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Rundholzplatz neu - WDT Maschinenbau

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BERICHTE VON und HOLZKURIER ÜBER UNSERE PROJEKTE<br />

<strong>Rundholzplatz</strong> <strong>neu</strong><br />

Autor: Dr. Johanna Kanzian<br />

Mehr Leistung und weniger Stillstandszeiten<br />

Die Investitionen in einen <strong>neu</strong>en<br />

<strong>Rundholzplatz</strong> bei Aitzetmüller, Vorchdorf,<br />

konnten vor kurzem abgeschlossen<br />

werden. Errichtet wurde dieser in drei<br />

Etappen.<br />

Bereits 1996 installierte man eine <strong>neu</strong>e<br />

Valonkone-Entrindung. 2001 folgte der<br />

Baljer & Zembrod-Sortierkran und 2007<br />

die Vermessung sowie ein<br />

Wurzelreduzierer und eine elektronische<br />

Stammsignierung von Auratech,<br />

Völkermarkt. Mit dieser wird die Länge der<br />

Bloche sowie der Zopfdurchmesser<br />

aufgespritzt. „Dadurch ersparen wir uns<br />

den Sortierstrang“, erläutert Geschäftsführer Josef Aitzetmüller. 8000 fm/J werden<br />

verarbeitet, davon entfallen 1500 fm/J auf den Lohnschnitt. Bei der derzeitigen<br />

Rundholzsituation sieht Aitzetmüller für gewisse Sortimente kein Problem. Es könnte<br />

jedoch im Herbst schwierig werden, ausreichend frisches Holz zu bekommen.<br />

Breites Lieferprogramm. Hauptsächlich wird Listenbauholz produziert. Beliefert werden<br />

Zimmerer, die Bauindustrie sowie Private und die Verpackungsindustrie. Neben dem<br />

Schnittholz wird auch gehobelte Ware wie Vordachschalungen, Rhombusschalungen und<br />

Riffeldielen angeboten. Vor allem im Inland laufe der Absatz derzeit gut. Für den Herbst<br />

prognostiziert Aitzetmüller aber, dass der Verkauf der Anfallware sowie schlechterer<br />

Qualitäten schwieriger werden.<br />

Maschinenkonfiguration. Die gesamte Mechanisierung sowie den Wurzelreduzierer lieferte<br />

<strong>WDT</strong> <strong>Maschinenbau</strong>, Kindberg. „Wir arbeiten bereits seit 40 Jahren erfolgreich mit Ernst<br />

Wöls zusammen“, freut sich der Seniorchef Josef Aitzetmüller.<br />

Das Rundholz wird auf den Querförderer aufgegeben. Dieser musste für die <strong>neu</strong>en Anlagen<br />

baulich lediglich nach hinten versetzt werden. Die Zubringung wurde in freitragender<br />

Ausführung realisiert, damit die Anlage leicht zugänglich wird.


<strong>WDT</strong> <strong>Maschinenbau</strong><br />

Der Wurzelreduzierer wurde besonders<br />

für Starkholz bis 1,5 m am Stockende<br />

konstruiert. Die Stämme werden mit<br />

einem zusätzlichen Ablegearm sanft auf<br />

die V-förmigen Drehketten abgelegt. Die<br />

Rundholzsortierung ist auf Längen<br />

zwischen 2,5 bis 18 m ausgelegt. Im<br />

Reduzierer werden die Stämme mittels<br />

Kegelrollen auf die richtige Position<br />

ausgerichtet. Um auch Kurzlängen<br />

verarbeiten zu können, wurde eine<br />

Stützrolle installiert. „Sollten Stämme<br />

länger als 6 m sein, werden zwei weitere<br />

V-Kettenwender dazu geschaltet, um auch<br />

bei krummen Stämmen eine sichere Rotation zu erreichen“, erläutert <strong>WDT</strong>-Geschäftsführer<br />

Mag. Ernst Wöls.<br />

Die Anlage wurde auch für Hartholz ausgelegt, um die 1000 fm/J Hartholz-Lohnschnitt<br />

durchführen zu können.<br />

Mehrere Stufen möglich. Die Fräswelle des Reduzierers kann in drei Stufen betrieben<br />

werden. Die erste Stufe ist für kleine Durchmesser gedacht, somit fährt die Fräswelle sofort<br />

in die obere Stellung. Für mittlere sowie stärkere Stämme erfolgt eine schonende<br />

Bearbeitung in mehreren Durchgängen. Die Länge der Fräswelle beträgt 1200 mm. Der<br />

Hauptantrieb wird über einen 75 kW-Motor bewerkstelligt, um auch für extreme Hölzer<br />

gerüstet zu sein. Die erzeugten Frässpäne gehen über den Handel in Heizwerke.<br />

Nur eine Rundholzbox notwendig. Nach<br />

der Entrindung werden die Stämme auf<br />

der Microtec-Anlage vermessen und am<br />

Stammende markiert. Die Daten wie<br />

Zopfdurchmesser und Länge werden<br />

aufgespritzt und alle Stämme werden in<br />

dieselbe Box abgeworfen. „Durch den<br />

Reduzierer erhalten wir eine wesentlich<br />

bessere Leistung und weniger Störungen<br />

in den Folgeanlagen wie beispielsweise<br />

beim Gattereinzug und dem Besäumer“,<br />

berichtet Aitzetmüller.<br />

Mit dem Gatter werden dann die Stämme bis 55 cm Durchmesser verarbeitet. Größere<br />

Durchmesser schneidet Bruder Gerhard Aitzetmüller in seinem angrenzenden Sägewerk<br />

mit der Bandsäge ein. Weiters stehen eine Trockenkammer sowie eine Weinig-<br />

Hobelanlage zur Verfügung. Durch den Kauf einer Trennbandsäge ist man speziell auf den<br />

Latteneinschnitt ausgerichtet.<br />

„Die Intervalle, in denen sich die Anforderungen ändern, werden immer kürzer. Hatte man<br />

früher alle 15 Jahre eine größere Investition getätigt, so muss man heute ständig am Puls<br />

der Zeit sein, um flexibel einschneiden zu können“, befindet Aitzetmüller.<br />

Für die Energieversorgung steht dem Sägewerk ein eigenes Wasserkraftwerk zur<br />

Verfügung.


<strong>WDT</strong> <strong>Maschinenbau</strong><br />

Weitere Projekte. Bei <strong>WDT</strong> sind derzeit zwei größere Projekte in Russland in Auftrag. Auch<br />

in Österreich, Deutschland und Slowenien werden neben verschiedenen kleineren<br />

Projekten bei zwei Sägewerken Schnittholzsortier- und Stapelanlagen errichtet. „Unsere<br />

Stärke ist auch die eigene Fertigung der elektrischen Schaltausrüstung sowie die<br />

Steuerung mit Siemens-SPS“, erläutert Wöls.<br />

Spezialisierung auf leistbare Lösungen für<br />

KMU. Es wird die Kombinationsmöglichkeit<br />

zwischen Gebraucht- und Neumaschinen<br />

angeboten.<br />

Bei <strong>WDT</strong> hat man sich auf die<br />

Komplettabwicklung und Projektierung<br />

spezialisiert und besitzt eine über 35-jährige<br />

Erfahrung in der Sägewerkstechnik.<br />

Langjährig erfahrene Monteure sorgen für<br />

eine problemlose Montage und<br />

Inbetriebnahme. 2000 wurde das operative<br />

Geschäft von Wurster & Dietz Österreich<br />

übernommen. Bei größeren Projekten<br />

werden langjährig bewährte Sublieferanten<br />

hinzugezogen.<br />

Weiters verfügt man über eine bereits 15-jährige Erfahrung in der Abwicklung von<br />

Ostprojekten.<br />

Aitzetmüller-Facts<br />

Übernahme durch Seniorchef Josef Aitzetmüller:<br />

1962<br />

Übernahme durch Sohn Josef Aitzetmüller: 1997<br />

Mitarbeiter: 4<br />

Einschnitt: 8000 fm/J<br />

Produkte:<br />

hauptsächlich Listenbauholz, Latten, gehobelte<br />

Ware<br />

Standort: Vorchdorf<br />

<strong>WDT</strong> <strong>Maschinenbau</strong>-Facts<br />

Gegründet: 1993<br />

Geschäftsführer:<br />

Mag. Ernst Wöls<br />

Standort: Kindberg<br />

Produkte: Sägewerksmechanisierungen, Rund-<br />

und Schnittholz-Sortieranlagen, Entstapel- und<br />

Paketieranlagen, Entrindungsanlagen,<br />

gebrauchte Gatter, Besäumer, Kreissägen,<br />

Bandsägen, Service und Lieferung gebrauchter<br />

Sägewerksmaschinen aller Fabrikate<br />

Märkte: Österreich, Deutschland, Schweiz,<br />

Slowakei, Slowenien, Kroatien, Rumänien,<br />

Russland<br />

Umsatz: 3 Mio. €/J


<strong>WDT</strong> <strong>Maschinenbau</strong><br />

Platz sparend gebaut<br />

Autor: Dr. Johanna Kanzian aus Trofaiach<br />

Flexibilität durch Bandsägentechnik<br />

Begeistert von der flexiblen Bandsägentechnologie<br />

ist man im Familienbetrieb Prein, Trofaiach. Das<br />

vormalige reine Gattersägewerk wurde 1949<br />

gegründet. Mit Gerhard und Christian Prein ist nun<br />

die dritte und vierte Generation am Ruder.<br />

Nach einem Brand 2004 entschlossen sich die<br />

Säger auf die <strong>neu</strong>e Technologie umzurüsten. Das<br />

Sägewerk brannte komplett ab, nur der<br />

<strong>Rundholzplatz</strong> blieb unversehrt. Unmittelbar nach<br />

dem Brand wurde mit dem Wiederaufbau der<br />

<strong>neu</strong>en Halle begonnen. Die Sägehalle ist 55 m lang und 20 m breit. Bereits im Oktober<br />

2005 konnte wieder produziert werden. „Das haben wir unter anderem der guten,<br />

gemeinschaftlichen Planung zu verdanken“, so Gerhard Prein. Als Generalplaner fungierten<br />

Ing. Reinhart Liendl und DI Peter Glatzmeier gemeinsam mit <strong>WDT</strong>, Kindberg. Liendl hat<br />

auch die Vertretung von EWD, Altötting/DE, und Rudnick & Enners, Alpenrod/DE, über.<br />

„Vor allem das begrenzte Platzangebot war für uns eine große Herausforderung. Die<br />

maschinelle Ausstattung ist nun am <strong>neu</strong>esten Stand der Technik“, freut sich Liendl.<br />

Rundholzversorgung sichergestellt. Geplant ist ein Einschnitt von 20.000 fm/J. Derzeit<br />

können bis zu 140 fm pro Schicht eingeschnitten werden. Hauptsächlich wird Fichte aus<br />

dem Bezirk verarbeitet.<br />

„Wir sind mit Rundholz gut versorgt“, erläutert Gerhard Prein. Durchmesser von 30 cm<br />

aufwärts werden eingekauft. „Damit sind wir nicht vom Starkholz abhängig“, fügt der<br />

Geschäftsführer hinzu.<br />

Neue Technik, Fernwartung und<br />

Herstellernähe. „Wir haben uns alle<br />

Bandsägenhersteller angesehen. Entschieden<br />

haben wir uns schlussendlich für EWD, weil uns<br />

deren genau abgestimmtes Konzept mit der<br />

<strong>neu</strong>esten Technik überzeugt hat. Der Hersteller ist<br />

außerdem in räumlicher Nähe. Für Service und<br />

Unterstützung bei der Inbetriebnah-me haben wir<br />

die Möglichkeit der Fernwartung genutzt“, erläutert<br />

Sohn Christian Prein.<br />

Die Beschickung der Sägelinie erfolgt mittels<br />

Radlader. Der Einschnitt wird Zopf voraus vorgenommen. Installiert wurde eine Bandsäge<br />

EBB 1600 mit vorgeschaltetem Zerspaner PF 19 und einem Vier-Bock-Spannwagen EW<br />

1000. Die Spannböcke sind mit Einzelbockverstellung ausgestattet. Durch das <strong>neu</strong>e<br />

System müssen die Hydraulikaggregate nicht mehr am Wagen montiert werden.<br />

„Falls in Zukunft die Leistung erhöht werden soll, sind bereits Fundamente für eine zweite<br />

Bandsäge vorgesehen“, so Liendl.<br />

Stärkere Durchmesser verarbeitbar. Der Bandsägen-Ständer wurde erstmals auf der<br />

Ligna 2005 vorgestellt und wurde nach der Messe zum Sägewerk Prein ausgeliefert. „Wir<br />

können auch mit dem Ständer zu-stellen. Durch diese Technologie lassen sich größere


<strong>WDT</strong> <strong>Maschinenbau</strong><br />

Durchmesser bis zu 1,3 m verarbeiten“, erläutert Liendl. In der Länge ist man bei Prein von<br />

2,5 bis 8,5 m variabel.<br />

„Ein großer Vorteil ist die mögliche Schnittabfolge. Das Rundholz muss nicht mehr so<br />

streng vorsortiert werden. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie flexibel wir jetzt<br />

produzieren. Ein Dachstuhl mit bis zu zehn Dimensionen ist in kurzer Zeit lieferbereit. Auch<br />

längere Steh- und Rüstzeiten gibt es nicht mehr“, freut sich Christian Prein.<br />

Durch den vorgeschaltenen Spaner lassen sich die Störungen minimieren und die Leistung<br />

erhöhen.<br />

Die komplette Entsorgung im Sägewerk lieferte Rudnick & Enners. Resthölzer,<br />

Hackschnitzel und Sägespäne werden zusammengeführt und vor der Hackerlinie separiert.<br />

Das Restholz wird mittels Trommelhacker RE-TH200/500/3 zerkleinert. Eine<br />

Vibrosiebmaschine ist unterhalb des Hackers installiert. Über Kratzfördertechnik erfolgt der<br />

getrennte Abtransport zum Restholzlager.<br />

ständig. Am Bildschirm werden der zu<br />

schneidende Stamm sowie das dazu passende,<br />

bestmögliche Schnittbild laut Optimierung Optiline<br />

von Microtec, Brixen/IT, angezeigt. „Ich kann bei<br />

jedem Schnitt je nach Stamm-Qualität entscheiden,<br />

welche Dimension die Ware haben soll. Die<br />

Ausschussminimierung ist ein großer Vorteil, weil<br />

man die Qualitätsmängel sofort sieht“, berichtet<br />

Prein jun.<br />

Kombinierter, flexibler Nachschnitt. Nach der<br />

Bandsäge kann die Schnittware auf einem Querförderer gepuffert werden. Im Anschluss an<br />

die Bandsäge wurde die Nachschnitt-Kreissäge Combimes BNK-6 installiert. Diese flexible<br />

Oberwel-len-Kreissäge bewältigt mit sechs servopositionierbaren Flanschen Holz-Stärken<br />

von 18 bis 225 mm. Das Besondere bei dieser Nachschnitt-Kreissäge ist der faserparallele<br />

Schnitt. Die Dielen richten sich bei der BNK-6 automatisch entlang der Faser ein.<br />

Den Schärfdienst der Sägen hat Liendl Schärfdienst, St. Veit, übernommen.<br />

Personalkosteneinsparung durch Sortieranlage. Die Haupt- und Seitenware gelangt<br />

nach der Besäum- und Nachschnittsäge automatisch zur Sortieranlage von <strong>WDT</strong>. „Wir<br />

haben auch sämtliche Mechanisierungen und Förderanlagen geliefert“, berichtet Ernst<br />

Wöls. Die Sortierung erfolgt in elf Gurtboxen mit einem Fassungsvermögen von bis zu 4<br />

m 3 . Um die Qualitätssortierung noch besser zu gestalten, können zusätzlich zwei Etagen<br />

über einen Bogenförderer beschickt werden. Die Daten, in welche Box der Abwurf erfolgt,<br />

liefert der Combimes von EWD.<br />

Es ist auch eine Fremdaufgabe zur Sortierung möglich, dadurch können die luftgetrockneten<br />

Pakete entstapelt werden.<br />

„Durch die Sortierung lassen sich die Personalkosten senken“, so Gerhard Prein. Im<br />

Sägewerk werden nur drei Mitarbeiter benötigt. Insgesamt werden <strong>neu</strong>n Mitarbeiter<br />

beschäftigt.


<strong>WDT</strong> <strong>Maschinenbau</strong><br />

Prein-Facts<br />

Erweiterter Kundenkreis. „Durch den flexibleren<br />

Einschnitt konnten wir vor allem <strong>neu</strong>e Kunden im<br />

Inland gewinnen. Derzeit wird 80% der Produktion<br />

in Österreich abgesetzt. Auch die Blockkanthölzer<br />

für den Hausbau fin-den guten Absatz“, so Gerhard<br />

Prein.<br />

Als nächster Schritt soll der <strong>Rundholzplatz</strong> er<strong>neu</strong>ert<br />

werden. Auch ist die Investition in Trockenkammern<br />

angedacht.<br />

Gegründet: 1949<br />

Geschäftsführer: Gerhard und Christian Prein<br />

Einschnitt geplant: 20.000 fm/J<br />

Technologie: Bandsäge und kombinierte Besäum- und Nachschnittkreissäge<br />

Mitarbeiter: 9<br />

Absatz: 80% im Inland<br />

Standort: Trofaiach<br />

Qualität nicht Menge<br />

Autor: Dr. Johanna Kanzian aus Obertilliach/T<br />

Flexibler Einschnitt mit Gatter und Bandsäge<br />

Größere Flexibilität durch eine <strong>neu</strong> installierte<br />

Esterer-Blockbandsäge – darauf setzt man im<br />

Sägewerk Goller, Obertilliach. Im vormals reinen<br />

Gatterbetrieb im Lesachtal wurde vor einem Jahr<br />

das zweite Gatter durch die Bandsäge ersetzt.<br />

Rundholz ab 40 cm Zopfdurchmesser wird jetzt auf<br />

der <strong>neu</strong>en Anlage verarbeitet.<br />

„Damit wir mit den Großen mithalten können,<br />

müssen wir flexibel produzieren. Deshalb haben wir<br />

uns auch auf Zentimeterware für Tischler<br />

spezialisiert“, so Geschäftsführer Anton Goller jun., der in der dritten Generation das<br />

Sägewerk führt. „Durch den Anlagentausch werden wir heuer 20.000 fm einschneiden. Bei<br />

uns zählt nicht die Menge, sondern die Qualität“, erläutert Goller jun. weiter.<br />

Erweiterungen notwendig. Da die bestehende<br />

Sägehalle für die <strong>neu</strong>e Anlage zu klein war, wurde<br />

dazugebaut. Im Anbau ist auch der <strong>neu</strong>e<br />

Schärfraum untergebracht. Mit einem<br />

Schärfautomat von Iseli, Schötz/CH, werden die<br />

Bandsägeblätter instandgesetzt.<br />

Die Blockbandsäge sowie die gesamte<br />

Mechanisierung und Entsorgung im Sägewerk


<strong>WDT</strong> <strong>Maschinenbau</strong><br />

wurde von <strong>WDT</strong>, Kindberg, aufgestellt. Installiert wurde ein Rudnick & Enners-Hacker<br />

650x220. Auch die Schnittholz-Etagen- sowie die Rundholz-Sortierung hat <strong>WDT</strong> installiert.<br />

„Wir arbeiten schon lange mit <strong>WDT</strong> zusammen. Die technischen Lösungen und die<br />

angebotenen Maschinen weisen ein gutes Preis-Leistungsverhältnis auf und die Monteure<br />

sind sehr gut“, so der Geschäftsführer.<br />

Mit der Bandsäge vorgeschnittene Prismen können am Gatter nachgeschnitten werden. Für<br />

die Besäumung der Schnittware steht ein automatischer WD-Besäumer FR 9 zur<br />

Verfügung. Auch die alte Besäumanlage wurde installiert, um Sondereinschnitte der<br />

Bandsäge aufzuarbeiten. Die Beschickung der Besäumkreissäge erfolgt direkt vom<br />

Bandsägenrollgang und über eine Fremdaufgabe.<br />

„Beim Sägewerk Goller ist es gelungen, nach vielen Planungsvarianten auf engstem Raum<br />

eine leistungsfähige Anlage aufzustellen“, so <strong>WDT</strong>-Geschäftsführer Mag. Ernst Wöls.<br />

Veredelte Produkte. Es stehen zwei Trockenkammern zur Verfügung. Die Energie dafür<br />

liefert die Mawera-Heizung. Auch eine Hobelanlage ist im Einsatz. Jährlich werden 2000 m³<br />

gehobelt. Als nächstes soll der <strong>Rundholzplatz</strong> in Angriff genommen werden. So ist<br />

beispielsweise ein Wurzelreduzierer geplant.<br />

Traditionsreicher Handel mit Italien. Im Lesachtal hat der Handel mit Italien eine lange<br />

Tradition. Goller liefert 95% des Schnittholzes nach Italien. Die Tradition war auch Anlass<br />

für eine ORF-Dokumentation „Diesseits von Afrika“.<br />

„Für Historiker ist es unumstritten, dass Venedig mit Rundholz aus dem Lesachtal erbaut<br />

wurde“, so die Dokumentation. Den Handelsweg über die Gail, die Piave zur Adria<br />

zeichnete der ORF auf und auch das Sägewerk Goller stand für Dreharbeiten zur<br />

Verfügung.<br />

Goller-Facts<br />

Gegründet: 1958<br />

Geschäftsführer: Anton Goller jun.<br />

Mitarbeiter: 13<br />

Technologie: Gatter und Blockbandsäge<br />

Einschnitt: 20.000 fm/J<br />

Exportquote: 95%<br />

Hauptabsatzgebiet: Norditalien


<strong>WDT</strong> <strong>Maschinenbau</strong><br />

Phönix aus der Asche<br />

Autor: Dr. Johanna Kanzian<br />

Anlagenkombination für alle Durchmesser<br />

Gatter, Bandsäge und Kleinblochspanerlinie – für alle Rundholzdurchmesser ist der<br />

Familienbetrieb Kanzian, Greifenburg, gerüstet.<br />

Am 27. Juli 2002 brannte der Gatterbetrieb am Standort Eben bis auf die Grundmauern<br />

nieder. Nach kurzer Überlegung gab es für die Sägerfamilie keinen Zweifel – das Werk wird<br />

wieder aufgebaut. In der Zwischenzeit bediente man die Kunden mit der Spaneranlage in<br />

Waisach und führte bei Sägerkollegen Lohnschnitt durch.<br />

Nicht zu groß und doch leistungsfähig. „Das <strong>neu</strong>e Werk in Eben sollte flexibel, nicht zu<br />

groß und doch leistungsfähig sein“, erläutert Geschäftsführer Peter Kanzian sen.<br />

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, nahm man die Hilfe von Wolfgang Karré,<br />

Maschinen und Anlagen aus Lendorf bei Spittal in Anspruch. Karré erhielt den<br />

Generalunternehmer-Auftrag.<br />

Seine Aufgabenstellung war: Mithilfe bei der Abwicklung mit der Versicherung, Erstellung<br />

eines Gesamtkonzeptes, Budgetierung der Kosten, Anlagenplanung, Einkauf der<br />

gebrauchten Anlagenteile sowie der Neuanlagen, Montage und die Inbetriebnahme.<br />

„Alle Baumeister-, Holzbau- und Infrastrukturarbeiten wurden an heimische Unternehmen<br />

vergeben“, so Peter Kanzian jun., der im Unternehmen für die Technik zuständig ist. Eine<br />

Säge- und Sortierhalle mit 1500 m 2 sowie zwei Lagerhallen mit 700 m 2 und die<br />

Versandpaketierungshalle mit 300 m 2 stehen zur Verfügung.<br />

Probebetrieb nach zügiger Bauphase. Die Anlage besteht aus einer gebrauchten WD-<br />

Gatteranlage, automatischem Esterer-Besäumer und der Karré-Entsorgungsanlage.<br />

„Dieser Teil des Sägewerkes ging nach zügiger Bauphase im März 2003 in Betrieb“,<br />

erläutert Kanzian jun.<br />

Die Schnittware wird über die Gattermechanisierung zur Sortierung, dem Doppelbesäumer<br />

oder dem Abwurf zugeführt. Die zu besäumende Ware gelangt über den Auflauftisch zum<br />

Brettervereinzelner und von da zum automatischen Doppelbesäumer. Vorher werden vom<br />

Bediener die Schwarten ausgeschnitten und abgeworfen und allfällige Besäumkriterien<br />

eingegeben. Die besäumten Bretter gelangen über Rollgänge zur Seitenwaren-Sortierung<br />

oder zur Schnittholzsortieranlage. Die Bretter werden je nach Dimension oder Qualität in<br />

eine der fünf Sortierboxen absortiert. Sobald eine Etage voll ist, entleert diese der<br />

Bedienungsmann. Das Schnittholz aus der Etage wird über den Vereinzelner geführt,<br />

gekappt, gemessen und vom Stapelprozessor automatisch paketiert und gelattet. Der<br />

Ausschuss und die erste Qualität gelangen über einen Bogenförderer zu zwei weiteren<br />

Etagen.<br />

Hohe Wertschöpfung und Flexibilität. Im April wurde mit der Montage der <strong>neu</strong>en<br />

Blockbandsäge von Artiglio, Limidi/ IT, und der dazugehörigen Mechanisierung von BFB,<br />

Belluno/IT, begonnen und einen Monat später in Betrieb genommen. Diese Anlagen lieferte<br />

ebenfalls Karré als Repräsentant dieser Unternehmen in Österreich.<br />

Die Stämme werden mit einem hydraulischen Einleger auf den automatischen und<br />

ferngesteuerten Spannwagen Eagle 1100 mit drei Spannböcken aufgelegt. Der Bediener<br />

sitzt in einer geschlossenen Kabine über dem Rundholzeinzug, um Qualität und


<strong>WDT</strong> <strong>Maschinenbau</strong><br />

Holzbeschaffenheit optimal beurteilen zu können. „Der schnelle Vorschub ermöglicht<br />

erstaunliche Tageseinschnitt-Leistungen“, erläutert Karré. Dabei hilft dem Bandsägenführer<br />

eine Optiline von Microtec, Brixen/IT.<br />

Zwei Hauptmaschinen – ein Besäumer. Die Schnittware gelangt über die<br />

nachgeschalteten Förderer zum Besäumer, auf den Rollgang mit Abwurf oder auf den<br />

Kegelrollgang der Gatterbeschickung für einen allfälligen Nachschnitt. Die gebrauchte<br />

Versandpaketierung, komplettiert und montiert durch <strong>WDT</strong>, St. Marein, ging im August in<br />

Betrieb. Sieben <strong>neu</strong>e Etagen, die ebenfalls <strong>WDT</strong> errichtete sind einer Stapelanlage mit<br />

automatischer Lattenlegung vorgesetzt. Alle Resthölzer werden von der Karré-Entsorgung<br />

abtransportiert. Die Späne, Schwarten und Spreißel gelangen über die<br />

Abtransportfördererrinnen von den einzelnen Maschinen zur Haupt-Vibrorinne vorm<br />

Trommelhacker. Der Hacker wird durch ein Metallsuchgerät vor Fremdkörpern ge-schützt.<br />

Die Sägespäne werden vor dem Hacker abgesiebt und gelangen mit den gehackten<br />

Festabfällen in den angeschlossenen Kratzförderer, der das gemischte Gut der Rotor-<br />

Siebanlage zuführt.<br />

Der Schärfraum wurde zentral über der Mechanisierung in der Sägehalle eingerichtet.<br />

Eingesetzt ist je eine Schärfmaschine für Gatter-, Kreis- und Bandsägen.<br />

Die Bandsägeblätter kommen von Dimarco, Riviera in Magnano/IT, und werden ebenfalls<br />

von Karré geliefert. Die Bandsägeblätter in der Dimension 230 mal 1,47 mm werden von<br />

Dimarco stellitiert und gerichtet. Bei Kanzian werden sie dann bis zu 20 Mal<br />

nachgeschliffen. Ein Richten der Blätter zwischendurch ist nicht erforderlich. Mit dem <strong>neu</strong>en<br />

Material von Dimarco können die Blätter ohne schärfen bis zu 16 Stunden schneiden.<br />

Gatter und Kreissägenblätter bezieht man bei Wüster & Co, Wieselburg, mit denen<br />

Standzeiten bis zu zehn Stunden erreicht werden.<br />

Kanzian-Facts<br />

Gegründet: 1927<br />

Geschäftsführer: Peter Kanzian sen.<br />

Mitarbeiter: 13<br />

Einschnitt: 30.000 fm/J<br />

Technologie: Gatter, Bandsäge, Kleinbloch-Profilierspanerline<br />

Planung geht weiter. Trocken- und Dämpfkammern mit einer Biomasse-Heizanlage sind<br />

in Planung und sollen demnächst errichtet werden. Verarbeitet wird Fichte, Lärche und<br />

Tanne. Hauptlänge ist 4,5 m. Der Rundholzeinkauf wird ausschließlich in Oberkärnten vom<br />

Geschäftsführer persönlich durchgeführt. „Haupteinkaufsgebiet ist das Weißensee-Gebiet,<br />

wo wir sehr gute Rundholzqualität vorfinden“, freut sich Kanzian sen. Am Standort Eben<br />

erfolgen Sortierung und elektronische Vermessung des Rundholzes. Kleinbloche werden<br />

zur Spaneranlage in Waisach geliefert. Der Einschnitt der beiden Werke beträgt 30.000<br />

fm/J.<br />

Hauptabsatzgebiet ist Italien. Es werden jedoch auch Österreich, Deutschland und die<br />

Schweiz beliefert. Für den Verkauf zuständig sind Gattin Barbara Kanzian sowie Kanzian<br />

jun. und sen.<br />

Drei Generationen im Unternehmen. Im Familienbetrieb Kanzian stehen auch noch die<br />

Großeltern mit Rat und Tat zur Seite. So erledigt Senior Ambros Kanzian die land- und<br />

forstwirtschaftlichen Angelegenheiten und Gattin Irmgard Kanzian das Finanzwesen.


<strong>WDT</strong> <strong>Maschinenbau</strong><br />

Tanne gesucht<br />

Starkholzsäge und Schalungsplatten<br />

Das Starkholzsägewerk Marof in Stari trg pri Lozu/Sl – ein Exkursionsziel der<br />

Österreichischen Forsttagung vom 21. bis 23. Mai in Villach – setzt die lange Tradition der<br />

Tannenverarbeitung in der Provinz Postojna fort. Ab 1853 war von den früheren<br />

Waldbesitzern, den Grafen von Schönburg, begonnen worden, in den wüchsigen Buchen-<br />

Tannen-Wäldern (größter geschlossener Waldkomplex Mitteleuropas) die Tanne massiv<br />

einzubingen. So wird diese Holzart heute zu 97% bei Marof eingeschnitten.<br />

Heute Aktiengesellschaft. Mit der Privatisierung wurde die bisher staatlich geführte Säge<br />

in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Anteile besitzen die Belegschaft, lokale Investoren<br />

und weiterhin der Staat. Die Betriebsleitung steht unter der Planung der „Anstalt für die<br />

Wälder Sloweniens, Gebietseinheit Postojna“. Von der Holzbringung bis Verarbeitung<br />

werden 200 Mitarbeiter beschäftigt. Zur Rückung und Transport aus dem Wald dienen 20<br />

Traktoren und 12 Lkw-Züge. Geliefert wird vorwiegend Langholz als Doppelbloche bis 9 m<br />

Länge. Seit kurzem wird auch Kurzholz ausgeformt.<br />

Aus deren eigenen 25.000 ha großen Wäldern werden 100.000 fm/J eingeschlagen und<br />

70.000 fm/J aus Privatwäldern zugekauft. Im Werk Marof selbst werden 60.000 fm<br />

eingeschnitten (20 bis 65 cm Zopf), der Rest wird in Rinde verkauft.<br />

Die Preise für Rundholz aus dem Bauernwald entsprechen einem regionalen Rahmen, Holz<br />

aus dem Staatswald wird intern verrechnet.<br />

Qualität entscheidet. Nach der Sortierung in 3 bis 5 m lange Abschnitte werden die besten<br />

Tannen-Sortimente vor dem Einschnitt an regionale Tischler und Zimmereien verkauft.<br />

Als Hauptprodukt wird Bauware erzeugt, die via österreichische Händler über den Hafen<br />

Triest in die Levante und bis Japan verschifft wird. Mindere Qualitäten gehen bei Marof in<br />

die Schaltafel-Produktion. Dimensionen: Breite 30 und 50 cm; Länge: 0,5 bis 2 m in 0,5-<br />

Meter-Schritten.<br />

Für die Mittellagen wird Fichte aus Weißrussland über eine staatliche Kooperation<br />

zugekauft. Paketiert wird auf einer Anlage von <strong>WDT</strong> <strong>Maschinenbau</strong>, St. Marein im Mürztal.<br />

Rinde und Restholz wird in einem Heizwerk – Kessel von Järnforgen/SE – thermisch<br />

genutzt. Es ist geplant, die Stadt über eine Fernwärmeleitung mit Warmwasser zu<br />

versorgen.<br />

Die Produktion folgt einer langfristigen Planung. Anpassungen an Marktbedürfnisse sind<br />

nur selten möglich.

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