Herunterladen - CDA
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TITEL<br />
Die Herzkammer der Union schlägt wieder!<br />
Interview mit dem <strong>CDA</strong>-Bundesvorsitzenden Karl-Josef Laumann<br />
Du bist jetzt seit sechs Jahren<br />
Bundesvorsitzender der <strong>CDA</strong>. Wie<br />
würdest du im Rückblick die vergangenen<br />
Jahre beschreiben?<br />
Die vergangenen Jahre sind für die<br />
<strong>CDA</strong> nicht einfach gewesen. Wir konnten<br />
jedoch verloren gegangenes Terrain<br />
wieder zurückgewinnen. Wenn wir<br />
uns anschauen, wo die CDU nach dem<br />
Leipziger Parteitag 2003 stand, ist die<br />
Leistung der <strong>CDA</strong> in den letzten Jahren<br />
überaus bemerkenswert. Die CDU insgesamt<br />
hat erkannt, dass es die Union<br />
auch in Zukunft nur dann als Volkspartei<br />
geben wird, wenn in ihr ein starker<br />
Flügel der sozialen Gerechtigkeit und<br />
des sozialen Gewissens existiert.<br />
In der Partei und in Regierungsverantwortung<br />
haben wir in den letzten Jahren<br />
viele sozialpolitische Maßnahmen<br />
und Gesetze auf Initiative der <strong>CDA</strong><br />
mehrheitsfähig machen und letztendlich<br />
auch durchsetzen können. Die<br />
Herzkammer der Union, die christlichsoziale<br />
Bewegung, schlägt wieder. Sie<br />
gestaltet in der CDU und sie gestaltet<br />
in Deutschland.<br />
Dazu hat eine engagierte Mitgliederbasis<br />
vor Ort beigetragen, aber auch<br />
die vielen Gremien, die als Mannschaft<br />
aufgetreten sind. Ich schätze beispielsweise<br />
die Diskussionskultur in unserem<br />
Bundesvorstand sehr. Streit in der<br />
Sache ist in Ordnung. Die Vielfalt bereichert.<br />
Es wird aber immer inhaltlich<br />
und nicht personenbezogen diskutiert.<br />
Kritische Stimmen bemängeln<br />
manchmal, dass sich das Zeitalter<br />
der Vereinigung in der CDU seit<br />
dem Regierungsumzug von Bonn<br />
nach Berlin langsam, aber stetig<br />
dem Ende zuneigt. Der Einfluss der<br />
Vereinigungen erodiert. Gelingt es<br />
der <strong>CDA</strong> noch ausreichend, in der<br />
Partei und in Deutschland ihren<br />
Einfluss geltend zu machen?<br />
Erst einmal bin ich stolz auf Arbeit und<br />
die Erfolge der vergangenen Jahre. Die<br />
<strong>CDA</strong> neigt aber manchmal dazu, ihre<br />
Erfolge unter den Scheffel zu stellen.<br />
Daher müssen wir Zukunft verstärkt<br />
dazu übergehen, offensiver und stärker<br />
für uns und unsere Sache sowie mit<br />
unseren Erfolgen zu werben. Und dazu<br />
gehört auch eine starke Mitgliederbasis.<br />
Diese kann man aber nur<br />
begeistern, wenn man auch über seine<br />
Erfolge redet.<br />
In vier der sieben unionsgeführten<br />
Landesregierungen sind der Ministerpräsident<br />
oder die Ministerpräsidentin<br />
<strong>CDA</strong>- bzw. CSA-Mitglied. Die Fraktionsvorsitzenden<br />
von Baden-Württemberg,<br />
Hamburg, Berlin und Nordrhein-<br />
Westfalen gehören ebenfalls zu uns.<br />
Die Zahlen belegen, wie stark unser<br />
Gewicht und unsere Stimme sein<br />
können, wenn wir die Potenziale besser<br />
nutzen. Daher müssen wir in den<br />
nächsten Jahren schauen, wie es uns<br />
gelingt, Entscheidungsträger besser in<br />
unsere Strukturen zu integrieren.<br />
Die Vernetzung in die Gewerkschaften<br />
hinein gelingt immer noch sehr gut.<br />
Wir sind beispielsweise mit Regina<br />
Görner bei der IG Metall, Elke Hanack<br />
bei Ver.di und Ingrid Sehrbrock beim<br />
DGB im geschäftsführenden Vorstand<br />
sehr gut in die Spitzenpositionen der<br />
Gewerkschaften vernetzt. Dies muss in<br />
Zukunft so bleiben.<br />
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Vertretern in den Parlamenten und<br />
Gewerkschaften sowie den Gremien<br />
der CDU, deren Brücke zueinander<br />
die <strong>CDA</strong> in der Union ist, wird es uns<br />
auch in Zukunft gelingen unsere Positionen<br />
und unsere politischen Inhalte<br />
durchzusetzen. Denn nur, wer über die<br />
Möglichkeit verfügt, gestalten zu kön-<br />
Soziale Ordnung 3. 2. Ausgabe 2011