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LESERBRIEFE<br />
Magazin für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft<br />
2. Ausgabe 2011<br />
64. Jahrgang<br />
ISSN 1432-9689<br />
Landtagswahl in Sachsen-Anhalt<br />
S. 13<br />
Landtagswahl in Rheinland-Pfalz<br />
S. 14<br />
Landtagswahl in Baden-Württemberg<br />
S. 16<br />
Zu „Europäische Privatgesellschaft: Mitbestimmungsstandards<br />
müssen bewahrt<br />
werden“; von Peter Weiß, Soziale Ordnung<br />
2-2011, S. 18/19<br />
Nicht erst die Bewältigung der Wirtschaftskrise<br />
hat gezeigt, dass die Unternehmensmitbestimmung<br />
ein erfolgreicher und<br />
unverzichtbarer Bestandteil der industriellen<br />
Beziehungen in Deutschland ist. Wir<br />
müssen die Mitbestimmung in Deutschland<br />
und Europa sichern und weiterentwickeln.<br />
Dabei gilt es auch darauf zu achten, dass die<br />
Mitbestimmung nicht unbeabsichtigt unter<br />
die Räder neuer EU-Gesetze kommt. Es ist<br />
daher sehr zu begrüßen, dass die <strong>CDA</strong> und<br />
Peter Weiß den Schutz der Mitbestimmung<br />
in der geplanten Rechtsform der europäischen<br />
Privatgesellschaft ö� entlichkeitswirksam<br />
einfordern.<br />
Rainald Thannisch, DGB Bundesvorstand,<br />
Abteilung Mitbestimmungspolitik<br />
Zu „Fortschritt und Nachhaltigkeit auf<br />
dem Arbeitsmarkt“; von Egbert Biermann,<br />
Soziale Ordnung 2-2011, S. 20<br />
Sie setzen sich dafür ein, dass die Ein-<br />
Euro-Jobs abgescha� t werden. Sie mögen<br />
<strong>CDA</strong>-Verlagsgesellschaft mbH, Zinnowitzer Str. 1, 10115 Berlin - Postvertriebsstück G 6361 - Gebühr bezahlt<br />
mit dieser These für den westlichen Teil<br />
der Bundesrepublik recht haben. Aber die<br />
Durchsetzung Ihrer Ideen sind für den Osten<br />
unserer Republik nicht vertretbar. Hier<br />
sind wir dringend auf die weitere Ein-Euro-<br />
Jobs angewiesen.<br />
[…] Dem Landkreis Uecker-Randow mit<br />
75.000 Einwohnern waren 100 Stellen<br />
zugedacht worden. Besetzt wurden nur 34<br />
Stellen, weil die Gemeinden nicht in der<br />
Lage waren, die geforderte Eigenleistung<br />
aufzubringen. Im vergangenen Jahr hatten<br />
wir 1700 Ein-Euro-Jobber im Landkreis.<br />
In den verschiedensten Funktionen haben<br />
sie wertvolle Arbeit erbracht. Mit großer<br />
Sorge beobachten wir heute, dass manche<br />
wertvolle Arbeit jetzt verloren geht, weil die<br />
Organisatoren im Landkreis mit wesentlich<br />
weniger Stellen zurechtkommen müssen.<br />
Ganze Arbeitsfelder brechen weg, weil<br />
sie nicht mehr mit diesen Kräften besetzt<br />
werden können. Bedenken Sie bitte auch,<br />
dass der Mensch nicht nur Arbeit braucht,<br />
sondern es geht auch um die gesellschaftliche<br />
Integration. Wer einen Ein-Euro-Job<br />
hat, der muss morgens aufstehen und kann<br />
nicht im Bett liegen bleiben. Er hat einen<br />
Kollegenkreis wie jeder normale Arbeitnehmer<br />
auch. Wir werden langfristig mit<br />
einer größeren Zahl von Arbeitslosen leben<br />
müssen als uns lieb ist. Da geht es nicht nur<br />
um den bezahlten Arbeitsplatz, sondern<br />
vorrangig um die soziale Integration.<br />
Die Bürgerarbeit ist da ein neues Instrument.<br />
Ob es hilfreich ist, werden wir<br />
abwarten müssen. Bei uns im Ort hatten<br />
wir große Not, Interessenten für diese neue<br />
Beschäftigungsinitiative zu � nden. Die<br />
meisten waren der Ansicht, dass sich die<br />
Sache im Vergleich zum SGB 11 mit einem<br />
Ein-Euro-Job eigentlich nicht wesentlich<br />
verbessere. Hinter dieser Idee mag die<br />
Absicht stecken, die so geleisteten Arbeiten<br />
besser verkaufen zu können. Ihnen fehlt<br />
der Makel, „zusätzlich“ sein zu müssen.<br />
Die Maßnahmen werden auf diese Weise<br />
teurer, ohne das Grundproblem wesentlich<br />
zu verändern. Das gleiche Ziel ließe sich<br />
erreichen, wenn man nicht mehr mit dieser<br />
sturen Hartnäckigkeit auf die Zusätzlichkeit<br />
pochen würde. Die Kommunen könnten<br />
mit diesem Problem besser umgehen, wie<br />
die ständigen Weisungen aus Nürnberg. […]<br />
Zu „<strong>CDA</strong> kann Politik gestalten – Interview<br />
mit Dr. Ralf Brauksiepe“, Soziale-Ordnung<br />
2-2011, S. 11-12<br />
Die Ergebnisse Vermittlungsverfahrens sind<br />
sicherlich ein Erfolg der <strong>CDA</strong>. Ich vermute<br />
sogar, dass für die Menschen vielmehr<br />
erreicht worden wäre, hätte die SPD nicht<br />
aus wahltaktischen Überlegungen das<br />
Vermittlungsverfahren blockiert. Doch das<br />
Ergebnis hat für mich auch einen faden Beigeschmack.<br />
Es stellt sich für mich die Frage,<br />
ob eine Verbesserung der Bildungs- und<br />
Teilhabechancen von Kindern aus Hartz<br />
IV Familien durch individuelle Leistungsgewährungen<br />
erreicht werden kann. Die<br />
Milliarden, die für das Bildungspaket ausgegeben<br />
werden, führen zu Fehlallokationen<br />
von Steuergeldern. Das Steuergeld gehört<br />
dagegen zum Nutzen aller Kinder direkt in<br />
die Kitas und Schulen.<br />
Ihre Meinung zählt!<br />
Claus von Arnim, Sande<br />
Felix Schmitz aus Weimar<br />
Wir legen Wert auf Ihre Meinung. Ihre<br />
Zuschriften sollten sich auf Artikel in<br />
der Sozialen Ordnung! beziehen und<br />
möglichst kurz sein. Unter Umständen<br />
müssen wir kürzen, um eine Verö� entlichung<br />
zu ermöglichen. Leserbriefe sind<br />
keine redaktionellen Meinungsäußerungen.<br />
Senden Sie uns Ihren Leserbrief<br />
per Post oder E-Mail an:<br />
redaktion@soziale-ordnung.de<br />
Soziale Ordnung 3. Ausgabe 2011