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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Mai steht ganz im Zeichen der
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Ab dem 1. Mai gilt die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit.
Wir empfangen
die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
aus den europäischen Nachbarländern
mit offenen Armen. Weil Menschenwürde
unteilbar ist, haben sie den
gleichen Anspruch wie wir, bei uns in
Würde zu leben und zu arbeiten. Aber
gerade weil wir menschenwürdige Arbeit
für alle wollen, müssen Tücken im
Zuge der vollständigen Arbeitnehmerfreizügigkeit
erkannt und vermieden
werden. Unternehmen und Konzerne
dürfen die Öffnung des europäischen
Arbeitsmarktes nicht dazu missbrauchen,
Lohn und Sozialdumping auf
dem Rücken der Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer zu betreiben. Daher
gilt für die CDA der Grundsatz: Wer
arbeitet, muss auch gerecht und würdig
entlohnt werden. Die einen gegen die
anderen auszuspielen – dem muss
ein Riegel vorgeschoben werden! Auf
unser Drängen hin ist ein Mindestlohn
für Leiharbeiter gesetzlich ermöglicht
worden. Für die rund 1 Million Beschäftigten
der Branche muss jetzt zeitnah
die entsprechende Verordnung auf
den Weg gebracht werden, dass eine
verbindliche Lohnuntergrenze gilt, die
auch in verleihfreien Wartezeiten nicht
unterschritten werden darf.
Dies reicht aber nicht aus. Wir müssen
nun auch dafür Sorge tragen, dass
endlich Lohngerechtigkeit zwischen
Leiharbeitnehmern und Stammbelegschaften
herbeigeführt wird. Der
Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche
Soziale Ordnung 3. Ausgabe 2011
Arbeit“ muss jetzt verwirklicht werden.
Die Bundesregierung hat angekündigt,
nach einem Jahr über die Tarifentwicklung
in der Leiharbeit Bilanz zu ziehen
und zusammen mit einer Kommission
gesetzlichen Handlungsbedarf zu prüfen.
Für uns ist klar, dass der Vorschlag
nur lauten kann: Equal Pay!
EDITORIAL
Wir wollen einen allgemeinen Mindestlohn
auf der Grundlage der
verbindlichen Lohnuntergrenze in
der Leih- und Zeitarbeit durchsetzen.
Mindestlöhne sind notwendig, um Ein Bereich, in dem noch viel erreicht
die schlimmsten Auswüchse beim werden muss, ist die Vereinbarkeit von
Lohndumping auszuschalten.
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Beruf. Besonders Frauen werden bisher
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immer noch benachteiligt. Neben der
Bundestagung unter dem Motto „sozi- Durchsetzung des Equal-Pay-Grundal.gerecht
– Arbeit in Würde – Altern satzes gilt es auch, Rahmenbedin-
in Würde“ in Berlin statt. Der Equal- gungen für familienfreundlichere Ar-
Pay-Grundsatz und ein allgemeiner beitszeiten zu schaffen. Der Ausbau von
Mindestlohn sind zwei zentrale Forde- Betreuungsplätzen für unter 3-Jährige
rungen in unserem Leitantrag.
sowie die Einführung des Elterngeldes
Wer 30 Jahre und mehr arbeitet und waren erste wichtige Schritte. Diesen
Beiträge zahlt, ist leider vor der Armut Weg müssen wir nun weitergehen.
im Alter nicht geschützt. Immer mehr Die Verbesserung der Vereinbarkeit
zahlen Jahrzehnte in die Rentenkasse von Familie und Beruf gehört zu den
ein und erhalten danach nur eine Rente entscheidenden Maßnahmen im Kampf
auf Grundsicherungsniveau. Dieser
Zustand ist untragbar, denn wir wollen
gegen Altersarmut.
kein Rentensystem, das zur Alterssozi- Wir müssen wieder mehr auf die unzeralhilfe
verkommt. Wir als CDA haben trennliche Verbindung von Wirtschaftsuns
auf die Fahnen geschrieben, Alters- und Arbeitspolitik mit der Familien- und
armut zu bekämpfen. Deshalb ist es uns Bildungspolitik verweisen. Mit unseren
ein wichtiges Anliegen, den Grundsatz christlich-sozialen Werten als Kompass
des Alterns in Würde in den Vorder- können wir dafür sorgen, dass die Legrund
zu stellen und auf die Problematik
der Generationengerechtigkeit mit
benswelt sozial gerecht gestaltet wird.
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Markus Gloe,
aufmerksam zu machen.
CDA-Hauptgeschäftsführer
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