Dokumentation Pascale Grau

Dokumentation Pascale Grau Dokumentation Pascale Grau

21.01.2013 Aufrufe

06.01_I (cf. 09.01_P / 97.02_I) Erzählstoffe 2008 Kulturzentrum Nairs, Scuol // 2006 Projektraum M54, Basel, und Kunstverein Freiburg 1 Monitor (Sony Cube), 1 DVD-Player, 1 Video (Mini DV, Farbe, Ton, 30:00 min.), Kopfhörer, Sitzobjekt Die Installation ist der zweite Teil eines Langzeitprojekts, in dem Grau sich mit ihren alten Kleidungsstücken und den ihnen anhaftenden Erinnerungen beschäftigt. Sie verarbeitet jeweils Teile ihrer Garderobe, die sie im Laufe einer Dekade gekauft und getragen, aber mittlerweile abgelegt hat. Sie probiert diese teils zu klein gewordenen Kleider vor der Kamera an, erinnert – in der Nacherzählung vor der Kamera – spezifische Momente, in denen sie eine Jacke oder Hose getragen, eine Bluse oder ein Kleid gekauft hat. Die Kleidersequenzen unterlegt Grau mit einer Tonspur, die auf von ihr gesungenen Liebensliedern basiert. Für das auf dem Monitor präsentierte Video editiert sie die Aufnahmen in einer Abfolge, in der auf die «Anprobe» jeweils die entsprechende Erinnerung folgt: Grau fasst die akustisch untermalten Close ups der bekleideten Körperpartien und Stoffe sowie die Interview ähnlichen Aufzeichnungen zu zeitlichen Einheiten zusammen, die das Video nicht nur rhythmisch gliedern, sondern auch als erzählerische Struktur, als aufeinander folgend erinnerte Lebenssituationen darin eingeschrieben werden. Grau führt die performativen Handlungen, die der Installation zugrunde liegen, noch weiter: Nach ihrer Wiederaneignung durch die Erinnerungsarbeit zerschneidet sie die Kleidungsstücke und verhäkelt die Textilstreifen zu einem runden Objekt. Dieses Sitzkissen ist somit einerseits Performancerelikt, andererseits ein materialer, verräumlichter Auszug aus dem Gedächtnis der Künstlerin. Mit der installativen Gegenüberstellung von Video und Sitzobjekt lotet Grau die verschiedenen Gedächtnisfunktionen aus: Das Erinnern als aktive, etwas herstellende mnemotechnische Tätigkeit und die Ab- und Einlagerungen von Erinnerungen in Gegenständen, Personen und Orten sowie die Verknüpfung von Gedächtnis und Objekt.

05.04_P (cf. 07.03_V) Tableaux Vivants 2007 5.3., VIA_Studio, Basel // 2006 20.1., mARTadero, Cochabama, Bolivien // 2005 3.2., NICA Cultural and Art Center of Yangon, Myanmar Konzept: Tableaux Vivants ist ein performatives Konzept und Projekt, das in verschiedenen Ländern und auf ver- 2. Tableau Vivant Cochabamba Bolivia schiedenen Kontinenten durchgeführt wird. Es nimmt Bezug zur traditionsreichen Praxis des Nach- und Darstel- Source material: the last supper (Leonardo da Vinci, un unknown version) lens von Werken der Malerei und Plastik in einem lebendigen Bild und ist als eigenständige Kunstform zwischen Theater, Performance und Bild anzusiedeln. Das Projekt wirft Fragen nach dem kulturellen Gedächtnis auf und reflektiert beziehungsweise vergegenwärtigt den jeweiligen Bilderschatz. Tableaux Vivants versucht durch die performative Praxis des Nachstellens eine Neuinterpretation von Werten. Die DarstellerInnen und das Publikum treten dabei in einen energetischen Dialog. Zum Projekt gehört einerseits der Prozess der Bildfindung mit einer Gruppe von KünstlerInnen vor Ort, andererseits die öffentliche Aufführung des Tableau Vivant und dessen rund dreissigminütige Videoaufzeichnung. Bereits realisiert wurden Tableaux Vivants in Asien: Myanmar, Yangon, 2005 (Bild: Gemälde einer Malerin, Teilnehmerin des Workshops, Entstehungsjahr unbekannt); in Südamerika: Bolivien, Chochabamba, 2006 (Bild: Ultima Cena, Jacopo Bassano, 1548); in Europa: Schweiz, Basel, 2007 (Bild: Die Nacht, Ferdinand Hodler, 1889). Das nächste Tableau Vivant wird im Oktober 2009 in Bangalore, Indien, realisiert. Ein weiteres Tableau ist auf dem afrikanischen Kontinent geplant. Tableau Vivant realised with the participants of the Workshop Material: verschiedene, von der Bildvorlage und den Entscheidungen der PerformerInnen abhängige Requisiten und Aufbauten, Film-Setting: Scheinwerfer, Videokamera, Stativ 2. Tableau Vivant Cochabamba Bolivia Source material: the last supper (Leonardo da Vinci, un unknown version) Dauer: ca. 30 Minuten 3. Tableau Vivant Basel Schweiz Source material: „die Nacht“ of ferdiand Hodler (one of the most known swiss painter from the last century) Tableau Vivant realised with the participants of the Workshop

05.04_P (cf. 07.03_V)<br />

Tableaux Vivants<br />

2007 5.3., VIA_Studio, Basel // 2006 20.1., mARTadero, Cochabama, Bolivien // 2005 3.2., NICA Cultural<br />

and Art Center of Yangon, Myanmar<br />

Konzept: Tableaux Vivants ist ein performatives Konzept und Projekt, das in verschiedenen Ländern und auf ver-<br />

2. Tableau Vivant Cochabamba Bolivia<br />

schiedenen Kontinenten durchgeführt wird. Es nimmt Bezug zur traditionsreichen Praxis des Nach- und Darstel-<br />

Source material: the last supper (Leonardo da Vinci, un unknown version)<br />

lens von Werken der Malerei und Plastik in einem lebendigen Bild und ist als eigenständige Kunstform zwischen<br />

Theater, Performance und Bild anzusiedeln. Das Projekt wirft Fragen nach dem kulturellen Gedächtnis auf und<br />

reflektiert beziehungsweise vergegenwärtigt den jeweiligen Bilderschatz. Tableaux Vivants versucht durch die performative<br />

Praxis des Nachstellens eine Neuinterpretation von Werten. Die DarstellerInnen und das Publikum treten<br />

dabei in einen energetischen Dialog. Zum Projekt gehört einerseits der Prozess der Bildfindung mit einer Gruppe<br />

von KünstlerInnen vor Ort, andererseits die öffentliche Aufführung des Tableau Vivant und dessen rund dreissigminütige<br />

Videoaufzeichnung.<br />

Bereits realisiert wurden Tableaux Vivants in Asien: Myanmar, Yangon, 2005 (Bild: Gemälde einer Malerin, Teilnehmerin<br />

des Workshops, Entstehungsjahr unbekannt); in Südamerika: Bolivien, Chochabamba, 2006 (Bild: Ultima<br />

Cena, Jacopo Bassano, 1548); in Europa: Schweiz, Basel, 2007 (Bild: Die Nacht, Ferdinand Hodler, 1889). Das<br />

nächste Tableau Vivant wird im Oktober 2009 in Bangalore, Indien, realisiert. Ein weiteres Tableau ist auf dem afrikanischen<br />

Kontinent geplant.<br />

Tableau Vivant realised with the participants of the Workshop<br />

Material: verschiedene, von der Bildvorlage und den Entscheidungen der PerformerInnen abhängige Requisiten<br />

und Aufbauten, Film-Setting: Scheinwerfer, Videokamera, Stativ<br />

2. Tableau Vivant Cochabamba Bolivia<br />

Source material: the last supper (Leonardo da Vinci, un unknown version)<br />

Dauer: ca. 30 Minuten<br />

3. Tableau Vivant Basel Schweiz<br />

Source material: „die Nacht“ of ferdiand Hodler (one of the most known swiss painter from<br />

the last century)<br />

Tableau Vivant realised with the participants of the Workshop

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