Das Fach Natur und Technik
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LEITFADEN ZUR EINFÜHRUNG DES NEUEN BAYERISCHEN GYMNASIUMS:<br />
DAS FACH NATUR UND TECHNIK<br />
<strong>Das</strong> <strong>Fach</strong><br />
<strong>Natur</strong> <strong>und</strong> <strong>Technik</strong><br />
Die Stärkung der naturwissenschaftlichen Bildung in der Unterstufe ist<br />
ein zentrales Anliegen, das mit Einführung des neuen bayerischen<br />
Gymnasiums realisiert werden soll. Mit der Ausweitung von <strong>Natur</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Technik</strong> soll die Begeisterung für naturwissenschaftliche Fragestellungen<br />
<strong>und</strong> technische Anwendungen fächerübergreifend durch einen<br />
phänomenologisch-experimentellen Ansatz gefördert werden. <strong>Das</strong><br />
selbstständige Experimentieren der Schüler hat deshalb einen hohen<br />
Stellenwert. <strong>Das</strong> Denken in <strong>Fach</strong>schubladen soll vermieden werden.<br />
Um dies zu erreichen, sind die Jahrgangsstufen aus Modulen mit fachlichen<br />
Schwerpunkten aufgebaut, die durch den Lehrplan inhaltlich<br />
miteinander vernetzt werden:<br />
Jgst.7 Informatik Physik Chemie<br />
Jgst.6 Informatik Biologie Chemie<br />
Jgst.5<br />
<strong>Natur</strong>wissenschaftliches<br />
Arbeiten<br />
Biologie<br />
Die Chemie ist in allen drei Jahrgangsstufen integriert.<br />
Der modulare Aufbau mit fachlichen Schwerpunkten (Jahrgangs<br />
stufe 5: Biologie 1,5 Wochenst<strong>und</strong>en; Jahrgangsstufe 6: Biologie mit<br />
Chemie 2 Wochenst<strong>und</strong>en, Informatik 1 Wochenst<strong>und</strong>e; Jahrgangsstufe<br />
7: Physik mit Chemie 2 Wochenst<strong>und</strong>en, Informatik 1 Wochenst<strong>und</strong>e)<br />
ermöglicht, dass die jeweiligen <strong>Fach</strong>lehrer die Schwerpunkte<br />
unterrichten <strong>und</strong> die Schüler für ihre Fächer begeistern können. Da in<br />
jedem Fall eine naturwissenschaftlich einheitliche Arbeitsweise gewähr-
LEITFADEN ZUR EINFÜHRUNG DES NEUEN BAYERISCHEN GYMNASIUMS:<br />
DAS FACH NATUR UND TECHNIK<br />
leistet sein muss, kommt neben der Lehrplanvorgabe auch der Zusammenarbeit<br />
der Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen an der Schule eine herausragende<br />
Bedeutung zu. Dies gilt insbesondere auch für die Anbindung<br />
der Informatik an die Biologie in Jahrgangsstufe 6 <strong>und</strong> an die<br />
Physik in Jahrgangsstufe 7.<br />
<strong>Das</strong> Modul <strong>Natur</strong>wissenschaftliches Arbeiten in Jahrgangsstufe 5 vereinigt<br />
alle naturwissenschaftlichen Fächer sowie Erdk<strong>und</strong>e, so dass<br />
hier die Schule entscheiden kann, aus welchem der Bereiche Biologie,<br />
Chemie, Physik oder Erdk<strong>und</strong>e der Lehrereinsatz erfolgen soll. Für die<br />
Module mit fachlichem Schwerpunkt wird das <strong>Fach</strong>lehrerprinzip beibehalten;<br />
die integrierten Inhalte aus der Chemie werden vom Biologiebzw.<br />
Physiklehrer mit unterrichtet.<br />
Um die Zahl der Lehrkräfte in einer Klasse gering zu halten <strong>und</strong><br />
gleichzeitig st<strong>und</strong>enplanerische Flexibilität zu schaffen, bietet es sich<br />
an, im Modul <strong>Natur</strong>wissenschaftliches Arbeiten z. B. den Physiklehrer<br />
einzusetzen, der in der Klasse auch Mathematik unterrichtet, oder die<br />
Lehrkraft, die in der Klasse den Schwerpunkt Biologie unterrichtet,<br />
oder die Erdk<strong>und</strong>elehrkraft der Klasse. Auf diese Weise kann das Modul<br />
<strong>Natur</strong>wissenschaftliches Arbeiten von mehreren Lehrern unterrichtet<br />
werden, ohne die Schüler mit unnötigem Personalwechsel zu<br />
belasten. Für den einstündigen Schwerpunkt Informatik in Jahrgangsstufe<br />
6 oder 7 wäre es ebenfalls wünschenswert, wenn die Lehrkraft<br />
bereits ein anderes <strong>Fach</strong> in der Klasse unterrichten würde.<br />
Für die St<strong>und</strong>enverteilung über das Schuljahr sind viele Modelle denkbar.<br />
In Jahrgangsstufe 5 kann beispielsweise zum Halbjahr oder auch<br />
wöchentlich zwischen zwei St<strong>und</strong>en <strong>Natur</strong>wissenschaftliches Arbeiten/eine<br />
St<strong>und</strong>e Biologie <strong>und</strong> eine St<strong>und</strong>e <strong>Natur</strong>wissenschaftliches<br />
Arbeiten/zwei St<strong>und</strong>en Biologie gewechselt werden. Es kann aber<br />
auch vom Wochenrhythmus abgewichen <strong>und</strong> blockweise unterrichtet<br />
werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich für das <strong>Natur</strong>wissenschaftliche<br />
Arbeiten Doppelst<strong>und</strong>en besser bewähren als Einzelst<strong>und</strong>en.<br />
Insbesondere für die Schwerpunkte Informatik bieten sich Blocklösungen<br />
an, da wöchentlich einstündiger Unterricht, der auch noch zu<br />
einem großen Teil der St<strong>und</strong>en mit der Vorbereitung des Computerraums<br />
verb<strong>und</strong>en ist, viel Zeitverlust mit sich bringen würde.<br />
Da die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im Modul <strong>Natur</strong>wissenschaftliches<br />
Arbeiten vorrangig praktisch arbeiten <strong>und</strong> experimentieren, sind sie in<br />
angemessener Weise mit den Sicherheitsrichtlinien vertraut zu machen;<br />
der Unterricht sollte in der Regel in einem naturwissenschaftlichen<br />
<strong>Fach</strong>raum stattfinden. Der Lehrplan enthält Themen-
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DAS FACH NATUR UND TECHNIK<br />
bereiche, die auch experimentell ohne Schwierigkeiten mit der gesamten<br />
Klasse erarbeitet werden können. Zur Profilierung einer Schule im<br />
naturwissenschaftlichen Bereich bietet es sich an, eine Klasse der üblichen<br />
Größe im <strong>Natur</strong>wissenschaftlichen Arbeiten zu teilen. Verfügt<br />
eine Schule nur über kleine Praktikums- bzw. Übungsräume, so muss<br />
geteilt werden.<br />
Die St<strong>und</strong>en für die Klassenteilung sind aus dem einer Schule zur Verfügung<br />
stehenden Gesamtbudget zu nehmen; ein weiterer Budgetzuschlag<br />
kann nicht gewährt werden. Im Notfall, insbesondere wenn bestimmte<br />
Experimente oder auch räumliche Gegebenheiten es erforderlich<br />
machen, muss im <strong>Natur</strong>wissenschaftlichen Arbeiten zeitweise eine<br />
Klassenteilung mit vierzehntägigem Unterricht oder Blockbildung<br />
erfolgen.<br />
<strong>Natur</strong> <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> wird mit Einführung des neuen bayerischen Gymnasiums<br />
Vorrückungsfach. Es wird eine Gesamtnote für das Zeugnis<br />
gebildet.<br />
Um den Lehrkräften das experimentelle Arbeiten langfristig zu erleichtern,<br />
bietet es sich an, eine Sammlung für <strong>Natur</strong> <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> anzulegen<br />
bzw. weiter zu führen. Die Verantwortung für die Sammlungsleitung<br />
<strong>und</strong> die <strong>Fach</strong>koordination (Abstimmung der Schwerpunkte untereinander,<br />
fächerübergreifende Projekte, Umsetzung des <strong>Technik</strong>gedankens<br />
usw.) überträgt der Schulleiter einer Lehrkraft aus den <strong>Natur</strong>wissenschaften.<br />
Je nach fachlichem Schwerpunkt erfolgt die Respizienz<br />
durch den entsprechenden <strong>Fach</strong>betreuer. <strong>Das</strong> <strong>Fach</strong> <strong>Natur</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Technik</strong> wird im neuen Funktionenkatalog berücksichtigt werden.<br />
Es ist vorgesehen, die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, die<br />
einen Unterrichtseinsatz von Studienreferendaren, das Ablegen einer<br />
Lehrprobe <strong>und</strong> die Fertigung einer schriftlichen Hausarbeit in <strong>Natur</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Technik</strong> ab September 2004 ermöglichen.<br />
Hinsichtlich der Schulbücher werden zunächst Übergangslösungen<br />
notwendig sein:<br />
In den Schwerpunkten Biologie in Jahrgangsstufe 5 <strong>und</strong> 6 können<br />
problemlos die vorhandenen Schulbücher des neunjährigen Gymnasiums<br />
vorübergehend eingesetzt werden. Für das <strong>Natur</strong>wissenschaftliche<br />
Arbeiten bleiben die bisher für <strong>Natur</strong> <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> eingeführten<br />
Bücher zugelassen. Informatikbücher für die 6. <strong>und</strong> 7. Jahrgangsstufe<br />
werden voraussichtlich noch rechtzeitig zu Beginn des kommenden<br />
Schuljahres zugelassen.