Gemeindezeitung Juni 2006 (0 bytes) - St. Michael in der ...

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Feuerw euerwehr ehr zum Anfassen Einmal im Jahr ergibt sich zumindest in St. Michael auch für Otto Normalverbraucher die Möglichkeit der von Peter Taurer „Feuerwehr zum Anfassen“. Ein Datum drängt sich da förmlich auf, der Tag des Schutzpatrones. In 22-Mann- Stärke marschierten St. Michaels Florianijünger unter dem Kommando von Herbert Edlinger auf, präsentierten ihre Arbeitskleidung, Atemund Körperschutzanzüge, Fahrzeuge und Gerätschaften. Zu einer praktischen Demonstration der Wirksamkeit von Feuerlöschern gesellte sich auch die Möglichkeit einer kostengünstigen Überprüfung. Die Schauübung lief unter der Thematik „Wohnungsbrand mit Menschenrettung“ mit Abseilung von Verletzten aus dem ersten Stock ab. Die größte Begeisterung war natürlich den Kindern ins Gesicht geschrieben. Einmal im roten Einsatzfahrzeug zu sitzen, die Sirene betätigen, sich hinter die Löschkanone oder das Lenkrad eines PS-starken Bootes zu klemmen, schon ein Gedicht für Nachwuchsfeuerwehrler. Soweit wäre alles paletti gewesen, hätte nicht der Wettergott verrückt gespielt. Aber Flexibilität wird bei der freiwilligen Feuerwehr groß geschrieben. Flugs wurde die Garage geräumt, sodass auch der gemütliche Teil nicht zu kurz kam. Mozart Mozart für Kinder „Mozart für Kinder“ war eine gelungene Vorstellung, bei der der Buchautor Marko Simsa das Thema für die Volksschule St. Michael und für die kommenden Schulanfänger aus beiden Kindergärten spie- lerisch und musikalisch aufbereitete. Die Kinder konnten im Programm aktiv mitmachen und waren begeistert bei der Sache. Unterstützt wurde die Aufführung vom Kulturreferat der Marktgemeinde. Lesefreita Lesefreitag Jedes Jahr im April feiert die VS St. Michael den Geburtstag von H. Chr. Andersen, dem großen Märchenerzähler und Dichter. Aus diesem Anlass wurde von der VS St. Michael der „Lesefreitag“ begannen. In jeder Klasse gab es verschiedene Aktionen dazu: 1. Klassen: Kleine lesen Großen vor Veranstalter: Christoph Leitold Anmeldung unter: 0699 / 105 02 996 Spielbeginn: 9 Uhr Anmeldeschluss: 2. September 06 Seite 10 2. Klassen: Lesestationentag mit Müttern 3. Klassen: Vorlesen in den Kindergärten 4. Klassen: Große lesen Kleinen vor. Als Höhepunkt im Lesemonat April las die Kinderbuchautorin Gabriele Rittig aus ihren Büchern vor. Dabei brachte sie ihre Geschichten mit Engagement den Kindern näher.
Seite 11 In diesem Jahr ging es im Kindergarten I recht bunt zu. „Überall sind Farben“ – hieß es in Michis Gruppe und „Bücher – wir suchen Werte (Worte)“ in Melittas Gruppe. Jeder reagiert sehr stark auf Farben. Wer kennt das nicht? Farblose, graue Tage machen uns träge, vielleicht auch depressiv. An hellen Tagen sind wir unternehmungslustig, wir sehen unsere Umwelt eher positiv. Kinder erleben die Welt in einer Fülle bunter Farben. Daher beschlossen wir mit unserem Projekt durch viele Angebote das „Farbwirrwarr“ der Kinder zu entwirren, um ihnen die Bedeutung und Schönheit der einzelnen Farben wieder näher zubringen. Gut geeignet waren dafür unsere „Farbtage“ im Kindergarten, die einmal im Monat stattfanden. Jedes Monat hatte seine Farbe, entsprechend dem „Charakter“ des jeweiligen Monats. (z. B. Oktober: braun, Jänner: weiss, Mai: grün) An diesen Tagen kamen die Kinder in der jeweiligen Farbe bekleidet in den Kindergarten; es gab zu Jause Lebensmittel in dieser Farbe, Spiele, Geschichten, Lieder... wurden auf die jeweilige Farbe ausgerichtet. Farben wurden gemischt – zum Erstaunen der Kinder entstanden neue Farben. Als Höhepunkt und Abschluss unseres Projektes durften wir unseren Künstler Thomas Valtingoier in seiner Galerie besuchen, wo er den Kindern die Wirkung der Farben, ihre Vielfalt und Ausdruckskraft sehr verständnisvoll verdeutlichte. Im Kindergarten wurde dann mit seiner Hilfe ein wunderschönes Bild gemalt, das nun bei uns zu bewundern ist. Wir bedanken uns bei „unserem “ Thomas sehr, dass er unser Projekt mit uns gestaltet und uns unterstützt hat. Die Geschichte vom Regenbogen (Nach einer indischen Parabel) Es war einmal, da fingen alle Farben auf der Welt einen Streit an. Jede behauptete, die beste, die wichtigste, die nützlichste, die bevorzugte zu sein. Grün sagte: „Ganz klar, dass ich die wichtigste bin. Ich bin das Symbol des Lebens und der Hoffnung. Ich wurde für das Gras, die Bäume, die Blätter ausgewählt – ohne mich würden alle Tiere sterben. Schaut euch die Landschaft an und ihr werdet sehen, dass ich am häufigsten vorkomme.“ Blau unterbrach: „Du denkst nur an die Erde, aber sieh einmal den Himmel und das Meer an. Das Wasser ist die Grundlage des Lebens, und es wird von den Wolken aus dem blauen Meer aufgesogen. Der Himmel gibt Raum und Frieden und Heiterkeit. Ohne meinen Frieden wäret ihr alle nur Wichtigtuer.“ Gelb kicherte: „Ihr seid alle so furchtbar ernst. Ich bringe Lachen, Fröhlichkeit und Wärme in die Welt. Die Sonne ist gelb, der Mond ist gelb, die Sterne sind gelb. Jedesmal, wenn man eine Sonnenblume betrachtet, beginnt die Welt zu lächeln. Ohne mich gäbe es keinen Spaß.“ Orange begann als nächste, ihr Eigenlob zu singen:“ Ich bin die Farbe der Gesundheit und Kraft. Ich mag wohl selten vorkommen, doch bin ich wertvoll, denn ich diene den inneren Bedürfnissen des Menschenlebens. Ich bin Träger der meisten Vitamine. Denkt an Karotten und Kürbisse, Orangen und Mangos. Ich hänge nicht die ganze Zeit herum, aber wenn ich bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang den Himmel erfülle, dann ist meine Schönheit so auffällig, dass niemand einen weiteren Gedanken an eine von euch verschwendet.“ Rot konnte es nun nicht länger aushalten. Er schrie heraus: „Ich bin der Herrscher über euch alle, Blut, Lebensblut. Ich bin die Farbe der Gefahr und der Tapferkeit. Ich bin bereit für eine Sache zu kämpfen. Ich bringe Feuer ins Blut. Ohne mich wäre die Erde leer wie der Mond. Ich bin die Farbe der Leidenschaft und der Liebe; die rote Rose, der rote Mohn.“ Violett sprach viel ruhiger als alle anderen, jedoch nicht weniger entschlossen: „Denkt an mich. Ich bin die Farbe des Mystischen. Ihr bemerkt mich kaum, aber ohne mich werdet ihr alle belanglos. Ich stehe für Denken und Überlegen, Zwielicht und tiefes Wasser. Ihr braucht mich als Gleichgewicht und Gegensatz, für das Gebet und für den inneren Frieden.“ Und so fuhren die Farben fort, sich zu rühmen, jede davon überzeugt, die Beste zu sein. Ihr Streit wurde immer lauter. Plötzlich zuckte ein strahlend weißer Blitz auf; ein Donner grollte und dröhnte. Es begann unbarmherzig zu regnen. Die Farben kauerten ängstlich nieder und schmiegten sich trostsuchend aneinander. Da sprach der Regen: „Ihr närrischen Farben streitet untereinander, jede versucht zu dominieren. Wisst ihr denn nicht, dass Gott euch alle für einen bestimmten Zweck gemacht hat, einzigartig und verschieden? Er liebt euch alle, er will euch alle. Reicht euch die Hände und kommt mit mir. Wir werden euch in einem großen farbigen Bogen über den Himmel spannen zur Erinnerung daran, dass er euch alle liebt, dass ihr in Frieden zusammenleben könnt. Es ist ein Versprechen, dass er bei euch bleibt – ein Zeichen der Hoffnung auf ein Morgen.“ Während es in Michis Gruppe ganz schön bunt zuging, beschäftigten sich in Melittas Gruppe die Kinder mit „Bilderbücher, wir suchen nach Worten – Werten.“ In der heutigen Zeit (bedingt durch die verschiedensten Medien) kommen Kinder kaum noch mit guten Büchern in Berührung. In den meisten Familien hat das Fernsehen einen höheren Stellenwert als das Buch. Lesen beginnt aber nicht erst in der Schule, der Grundstein für Lesefreude wird schon sehr früh gelegt. Daher versuchen wir unseren Kindern im Kindergarten Zugänge zum Lesen zu eröffnen. Dies war auch der Grundgedanke im abgelaufenen Kindergartenjahr unser Jahresprojekt unter das Motto: „Bilderbücher, wir suchen nach Worten – Werten“ zu stellen. Der Einfluss von Bilderbüchern auf die kindliche Entwicklung wird meist nicht entsprechend eingeschätzt. Viele Leute messen Bilderbüchern überhaupt keine besondere Bedeutung zu; das zeigt sich vor allem darin, dass sie sich wenig Zeit für eine sorgfältige Auswahl der Bücher nehmen und nicht daran interessiert sind, die Beziehung ihrer Kinder zu Büchern durch eigene Anteilnahme zu fördern. Kinder entwickeln sich ständig und brauchen daher laufend neue Anregungen, zu denen auch Bilderbücher zählen. Wir versuchten aus diesem Grund unsere Kinder noch mehr für Bilderbücher zu interessieren. Im Herbst war ein Besuch in der Gemeindebücherei angesagt, wo uns Frau Gamsjäger sehr freundlich aufnahm und die Kin- der die Gelegenheit hatten, die Vielzahl der Bücher zu bewundern und sich auch selbst eines auszusuchen. Die Bücher wurden dann untereinander getauscht und nach ca. zwei Monaten wieder zurückgebracht. In diese Zeit fiel auch die Bilderbuchausstellung durch die Firma Morawa aus Knittelfeld, wo auch die Eltern – beraten, durch uns Kindergärtnerinnen – für ihre Kinder entsprechende Bücher kaufen konnten. Ein besonderes Erlebnis war für unsere Kinder selbst Papier herzustellen. (Papier schöpfen) Im Jänner konnten wir dann die Buchhandlung Morawa in Knittelfeld besuchen, wo wir von Frau Bärnthaler und ihrem Team begrüßt wurden und in die große Vielfalt der Bücher eintauchen durften. Als Geschenk von diesem „Ausflug“ bekamen wir noch den „Raben Socke“ mit nach Hause. Ein Höhepunkt in unserem Projekt war die Autorenlesung von Georg Bydlinski. Er konnte mit seinen vertonten Texten und Erzählungen die Kinder begeistern. Nun war es auch für uns Zeit unter die „Dichter“ zu gehen. Melitta dachte sich die Geschichte vom kleinen Clown aus, die dann von Ingrid Prettner in Verse geschrieben wurde. Die Kinder übernahmen die Illustration für diese Geschichte. Sehr stolz waren wir, als wir die ersten „gebundenen“ Exemplare auch den Kindern leihweise mit nach Hause geben konnten. Nun waren auch die Kinder selbst gefragt, ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Diese wurden aufgeschrieben, von den Kindern illustriert, gebunden, und als Muttertagsgeschenk überreicht. Ein Besuch in der Gemeindebücherei stand noch aus, denn wir wollten, dass die Geschichte vom kleinen Clown einer größeren Leserschar zur Verfügung steht. Mit diesem Projekt konnten wir einen Einblick in den Bildungswert der Bilderbücher geben. Unterstützt wurde das Projekt von Frau Barbara Gamsjäger (Gemeindebücherei), von der Firma Morawa in Knittelfeld und von der Trafik Maier, die einen Kostenanteil bei der Autorenlesung übernahm.
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