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Gemeindezeitung Juni 2006 (0 bytes) - St. Michael in der ...

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Seite 11<br />

In diesem Jahr g<strong>in</strong>g es im K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten I recht bunt zu.<br />

„Überall s<strong>in</strong>d Farben“ – hieß es <strong>in</strong> Michis Gruppe und<br />

„Bücher – wir suchen Werte (Worte)“ <strong>in</strong> Melittas Gruppe.<br />

Je<strong>der</strong> reagiert sehr stark auf Farben.<br />

Wer kennt das nicht? Farblose,<br />

graue Tage machen uns<br />

träge, vielleicht auch depressiv.<br />

An hellen Tagen s<strong>in</strong>d wir unternehmungslustig,<br />

wir sehen unsere<br />

Umwelt eher positiv. K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

erleben die Welt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Fülle<br />

bunter Farben. Daher beschlossen<br />

wir mit unserem Projekt<br />

durch viele Angebote das „Farbwirrwarr“<br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu entwirren,<br />

um ihnen die Bedeutung<br />

und Schönheit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Farben wie<strong>der</strong> näher zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Gut geeignet waren dafür unsere<br />

„Farbtage“ im K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten, die<br />

e<strong>in</strong>mal im Monat stattfanden. Jedes<br />

Monat hatte se<strong>in</strong>e Farbe,<br />

entsprechend dem „Charakter“<br />

des jeweiligen Monats. (z. B. Oktober:<br />

braun, Jänner: weiss, Mai:<br />

grün) An diesen Tagen kamen<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> jeweiligen Farbe<br />

bekleidet <strong>in</strong> den K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten;<br />

es gab zu Jause Lebensmittel <strong>in</strong><br />

dieser Farbe, Spiele, Geschichten,<br />

Lie<strong>der</strong>... wurden auf die jeweilige<br />

Farbe ausgerichtet. Farben<br />

wurden gemischt – zum Erstaunen<br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> entstanden<br />

neue Farben. Als Höhepunkt und<br />

Abschluss unseres Projektes<br />

durften wir unseren Künstler<br />

Thomas Valt<strong>in</strong>goier <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Galerie<br />

besuchen, wo er den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

die Wirkung <strong>der</strong> Farben, ihre<br />

Vielfalt und Ausdruckskraft<br />

sehr verständnisvoll verdeutlichte.<br />

Im K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten wurde dann<br />

mit se<strong>in</strong>er Hilfe e<strong>in</strong> wun<strong>der</strong>schönes<br />

Bild gemalt, das nun bei uns<br />

zu bewun<strong>der</strong>n ist. Wir bedanken<br />

uns bei „unserem “ Thomas sehr,<br />

dass er unser Projekt mit uns gestaltet<br />

und uns unterstützt hat.<br />

Die Geschichte vom<br />

Regenbogen (Nach e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>dischen Parabel)<br />

Es war e<strong>in</strong>mal, da f<strong>in</strong>gen alle<br />

Farben auf <strong>der</strong> Welt e<strong>in</strong>en <strong>St</strong>reit<br />

an. Jede behauptete, die beste,<br />

die wichtigste, die nützlichste,<br />

die bevorzugte zu se<strong>in</strong>.<br />

Grün sagte: „Ganz klar, dass ich<br />

die wichtigste b<strong>in</strong>. Ich b<strong>in</strong> das<br />

Symbol des Lebens und <strong>der</strong><br />

Hoffnung. Ich wurde für das<br />

Gras, die Bäume, die Blätter<br />

ausgewählt – ohne mich würden<br />

alle Tiere sterben. Schaut euch<br />

die Landschaft an und ihr werdet<br />

sehen, dass ich am häufigsten<br />

vorkomme.“<br />

Blau unterbrach: „Du denkst nur<br />

an die Erde, aber sieh e<strong>in</strong>mal<br />

den Himmel und das Meer an.<br />

Das Wasser ist die Grundlage<br />

des Lebens, und es wird von den<br />

Wolken aus dem blauen Meer<br />

aufgesogen. Der Himmel gibt<br />

Raum und Frieden und Heiterkeit.<br />

Ohne me<strong>in</strong>en Frieden wäret<br />

ihr alle nur Wichtigtuer.“<br />

Gelb kicherte: „Ihr seid alle so<br />

furchtbar ernst. Ich br<strong>in</strong>ge Lachen,<br />

Fröhlichkeit und Wärme <strong>in</strong><br />

die Welt. Die Sonne ist gelb, <strong>der</strong><br />

Mond ist gelb, die <strong>St</strong>erne s<strong>in</strong>d<br />

gelb. Jedesmal, wenn man e<strong>in</strong>e<br />

Sonnenblume betrachtet, beg<strong>in</strong>nt<br />

die Welt zu lächeln. Ohne mich<br />

gäbe es ke<strong>in</strong>en Spaß.“<br />

Orange begann als nächste, ihr<br />

Eigenlob zu s<strong>in</strong>gen:“ Ich b<strong>in</strong> die<br />

Farbe <strong>der</strong> Gesundheit und Kraft.<br />

Ich mag wohl selten vorkommen,<br />

doch b<strong>in</strong> ich wertvoll, denn ich<br />

diene den <strong>in</strong>neren Bedürfnissen<br />

des Menschenlebens. Ich b<strong>in</strong><br />

Träger <strong>der</strong> meisten Vitam<strong>in</strong>e.<br />

Denkt an Karotten und Kürbisse,<br />

Orangen und Mangos. Ich hänge<br />

nicht die ganze Zeit herum, aber<br />

wenn ich bei Sonnenaufgang<br />

o<strong>der</strong> Sonnenuntergang den Himmel<br />

erfülle, dann ist me<strong>in</strong>e<br />

Schönheit so auffällig, dass niemand<br />

e<strong>in</strong>en weiteren Gedanken<br />

an e<strong>in</strong>e von euch verschwendet.“<br />

Rot konnte es nun nicht länger<br />

aushalten. Er schrie heraus: „Ich<br />

b<strong>in</strong> <strong>der</strong> Herrscher über euch alle,<br />

Blut, Lebensblut. Ich b<strong>in</strong> die Farbe<br />

<strong>der</strong> Gefahr und <strong>der</strong> Tapferkeit.<br />

Ich b<strong>in</strong> bereit für e<strong>in</strong>e Sache zu<br />

kämpfen. Ich br<strong>in</strong>ge Feuer <strong>in</strong>s<br />

Blut. Ohne mich wäre die Erde<br />

leer wie <strong>der</strong> Mond. Ich b<strong>in</strong> die<br />

Farbe <strong>der</strong> Leidenschaft und <strong>der</strong><br />

Liebe; die rote Rose, <strong>der</strong> rote<br />

Mohn.“<br />

Violett sprach viel ruhiger als alle<br />

an<strong>der</strong>en, jedoch nicht weniger<br />

entschlossen: „Denkt an mich.<br />

Ich b<strong>in</strong> die Farbe des Mystischen.<br />

Ihr bemerkt mich kaum,<br />

aber ohne mich werdet ihr alle<br />

belanglos. Ich stehe für Denken<br />

und Überlegen, Zwielicht und tiefes<br />

Wasser. Ihr braucht mich als<br />

Gleichgewicht und Gegensatz,<br />

für das Gebet und für den <strong>in</strong>neren<br />

Frieden.“ Und so fuhren die<br />

Farben fort, sich zu rühmen, jede<br />

davon überzeugt, die Beste zu<br />

se<strong>in</strong>. Ihr <strong>St</strong>reit wurde immer lauter.<br />

Plötzlich zuckte e<strong>in</strong> strahlend<br />

weißer Blitz auf; e<strong>in</strong> Donner<br />

grollte und dröhnte. Es begann<br />

unbarmherzig zu regnen. Die<br />

Farben kauerten ängstlich nie<strong>der</strong><br />

und schmiegten sich trostsuchend<br />

ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Da sprach<br />

<strong>der</strong> Regen: „Ihr närrischen Farben<br />

streitet untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, jede<br />

versucht zu dom<strong>in</strong>ieren. Wisst ihr<br />

denn nicht, dass Gott euch alle<br />

für e<strong>in</strong>en bestimmten Zweck gemacht<br />

hat, e<strong>in</strong>zigartig und verschieden?<br />

Er liebt euch alle, er<br />

will euch alle. Reicht euch die<br />

Hände und kommt mit mir. Wir<br />

werden euch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großen<br />

farbigen Bogen über den Himmel<br />

spannen zur Er<strong>in</strong>nerung daran,<br />

dass er euch alle liebt, dass ihr<br />

<strong>in</strong> Frieden zusammenleben könnt.<br />

Es ist e<strong>in</strong> Versprechen, dass er<br />

bei euch bleibt – e<strong>in</strong> Zeichen <strong>der</strong><br />

Hoffnung auf e<strong>in</strong> Morgen.“<br />

Während es <strong>in</strong> Michis Gruppe<br />

ganz schön bunt zug<strong>in</strong>g, beschäftigten<br />

sich <strong>in</strong> Melittas Gruppe die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit „Bil<strong>der</strong>bücher, wir suchen<br />

nach Worten – Werten.“<br />

In <strong>der</strong> heutigen Zeit (bed<strong>in</strong>gt<br />

durch die verschiedensten Medien)<br />

kommen K<strong>in</strong><strong>der</strong> kaum noch<br />

mit guten Büchern <strong>in</strong> Berührung.<br />

In den meisten Familien hat das<br />

Fernsehen e<strong>in</strong>en höheren <strong>St</strong>ellenwert<br />

als das Buch. Lesen beg<strong>in</strong>nt<br />

aber nicht erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule,<br />

<strong>der</strong> Grundste<strong>in</strong> für Lesefreude<br />

wird schon sehr früh gelegt. Daher<br />

versuchen wir unseren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

im K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten Zugänge<br />

zum Lesen zu eröffnen. Dies war<br />

auch <strong>der</strong> Grundgedanke im abgelaufenen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenjahr unser<br />

Jahresprojekt unter das Motto:<br />

„Bil<strong>der</strong>bücher, wir suchen<br />

nach Worten – Werten“ zu stellen.<br />

Der E<strong>in</strong>fluss von Bil<strong>der</strong>büchern<br />

auf die k<strong>in</strong>dliche Entwicklung<br />

wird meist nicht entsprechend<br />

e<strong>in</strong>geschätzt. Viele Leute messen<br />

Bil<strong>der</strong>büchern überhaupt ke<strong>in</strong>e<br />

beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu; das<br />

zeigt sich vor allem dar<strong>in</strong>, dass<br />

sie sich wenig Zeit für e<strong>in</strong>e sorgfältige<br />

Auswahl <strong>der</strong> Bücher nehmen<br />

und nicht daran <strong>in</strong>teressiert<br />

s<strong>in</strong>d, die Beziehung ihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

zu Büchern durch eigene Anteilnahme<br />

zu för<strong>der</strong>n. K<strong>in</strong><strong>der</strong> entwickeln<br />

sich ständig und brauchen<br />

daher laufend neue Anregungen,<br />

zu denen auch Bil<strong>der</strong>bücher<br />

zählen.<br />

Wir versuchten aus diesem<br />

Grund unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong> noch mehr<br />

für Bil<strong>der</strong>bücher zu <strong>in</strong>teressieren.<br />

Im Herbst war e<strong>in</strong> Besuch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>debücherei angesagt, wo<br />

uns Frau Gamsjäger sehr<br />

freundlich aufnahm und die K<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong> die Gelegenheit hatten, die<br />

Vielzahl <strong>der</strong> Bücher zu bewun<strong>der</strong>n<br />

und sich auch selbst e<strong>in</strong>es<br />

auszusuchen. Die Bücher wurden<br />

dann untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> getauscht<br />

und nach ca. zwei Monaten<br />

wie<strong>der</strong> zurückgebracht. In<br />

diese Zeit fiel auch die Bil<strong>der</strong>buchausstellung<br />

durch die Firma<br />

Morawa aus Knittelfeld, wo auch<br />

die Eltern – beraten, durch uns<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärtner<strong>in</strong>nen – für ihre<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> entsprechende Bücher<br />

kaufen konnten. E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es<br />

Erlebnis war für unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

selbst Papier herzustellen. (Papier<br />

schöpfen)<br />

Im Jänner konnten wir dann die<br />

Buchhandlung Morawa <strong>in</strong> Knittelfeld<br />

besuchen, wo wir von Frau<br />

Bärnthaler und ihrem Team begrüßt<br />

wurden und <strong>in</strong> die große<br />

Vielfalt <strong>der</strong> Bücher e<strong>in</strong>tauchen<br />

durften. Als Geschenk von diesem<br />

„Ausflug“ bekamen wir noch<br />

den „Raben Socke“ mit nach<br />

Hause. E<strong>in</strong> Höhepunkt <strong>in</strong> unserem<br />

Projekt war die Autorenlesung<br />

von Georg Bydl<strong>in</strong>ski. Er<br />

konnte mit se<strong>in</strong>en vertonten Texten<br />

und Erzählungen die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

begeistern.<br />

Nun war es auch für uns Zeit<br />

unter die „Dichter“ zu gehen. Melitta<br />

dachte sich die Geschichte<br />

vom kle<strong>in</strong>en Clown aus, die dann<br />

von Ingrid Prettner <strong>in</strong> Verse geschrieben<br />

wurde. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

übernahmen die Illustration für<br />

diese Geschichte. Sehr stolz waren<br />

wir, als wir die ersten „gebundenen“<br />

Exemplare auch den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

leihweise mit nach Hause<br />

geben konnten.<br />

Nun waren auch die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

selbst gefragt, ihre eigenen Geschichten<br />

zu erzählen. Diese<br />

wurden aufgeschrieben, von den<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n illustriert, gebunden, und<br />

als Muttertagsgeschenk überreicht.<br />

E<strong>in</strong> Besuch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>debücherei<br />

stand noch aus, denn<br />

wir wollten, dass die Geschichte<br />

vom kle<strong>in</strong>en Clown e<strong>in</strong>er größeren<br />

Leserschar zur Verfügung<br />

steht.<br />

Mit diesem Projekt konnten wir<br />

e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> den Bildungswert<br />

<strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>bücher geben.<br />

Unterstützt wurde das Projekt<br />

von Frau Barbara Gamsjäger<br />

(Geme<strong>in</strong>debücherei), von <strong>der</strong><br />

Firma Morawa <strong>in</strong> Knittelfeld und<br />

von <strong>der</strong> Trafik Maier, die e<strong>in</strong>en<br />

Kostenanteil bei <strong>der</strong> Autorenlesung<br />

übernahm.

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