Dokumentation Pascale Grau

Dokumentation Pascale Grau Dokumentation Pascale Grau

21.01.2013 Aufrufe

In einer weiteren Rauminstallation greift Grau das Ritual des Händewaschens auf, das aufgrund der Staubemissionen im Kraftwerk zum Arbeitsalltag gehört. Sie re-installiert ein rundes, brunnenähnliches Waschbecken, legt Seife und Handtücher bereit und hüllt den Raum in Salbei-Dampf, der aus den am Boden platzierten Kochtöpfen aufsteigt. Die Lichtinszenierung unterstreicht diese «Wohlfühl-Atmosphäre», zugleich lenkt sie den Blick auf dessen Ingredienzien sowie die Live-Übertragung vom Waschbecken, dessen Aufsicht gross auf die Stirnwand des Raums projiziert wird. In einem Lagerraum lässt die Künstlerin dann die zwanzig ältesten und langjährigsten Angestellten zu Wort kommen. Die porträtartigen Videoaufnahmen werden auf drei Monitoren gezeigt, die mit der Bildröhre gegen oben gerichtet sind, auf der wiederum mit Wasser gefüllt Plastikquader platziert sind. Die MitarbeiterInnen skizzieren ihre Aufgabe in der Firma, schildern ihre persönliche Beziehung zum Wasser. Grau entwirft hier eine temporäre Intervention, die in drei Stationen die energetische Dimension des Wassers – als formende Kraft, als Energielieferant – und den alltäglichen, aber auch arbeitsbedingten Umgang damit untersucht.

00.02_P (cf. 01.03_V) enhanced by King Kong 2006 11.4., Singapore Art Museum & The Substation, Singapur // 2004 28.2., IVAM, Valencia // 2003 7.11., C.C. Conde Duque, Madrid / 17.10., Théâtre Jeune Public, Strasbourg / 25.1., Kunstverein Freiburg // 2002 19.10., Museum für Gestaltung, Zürich / 25.5., Kunsthaus Langenthal / 23.5., GZ Riesbach, Zürich // 2001 9.12., Schlachthaus Theater, Bern / 20.10., Irish Museum of Modern Art, Dublin / 2.3., Cable Factory, Helsinki / 26.1., Centre Pompidou, Paris // 2000 5.12., Kunsthalle Bern / 14. und 16.4., Kino Movie, Basel Konzept: Auf Einladung von Andrea Saemann erarbeitet Pascale Grau einen Beitrag für die Veranstaltung Kunstgespräche 2000, die Arbeiten zum Thema Horrorfilm versammelte. Aus der eigenen Erfahrung der Künstlerin, Horrorfilme sozusagen nur hinter dem Rücken des Nachbarn, also nur von den Geräuschen her mitverfolgen zu können, entwickelt Grau ein Konzept, das von der originalen Tonspur des berühmten Films King Kong und die weisse Frau von Merian C. Cooper (1933) ausgeht. In der Filmgeschichte ist dieser Film die erste Hollywood- Produktion, die mit Spezialeffekten in Bild und Ton arbeitet. Zum Beispiel werden verschiedene Tonspuren übereinander gelegt und Tonsequenzen vorwärts und rückwärts abgespielt eingesetzt, sodass, wie beim Brüllen des Löwen, ein atemberaubendes Geräusch entsteht. Grau lässt sich vor allem von diesen lauten Passagen des Films leiten. Sie stellt vier Szenen aus dem Film mit Kinderspielzeug für eine Videokamera live nach. In der ersten Filmszene – der Regisseur übt mit Anne den Schrei – intoniert Grau den Text und den Schrei. In der zweiten Szene – die Opfergabe an das Monster – wird der Originalton aus dem Film eingespielt. Die dritte Szene – der Kampf der Giganten – wurde bereits im Vorfeld der Aufführung in derselben Art nachstellt und aufgezeichnet. Grau spielt diese Aufnahmen nun während der Performance ein und vertont die Szene, indem sie allen AkteurInnenen ihre Stimme leiht. Den grössten Anteil misst sie dabei der Figur Anne zu, mit der sie sich am meisten identifiziert. In der vierten Szene – der Sieg der Zivilisation – wird gegen Ende der originale Ton des Films wieder eingespielt, als King Kong vom Empire State Building stürzt. Material: Tisch, Scheinwerfer, Projektionsleinwand, Kinderspielzeug und Kleinstutensilien, Videoplayer, Videomischer, Soundsystem, Video (S-VHS, Farbe, Ton, 4:00 min.), Closed-circuit Projektion: Videokamera, Projektor Dauer: 20 Minuten

In einer weiteren Rauminstallation greift <strong>Grau</strong> das Ritual des Händewaschens auf, das aufgrund der Staubemissionen<br />

im Kraftwerk zum Arbeitsalltag gehört. Sie re-installiert ein rundes, brunnenähnliches Waschbecken, legt Seife<br />

und Handtücher bereit und hüllt den Raum in Salbei-Dampf, der aus den am Boden platzierten Kochtöpfen aufsteigt.<br />

Die Lichtinszenierung unterstreicht diese «Wohlfühl-Atmosphäre», zugleich lenkt sie den Blick auf dessen<br />

Ingredienzien sowie die Live-Übertragung vom Waschbecken, dessen Aufsicht gross auf die Stirnwand des Raums<br />

projiziert wird.<br />

In einem Lagerraum lässt die Künstlerin dann die zwanzig ältesten und langjährigsten Angestellten zu Wort kommen.<br />

Die porträtartigen Videoaufnahmen werden auf drei Monitoren gezeigt, die mit der Bildröhre gegen oben<br />

gerichtet sind, auf der wiederum mit Wasser gefüllt Plastikquader platziert sind. Die MitarbeiterInnen skizzieren<br />

ihre Aufgabe in der Firma, schildern ihre persönliche Beziehung zum Wasser. <strong>Grau</strong> entwirft hier eine temporäre<br />

Intervention, die in drei Stationen die energetische Dimension des Wassers – als formende Kraft, als Energielieferant<br />

– und den alltäglichen, aber auch arbeitsbedingten Umgang damit untersucht.

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