Jahresbericht 2011 - Archäologie Baselland - Kanton Basel ...

Die Silbermünze
(Denar) des Vitellius,
geprägt 69 n. Chr.,
wurde im Bereich des
Wohnbaus gefunden.
32 Grabungen und Bauuntersuchungen
Ein weiteres römerzeitliches Fundament verlief
vom Nordwestende des Nebengebäudes bis zur
Südmauer des Hauptgebäudes. Dieses geringe Fundament
könnte zu einer Gartenmauer gehört haben,
die den offenen Bereich zwischen den beiden
Gebäuden abtrennte.
Aus der Römerzeit haben sich ausserdem im Westen
des Grabungsareals zwei grössere Gruben erhalten.
Ihre Verfüllung enthielt einen hohen Schlackeanteil,
was auf Eisenverarbeitung in der Umgebung schliessen
lässt. Interessant ist ein relativ breiter, annähernd
Nord-Süd verlaufender Graben: Er ist älter als der
grosse Wohnbau und könnte zu einer Parzellierung
des Geländes gehören, die zu Beginn der römischen
Besiedlung angelegt wurde. Ähnlich früh angelegte
römerzeitliche Gräben sind auch von anderen Gutshofarealen
bekannt, etwa aus Pratteln-Kästeli (siehe
S. 164 ff.) oder Muttenz-Brühl (Jahresbericht 2010,
30 ff.).
Zu welchem Zeitpunkt die Römer die Siedlung in
Seltisberg aufgaben, ist noch unklar. Funde aus dem
3. Jahrhundert nach Christus fehlen in der neuen
Grabung. Ganz in der Nähe fand Kurt Rudin 1992
eine kleine Bronzemünze aus der zweiten Hälfte
des 4. Jahrhunderts. Solche Funde sind auf dem offenen
Land selten und in der Regel ein Hinweis,