Text und Fotos: Stephanie Rutke - Kurt Viebranz Verlag
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Greth Ingel von Tümpling ist im 95. Lebensjahr gestorben<br />
Wer Fragen zur Aumühler Geschichte hatte<br />
oder Einzelheiten über Zusammenhänge der<br />
Sachsenwaldgemeinde wissen wollte, bekam<br />
die Antworten von Greth Ingel von Tümpling.<br />
Aber nicht nur in der Zeit, in der ihr Großvater<br />
Emil Specht die Villenkolonie Hofriede-<br />
Sachsenwald gründete, wusste sie Bescheid.<br />
Im Landesarchiv in Gottorf forschte Greth Ingel<br />
von Tümpling häufig <strong>und</strong> fand in den historischen<br />
Akten viele Informationen über die<br />
Vor- <strong>und</strong> Frühgeschichte Aumühles. Da war es<br />
nur folgerichtig, dieses Wissen gemeinsam<br />
mit Alfred Schlak als Gr<strong>und</strong>stock in das Gemeindearchiv<br />
einzubringen. Auch wenn<br />
Greth Ingel von Tümpling schon seit einiger<br />
Zeit sehr zurückgezogen in ihrem Appartement<br />
im Augustinum lebte, wird erst jetzt<br />
nach ihrem Tod deutlich, was es bedeutet,<br />
sich endgültig von ihr zu verabschieden, auf<br />
ihren Rat verzichten zu müssen. Die Vergangenheit<br />
Aumühles war nur ein kleiner Sektor,<br />
auf dem sie sich engagierte.<br />
Beim dreißigjährigen Jubiläum der Volkshochschule<br />
Aumühle-Wohltorf vor ein paar<br />
Tagen erinnerte Archivar Friedrich Nehlsen<br />
daran, dass die Wurzeln der Weiterbildung in<br />
Aumühle auf die von ihr <strong>und</strong> Elisabeth<br />
Wandtke in den achtziger Jahren des vorigen<br />
vun Ot Otto Prueß<br />
Ene Mätress kriggt vör<br />
460 Johr een Buerhoff<br />
in Aumöhl schenkt<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts organisierten Sprachkurse zurückgehen.<br />
Der europäische Gedanke lag ihr<br />
besonders am Herzen. Bei der ersten direkten<br />
Wahl zum Europäischen Parlament 1979<br />
warb sie in vielen Gesprächen für eine hohe<br />
Wahlbeteiligung. Und sie hatte Erfolg. Während<br />
die Wahlbeteiligung in den meisten<br />
Kommunen bei 40 Prozent lagen, gingen in<br />
Aumühle <strong>und</strong> Wohltorf 78 Prozent der Wahlberechtigten<br />
an die Urnen.<br />
So war es auch bei den Verschwisterungstreffen<br />
mit den Partnergemeinden Sleen <strong>und</strong><br />
Greth Ingel von Tümpling bei ihren Bemühungen<br />
um eine hohe Wahlbeteiligung bei der Europa-<br />
Wahl 1979. <strong>Fotos</strong>: privat<br />
Unsere U HHertöge ö vun SSachsen-Lauenborg h L b weern meist i arm over machtbe- h b<br />
seten un deshalb strietsüchtig <strong>und</strong> kriegerisch. Dat weer nich ümmer tun<br />
Besten för Land <strong>und</strong> Lüüd. So güng Bardörp, de Veerlannen un Geesthacht<br />
no een Krieg mit Hamburg un Lübeck ganz verloren. Ok de halve Sassenwold<br />
güng för ganze 260 Johr dorbi verloorn.<br />
Magnus I. harr ümmer Striet mit de Kark, mit<br />
den Kaiser <strong>und</strong> mit sien Novers, un mit Geld<br />
kunn he ok nich ümgohn. He hett de Klosterdörpen<br />
Börnsen, Escheborg, Fuhlenhagen,<br />
Köthel, Möhlenrade, Talkau, Wendörp <strong>und</strong><br />
Wohldörp vun dat Kloster Reinbek wedder<br />
in sien Besitz nohm.<br />
Sien öllsten Söhn Franz (Hertog vun 1543 bit<br />
1581) weer nich beter. He höhl sik nich an de<br />
Verdrääg, de de Vadder afsloten harr. Ok<br />
harr he Striet mit de Stadt Lübeck <strong>und</strong> de<br />
Kark. Siene Suldoten hebbt sogoor den Ratzeborger<br />
Dom 1552 plünnert, wiel sien<br />
negenjährigen ( ! ) Söhn nich tun Bischof vun<br />
Ratzeborg wählt worrn is. 4000 Doler hett he kregen, dormit he den Dom<br />
nich ok noch affackelt.<br />
Mortagne. Immer wenn es mal hakte, war sie<br />
zur Stelle <strong>und</strong> hat durch endlose Gespräche<br />
dafür gesorgt, dass die Verbindungen weiter<br />
liefen. So manch ein älterer Aumühler wird<br />
sich noch daran erinnern, als Greth Ingel von<br />
Tümpling fünf Jahre, von 1953 bis 1957, ehrenamtliche<br />
Sekretärin des Schulleiters Carl<br />
Wenck in der Aumühler Schule gewesen ist.<br />
Oft hat sie Trost gespendet, wenn es einen Tadel<br />
im Klassenbuch gegeben hatte oder ein<br />
schlechtes Zeugnis bei den Eltern vorgelegt<br />
werden musste. Vielfach unbeachtet blieben<br />
die vielen sozialen Hilfen für Bürger, die in<br />
wirtschaftliche Not geraten waren. Bei Greth<br />
Ingel von Tümpling fand jeder nicht nur ein<br />
offenes Ohr, sondern meist auch praktische<br />
Hilfe. So war es für sie selbstverständlich,<br />
1989 eine junge Familie aus der DDR in ihrem<br />
Haus aufzunehmen <strong>und</strong> monatelang zu<br />
betreuen. Es war nicht Sache von Greth Ingel<br />
von Tümpling, in der Öffentlichkeit aufzutreten.<br />
Sie arbeitete am liebsten in der Stille, im<br />
Hintergr<strong>und</strong>. Und diese Bescheidenheit war<br />
es auch, warum sie stets darauf verzichtete,<br />
öffentlich geehrt zu werden.<br />
Bei vielen Aumühlern wird Greth Ingel von<br />
Tümpling in guter Erinnerung bleiben.<br />
<strong>Text</strong>: Lothar Neinass<br />
Hertog Franz I. wär verheiroodt un har negen Kinner. Ene<br />
Fru wär för em wohl nich genoog. He harr noch een Verhältnis<br />
mit Else Rautenstein. Se weer sien Leefste.<br />
Nun passert dat, wat passern mut. Twee Mol het de Hertog<br />
sien Lefsten een Kind mookt. He weer menschlich over anstännig<br />
un een goden Keerl. Dormit siene Else mit ehre beiden<br />
Kinner in’t Leven torecht kümmt, het he ehr in’t Johr 1550<br />
den Eenspännerhoff in Aumöhl schenkt. Sun Eenspännerhoff<br />
harr dree Hufen Lann un een Peer or Oss vör den Ploog. Seker<br />
hett he ok noch boret Geld tobottert.<br />
De Eenspännerhoff weer een Buerstell hier an den Aumöhler<br />
Möhlendiek. Loter hett hier Graf Fiete Corl August to<br />
Lippe-Biesterfeld in den Hoff wohnt, bevör he na Friedrichsroh<br />
güng. Hüt is de Eenspännerhoff een Deel vun dat Hotel<br />
un den Kroog „Waldesruh an See“.