielt und<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Informationen zu Veranstaltungen,<br />
Bestellung von Büchern und Broschüren:<br />
<strong>KPÖ</strong>-Bildungszentrum im Volkshaus <strong>Graz</strong> • Lagergasse 98a<br />
Tel. 0316 / 22 59 31 – http://bildungsverein.kpoe-steiermark.at<br />
wieder eine eigenständige<br />
Nation wurde und nicht zu<br />
irgendeinem deutschen oder<br />
europäischen Bundesstaat<br />
verkommen ist. Als revolutionäre<br />
Arbeiterpartei setzt sie<br />
sich für die Benachteiligten<br />
und Entrechteten in der Steiermark<br />
ein.<br />
Viele interessante Informationen<br />
zur Geschichte Österreichs<br />
können im Internet<br />
unter http://www.klahrgesellschaft.at<br />
gelesen werden. Das<br />
(vergriffene) Werk Eva Priesters<br />
zur Geschichte Österreichs<br />
kann von der Homepage der<br />
<strong>KPÖ</strong>-Steiermark heruntergeladen<br />
werden.<br />
ein wenig nach einer gehörigen<br />
Portion an Klezmer- und Balkan-<br />
Rhythmen. „zivatar utca“, die<br />
letztes Jahr schon einen umjubelten<br />
Auftritt im <strong>KPÖ</strong>-Bildungszentrum<br />
hinlegten, spielen als<br />
Vorgruppe.<br />
21. /22. Nov. 08:<br />
Seminar im Landhaus Feuerlöscher/Prenning:<br />
Karl Marx und<br />
das Kommunistische Manifest<br />
Referenten: Franz Stefan Parteder<br />
und Dr. Robert Steigerwald.<br />
Anmeldung erforderlich:<br />
Tel. 22 59 32<br />
k u n t e r b u n t<br />
Kostenlose Lernbegleitung für Schülerinnen aus finanziell<br />
bzw. sozial schwachen Familien.<br />
Für Schüler/innen aller Schulstufen, die Probleme<br />
mit dem Verständnis bzw. der Bewältigung des Lernstoffes haben.<br />
SBZ – Sozial- und Begegnungszentrum – Leechgasse 30,<br />
8010 <strong>Graz</strong>, Montag bis Freitag von 8.00 bis 16.00 Uhr.<br />
Lernhotline: 0316/68 13 25 – 44 oder 0699/16005051<br />
Web: http://www.sbz.at
GRAZER<br />
15 www.kpoe-graz.at Stadtblatt<br />
Die inhaltlichen Ziele der<br />
Schmiedl-Stiftung<br />
Die Zielsetzung der Stiftung ist, die<br />
Bereiche Wissenschaft und Wirtschaft<br />
nutzenstiftend zusammenzubringen.<br />
Gefördert werden „...unkonventionelle<br />
und visionäre Ideen in<br />
der Forschung und Entwicklung<br />
im Bereich Weltraumforschung,<br />
Kommunikation und Information...“.<br />
Insbesondere ist es Zweck der<br />
Stiftung, einerseits durch zukunftsorientierte<br />
Maßnahmen Kinder und<br />
Jugendliche für wissenschaftliche<br />
Themen zu begeistern und somit<br />
dazu beizutragen, langfristig das<br />
Humankapital in der Region zu<br />
stärken, insbesondere im Bereich<br />
technisch-naturwissenschaftlich orientierter<br />
Ausbildungen, andererseits<br />
unkonventionelle und visionäre Forschungs-<br />
und Entwicklungsprojekte in<br />
jenen Themen zu fördern, die mit den<br />
Arbeiten Friedrich Schmiedls einen<br />
direkten Bezug haben und auch den<br />
Stärkefeldern der Stadt <strong>Graz</strong> entsprechen.<br />
(HP der Stadt)<br />
Einst ein Geschenk an die Stadt – heute sich selbst überlassen: Der Eugenie-Schmiedl-Hain<br />
FRIEDRICH SCHMIEDL: ERFINDER UND PAZIFIST<br />
Vergessenes Erbe<br />
Auf einem 15.000 m<br />
Friedrich Schmiedl ist der<br />
Erfi nder der „Postrakete”.<br />
Auf dem <strong>Graz</strong>er Schöckl startete<br />
der ambitionierte Forscher<br />
1931 die erste Postrakete der<br />
Welt. Auch plante er eine Raketenpostlinie<br />
Laibach-<strong>Graz</strong>-<br />
Basel.<br />
Doch die Feindseligkeiten<br />
im Vorfeld des Zweiten<br />
Weltkrieges brachten den<br />
friedliebenden Forscher zunehmend<br />
in Bedrängnis: Mehrere<br />
Staaten meldeten militärisches<br />
Interesse an Schmiedls<br />
Forschertätigkeit an. Eine<br />
2<br />
großen Areal in<br />
Mariatrost bietet der<br />
„Schmiedlpark” zahlreichen<br />
Tieren Zufl ucht. Er<br />
ist das Vermächtnis des<br />
<strong>Graz</strong>er Raketenforschers<br />
und Pazifi sten Friedrich<br />
Schmiedl, der es der<br />
Stadt gestiftet hat.<br />
Stelle im japanischen Forschungsprogramm<br />
lehnte der<br />
überzeugte Pazifi st ab. Als die<br />
Deutschen Besatzer sich für<br />
seine Forschungen interessierten,<br />
vernichtete Schmiedl die<br />
Unterlagen und verweigerte<br />
jede Zusammenarbeit.<br />
Park und Stiftung<br />
Erst nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg nahm Schmiedl<br />
seine Forschertätigkeit wieder<br />
auf. Der 1994 verstorbene Raketenpionier<br />
gilt als ein großer<br />
Gönner: Er hat nicht nur die<br />
Schmiedl-Stiftung ins Leben<br />
gerufen, die bis heute jungen,<br />
visionären <strong>Graz</strong>er Forscher/<br />
innen den erfolgreichen Start<br />
in eine berufl iche Karriere ermöglicht,<br />
anlässlich des Todes<br />
seiner Frau schenkte er der<br />
Stadt auch ein Refugium für<br />
Mensch und Tier: den 15.000<br />
m 2 großen „Eugenie-Schmiedl-<br />
Hain”.<br />
Friedrich<br />
Schmiedl<br />
Der naturnahe Park bietet<br />
mit seiner Vielfalt an Lebensräumen<br />
zahlreichen bedrohten<br />
Tier-und Pfl anzenarten ein<br />
Rückzugsgebiet.<br />
Kleinere Bachläufe durchziehen<br />
das Areal, eine Teichanlage<br />
lockt Amphibien und<br />
Insekten an. Mehr als die<br />
Hälfte des Parks besteht aus<br />
Laubmischwald.<br />
Leider lässt die Betreuung<br />
des für alle <strong>Graz</strong>erinnen und<br />
<strong>Graz</strong>er öffentlich zugänglichen<br />
Parks durch die Stadtverantwortlichen<br />
zu wünschen<br />
übrig. Der Teich ist verwildert,<br />
die Wege sind versumpft,<br />
entwurzelte Bäume bieten<br />
einen traurigen Anblick. „So<br />
sollte die Stadt <strong>Graz</strong> mit dem<br />
Geschenk eines ihrer Söhne<br />
nicht umgehen”, meint KP-<br />
Gemeinderat Andreas Fabisch,<br />
der sich für die Revitalisierung<br />
des Parks einsetzt.<br />
GUTE KÜCHE UM<br />
WENIG GELD<br />
GRENADIERMARSCH<br />
Der Begriff „Grenadiermarsch”<br />
kommt aus der Soldatensprache.<br />
Man sagt, heimkehrende<br />
Soldaten hätten ihn zu Zeiten<br />
der k. u. k.-Monarchie als Relikt<br />
der militärischen Restlküche mit<br />
nach Hause gebracht und so<br />
salonfähig gemacht.<br />
Die absolute Sparvariante<br />
ersetzt Wurst und Speck durch<br />
Paprika als Geschmacksgeber.<br />
Das hier abgedruckte Rezept ist<br />
die - heute allgemein übliche<br />
- „Luxusversion”:<br />
Zutaten für 4 Portionen:<br />
400 g gekochte, geschälte<br />
Erdäpfel, speckig<br />
300 g Fleckerln, gekocht<br />
200 g Wurst oder gekochtes<br />
Geselchtes<br />
100 g Speck, gewürfelt<br />
80 g Zwiebeln<br />
60 g Butterschmalz<br />
Salz, Pfeffer, Majoran, frische<br />
Petersilie<br />
Wurst würfelig schneiden,<br />
Zwiebeln in dünne, Erdäpfel<br />
in etwas dickere Scheiben<br />
schneiden. Schmalz in einer<br />
Pfanne erhitzen. Speckwürfel,<br />
Wurst und Zwiebeln darin rösten.<br />
Erdäpfel untermengen, bei<br />
kleinerer Hitze unter Wenden<br />
bräunen. Zuletzt die Fleckerln<br />
untermischen und mit Pfeffer,<br />
Salz, Majoran würzen. Mit<br />
Petersilie bestreuen und servieren.<br />
Guten Appetit!<br />
Billig und bekömmlich:<br />
Der Grenadiermarsch
GRAZER<br />
Stadtblatt<br />
KOMMENTAR<br />
Von Peter Scherz,<br />
Arbeiterkammerrat<br />
des GLB<br />
Verkehrte<br />
Finanzwelt<br />
In der internationalen Finanzwelt<br />
wurden von Finanzmanagern<br />
über Jahre zur Profitmaximierung<br />
Geldsummen<br />
transferiert und abgeschöpft, die<br />
es in der realen Wirtschaft gar<br />
nicht gab. Die Blase ist geplatzt,<br />
die Katze aus dem Sack: Wie<br />
sich gezeigt hat, können Werte,<br />
die gar nicht da sind, eben nur<br />
scheinbar verwaltet werden.<br />
Trotzdem sind es immer<br />
wieder steinreiche Finanzhaie<br />
und Finanzmanager, die den<br />
kleinen Arbeitern, die durch ihre<br />
Leistung die tatsächlichen Werte<br />
der Wirtschaftswelt schaffen,<br />
zu jeder passenden und unpassenden<br />
Zeit die Welt erklären<br />
wollen.<br />
Angesichts der aktuellen Entwicklungen<br />
wären es nicht die<br />
Beschäftigten, die sich wie Bittsteller<br />
zu fühlen haben, sondern<br />
vielmehr die Finanzmanager.<br />
Doch was passiert tatsächlich?<br />
Man garantiert den kleinen<br />
Sparerinnen und Sparern, dass<br />
ihre Einlagen gesichert sind. Ist<br />
das nicht im Grunde eine Unverschämtheit?<br />
Wir haben reale<br />
Werte produziert und das durch<br />
Arbeit ehrlich verdiente Geld<br />
in gutem Glauben einer Bank<br />
überlassen. Da dürfte nicht einmal<br />
der Gedanke aufkommen,<br />
dass dieses Geld in Gefahr sei.<br />
Doch statt die Verluste von den<br />
Schuldigen zurückzuverlangen,<br />
wird die Verantwortung auf die<br />
Allgemeinheit abgewälzt.<br />
So kommt es, dass wir für<br />
das Geld, das man uns ungefragt<br />
weggenommen hat, auch noch<br />
geradestehen müssen,<br />
meint Ihr Peter Scherz<br />
Derzeit sind rund 40 %<br />
der bei Magna in der<br />
Produktion Beschäftigten von<br />
Kurzarbeit betroffen. Klaus<br />
und Werner (Namen geändert)<br />
sind froh, dass sie überhaupt<br />
noch Arbeit haben. Sicher fühlen<br />
sie sich nicht. Werner hat<br />
seit Jahren Probleme mit der<br />
Wirbelsäule. Sein Arzt hat ihm<br />
dringend einen Kuraufenthalt<br />
angeraten. Doch das kommt<br />
für ihn jetzt nicht in Frage. Zu<br />
viel steht auf dem Spiel.<br />
Nur ja nicht krank werden,<br />
beschwören viele Magna-<br />
Arbeiter/innen ihr Schicksal.<br />
Bereits seit längerem gibt es<br />
sogenannte „Rückkehrgespräche”<br />
für jene, die aus dem<br />
Krankenstand kommen, offiziell<br />
im Interesse der Beschäftigten,<br />
tatsächlich würden sie<br />
häufig zur Einschüchterung<br />
genutzt, erzählen die beiden<br />
Männer.<br />
„Wenn der Zonenleiter anruft<br />
oder kommt und sich umschaut,<br />
bekommt man ein mulmiges<br />
Gefühl”, erzählt Klaus. Oft genug<br />
hat er mit angesehen, wie Kollegen<br />
ins Büro zitiert worden sind.<br />
Zurückgekommen sind sie mit der<br />
Kündigung in der Tasche. „Wir<br />
versuchen dann, dem Kollegen<br />
Mut zuzusprechen, mit Scherzen<br />
www.kpoe-graz.at 16<br />
BEI MAGNA GEHT DIE ANGST UM<br />
Schock und Ohnmacht<br />
Sie haben Angst davor,<br />
Fehler zu machen, Angst,<br />
krank zu werden. Wenn<br />
das Telefon klingelt, denkt<br />
jeder: „Vielleicht trifft es<br />
diesmal mich.” Magna-Arbeiter<br />
erzählen.<br />
„Einmal haben sie sogar<br />
die Rettung holen müssen,<br />
weil ein Kollege umgekippt<br />
ist.”<br />
Die Nachfrage nach neuen Autos schrumpft – Magna spürt es besonders.<br />
die Situation aufzuheitern”,<br />
sagt Klaus. „Aber für viele<br />
bricht eine Welt zusammen,<br />
vor allem, wenn sie Kredite<br />
laufen haben oder schon älter<br />
sind und Angst haben, keine<br />
Arbeit mehr zu bekommen.”<br />
„Einmal”, weiß Werner, „haben<br />
sie sogar die Rettung holen<br />
müssen, weil ein Kollege<br />
umgekippt ist, als er von der<br />
Kündigung erfahren hat.”<br />
„Vor 15 Jahren”, erinnert<br />
sich Klaus, „haben wir in einer<br />
Schicht 70 Autos produziert,<br />
heute laufen 300 vom Band.”<br />
Entsprechend zugenommen<br />
haben Druck und Stress für<br />
die Beschäftigten. Immer<br />
weniger müssen immer mehr<br />
leisten. Da steigen Unfallgefahr<br />
und Fehleranfälligkeit.<br />
Trotzdem: Fehler wollen sie<br />
alle keinen machen. Gerade<br />
jetzt nicht!
GRAZER<br />
17 www.kpoe-graz.at Stadtblatt<br />
Gewerkschaftlicher Linksblock <strong>Graz</strong> – <strong>KPÖ</strong> <strong>Graz</strong> laden ein:<br />
Kostenlose Beratung in Arbeit und Beruf<br />
(und Arbeitslosigkeit)!<br />
Sie fragen ? – Wir versuchen zu helfen!<br />
Beratung in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen<br />
Auftaktveranstaltung: am Do. 20. November 2008, 18:26 Uhr<br />
im Restaurant „GÖSSER Bräu“, Neutorgasse 48, 8010 <strong>Graz</strong> (Tel.: 0316 82 00 09)<br />
Infonummer GLB / <strong>KPÖ</strong>: 0316 71 24 79 ! (9 Uhr bis 16 Uhr)<br />
Mag. a Maria Koller hält zunächst einen Einführungsvortrag zu aktuellen Fragen im<br />
Arbeits- und Sozialrecht, anschließend Möglichkeit für Einzelgespräche.<br />
MAHNMAL FÜR NAZI-OPFER IM GRAZER BURGGARTEN<br />
Spätes Gedenken<br />
(foto: flickr von world callcenter)<br />
Wir freuen uns auf Ihr Kommen !<br />
Gewerkschaftlicher Linksblock: Die Stimme aus dem Betrieb<br />
V om 19. März bis 1. April 2009 finden die Arbeiterkammerwahlen<br />
statt. Alle arbeitenden Menschen,<br />
aber auch Arbeitslose oder Freiberufler sind aufrufen<br />
sich an der Wahl zum steirischen Arbeiterparlament<br />
zu beteiligen. Als einzige parteiunabgängige Kraft will<br />
der Gewerkschaftliche Linksblock (GLB) mit Arbeiterkammerrat<br />
Peter Scherz bei dieser Wahl antreten.<br />
Das <strong>Graz</strong>er Stadtblatt ersucht seine Leserinnen und<br />
Leser um Unterstützung des Linksblocks durch Unterstützungs-Unterschriften<br />
und Mitarbeit. Kontakt-<br />
Telefon: 71 24 79 oder via www.kpoe-graz.at<br />
Im <strong>Graz</strong>er Burggarten entsteht auf Anregung der <strong>KPÖ</strong> ein Mahnmal zur<br />
Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus.<br />
Wer den <strong>Graz</strong>er<br />
Burggarten besucht,<br />
kann dort ein<br />
Freiheitsdenkmal besichtigen.<br />
Es erinnert<br />
an den Abzug der letztenBesatzungstruppen<br />
im Jahr 1955.<br />
Einen Hinweis auf<br />
die Opfer des Nationalsozialismus<br />
findet<br />
man nicht. Dabei war<br />
die <strong>Graz</strong>er Burg zu Zeiten<br />
des Nationalsozialismus<br />
Sitz des Gauleiters,Reichsstatthalters<br />
und zeitweiligen<br />
Landeshauptmannes<br />
Siegfried Uiberreither,<br />
Rechtsberatung in Arbeit und<br />
Beruf: Maria Koller<br />
Gewerkschaftlicher<br />
LiNKS<br />
BLOCK<br />
in der Arbeiterkammer<br />
der die Verfolgung tausender<br />
Juden, Slowenen und Roma<br />
bis hin zur Durchführung der<br />
„Todesmärsche” ungarischer<br />
Juden im April 1945 anordnete,<br />
eine brutale Germanisierungspolitik<br />
betrieb und politischer<br />
Gegner reihenweise<br />
hinrichten ließ.<br />
Anlässlich des Gedenkjahres<br />
im Zusammenhang mit<br />
dem Nationalsozialismus 2008<br />
brachte die steirische <strong>KPÖ</strong><br />
den Antrag ein, im Burggarten<br />
ein Mahnmahl zu errichten,<br />
das an die Opfer des Nationalsozialismus<br />
erinnern soll.<br />
Der Antrag wurde einstimmig<br />
angenommen. Realisiert<br />
wird das Projekt „63 Jahre<br />
danach”, der Künstler Jochen<br />
Gerz wurde mit der Ausführung<br />
beauftragt.
GRAZER<br />
Stadtblatt<br />
Holmes: Schwarzes Löwenkopfkaninchen,<br />
männlich, ca.<br />
5-6 Monate alt.<br />
Marie: Junge, ca. einjährige<br />
Katze. Wurde ausgesetzt, sie<br />
ist besonders, denn sie hat ein<br />
blaues und ein grünes Auge.<br />
Cleopatra: Ein seltener Pharaonenhund,<br />
weiblich, geb.<br />
2004, sehr brav, passt gut in<br />
eine Familie, springt hoch und<br />
braucht viel Auslauf.<br />
TIERECKE<br />
Derzeit warten beim Landestierschutzverein mehrere Haustiere<br />
auf neue Besitzer; und immer wieder entlaufene Lieblinge auf ihre<br />
alten... Die folgenden Tiere vermittelt das Tierheim des Landestierschutzvereins,<br />
Grabenstr. 113, <strong>Graz</strong>, Tel. (0316) 68 42 12.<br />
Rosenköpfchen: Ein Zwergpapageien-Pärchen,<br />
sie werden<br />
nur zusammen vergeben.<br />
Maxi: Kastr. Rammler, geb.<br />
2006 nur zu anderen dazu. Kaninchen<br />
dürfen nicht einzeln<br />
gehalten werden.<br />
Labradorwelpen: Hier „Bello“<br />
als einer unter vier Männchen<br />
und einem Weibchen,<br />
geb. im April 08. Alle sind sehr<br />
verspielt.<br />
Wer kennt das nicht:<br />
Der neue DVD-Player<br />
hat gerade einmal die Garantie-Laufzeit<br />
überschritten<br />
– jetzt spinnt er plötzlich.<br />
„Das müssen wir einschicken”,<br />
lautet der Standard-Spruch der<br />
Service-Abteilung im Elektronik-Supermarkt.<br />
Was folgt,<br />
sind nicht nur wochenlange<br />
Wartezeiten, sondern oft überteuerte<br />
oder gar missglückte<br />
Reparaturen aufgrund von<br />
Missverständnissen.<br />
Bei Herrn Kananian in<br />
der <strong>Graz</strong>er Leonhardstraße<br />
61 kann das nicht passieren,<br />
denn er spricht persönlich mit<br />
seinen Kunden und repariert<br />
das kaputte Stück gleich selbst.<br />
www.kpoe-graz.at 18<br />
TV-WERKSTATT IN ST. LEONHARD<br />
Wo noch selbst<br />
repariert wird<br />
Eine Fachwerkstätte für<br />
Unterhaltungselektronik<br />
in der Leonhardstraße<br />
bietet ein rar gewordenes<br />
Service: Reparaturen<br />
vom Chef persönlich.<br />
Und die Preise? „Ich begnüge<br />
mich mit ein paar Euro”, lacht<br />
er. „Dann habe ich etwas<br />
davon und die Kundschaft<br />
auch.”<br />
Seit mehr als 18 Jahren<br />
betreibt Herr Kananian die<br />
technische Fachwerkstätte für<br />
TV-Video-DVD. Auskennen<br />
tut er sich aber mit fast allen<br />
Elektrogeräten, von medizinisch-technischen<br />
Apparaten<br />
über Staubsauger bis zu Waschmaschinen.<br />
Sein Arbeitstag ist<br />
lang. Abends nach sechs, wenn<br />
er sein Geschäft zusperrt, besucht<br />
er noch Kund/innen.<br />
„Wissen Sie”, erklärt Herr<br />
Kananian, „Die Zeiten haben<br />
sich geändert. Meistens denken<br />
die Leute gar nicht daran, dass<br />
man etwas reparieren kann<br />
und schmeißen es gleich weg.<br />
Oder sie haben Angst, dass die<br />
Reparatur zu teuer kommt.”<br />
Dies liege allein schon an den<br />
hohen Anfahrtspauschalen<br />
der Firmen.<br />
Die Produzenten<br />
leisten dem Trend<br />
weiter Vorschub. So<br />
musste Herr Kananian<br />
unlängst einen Kunden<br />
wegschicken, der<br />
mit einem erst 2 Jahre<br />
alten Flachbildfernseher<br />
zu ihm kam, weil<br />
eine Taste abgebrochen<br />
war. „Die Firma<br />
sagte mir, der Ersatzteil<br />
würde nicht mehr<br />
produziert.”<br />
Herr Kananian hat<br />
zwei Söhne, 11 und<br />
13 Jahre alt. „Mein<br />
jüngerer Sohn bastelt<br />
gerne.”, erzählt der<br />
Techniker stolz. Wie<br />
der Papa!
GRAZER<br />
19 www.kpoe-graz.at Stadtblatt<br />
Studienvertreter<br />
Sebastian Wisiak fordert<br />
Urabstimmung über NBI<br />
Studierende der MedUni bestehen darauf, dass ihre Meinung ernst genommen wird<br />
Meduni: Studierendenmeinung nicht länger ignorieren<br />
Urabstimmung jetzt!<br />
Von Sebastian Wisiak (Studienvertreter für Medizin und KSV-Bundesvorsitzender)<br />
Laut einer Umfrage<br />
lehnen über 70 % der<br />
Studierenden die Informatikveranstaltung<br />
NBI ab. Der Studienkommissionsvorsitzende<br />
Haas aber meint, die<br />
Zustimmung liege „seinem<br />
Gefühl nach“ bei<br />
60 Prozent. 1 Es reicht!<br />
Der KSV will diese Respektlosigkeit<br />
vor der eindeutigen<br />
Meinungsäußerung der<br />
Studierenden nicht akzeptieren<br />
und greift zu einem Mittel,<br />
das selbst von Prof. Haas nicht<br />
ignoriert werden kann.<br />
Mit einer Unterschriftensammlung<br />
wird eine Urabstimmung<br />
über die leidige<br />
Lehrveranstaltung gefordert.<br />
Mag sein, dass sich an dem<br />
Gefühl von Professor Haas<br />
auch dadurch nichts ändert,<br />
aber die Fakten kann er dann<br />
nicht mehr ignorieren.<br />
Auch die Studierendenfraktionen<br />
in der Studienkommission<br />
kämen durch<br />
eine Urabstimmung unter<br />
Zugzwang, denn obwohl ihnen<br />
die Stimmung unter ihren<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
bestens bekannt ist, haben sie<br />
bislang noch keinen Finger<br />
gerührt, um die Situation zu<br />
ändern. Gerade die schwarze<br />
Aktionsgemeinschaft, die mit<br />
dem Wahlversprechen „NBI<br />
zum Wahlfach machen“ in<br />
den Wahlkampf gegangen ist,<br />
hat sich in der Studienkommission<br />
kein einziges Mal<br />
getraut, eine Wortmeldung in<br />
diese Richtung abzugeben.<br />
Geht es nach dem KSV, soll<br />
nicht nur NBI einer Urabstim-<br />
mung unterzogen werden,<br />
sondern auch das gängige Multiple<br />
Choice Prüfungssystem.<br />
Dieses ist mehr als umstritten,<br />
führte doch das gesetzlich verbriefte<br />
Recht, Prüfungsfragen<br />
zu kopieren, dazu, dass diese<br />
von den Studierenden auswendig<br />
gelernt wurden. Die Institute<br />
entwickelten daraufhin<br />
immer neue Prüfungsfragen,<br />
die zunehmend übertriebenes<br />
Detailwissen abfragten. Mittlerweile<br />
müssen Studierende<br />
die Prüfungsfragen lernen,<br />
um die Prüfung überhaupt<br />
bestehen zu können. Eine<br />
Erweiterung der Prüfungsmethoden<br />
ist daher das Gebot<br />
der Stunde.<br />
1 Die betreffende Aussage<br />
fiel in der Studienkommissionssitzung<br />
vom<br />
15.1.2008<br />
BUS UND BIM<br />
Günstiger auf<br />
die Uni und FH<br />
Die Studiengebühren wurden<br />
vom Parlament abgeschafft.<br />
Aber es gibt weitere<br />
Belastungen für Studierende,<br />
die zurückgenommen werden<br />
sollten – wie etwa die hohen Tarife<br />
im Öffentlichen Verkehr. Da<br />
ist die Steiermark bundesweit<br />
das Schlusslicht mit ihren Verbundtarifen.<br />
Die <strong>KPÖ</strong> pochte<br />
im Landtag auf die Halbierung<br />
der Ticketpreise für die 50.000<br />
steirischen Student/inn/en. Der<br />
Antrag wurde von <strong>KPÖ</strong>, SPÖ<br />
und Grünen beschlossen. Nun<br />
liegt es an ÖVP-Verkehrslandesrätin<br />
Kristina Edlinger-Ploder,<br />
die Ermäßigung umzusetzen.<br />
Demnach wird die Freifahrt<br />
vom Bezug der Familienbeihilfe<br />
entkoppelt, denn nur rund<br />
die Hälfte der Student/inn/en<br />
bezieht eine Beihilfe und war<br />
so berechtigt, die Studentenkarte<br />
für den öffentlichen Verkehr<br />
zu bekommen. Außerdem<br />
soll der Tarif halbiert werden.<br />
In der <strong>Graz</strong>er Kernzone zahlen<br />
Studierende bisher 125,5 Euro<br />
pro Semester, während Studiosi<br />
in Wien oder Linz nur 50<br />
Euro zahlen.<br />
„Ein für alle erschwinglicher<br />
öffentlicher Verkehr ist das Herz<br />
jeder vernünftigen Verkehrspolitik”,<br />
so <strong>KPÖ</strong>-Landtagsabgeordneter<br />
Werner Murgg. Die<br />
Frage sei allerdings, ob sich<br />
Kristina Edlinger-Ploder weigere,<br />
den Beschluss umzusetzen<br />
– wie bei der Öffnung er<br />
Landestankstellen für billigeren<br />
Sprit für die Steirer.
GRAZER<br />
Stadtblatt<br />
LEND<br />
Radweg ins<br />
Nirgendwo<br />
Au f d e r R a d w e g -<br />
Strecke „Lendplatz-<br />
Hauptbahnhof“ befindet<br />
sich eine Druckknopfampel<br />
für Radfahrer und<br />
Fußgänger samt fahrradgerechterBodenmarkierung<br />
zur Überquerung<br />
der Keplerstraße in Richtung<br />
Gabelsbergerstraße.<br />
Nach Überquerung der<br />
Keplerstraße versandet<br />
der Radweg aber plötzlich.<br />
KP-Bezirksrat Christian<br />
Carli fordert daher<br />
eine verkehrstechnisch<br />
logische Fortsetzung des<br />
INNERE STADT<br />
Verfehlte Politik<br />
„Der Rückgang der<br />
Bevölkerungszahl im 1.<br />
Bezirk ist die Folge einer<br />
Politik, welche die Interessen<br />
von Immobilienverwertern,Handelskonzernen,Eventveranstaltern<br />
und Gastronomie<br />
über die berechtigten<br />
Anliegen der Bewohner<br />
stellt.“ Das betonte<br />
<strong>KPÖ</strong>-Bezirksvorsteher-<br />
Stv. Franz Stephan Parteder<br />
als Reaktion auf<br />
Medienberichte.<br />
Die <strong>KPÖ</strong> fordert daher<br />
ein Verbot der Umwandlung<br />
von Wohnungen<br />
in Büroräume, die<br />
Erhaltung der Gemeindewohnungen<br />
in der<br />
Inneren Stadt, und eine<br />
Eindämmung der Flut<br />
von Events im Bezirk. Bei<br />
den Parkplätzen verlangt<br />
die <strong>KPÖ</strong> den absoluten<br />
Vorrang für die Bewohner<br />
des 1. Bezirkes vor<br />
den Besuchern. Parteder:<br />
„Der 1. Bezirk ist sehr<br />
gut mit öffentlichen Ver-<br />
INITIATIVE – KONTROLLE – INFORMATION<br />
Aktuelles aus den <strong>Graz</strong>er Bezirken GRAZ<br />
viel befahrenen Radweges<br />
im dichten Wohngebiet.<br />
Schließlich befinden<br />
sich Schule, Tröpferlbad<br />
und die Firma AVL-List<br />
in unmittelbarer Nähe.<br />
„Die Realisierung dieser<br />
Maßnahme – Abflachen<br />
der Gehsteigkante, Markierung,<br />
Weiterführung<br />
des Weges – ist ein wich-<br />
kehrsmitteln erschlossen.<br />
Man braucht kein Auto,<br />
um hier einzukaufen<br />
oder Veranstaltungen zu<br />
besuchen“.<br />
Dauerevent Advent<br />
Der Advent wird in<br />
der Innenstadt auch<br />
heuer ein Dauerevent<br />
mit hohem Alkoholgehalt<br />
werden. Ab 21. 11.<br />
werden die einzelnen<br />
Hütten bis 22 Uhr offen<br />
haben. Am 12. 12. gibt<br />
es darüber hinaus bis 24<br />
Uhr „die lange Nacht des<br />
Advents“. Behörde und<br />
Polizei haben betont:<br />
„Sollten neuerlich Sperrzeitenübertretungen<br />
wie<br />
in den letzten zwei Jahren<br />
festgestellt werden, wird<br />
eine Herabsetzung der<br />
tiges Anliegen und bereits<br />
mit beschiedenen<br />
Mitteln durchführbar”,<br />
macht sich Christian Carli<br />
für die Radfahrer/innen<br />
im Bezirk stark. Sprechstunden<br />
Christian Carli:<br />
mittwochs 16 bis 17<br />
Uhr, Volksgartenstraße<br />
4, nach tel. Vereinbarung<br />
unter 0681-10763298.<br />
Offenhaltezeiten ausgesprochen“.<br />
BV-Stv. Parteder<br />
hofft, dass es strenge<br />
Kontrollen der Standelbetreiber<br />
gibt und die<br />
angekündigten<br />
Konsequenzen<br />
auch umgesetzt<br />
werden.<br />
Sprechstunden<br />
Franz<br />
Parteder<br />
nach tel. Vereinbarung:<br />
Rathaus,<br />
Hofgebäude, 1. Stock,<br />
KP-Gemeinderatsklub,<br />
Tel.: (0316)872-2151<br />
WALTENDORF<br />
Durchgewunken<br />
Obwohl die Voraussetzungen<br />
für ein<br />
vollwertiges Bauland<br />
laut Stadtentwicklungskonzept<br />
bis heute nicht<br />
gegeben sind, wurde<br />
das Projekt „autofreie<br />
Gartenstadt”auf den<br />
Pölzl-Gründen bei der<br />
Gemeinderatssitzung am<br />
16. 10. mit den Stimmen<br />
von ÖVP, SPÖ und Grünen<br />
beschlossen. Davon<br />
abgesehen, dass hier ein<br />
weiteres Projekt im <strong>Graz</strong>er<br />
ST. LEONHARD<br />
Wohin mit dem<br />
Auto?<br />
Mit der Anschaffung<br />
der neuen Straßenbahngarnituren<br />
der GVB sind<br />
viele der für die Bewohner/innen<br />
des Herz-Jesu-<br />
Viertels dringend benötigten<br />
öffentlichen Stellplätze,<br />
vor allem entlang<br />
der Sparbersbachgasse<br />
und Schillerstraße, in<br />
Gefahr.<br />
„Vielen Menschen,<br />
die hier wohnen, sind<br />
weiterhin, auch beim<br />
besten Willen, auf andere<br />
www.kpoe-graz.at 20<br />
Grüngürtel durchgewunken<br />
wurde, gibt es nach<br />
wie vor kein vernünftiges<br />
Verkehrskonzept am<br />
Ruckerlberg. So liegt die<br />
nächste Bushaltestelle<br />
mehr als 500 Meter vom<br />
geplanten Projekt entfernt.<br />
Der Schutzverein<br />
Ruckerlberg und andere,<br />
die Einwendungen<br />
gegen die Verbauung<br />
und vor allem gegen die<br />
Änderung von Aufschließungsgebiet<br />
im Grüngürtel<br />
in vollwertiges<br />
Bauland, geben sich aber<br />
nicht geschlagen.<br />
Verkehrsmittel umzusteigen,<br />
auf das Auto<br />
angewiesen”, stellte KP-<br />
Bezirksrat Nico Müller<br />
klar. Er fordert daher die<br />
zuständigen Stellen der<br />
Stadt <strong>Graz</strong> und insbesondere<br />
die verantwortlichen<br />
Stadtsenatsmitglieder<br />
auf, die so genannte Kaprun-Verordnung<br />
so zu<br />
interpretieren, dass die<br />
öffentlichen Stellplätze<br />
in der Sparbersbachgasse<br />
und Schillerstraße auch<br />
nach der Anschaffung<br />
und Inbetriebnahme der<br />
neuen Straßenbahngarniturenerhalten<br />
bleiben.<br />
Sprechstunden<br />
Bezirksrat<br />
Nico Müller:<br />
nach tel. Vereinbarung,<br />
Stiftingtalstr. 3,<br />
Tel: 0699-1010<br />
6308.
GRAZER<br />
21 www.kpoe-graz.at INITIATIVE – KONTROLLE – INFORMATION<br />
Stadtblatt<br />
JAKOMINI<br />
Musterbeispiel<br />
Im Innenhof der Münzgrabenstraße<br />
4 befindet<br />
sich das Gebäude der<br />
ältesten erhaltenen Kegelbahn<br />
von <strong>Graz</strong>. Lange<br />
stand der Abriss des<br />
Gebäudes zur Diskussion.<br />
Geplant war unter<br />
anderem die Errichtung<br />
einer Tiefgarage durch<br />
das Bankhaus Krentschker.<br />
„Es ist einer Initiative<br />
rund um Sieglinde Würger,<br />
Gottfried Weißmann<br />
und Christine Schönberg<br />
(<strong>KPÖ</strong>) zu verdanken, dass<br />
das Gebäude schließlich<br />
unter Denkmalschutz<br />
GRIES/JAKOMINI<br />
10 Jahre<br />
Augartensteg<br />
Der Augartensteg,<br />
der den Bezirk Gries mit<br />
dem Augarten verbindet,<br />
ist längst zur Selbstverständlichkeit<br />
geworden.<br />
Bei der Feier anlässlich<br />
seines 10jährigen Bestehens<br />
waren auch ehemalige<br />
Initiatoren für die<br />
Errichtung anwesend.<br />
„Es ist nicht so, dass diese<br />
Brücke den Bewohner/<br />
gestellt wurde”, erinnert<br />
sich KP-Bezirksrat Gottfried<br />
Stevanec.<br />
„Die neuen Eigentümer<br />
haben das Gebäude<br />
wunderschön hergerichtet<br />
– ein Musterbeispiel,<br />
wie man mit alter Bausubstanz<br />
umgehen kann,<br />
lobte Stevanec das gelungene<br />
Ergebnis der<br />
Renovierungsarbeiten.<br />
Sprechstunden Stevanec:<br />
mittwochs 14 bis<br />
15 Uhr im Bezirksamt am<br />
Ostbahnhof.<br />
Steinwüste<br />
Kahl und wenig einladend<br />
präsentiert sich<br />
das Gelände rund um die<br />
neue Mess<br />
e - H a l l e .<br />
<strong>KPÖ</strong>- Gem<br />
e i n d e -<br />
rat Sikora<br />
Christian<br />
griff daher<br />
eine Anregung<br />
der<br />
J a k o m i -<br />
innen einfach so zugefallen<br />
wäre. Es gab eine<br />
sehr aktive Bürgerinitiative<br />
rund um<br />
die Familie<br />
Lässer, die<br />
ü b e r J a h -<br />
re hinweg<br />
nicht locker<br />
g e l a s s e n<br />
h a t “ , b e -<br />
richtet KP-<br />
Bezirksrätin<br />
von Jakomini Edeltrud<br />
Ulbl-Taschner. Das schöne<br />
Herbstwetter, Sturm<br />
und Kastanien sowie<br />
die Musik von Christian<br />
Masser trugen zu einem<br />
gelungenen, bezirksübergreifenden<br />
Fest bei.<br />
Sprechstunden Ulbl-<br />
Taschner: mittwochs 14<br />
bis 15 Uhr im Bezirksamt<br />
am Ostbahnhof.<br />
Aktuelles aus den <strong>Graz</strong>er Bezirken GRAZ<br />
ni-Bezirksrätin Edeltrud<br />
Ulbl-Taschner auf und<br />
forderte eine attraktive<br />
und einladende Platzgestaltung<br />
vor der neuen<br />
Messe- Halle.<br />
Sikora: „Die Lage bietet<br />
sich hervorragend zur<br />
künstlerischen Gestaltung<br />
an, mit mehr Grün<br />
durch schattenspendende<br />
Bäume, mit Sitzgelegenheiten<br />
und mit einem<br />
zentralen Blickfang mittels<br />
eines Brunnens.<br />
<strong>KPÖ</strong> Gemeinderat<br />
Sikora wird bei der kommendenGemeinderatssitzung<br />
eine entsprechende<br />
Initiative einbringen.<br />
ANDRITZ<br />
Hundewiese und<br />
Verkehrsspiegel<br />
Immer wieder kommt<br />
es in Andritz zu Streit<br />
zwischen Hundebesitzern<br />
und anderen Nutzern<br />
öffentlicher Grünflächen.<br />
<strong>KPÖ</strong> Bezirksrätin Karin Reimelt<br />
schlägt eine gekennzeichnete<br />
Hundewiese<br />
vor, um das Konfliktpotential<br />
zu verringern.<br />
Weiters schlägt sie vor, im<br />
Kreuzungsbereich Gustav-<br />
Scherbaum-Promenade/<br />
Neugasse /Pongratz-Moore-Steg<br />
einen Verkehrsspiegel<br />
zu errichten.<br />
LIEBENAU<br />
Wartezeit Bahnschranken<br />
Täglich verkehren<br />
rund 70 Züge beim<br />
Bahnschranken Liebenauer<br />
Hauptstraße. Dazu<br />
kommt der Verschub.<br />
Entsprechend lange dauern<br />
die Wartezeiten bis<br />
der Schranken wieder öffnet.<br />
Auf Initiave von <strong>KPÖ</strong>-<br />
LAbg. Werner Murgg<br />
verhandelt die Landesregierung<br />
nun mit den<br />
ÖBB über die Verkürzung<br />
der Wartezeiten. Eine<br />
Unterführung an dieser<br />
Stelle ist laut Landesrätin<br />
Edlinger-Ploder erst für<br />
2010 geplant.<br />
Aus für Postamt<br />
Als Vorzeigeprojekt<br />
einer gelungenen<br />
Infrastruktur galt seinerzeit<br />
der Zubau in der<br />
Kasernstraße, in welchem<br />
Drogeriemarkt,<br />
Lebensmittelgeschäft<br />
GEIDORF<br />
5-Elemente-Oase<br />
am Rosenhain<br />
„Rosava” heißt ein als<br />
Erholungs- und Meditationsraum<br />
konzipierter<br />
öffentlicher Garten, der<br />
am Rosenhain (Zugang<br />
Aigner-Rollett-Allee) entstehen<br />
soll. Den Auftakt<br />
des Gemeinschaftsprojektes<br />
von Naturschutzbund<br />
und Natura bildete<br />
die Pflanzung einer Trauerweide.<br />
Als erste Etappe<br />
der nach den fünf<br />
Elementen – Erde,<br />
Feuer, Luft, Wasser<br />
und Seele – benannten<br />
Orte soll<br />
im Frühjahr 2009<br />
der „Ort des Wassers”<br />
entstehen, der<br />
u. a. vom Verein für<br />
Stadterneuerung<br />
und Postamt untergebracht<br />
wurden. Jetzt soll<br />
das Postamt geschlossen<br />
werden und Postkunden<br />
die Liebenauer<br />
Hauptstraße ausweichen.<br />
KP-Bezirkssprecher Max<br />
Korp hat Widerstand<br />
angekündigt, denn: „Es<br />
gibt dort weder eine Busanbindung<br />
noch einen<br />
Parkplatz. Wie sollen alte,<br />
kranke oder gebrechliche<br />
Personen, die beispielsweise<br />
in den Wohnhochhäusern<br />
der Kasernstraße oder<br />
in der Grünangersiedlung<br />
wohnen, künftig ohne<br />
fremde Hilfe ihr Postamt<br />
erreichen?”<br />
Sprechstunden Max<br />
Korp nach tel. Vereinbarung<br />
unter<br />
0664/80444 6156.<br />
der <strong>KPÖ</strong> finanziell unterstützt<br />
wird. Der für<br />
die Öffentlichkeit frei<br />
zugängliche Rosenhain<br />
bietet vielen <strong>Graz</strong>erinnen<br />
und <strong>Graz</strong>ern regelmäßig<br />
Erholung und Entspannung.<br />
Naturschutzbund-<br />
Geschäftsführer Markus<br />
Ehrenpaar erinnerte daran,<br />
wie wichtig es sei, natürliche<br />
Lebensräume für<br />
Menschen zu erhalten. In<br />
der Steiermark werden<br />
täglich 1,5 ha natürlicher<br />
Flächen versiegelt.
GRAZER<br />
Stadtblatt<br />
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www.kpoe-graz.at 22<br />
AUSSTELLUNG<br />
„Die Atombombe<br />
und der Mensch”<br />
Ausstellung des japanischen<br />
Verbandes der „Atombombenopfer“.<br />
Sie legt Zeugnis<br />
vom Leid und Zerstörung,<br />
das Atombombe gebracht<br />
hat, in Hiroshima und Nagasaki,<br />
aber auch an anderen<br />
Orten dieser Welt,<br />
wo Kernwaffen getestet<br />
werden. Die Ausstellung ist<br />
in der PÄDAK Eggenberg,<br />
Georgigasse 85, bis 18.<br />
Dezember von wochentags<br />
8 bis 18 Uhr zu sehen.<br />
für Kinder im Alter<br />
von 6 bis 15 Jahren<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Mehlplatz 2, 8010 <strong>Graz</strong><br />
Tel.: 0316 / 82 90 70<br />
Fax: 0316 / 82 06 10<br />
office@kinderland-steiermark.at<br />
www.kinderland-steiermark.at
GRAZER<br />
23 www.kpoe-graz.at Stadtblatt<br />
Briefe an die Redaktion<br />
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen<br />
100 Milliarden für Banken<br />
Für billigere Lebensmittel und<br />
die Armutsbekämpfung fürs Volk<br />
waren vor der Wahl keine vier Milliarden<br />
Euro möglich, zur Rettung<br />
der Banken sind aber 100(!!!) Milliarden<br />
Euro vom Staat auf einmal<br />
locker vorhanden! Das erkläre mir<br />
einmal jemand...<br />
Andreas Gutl, <strong>Graz</strong><br />
Seltsame Schulungen<br />
Ich bin Gold- und Silberschmied<br />
mit Meisterprüfung<br />
und habe an der Berufsschule<br />
unterrichtet. Heuer wurde ich arbeitslos,<br />
weil es in ganz Österreich<br />
nur mehr drei Lehrlinge in diesem<br />
Beruf gibt. Das AMS bot mir eine<br />
Ausbildung zum VIG-Schweißer<br />
an – eine feine Sache, weil man da<br />
schöne Dinge machen kann.<br />
Beim vom bfi durchgeführten<br />
Kurs kam die Ernüchterung: Zu<br />
Unterrichtsbeginn kam um sechs<br />
Uhr früh ein Psychologe, dem ich<br />
20 Worte mit A sagen musste.<br />
Beim theoretischen Unterricht hat<br />
jemand sechs Stunden lang aus<br />
den Unterlagen vorgelesen. Wenn<br />
Fragen auftauchten, konnten die<br />
nicht beantworten werden. Beim<br />
Schweißen konnten wir nur mit<br />
Blech arbeiten anstatt mit Aluminium<br />
oder höherwertigen Materialien,<br />
die normalerweise beim<br />
VIG-Schweißen zum Einsatz<br />
kommen. Aber die sind scheinbar<br />
zu teuer.<br />
Nach Kursabschluß hoffte<br />
ich auf einen entsprechenden Job.<br />
Doch beim AMS wollte man mich<br />
als Raum- oder Landschaftspfleger<br />
vermitteln. Mir hat der Kurs<br />
etwas gebracht, weil ich mich<br />
selbst gespielt und viel auspobiert<br />
habe. Es gibt aber auch Kursteilnehmer,<br />
die aus Frust Geräte<br />
kaputt machen. Insgesamt ist es<br />
schade um das Steuergeld, das<br />
dazu verschwendet wird.<br />
(Name der Redaktion bekannt)<br />
<strong>Graz</strong>er Stadtblatt: Lagergasse 98a, 8020 <strong>Graz</strong><br />
Fax 71 62 91 E-Mail: <strong>stadtblatt</strong>@kpoe-graz.at<br />
10 Euro für 1 ⁄4 kg Brot<br />
Ich bin 69 Jahre alt und alleinstehende<br />
Pensionistin. Leider<br />
kann ich mich aufgrund einer<br />
Erkrankung nur schwer bewegen<br />
und bin beim Einkaufen auf fremde<br />
Hilfe angewiesen. In meiner<br />
Siedlung bietet ein Student an,<br />
für 8,50 Euro einkaufen zu gehen.<br />
Extrawege, etwa in die Apotheke,<br />
verrechnet er mit weiteren vier<br />
Euro. Das ist für eine Mindestpensionistin<br />
sehr viel Geld.<br />
Unlängst konnte ich den jungen<br />
Mann nicht erreichen, aber<br />
seine Mutter bot am Telefon an,<br />
mir 1⁄4 kg Brot zu besorgen. Nach<br />
wenigen Minuten stand eine elegante<br />
Dame in teurer Kleidung<br />
vor der Türe und überreichte<br />
das Brot. Es kostete 97 Cent. Sie<br />
wollte wissen, wie viel ihr Sohn<br />
üblicherweise verlange, und nahm<br />
schließlich 10 Euro – für 1⁄4 Kilo<br />
Brot und einen kurzen Weg. Wäre<br />
das wirklich nötig gewesen?<br />
(Name der Redaktion bekannt)<br />
H U M A N I T Ä R E R<br />
V E R E I N<br />
M U T T E R<br />
T H E R E S A<br />
kultur-humanitärer Verein<br />
Kleidung - Wäsche<br />
- Kinderwägen -<br />
Geschirr - Spielzeug<br />
- nützliche Güter und<br />
Spenden<br />
Erbeten für<br />
Mazedonien – Monenegro<br />
– Albanien – Kosovo<br />
Kontakt:<br />
Tel. 0650 9620 717<br />
Lagerräume gesucht!<br />
Helfen Sie bitte mit!<br />
Wegen Lagerraumsuche<br />
können wir derzeit<br />
keine sperrigen Güter<br />
annehmen.<br />
Literaturwett-<br />
bewerb „Träume”<br />
Literatur überwindet Grenzen<br />
Altersgruppen: 6 bis 9, 10 bis<br />
14 und 15 bis 19 Jahre<br />
Buchpreise, der Text wird gedruckt<br />
Einreichung: Eine schriftliche<br />
Arbeit (maximal 4 Seiten A4)<br />
zum Thema „Träume“ – Prosa<br />
oder Lyrik. Einsendung bis 5.<br />
Dezember samt ausgefülltem<br />
Teilnahmeformular. (www.perplex.at<br />
oder beim Verlag).<br />
Infos: perplex-Verlag, sHans-<br />
Sachs-Gasse 14/3, 8010 <strong>Graz</strong>,<br />
Tel: (316) 89 04 72, E-Mail:<br />
office@perplex.at<br />
GRAZER<br />
Stadtblatt<br />
Impressum: Medieninhaber: Landtagsklub<br />
der <strong>KPÖ</strong> Steiermark, Herrengasse<br />
16/3, 8010 <strong>Graz</strong>. Verlagsund<br />
Herstellungsort: <strong>Graz</strong>.<br />
Tel. 0316 / 877-5102<br />
Fax 0317 / 877-5108<br />
E-Mail: <strong>stadtblatt</strong>@kpoe-graz.at //<br />
DVR: 0600008<br />
Offenlegung: Das <strong>Graz</strong>er Stadtblatt / die<br />
Steirische Volksstimme – Informationsblatt<br />
der KP Steiermark ist ein Regionalmedium<br />
und dient der Information der steirischen<br />
Bevölkerung im Sinne der Arbeit der <strong>KPÖ</strong><br />
Steiermark. Das Blatt ist unabhängig<br />
von kommerziellen Interessen jeglicher<br />
Art und tritt für eine Stärkung des solidarischen<br />
Sozialsystems und gegen<br />
die Privatisierung von<br />
öffentlichem Eigentum<br />
und öffentlichen<br />
Dienstleistungen ein.<br />
Christian<br />
Masser singt<br />
Johnny Cash<br />
Freitag, 12. Dez.., 20 Uhr:<br />
RAT UND HILFE<br />
Mieterschutzverband<br />
Sparbersbachgasse 61<br />
Tel. 0316 / 38 48 30<br />
(GVB Linie 3 - Rechbauerstraße)<br />
Sprechstunden – Bitte<br />
um tel. Voranmeldung!<br />
Mittwoch 14.30 – 19.00 Uhr<br />
Freitag 9.00 – 11.30 Uhr<br />
www.mieterschutzverband.at<br />
Ein Abend im<br />
Geiste des legendären<br />
„Man in<br />
Black“ Johnny<br />
Cash steht am<br />
12. Dezember um<br />
20 Uhr im <strong>KPÖ</strong><br />
Bildungszentrum,<br />
Lagergasse 98a,<br />
am Programm.<br />
Christian Masser<br />
wird mit den<br />
„Country-Zombies“<br />
Hits und<br />
seltenere Stücke<br />
zum Besten geben.Kartenbestellungen:<br />
Tel. 22 59 31.
FINANZKRISE TRIFFT ALLE<br />
Ist jetzt alles gerettet?<br />
Mit hunderten Millionen<br />
Steuergeld wird<br />
nicht nur das marode<br />
Bankwesen gestützt,<br />
sondern vor allem die<br />
Privilegien und Profite<br />
der Bankmanager und<br />
Spekulanten. Bleiben<br />
uns Arbeitslosigkeit,<br />
Inflation und<br />
Wirtschaftsflaute?<br />
Alles gerettet!“ – Das ist<br />
ein geflügeltes<br />
Wort. Als im 19.<br />
Jahrhundert das<br />
Ringtheater in Wien<br />
brannte, sagte<br />
man amtlicherseits:<br />
„Alles gerettet“.<br />
Dann stellte<br />
sich heraus, dass es<br />
Dutzende Todesopfer<br />
gegeben hatte.<br />
J e t z t s t e l l e n<br />
sich Politiker und<br />
Manager hin und<br />
sagen ebenfalls:<br />
„Alles gerettet“.<br />
Und wie unsere<br />
Name:<br />
Adresse:<br />
nebenstehende Umfrage zeigt:<br />
Auch viele Menschen, denen<br />
es nicht so gut geht, glauben,<br />
dass die Krise sie persönlich<br />
nicht treffen wird.<br />
Es könnte aber anders kommen.<br />
Was ist in den letzten<br />
Wochen nämlich gerettet<br />
worden? Die Privilegien und<br />
Profite der Bankmanager. Die<br />
sind nämlich vorderhand gerettet<br />
worden.<br />
Womit sind sie gerettet wor-<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung und gewinnen Sie!<br />
Umfrage zur Finanzkrise:<br />
Verlost werden T-Shirts und andere Sachpreise.<br />
Sollen Banken und Betriebe verstaatlicht werden, um<br />
die gefährliche Spekulationswirtschaft der globalisierten<br />
Marktwirtschaft zu unterbinden?<br />
1.) JA. Nur so kann Wirtschaft für das Wohl aller<br />
Menschen sorgen.<br />
2.) NEIN. Die Marktwirtschaft muss sich selbst<br />
regulieren.<br />
Schicken Sie mir unverb. Informationen der <strong>KPÖ</strong>.<br />
Falls Sie ein T-Shirt als Preis wollen, bitte Größe angeben (S/M/L/XL/XXL)<br />
den? Mit unserem Geld, mit<br />
hunderten Milliarden Euro an<br />
Steuergeldern. Wir alle werden<br />
dafür zahlen, dass beispielsweise<br />
die vier größten US-amerikanischen<br />
Pleitebanken in den<br />
letzten Jahren 30 Milliarden<br />
Dollar an Prämien für ihre<br />
Manager bezahlt haben. Wir<br />
haben mit niedrigen Löhnen<br />
dafür gezahlt, damit die Gewinne<br />
in die Spekulation umgeleitet<br />
werden konnten. Wir<br />
werden weiter dafür<br />
zahlen: Mit Arbeitslosigkeit,<br />
mit Inflation<br />
und Wirtschaftsflaute.<br />
Die Arbeitslosigkeit<br />
steigt, das Geld<br />
wird weniger wert<br />
und die Preise steigen.<br />
Das Spiel der<br />
Banken und der Spekulanten<br />
wird weiter<br />
gehen. Denn für das<br />
Kapital ist dann „alles<br />
gerettet“. Für uns<br />
nicht – wenn wir uns<br />
nicht wehren.<br />
Franz St. Parteder<br />
An das<br />
G r a z e r<br />
c/o <strong>KPÖ</strong>-Steiermark<br />
Lagergasse 98a<br />
8020 <strong>Graz</strong><br />
Bitte frankieren,<br />
wenn Marke zur<br />
Hand<br />
Stadtblatt<br />
✁<br />
Fax: 0316/ 71 62 91<br />
Wir fragen:<br />
Wie trifft die<br />
Finanzkrise Sie?<br />
Machen sich die <strong>Graz</strong>erinnen<br />
und <strong>Graz</strong>er Sorgen um ihre Ersparnisse?<br />
Haben Sie Angst vor<br />
der Wirtschaftskrise?<br />
Ich habe nichts<br />
zu verlieren. Von<br />
meiner Pension<br />
bleibt mir zum<br />
Sparen ohnehin<br />
nichts übrig. Generell<br />
mache ich<br />
mir Sorgen, sollte<br />
die Entwicklung so weitergehen<br />
(Anna Soritz, Pensionistin).<br />
Wir überlegen<br />
uns derzeit jede<br />
Investition in<br />
unsere kleine<br />
Landwirtschaft<br />
genau. Auch<br />
unser Vertrauen<br />
in die Banken ist<br />
geschwunden (Anita Hurst, Hörakustikerin<br />
u. Ziegenbäuerin).<br />
Ich habe keine<br />
Angst, dass ich<br />
Geld verlieren<br />
könnte. Auch<br />
bei meinem<br />
Sparverhalten<br />
hat sich nichts<br />
geändert. Das<br />
Geld lege ich auf ein ganz<br />
normales Sparbuch, wo ich es<br />
jederzeit beheben kann (Dr.<br />
Ernst Kruijff, Projektleiter).<br />
Ich habe gar<br />
keine Ängste,<br />
was die aktuelle<br />
Finanzkrise betrifft.<br />
Auch bin<br />
ich ein fleißiger<br />
Sparer: Ich<br />
halte Anleihen<br />
und habe ein<br />
Sparbuch (DI Gert Küttner, Pensionist).<br />
W i s s e n S i e :<br />
Einmal geht's<br />
bergauf, einmal<br />
bergab. Da<br />
kann man eh<br />
nichts machen.<br />
Viel habe ich<br />
ohnehin nicht<br />
auf der hohen<br />
Kante. Trotzdem bin ich optimistisch<br />
und glaube, es wird<br />
alles nur in die Höhe gespielt<br />
(Siegfried Gether, Landwirt).