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Michaelsbote Februar 2011 - San Miguel Caracas

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Betrachtung zum Monatsspruch für den <strong>Februar</strong><br />

Auch die Schöpfung wird frei werden<br />

von der Knechtschaft der Vergänglichkeit<br />

zu der herrlichen Freiheit<br />

der Kinder Gottes.<br />

Römer 8, 21<br />

Manchmal habe ich den Eindruck, daß die Menschen in Venezuela von<br />

den dringendsten Problemen ihres Alltags so in Atem gehalten werden,<br />

daß es schwer für sie ist, sich darüber hinaus anderen, zukunftsrelevanten<br />

Themen zuzuwenden. Das normale Leben in einer Großstadt wie <strong>Caracas</strong><br />

zu organisieren, ist einfach zu anstrengend. Für anderes als das<br />

täglich Nötige reicht die Kraft oft nicht aus. Wer morgens um 5 Uhr losfahren<br />

muß, um zur Arbeit oder mit den Kindern zur Schule zu kommen,<br />

der ist am Abend einfach müde. Zu Vielem im Leben dieser Stadt gibt es<br />

kaum eine Alternative. Wie bewege ich mich in der Stadt, wie komme<br />

ich irgendwohin? Mit dem Auto natürlich und weil das für viele gleich<br />

ist und weil Benzinverbrauch (noch immer nahezu gratis) kein Thema<br />

ist, begegne ich auch all den anderen wieder auf den Straßen. Keine Änderung<br />

ist in Sicht! Nur, daß dieses tagtägliche Chaos langsam und stetig<br />

zu nimmt. Wann gibt es einen Kollaps? Es gibt ihn schon jetzt, denke<br />

ich. Nur das er mangels Alternative einfach ertragen wird.<br />

Das Grün des Avila und der Gärten um manches Haus verdecken, wie<br />

weit sich hier das Leben von seinen Ursprüngen entfernt hat. Die Schöpfung<br />

verliert sich in Staub und Abgas, in Müll und Lärm. Gut, eine<br />

Großstadt ist keine Dorf, wo man nah an der Natur leben kann. Aber<br />

auch in einer Stadt sollten wir Menschen von heute versuchen, nicht<br />

noch länger ignorant, nicht noch mehr gegen die Natur, die Schöpfung<br />

zu leben. Es sollte zumindest Zeichen geben, die in eine andere Richtung<br />

weisen. Haben Sie in <strong>Caracas</strong> schon einmal Solarplatten gesehen? Werden<br />

hier Benzinsparende Autos verkauft? Gibt es Ansätze, um Müll zu<br />

vermeiden, zum Beispiel keine Plastiktüten für alles und jedes? Viele<br />

solcher Fragen muß man leider mit nein beantworten. Und ich schreibe<br />

das nicht mit dem Finger auf andere zeigend, denn auch bei unseren<br />

kirchlichen Großveranstaltungen kommt eine Menge vermeidbarer Müll<br />

zusammen. Wir haben uns, denke ich, schon zu sehr daran gewöhnt,<br />

Plastikgeschirr zu benutzen. Und wer soll bei einer solch aufwendigen<br />

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