Jahresbericht 2011 - Archäologie Baselland - Kanton Basel ...

ar. Durch die relativ steilen Hänge beidseitig des
kleinen Tals ist die Lage der Flur Mühlstett eher beengt.
Mehrere grössere Gebäude finden kaum Platz,
was die Möglichkeit eines längsaxialen Gutshofs
ausschliesst. Nebst der Ausstattung mit Mörtelgussböden
findet sich im Bereich des Steingebäudes im
Vergleich zur neu ausgegrabenen Fläche aber relativ
viel Tafelgeschirr, darunter Terra Sigillata. Es ist daher
denkbar, dass das von Pümpin entdeckte Gebäude
das Hauptgebäude einer kleineren Siedlung,
einer Art Streugehöft, sein könnte.
Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Steingebäude in
Mühlstett hat das erste Hauptgebäude des Gutshofs
von Laufen-Müschhag. Dieses Gebäude wurde in
Leichtbauweise errichtet und hat eine Fläche von
ungefähr 125 Quadratmetern. In Laufen-Müschhag
wurde dieses erste Gebäude im 1. Jahrhundert durch
ein weitaus grösseres Steingebäude ersetzt. Ein vorstellbares
Szenario für Mühlstett wäre, dass der Siedlungsplatz
durch den Bau eines grösseren Gutshofs,
Auswertung und Vermittlung
vielleicht in der fruchtbaren Talsohle, an Wichtigkeit
verlor und fortan als kleineres, selbstständiges
oder von einem grösseren Gutshof abhängiges Gehöft
weiterexistierte.
Bericht: Salome Rubin
Eifeld
Mühlstett
Bützenen
Leieren/Rohrbach
163
Die römerzeit lichen
Fundstellen der
Gemeinde Geterkinden
in einer modernen
Reliefkarte (Grundlage
geo.bl.ch).