Dokumentation Pascale Grau

Dokumentation Pascale Grau Dokumentation Pascale Grau

21.01.2013 Aufrufe

07.02_P (cf. 06.02_V) Mimikry 2007 26.8., Guilding Street Avant-Garde Theatre und Shi-Da Park, Taipei, Taiwan / 28.7., Galerie Wildwechsel, Frankfurt a. M. / 5.5., Kunsthalle Palazzo, Liestal / 13.1., KinoK, St. Gallen Konzept: Mimikry (engl. Nachahmung) ist nach Metzler’s Lexikon der Literatur- und Kulturtheorie der Wortgebrauch der Biologie für die strategische Schutzanpassung eines wehrlosen Tiers durch Nachahmung der Warntracht. Das Gesicht ist das sichtbare Zeichen für Individualität und zugleich die Schnittstelle, an der kulturelle Prägung und psychische Regung aufeinander treffen. Gefühle zu zeigen ist verpönt, und das Gesicht wird daher oft zur Maske. Gefühlsausdrücke sind situativ angewandte Muster. Der mimische Ausdruck für Glück, Ärger, Ekel oder Angst ist erlernt und kann als Tanz der Gesichtmuskulatur abgerufen werden. In der Performance spielt Pascale Grau ihre Gefühlsausdrücke metamorphoseartig durch, indem sie langsam einen Teil des Gesichtes nach dem andern verändert. Dabei verführt sie die ZuschauerInnen zu einem identifizierenden Mitspielen (Mimesis), das Reaktionen von Mitgefühl bis Betroffenheit auslösen kann (Katharsis). Dieses Spiel wird für die Künstlerin selbst auch zu einer Art Maskerade, die – zum eigenen Schutze vor den echten Empfindungen – das Gegenüber ablenkt. Material: 1 Profilscheinwerfer, Podest, Dauer: ca. 7 Minuten Situation: Die Kuratorin Helen Hirsch lud Pascale Grau anlässlich der Ausstellung Les jeux sont faits ein, eine Live-Performance zum Thema Spiel zu zeigen. Das Publikum wurde in zwei Gruppen aufgeteilt und hintereinander in einen schmalen dunklen Raum geführt. An dessen Stirnseite ging ein Scheinwerfer an, der die Konzentration auf das Spiel der Gesichtsausdrücke der Künstlerin lenkte. Kommentar: «Während der Performance entstand für mich der Eindruck einer Rückprojektion von deinem Kopf- Inneren nach aussen, auf dein Gesicht.» (Renatus Zürcher, Basel, 2007)

07.01_V (cf. 05.03_P / 91.03_I) Interiors 2007 Kunstraum Lodypop, Basel // 2004 Kunstverein Freiburg Mini DV, Farbe, Ton, 6:00 Min. Das Video basiert auf Videomaterial einer Solo-Performance von 2006 in Peking. Die Bildsequenzen stammen von der damaligen Live-Kamera, der Sound von einem Dokumentationsband, das die Live-Vertonung in Peking aufzeichnete. Der blosse Bauch der Künstlerin wird zur Bühne für eine Möblierung mit harmlosem Spielzeug, die durch die ¨ Atmung ins Schwanken geraten. Das Video ist mit ihrer Stimme und einer Loopmaschine vertont und unterstützt den Eindruck der „Katastrophe“. Die Projektionen um ein glückliches Heim geraten im Aussen ins Wanken. Inneres stülpt sich nach Aussen und gibt den Blick frei auf gesellschaftliche Konstruktionen.

07.02_P (cf. 06.02_V)<br />

Mimikry<br />

2007 26.8., Guilding Street Avant-Garde Theatre und Shi-Da Park, Taipei, Taiwan / 28.7., Galerie<br />

Wildwechsel, Frankfurt a. M. / 5.5., Kunsthalle Palazzo, Liestal / 13.1., KinoK, St. Gallen<br />

Konzept: Mimikry (engl. Nachahmung) ist nach Metzler’s Lexikon der Literatur- und Kulturtheorie der Wortgebrauch<br />

der Biologie für die strategische Schutzanpassung eines wehrlosen Tiers durch Nachahmung der Warntracht.<br />

Das Gesicht ist das sichtbare Zeichen für Individualität und zugleich die Schnittstelle, an der kulturelle Prägung<br />

und psychische Regung aufeinander treffen. Gefühle zu zeigen ist verpönt, und das Gesicht wird daher oft zur<br />

Maske. Gefühlsausdrücke sind situativ angewandte Muster. Der mimische Ausdruck für Glück, Ärger, Ekel oder<br />

Angst ist erlernt und kann als Tanz der Gesichtmuskulatur abgerufen werden. In der Performance spielt <strong>Pascale</strong><br />

<strong>Grau</strong> ihre Gefühlsausdrücke metamorphoseartig durch, indem sie langsam einen Teil des Gesichtes nach dem<br />

andern verändert. Dabei verführt sie die ZuschauerInnen zu einem identifizierenden Mitspielen (Mimesis), das Reaktionen<br />

von Mitgefühl bis Betroffenheit auslösen kann (Katharsis). Dieses Spiel wird für die Künstlerin selbst auch<br />

zu einer Art Maskerade, die – zum eigenen Schutze vor den echten Empfindungen – das Gegenüber ablenkt.<br />

Material: 1 Profilscheinwerfer, Podest, Dauer: ca. 7 Minuten<br />

Situation: Die Kuratorin Helen Hirsch lud <strong>Pascale</strong> <strong>Grau</strong> anlässlich der Ausstellung Les jeux sont faits ein, eine<br />

Live-Performance zum Thema Spiel zu zeigen. Das Publikum wurde in zwei Gruppen aufgeteilt und hintereinander<br />

in einen schmalen dunklen Raum geführt. An dessen Stirnseite ging ein Scheinwerfer an, der die Konzentration auf<br />

das Spiel der Gesichtsausdrücke der Künstlerin lenkte.<br />

Kommentar: «Während der Performance entstand für mich der Eindruck einer Rückprojektion von deinem Kopf-<br />

Inneren nach aussen, auf dein Gesicht.» (Renatus Zürcher, Basel, 2007)

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