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Dokumentation Pascale Grau

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08.03_I<br />

Never failed yet<br />

2008 videotank, Zürich<br />

Ortsspezifische 3-Kanal-Videoinstallation mit performativem Auftakt<br />

Performance: 1 Boot, 1 Ruderer, Sendermikrofon, Loop-Maschine, Soundsystem, Projektor, Stativ-Leinwand,<br />

1 Video (Mini DV, Farbe, ohne Ton, 18:02 min.)<br />

Installation: 3 DVD-Player, 3 LCD-Monitore (fest installiert vor Ort), 2 Lautsprecherboxen (fest installiert vor Ort),<br />

3 Videos (alle Mini DV, Farbe, Ton, 18:02 min.)<br />

<strong>Grau</strong> entwickelt für die ehemaligen Forellen-Aquarien unter der Dreikönigsbrücke<br />

in Zürich eine ortsspezifische Installation, deren Auftakt eine<br />

Performance bildet. Vom Ufer aus wird ein Video, das Nahaufnahmen<br />

einer zitternden Lilienblüte zeigt, auf eine Leinwand projiziert, die einem<br />

Segel gleich in einem Weidling platziert ist. Der Ruderer versucht die<br />

Strömungsbewegungen auszugleichen und das projizierte Bild im Geviert<br />

der Leinwand zu halten. <strong>Grau</strong>, die sich ebenfalls im Boot befindet, singt<br />

währenddessen den Song Jesus‘ Blood Never Failed Me Yet von Gavin<br />

Bryars (1971), wobei sie ihre Stimme mittels einer Loop-Maschine in einen<br />

mehrstimmigen Gesang umformt. Rund zwanzig Minuten dauert die Performance,<br />

in deren Verlauf die spezifischen Umgebungsbedingungen (der Fluss, die Brücke) durch die physischen<br />

Anstrengungen des Ruderers, die immer wieder von der Leinwand gleitende Videoprojektion und den Widerhall des<br />

elektronisch erzeugten Chores wahrnehmungsmässig ausgelotet werden. Danach entschwindet das Boot mitsamt<br />

InsassInnen flussabwärts in die Dunkelheit.<br />

In der Installation nimmt <strong>Grau</strong> mit den Videoaufnahmen, die auf den zwei seitlichen Monitoren gezeigt werden, das<br />

Thema des Wassers wieder auf: Im rechten Kanal sind Unterwasseraufnahmen eines Flussbetts, von Steinen und<br />

durch die Strömung gebogenen Pflanzen zu sehen; der linke Kanal zeigt ausschnitthaft ein fliessendes Gewässer.<br />

Auf dem mittleren Monitor hingegen «hinterlässt» die Künstlerin nach der Performance das dabei verwendete Video<br />

und den auf der Tonspur hinzugefügten Gesang, als eine Art Relikt, als Zeichen der vergangenen Aktion. Dieses «Erinnerungsbild»<br />

verknüpft den spezifischen Moment der performativen Handlung mit dem installativen Setting, bricht<br />

aber zugleich den Bewegungsrhythmus der Wasseraufnahmen auf. Mit der Anordnung der Videos auf den drei grossen<br />

Monitoren hinter der Glasscheibe verschränkt <strong>Grau</strong> Wahrnehmungserfahrungen ineinander: von Raum und Zeit,<br />

von Rhythmus und Bewegungsmodus, von verschiedenen Aggregatzuständen und Daseinsformen.

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