Text und Fotos: Stephanie Rutke - Kurt Viebranz Verlag
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Aufregende Sommerferien in Lettland<br />
Nicholas lernt fliegen<br />
Er ist in Deutschland geboren <strong>und</strong><br />
wächst zweisprachig auf: Nicholas<br />
Winkler wohnt in Dassendorf <strong>und</strong><br />
besucht die Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Gemeinschaftsschule<br />
Schwarzenbek. Seine<br />
Mutter Evita Winkler spricht mit<br />
dem Zwölfjährigen in ihrer Muttersprache<br />
Lettisch. Das Land gefällt<br />
dem Jungen, der die Ferien gern bei<br />
seiner lettischen Großmutter Vija<br />
Ozola in Sigulda verbringt. In diesem<br />
Jahr jedoch erwartete ihn dort<br />
etwas ganz Besonderes: Angekommen<br />
auf dem Flughafen von Riga<br />
holte ihn die Oma ab, die endlich<br />
ein eigenes Auto hat <strong>und</strong> dem Jungen<br />
erstmals eine einwöchige Lettland-R<strong>und</strong>reise<br />
ermöglichen<br />
konnte. Zur Begrüßung gab's natürlich<br />
seine heiß geliebten Piragi,<br />
eine lettische Spezialität (Hefeteigtaschen<br />
mit einer Füllung aus<br />
Speck, Zwiebeln <strong>und</strong> Pfeffer). Erster<br />
großer Reisehöhepunkt war<br />
dann das Aerodium, »das einzige<br />
in Nordeuropa, hier hat Nicholas<br />
auf einer Turbine fliegen gelernt.<br />
Ein unglaubliches Freiheitsgefühl,<br />
zwei Minuten in der Luft zu schweben,<br />
sehr aufregend«, sagt die Mutter,<br />
die das auch selbst schon ausprobiert<br />
hat.<br />
Billabong <strong>und</strong> der Surf Club Sylt organisierten<br />
für 30 angehende Surfer<br />
ein gemeinsames Wochenende r<strong>und</strong><br />
ums Wellenreiten in Rantum auf Sylt.<br />
Seit mittlerweile fünf Jahren haben<br />
Kids zwischen acht <strong>und</strong> 14 Jahren jeden<br />
Sommer die Möglichkeit, hier ihre<br />
ersten Versuche auf dem Wellenreitbrett<br />
zu wagen.<br />
Bereits Mitte Mai hatten sich Lukas,<br />
Sebastian <strong>und</strong> Max aus Aumühle<br />
zum kostenlosen Billabong Sylt Surf<br />
Camp angemeldet. Sie hatten Glück<br />
<strong>und</strong> erhielten drei der 30 Teilnehmerplätze.<br />
Jonathan konnte auf Gr<strong>und</strong><br />
einer kurzfristigen Absage ebenfalls<br />
teilnehmen <strong>und</strong> mit seinen drei<br />
Fre<strong>und</strong>en das Surfen erlernen - unterstützt<br />
vom Surf Club Sylt <strong>und</strong> den Rettungsschwimmern<br />
vom Strand von Rantum. Die Aumühler<br />
erfuhren alles über die Entstehung von<br />
Wellen, Gezeiten, Strömungen <strong>und</strong> die Sicherheit<br />
im Wasser. Es galt, das Meer <strong>und</strong> den<br />
Strand als gemeinsamen Lebensraum von<br />
Mensch <strong>und</strong> Tier kennen zu lernen <strong>und</strong> zu respektieren.<br />
Zusammen mit den Surflehrern<br />
40 AKTUELL | 9 | 10<br />
Weitere Ziele waren die Sommerrodelbahn<br />
in Ramkalni <strong>und</strong> das<br />
Mittelaltercamp bei Segulda. »Axtwerfen,<br />
Bogenschießen, eine<br />
schwere Ritterrüstung anprobieren«<br />
- aufregende Momente für den<br />
Zwölfjährigen, der als nächstes die<br />
zweih<strong>und</strong>ert Puppen im Museum<br />
in Sabile bestaunte. Ein weiteres<br />
beeindruckendes Erlebnis für Nicholas<br />
war die Besichtigung des<br />
größten nordeuropäischen Radioteleskops<br />
nahe Ventspils. Über<br />
Vier Sommerferienwochen verbrachte<br />
der zwölfjährige Dassendorfer bei<br />
seiner Oma in Lettland, davon eine<br />
Woche auf einer beeindruckenden<br />
R<strong>und</strong>reise.<br />
Ovisi ging es dann nach Kolka, der<br />
markanten Landspitze, an der sich<br />
die Ostsee <strong>und</strong> der Rigaer Meerbusen<br />
trennen. Ein Abstecher führte<br />
Großmutter <strong>und</strong> Enkel nach Estland<br />
ins Wintersportzentrum Otepää,<br />
das für die olympischen Winterspiele<br />
1968 erbaut worden war.<br />
Für den jungen Dassendorfer war<br />
die insgesamt vierwöchige Reise<br />
natürlich auch Gelegenheit, zahlreiche<br />
Verwandte <strong>und</strong> seine lettischen<br />
Fre<strong>und</strong>e wiederzusehen. Gemeinsam<br />
feierten sie seinen 12.<br />
Geburtstag, zu dem auch die Mama<br />
angereist war, mit großem Programm<br />
in Omas Garten.<br />
Im Vergleich stellt Nicholas, der<br />
seine Freizeit gern beim Tischtennis-<br />
<strong>und</strong> Unihockey-Spielen in<br />
Dassendorf sowie auf dem Golfplatz<br />
in Escheburg verbringt, fest,<br />
dass das Leben in Lettland lockerer<br />
ist. »Die Uhren ticken da anders«,<br />
sagt seine Mutter. Möglicherweise<br />
Billabong Sylt Surf Camp<br />
Die Wellenreiter aus Aumühle sind begeistert<br />
Die vier Wellenreiter aus Aumühle, v. li.: Lukas, Sebastian, Jonathan<br />
<strong>und</strong> Max. Foto: privat<br />
machten die jungen Teilnehmer zum Aufwärmen<br />
Yogaübungen am Strand. Bevor es ins<br />
Wasser ging, wurde die Surfausrüstung erklärt<br />
<strong>und</strong> es fanden ersten Trockenübungen am<br />
Strand statt.<br />
Damit im Wasser genügend Halt auf dem Surfbrett<br />
gewährleistet ist <strong>und</strong> die jungen Surfer<br />
nicht vom Brett abrutschen, wurde ihnen ge-<br />
Fliegen im Aerodium war das absolute<br />
Highlight für Nicholas.<br />
Foto: Kaspars Volonts<br />
Nicholas steigt zur Radarantenne<br />
hinauf. <strong>Fotos</strong>: privat<br />
wird der Junge, dem Mathematik<br />
<strong>und</strong> die naturwissenschaftlichen<br />
Fächer besonders liegen, später für<br />
ein Schuljahr nach Lettland gehen.<br />
<strong>Text</strong>: Christa Möller<br />
zeigt, wie man ein Surfboard wachst.<br />
Surfboards, Neoprenanzüge, Verpflegung<br />
sowie eine Übernachtung im<br />
Schullandheim in Rantum waren für<br />
die Jugendlichen <strong>und</strong> Kinder durch<br />
die fre<strong>und</strong>liche Unterstützung der<br />
Sponsoren kostenlos.<br />
Lukas, Sebastian, Max <strong>und</strong> Jonathan<br />
hatten große Freude bei ihren ersten<br />
Surfversuchen. »Es ist ein gutes Gefühl,<br />
wenn man die Welle reitet«, sagt<br />
Max, »<strong>und</strong> es ist super, zusammen<br />
mit Fre<strong>und</strong>en im Wasser zu sein, da<br />
kann man sich gegenseitig helfen.«<br />
Alle vier Jungs waren begeistert von<br />
den Surflehrern, der lockeren Atmosphäre<br />
<strong>und</strong> der Organisation des Billabong<br />
Sylt Surf Camps 2010.<br />
»Wir haben sehr viel gelernt <strong>und</strong> das Surfen war<br />
eine echte Herausforderung«, stellt Sebastian<br />
fest. Bei der nächsten Gelegenheit möchten die<br />
14-jährigen Aumühler unbedingt wieder aufs<br />
Brett.<br />
Ein Wochenende macht zwar noch keinen Surfer,<br />
aber es reicht häufig, um eine lebenslange<br />
Leidenschaft zu entfachen. (zrml)