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Qualifikationsanforderungen der Betriebe an neue Mitarbeiter - BiBB

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Friedrich- Ebert- Allee 38<br />

53113 Bonn<br />

<strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong><br />

<strong>an</strong> <strong>neue</strong> <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen<br />

im Berufsfeld Gesundheit/Wellness<br />

(ohne akademische Berufe)<br />

H<strong>an</strong>s-Joachim Schade<br />

Post<strong>an</strong>schrift<br />

53043 Bonn<br />

Telefon 02 28 / 1 07 -1117<br />

Telefax 02 28 / 01888-10666-1117<br />

www.bibb.de<br />

zentrale@bibb.de<br />

schade@bibb.de


Glie<strong>der</strong>ung<br />

Qualifikationsbedarf im Berufsfeld Gesundheit/Wellness - Kurzfassung<br />

Einleitung<br />

1. Qualifikationsnachfrage auf dem Arbeitsmarkt im Berufsfeld<br />

Gesundheit/Wellness<br />

1.1. Berufe, die in Stellen<strong>an</strong>zeigen nachgefragt werden<br />

1.2. <strong>Betriebe</strong>/Einrichtungen, die <strong>neue</strong> <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen suchen<br />

1.3. Bedeutung einer formalen beruflichen Qualifikation für die Einstellung<br />

1.4. Wichtige fachliche und überfachliche Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong><br />

1.5. Neue <strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong><br />

2. Qualifikations<strong>an</strong>gebot auf dem Arbeitsmarkt im Berufsfeld<br />

Gesundheit/Wellness aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong>, Stellenbesetzung<br />

2.1. Bewerbersituation<br />

2.2. Stellenbesetzung<br />

2.3. Stelleninhaber<br />

• Geschlecht und Alter<br />

• Formale Qualifikation <strong>der</strong> neu eingestellten <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen<br />

• Qualifikationsdefizite <strong>der</strong> neu eingestellten <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen<br />

3. Hinweise auf Qualifizierungserfor<strong>der</strong>nisse in den Berufen des Berufsfelds<br />

Gesundheit/Wellness?<br />

3.1. Generelle Zufriedenheit mit <strong>der</strong> Qualifikation <strong>der</strong> neu eingestellten <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen<br />

3.2. Prinzipielle Zufriedenheit mit dem vorh<strong>an</strong>denen Aus- und Weiterbildungs<strong>an</strong>gebot<br />

3.3. Neue <strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> und Qualifizierungserfor<strong>der</strong>nisse


Qualifikationsbedarf im Berufsfeld Gesundheit/Wellness - Kurzfassung<br />

Qualifikationsnachfrage (Kap. 1)<br />

Von den im Herbst 2001 erhobenen 5102 Stellen für nichtärztliche Gesundheits- und<br />

Wellnessberufe entfallen auf Pflegeberufe 34% (Kr<strong>an</strong>kenpflege=21%, Kin<strong>der</strong>-=1%, OP-=2%,<br />

Alten-=10%), auf Sprechstundenhelfer/-innen 15% (Arzt-=9%, Zahnarzt-=6%), Laborberufe<br />

7% (MTA=4%, MTRA=3%), therapeutische Berufe rund 10%<br />

(Kr<strong>an</strong>kengymnasten/Physiotherapeuten= 6%, Ergotherapeuten=3%), pädagogische Berufe<br />

8% (Logopäden=3%, Heilpäd./-erzieher= 3%, Pflegelehrkräfte=2%), auf Zahntechniker 5%<br />

und Pharmareferenten 3%. Die restlichen 20% verteilen sich auf die übrigen Berufe im<br />

Berufsfeld Gesundheit/Wellness. Bei neun von zehn Stellen halten die <strong>Betriebe</strong> eine<br />

entsprechende formale Qualifikation für notwendig. Bei nicht g<strong>an</strong>z <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Stellen<br />

würden sie ggf. auch Bewerber/-innen mit einschlägiger Berufserfahrung einstellen. Wie<br />

wichtig ein <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nter Aus- o<strong>der</strong> Weiterbildungsabschluss für die Beschäftigungsch<strong>an</strong>cen<br />

ist, zeigt sich dar<strong>an</strong>, dass formal nicht Qualifizierte lediglich bei 3% <strong>der</strong> Stellen eingestellt<br />

wurden, am ehesten noch bei Stellen für Pflegeberufe (Kr<strong>an</strong>kenpflege 5%; Altenpflege 6%).<br />

Neben einer formalen Qualifikation sind den <strong>Betriebe</strong>n die sogen<strong>an</strong>nten „Soft Skills“<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig, insbeson<strong>der</strong>e Team, Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit. Bei<br />

den fachübergreifenden Qualifikationen stehen IT-Anwen<strong>der</strong>kenntnisse und<br />

betriebswirtschaftliche Kenntnissen oben auf <strong>der</strong> Wunschliste, bei den fachspezifischen<br />

Qualifikationen berufsübergreifend Kenntnisse in <strong>der</strong> medizinischen Dokumentation und <strong>der</strong><br />

Qualitätssicherung.<br />

Qualifikations<strong>an</strong>gebot (Kap. 2)<br />

Die Bewerbersituation Ende 2001/Anf<strong>an</strong>g 2002 bewerteten die <strong>Betriebe</strong> auf einer Skala von<br />

eins (es gibt keine geeigneten Bewerber/-innen) bis sieben (es gibt genügend ...) im<br />

Durchschnitt mit 3,2, am schlechtesten (kleiner 3) bei den Pflegeberufen,<br />

Röntgenassistenten/-assistentinnen und Zahntechnikern/-technikerinnen; am besten (größer<br />

4) bei Ergotherapeuten/-therapeutinnen. Bis zum Befragungszeitpunkt im Sommer 2002<br />

konnten die <strong>Betriebe</strong> 86% <strong>der</strong> Stellen für Gesundheits- und Wellnessberufe wie<strong>der</strong> neu<br />

besetzen, selbst in Berufen mit unterdurchschnittlichem Bewerber<strong>an</strong>gebot. Mit <strong>der</strong><br />

Qualifikation <strong>der</strong> neu eingestellten <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen waren die <strong>Betriebe</strong> im Großen und<br />

G<strong>an</strong>zen zufrieden. Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Einstellung erfüllten diese im Durchschnitt zu 79% die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen für die jeweilige Stelle.


Qualifizierungserfor<strong>der</strong>nisse (Kap. 3)<br />

Hinweise auf Qualifizierungserfor<strong>der</strong>nisse liefern die Angaben <strong>der</strong> einstellenden <strong>Betriebe</strong><br />

und Einrichtungen zu den Defiziten neu eingestellter Bewerber/-innen und zu <strong>neue</strong>n<br />

<strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> in den Berufen.<br />

Der <strong>an</strong>haltende Kostendruck im Gesundheitswesen for<strong>der</strong>t von allen Beschäftigten ein<br />

kostenbewusstes und qualitätsorientiertes H<strong>an</strong>deln. Es überrascht daher nicht, dass die<br />

<strong>Betriebe</strong> auf diesen Gebieten sowie bei den damit zusammenhängenden<br />

Dokumentationsaufgaben erhöhte Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> <strong>neue</strong> <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen stellen und hier<br />

auch noch die Notwendigkeit weiterer Qualifizierungen sehen. Auch bei Qualifikationen, die<br />

stärker präventiv ausgerichtet sind wie Ernährungsberatung und Fitness/Wellness<br />

För<strong>der</strong>ung, die ebenfalls dazu beitragen können, die Kr<strong>an</strong>kheitskosten zu senken, sehen die<br />

<strong>Betriebe</strong> noch Qualifizierungsbedarf. In Gesundheits- und Wellnessberufen werden aber<br />

auch <strong>neue</strong> <strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> gestellt, die Berufs<strong>an</strong>gehörige sich <strong>an</strong>eignen<br />

müssen. Dies sind zum einen berufsübergreifende, zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en spezielle fach- und<br />

zielgruppenspezifische Qualifikationen. Am häufigsten n<strong>an</strong>nten die <strong>Betriebe</strong> IT-<br />

Qualifikationen im Zusammenh<strong>an</strong>g mit Pl<strong>an</strong>ungs-, Verwaltungs-, Dokumentations- und<br />

Kommunikationsaufgaben, Beratung/ medizinische Information, Prophylaxe/Prävention,<br />

Frühför<strong>der</strong>ung/Frührehabilitation, Qualitätskontrolle/-sicherung, spezielle diagnostische und<br />

therapeutische Qualifikationen für verschiedene Zielgruppen sowie unternehmerische<br />

Einstellungen und Kompetenzen in Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Erschließung und Betreuung<br />

<strong>neue</strong>r Kundengruppen.


Einleitung<br />

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) führt eigene Erhebungen zum<br />

Qualifikationsbedarf <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong> und zu <strong>neue</strong>n <strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> in den<br />

Erwerbsberufen durch, um Trends <strong>der</strong> Qualifikationsentwicklung zu ermitteln. Die Ergebnisse<br />

sollen dazu beitragen, <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nte Aus- und Weiterbildungsberufe, die auf diese<br />

Berufstätigkeiten vorbereiten, <strong>an</strong> verän<strong>der</strong>te Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong>zupassen bzw. <strong>neue</strong><br />

Ausbildungsgänge zu entwickeln.<br />

Als Zug<strong>an</strong>g zum Qualifikationsbedarf <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong> bietet sich eine Analyse von<br />

Stellen<strong>an</strong>zeigen <strong>an</strong>. Zum einen sind Stellen<strong>an</strong>zeigen leicht zugänglich, zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

spiegeln sie den aktuellen Bedarf und die gegenwärtigen und zukünftig erwarteten<br />

<strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong> wi<strong>der</strong>, denn aus betrieblicher Sicht sind<br />

Neueinstellungen Investitionen, die auf die Zukunft ausgerichtet sind.<br />

Stellen<strong>an</strong>zeigen<strong>an</strong>alysen allein liefern jedoch kein verlässliches und hinreichendes Bild über<br />

eventuelle Qualifizierungserfor<strong>der</strong>nisse, die zur Deckung des Fachkräftebedarfs <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong><br />

notwendig sind. Der Informationsgehalt von Stellen<strong>an</strong>zeigen ist nämlich je nach beruflichem<br />

Teilarbeitsmarkt sehr unterschiedlich, und die in Stellen<strong>an</strong>zeigen formulierten<br />

<strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> sind nicht allein <strong>an</strong> den tatsächlichen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> zu<br />

besetzenden Stellen ausgerichtet, son<strong>der</strong>n stellen auch auf die Bewerbersituation auf dem<br />

Arbeitsmarkt ab und werben für die jeweilige Tätigkeit und das Unternehmen.. Hinzu kommt,<br />

dass zur Feststellung von Qualifikationsengpässen auf dem Arbeitsmarkt Informationen<br />

darüber benötigt werden, in welchem Umf<strong>an</strong>g die <strong>Betriebe</strong> die nachgefragten Qualifikationen<br />

auf dem Arbeitsmarkt auch rekrutieren konnten. Das BIBB führt daher mit zeitlichem Abst<strong>an</strong>d<br />

Inserentennachbefragungen durch, um Angaben <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong> zur Bewerbersituation, zu<br />

den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> die Bewerber, zur Stellenbesetzung, zur Qualifikation und zu<br />

Qualifikationsdefiziten <strong>der</strong> Stelleninhaber sowie zu <strong>neue</strong>n <strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> in den<br />

Berufen 1 zu erhalten.<br />

Für das Berufsfeld „Gesundheit/Wellness“ wurden vom September bis November 2001<br />

5102 Stellen<strong>an</strong>zeigen aus 40 Zeitungen aus g<strong>an</strong>z Deutschl<strong>an</strong>d sowie aus relev<strong>an</strong>ten<br />

Fachzeitschriften erhoben 2 und im Spätsommer 2002 eine Inserentennachbefragung<br />

durchgeführt, bei <strong>der</strong> die <strong>Betriebe</strong> sich zu 1314 <strong>der</strong> 5102 inserierten Stellen äußerten.<br />

Bezogen auf die bereinigte Bruttostichprobe beträgt die Rücklaufquote 27,4%. Die Struktur<br />

des Rücklaufs weicht nur unwesentlich von <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Bruttostichprobe ab (keine<br />

1 Die <strong>an</strong>gegebene Berufstätigkeit in den Stellen<strong>an</strong>zeigen wurde nach <strong>der</strong> Klassifizierung <strong>der</strong> Berufe <strong>der</strong><br />

Bundes<strong>an</strong>stalt für Arbeit mit einem vierstelligen Code versehen. Auf <strong>der</strong> Vierstellerebene <strong>der</strong> Berufssystematik<br />

werden Tätigkeiten zusammengefasst, die sehr nahe mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> verw<strong>an</strong>dt sind.<br />

2 Online-Stellenbörsen wurden für dieses Berufsfeld zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht einbezogen. Auch<br />

Anzeigen für Praktik<strong>an</strong>ten und Nichtarbeitnehmer (Geschäftspartner, Teilhaber etc.) wurden nicht<br />

berücksichtigt.


Abweichung ist größer als zwei Prozentpunkte), so dass die Ergebnisse als repräsentativ<br />

<strong>an</strong>gesehen werden können. Die Erhebungen sollen Antworten auf folgende Fragen liefern:<br />

1. Welche Qualifikationen werden im Berufsfeld Gesundheit/Wellness (ohne Ärzteschaft) auf<br />

dem Arbeitsmarkt nachgefragt?<br />

2. Wie stellt sich den <strong>Betriebe</strong>n/Einrichtungen das Bewerber<strong>an</strong>gebot im Berufsfeld<br />

Gesundheit/Wellness dar, und welche Qualifikation haben die eingestellten Bewerber/-innen<br />

(Angebot)?<br />

3. Welche Hinweise gibt es auf Qualifizierungserfor<strong>der</strong>nisse und <strong>neue</strong><br />

<strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> in den Berufen des Berufsfelds Gesundheit/Wellness?<br />

1. Qualifikationsnachfrage auf dem Arbeitsmarkt im Berufsfeld<br />

Gesundheit/Wellness<br />

1.1. Berufe, die in Stellen<strong>an</strong>zeigen nachgefragt werden<br />

Von den erhobenen 5102 Stellen entfallen mit einem Anteil von 34,2% die meisten Stellen<br />

auf Pflegeberufe. (Zahn)Arzthelfer/-innen haben einen Anteil von 14,9%, Laborberufe 6,8%,<br />

therapeutische Berufe 9,5% und (heil)pädagogische Berufe 7,7%. Die restlichen 26,9%<br />

verteilen sich auf die übrigen Berufe 3 im Berufsfeld Gesundheit/Wellness.<br />

Jede zweite Stellen<strong>an</strong>zeige in diesem Berufsfeld entfällt auf folgende fünf Einzelberufe:<br />

Kr<strong>an</strong>kenschwestern, -pfleger (21%), Altenpfleger/-innen (9,7%), Arzthelfer/-innen (8,6%),<br />

Kr<strong>an</strong>kengym./Physiotherap. (6,4%) und Zahnarzthelfer/-innen (6,3%).<br />

Grafik 1<br />

Kr<strong>an</strong>kenschwestern,-pfleger<br />

OP-Schwestern, -pfleger<br />

Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenschw., Hebammen<br />

Altenpfleger/-innen<br />

Arzthelfer/-innen<br />

Zahnarzthelfer/-innen<br />

Med.-Tech.-Assistenten/-innen<br />

Röntgenassistenten/-innen<br />

Kr<strong>an</strong>kengymnasten/-innen<br />

Ergotherapeuten/-innen<br />

Logopäden/-innen<br />

Heilpädagogen/-pädagoginnen<br />

Lehrer/-innen für Pflegeberufe<br />

Zahntechniker/-innen<br />

Pharmareferenten/-innen<br />

Sonstige<br />

Nachgefragte Gesundheitsberufe in Stellen<strong>an</strong>zeigen (n=5102)<br />

(Angaben in %)<br />

Quelle: Stellen<strong>an</strong>zeigen<strong>an</strong>alysen des BIBB, A 2.2<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25%<br />

3 Aufgrund geringer Fallzahlen können für diese keine gesicherten Aussagen gemacht werden. Es h<strong>an</strong>delt sich<br />

um Berufe wie z.B. Rettungsassistent, Heilpraktiker, Diätassistent, Masseur, Motologe, Psychotherapeut,<br />

Kosmetiker und med. Fußpfleger; Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, B<strong>an</strong>dagist, Orthopädiemech<strong>an</strong>iker, -<br />

schuhmacher; Medizin-, Gesundheitstechniker, Chemie- und Pharmalabor<strong>an</strong>t; Pharmazeutisch-Kaufmännischer<br />

und Pharmazeutisch-Technischer-Assistent sowie um Medizininformatiker und med. Dokumentar.


Nach Angaben <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong> und Einrichtungen, die sich <strong>an</strong> <strong>der</strong> Inserentennachbefragung<br />

beteiligten (n=1314) wurde knapp jede vierte ausgeschriebene Stelle neu geschaffen (siehe<br />

Grafik 2). Der Neubedarf liegt bei den therapeutischen und heilpädagogischen Berufen über<br />

und in den Pflege-, den Laborberufen und bei den (Zahn)Arzthelfern/-helferinnen unter dem<br />

Durchschnitt.<br />

Grafik 2<br />

Kr<strong>an</strong>kenschwestern,-pfleger<br />

OP-Schwestern, -pfleger<br />

Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenschw., Hebammen<br />

Altenpfleger/-innen<br />

Arzthelfer/-innen<br />

Zahnarzthelfer/-innen<br />

Med.-Tech.-Assistenten/-innen<br />

Röntgenassistenten/-innen<br />

Kr<strong>an</strong>kengymnasten/-innen<br />

Ergotherapeuten/-innen<br />

Logopäden/-innen<br />

Heilpädagogen/-pädagoginnen<br />

Lehrer/-innen für Pflegeberufe<br />

Zahntechniker/-innen<br />

Pharmareferenten/-innen<br />

Sonstige<br />

Gesamt<br />

Anteil neu geschaffener Stellen<br />

Quelle: Inserentennachbefragungen 2002, BIBB, A 2.2<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45%<br />

1.2. <strong>Betriebe</strong>/Einrichtungen, die <strong>neue</strong> <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen suchen<br />

Rund 85% <strong>der</strong> 5102 Stellen in Gesundheits-/Wellnessberufen werden von Einrichtungen des<br />

Gesundheitswesens <strong>an</strong>geboten, die direkt <strong>der</strong> Patientenversorgung dienen und <strong>der</strong>en<br />

Leistungen in <strong>der</strong> Regel von den gesetzlichen bzw. privaten Kr<strong>an</strong>kenkassen erstattet<br />

werden. Aufgrund dieser hohen Br<strong>an</strong>chenkonzentration hängen die<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten in Gesundheitsberufen sehr stark von <strong>der</strong> Entwicklung im<br />

Gesundheitswesen ab. Außerhalb dieses „klassischen“ Bereichs bieten sich den<br />

Berufs<strong>an</strong>gehörigen Beschäftigungsmöglichkeiten vor allem bei Herstellern von<br />

Medizintechnik, Pharmaunternehmen, Bildungsinstitutionen und Forschungseinrichtungen<br />

sowie bei Fitness- und Wellnesseinrichtungen (siehe Tabelle 1).<br />

Etwas mehr als jede vierte Stelle für Gesundheitsberufe wurde von einer Klinik/einem<br />

Kr<strong>an</strong>kenhaus ausgeschrieben. Nicht g<strong>an</strong>z ein Viertel <strong>der</strong> Stellen bieten Einrichtungen <strong>der</strong>


Altenpflege <strong>an</strong>, von denen mehr als zwei Drittel auf die stationäre und nicht g<strong>an</strong>z ein Drittel<br />

auf die ambul<strong>an</strong>te Pflege entfallen. Nie<strong>der</strong>gelassene Ärzte bieten jede siebte Stelle in<br />

Gesundheitsberufen <strong>an</strong>. Auf kassenzulassungsfähige hilfsmedizinische Einrichtungen<br />

(Praxen von Kr<strong>an</strong>kengymnasten, Physiotherapeuten, Logopäden etc.) entfallen 6,2%, auf<br />

Hersteller von medizintechnischen Geräten sowie auf Pharmaunternehmen entfallen 6% <strong>der</strong><br />

ausgeschriebenen Stellen. Auf Anbieter außerhalb des traditionellen medizinischen<br />

Komplexes wie z.B. Fitness- und Wellnesseinrichtungen und sonstige Dienstleister entfallen<br />

lediglich 3,6% <strong>der</strong> Stellen. Einen Überblick darüber, welche Berufe die verschiedenen<br />

<strong>Betriebe</strong>/Einrichtungen nachfragen, liefert Tabelle 1.<br />

Von <strong>der</strong> Betriebsgröße her sind es vornehmlich die kleineren <strong>Betriebe</strong> mit weniger als 50<br />

Beschäftigten, die <strong>neue</strong> <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen suchen. Sie stellen fast die Hälfte <strong>der</strong><br />

Stellen<strong>an</strong>gebote. Knapp ein Drittel <strong>der</strong> Stellen entfällt auf mittelgroße <strong>Betriebe</strong> mit 50 bis<br />

unter 500 Beschäftigten, nicht g<strong>an</strong>z ein Fünftel auf Großbetriebe mit 500 und mehr<br />

Beschäftigten.<br />

Wo werden auch <strong>neue</strong> Stellen geschaffen und nicht nur Nachfolger/-innen für ausscheidende<br />

<strong>Mitarbeiter</strong>/-innen gesucht?<br />

Der Anteil <strong>neue</strong>r Stellen liegt im Durchschnitt für alle Gesundheits- und Wellnessberufe bei<br />

24,2%. Deutlich darüber liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>neue</strong>r Stelle bei den kassenzulassungsfähigen<br />

hilfsmedizinischen Einrichtungen, den ambul<strong>an</strong>ten Pflegediensten, den Herstellen von<br />

Medizintechnik, den Pharmaunternehmen, bei Forschungseinrichtungen sowie bei den<br />

Kr<strong>an</strong>kenkassen. Apotheken dagegen haben so gut wie keine <strong>neue</strong>n Stellen geschaffen 4 .<br />

Auch bei den ausgeschriebenen Stellen von Kliniken/Kr<strong>an</strong>kenhäusern, stationären<br />

Pflegeeinrichtungen und psycho-sozialen Einrichtungen liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>neue</strong>r Stellen deutlich<br />

unter dem Durchschnitt.<br />

4<br />

Angaben <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong> und Einrichtungen bei <strong>der</strong> Inserentennachbefragung zum Anteil <strong>der</strong> neu geschaffenen<br />

Stellen (n=1250).


Tabelle 1: Welche <strong>Betriebe</strong>/Einrichtungen suchen in welchen Berufen <strong>neue</strong> <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen?<br />

Qualifikationsnachfrage <strong>der</strong><br />

inserierenden <strong>Betriebe</strong><br />

Kr<strong>an</strong>ke<br />

npflegekräfte<br />

OP-<br />

Pflegekräfte <br />

Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>ke<br />

npfl.,<br />

Hebam<br />

men<br />

Alten-<br />

pflegekräfte<br />

Arzt-<br />

helfer/innen<br />

Zahnarzthelfer/innen<br />

MTA MTRA<br />

Arztpraxis<br />

1,6% 1,7% 75,2% 96,0% 8,3% 22,7% 2,8% 3,8% 10,0% 1,9% 15,1%<br />

Apotheke 8,1% 1,5%<br />

Klinik/Kr<strong>an</strong>kenhaus 43,4% 95,8% 84,1% 2,0% 13,1% 52,4% 72,3% 18,0% 34,4% 13,9% 6,6% 51,4% 1,3% 22,6% 26,0%<br />

Reha-Einrichtung<br />

2,6% 1,4% 13,0% 7,5% 4,4% 2,2% 3,4% 2,6%<br />

Rettungsdienst<br />

1,3% 1,5% 2,7% 3,8% 1,2%<br />

Stationäre Pflegeeinrichtung 26,0% 4,8% 82,8% 12,5% 12,1% 1,4% 9,3% 16,4%<br />

Ambul<strong>an</strong>ter Pflegedienst 19,0% 10,7% 1,8%<br />

1,6% 6,8% 6,6%<br />

Heilpädagogische Einrichtung 2,4% 1,6% 1,4% 2,5% 13,1% 13,1% 61,5% 4,3% 4,6%<br />

Labor 2,5% 1,6% 13,6% 1,4% 79,9% 1,4% 4,7%<br />

Hilfsmed. Einrichtung 57,0% 23,8% 61,3% 6,2%<br />

Hersteller von Medizintechnik 1,6% 8,7% 17,9% 10,4% 3,1%<br />

Behörde<br />

1,1% 0,3%<br />

Bildungsinstitution<br />

7,9% 2,2% 3,1% 6,6% 7,1% 39,2% 1,5% 1,7%<br />

Universität/Forschungseinricht. 15,0% 1,7% 1,2%<br />

Fitness-, Wellnesseinrichtung<br />

1,9% 5,2% 1,1%<br />

Psycho-Soz.u. sonst. Einricht. 1,1% 6,6% 1,7% 1,0%<br />

Sonst. Dienstleister 1,5% 2,7% 10,0% 9,5% 2,5%<br />

Pharmaunternehmen<br />

5,3% 1,4% 62,9% 4,9% 2,9%<br />

Kr<strong>an</strong>kenkassen 0,3%<br />

Sonstige Unternehmen 2,1% 1,4% 7,9% 2,1% 0,9%<br />

100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100%<br />

Gesamt<br />

n=1061 n=120 n=63 n=494 n=436 n=321 n=260 n=141 n=316 n=160 n=137 n=182 n=74 n=229 n=140 n=954 n=5034<br />

Quelle: Stellen<strong>an</strong>zeigen<strong>an</strong>alysen des BIBB, A 2.2<br />

Anmerkung: Anteile >= 10% wurden farbig unterlegt, um die Orientierung zu erleichtern.<br />

Kr<strong>an</strong>ke<br />

ngym.,<br />

Physiotherap. <br />

Ergothera-<br />

peuten<br />

Logo<br />

päden<br />

Heilpäd<br />

.erziehungs<br />

pfleg.<br />

Pflege<br />

-lehrkräfte<br />

Zahn-<br />

techniker/innen<br />

Pharma<br />

-<br />

referent<br />

en/<br />

-innen<br />

Sonstige<br />

Ge-<br />

samt


1.3. Bedeutung einer formalen beruflichen Qualifikation für die Einstellung<br />

Bedeutung<br />

Bewerber/-innen, die eine Anstellung in einem Gesundheitsberuf suchen, sollten eine<br />

einschlägige formale Qualifikation nachweisen können (siehe Grafik 3). Die Arbeitgeber<br />

setzen bei neun von zehn Stellen eine solche voraus, sprechen diese in den Stellen<strong>an</strong>zeigen<br />

öfter aber nicht explizit <strong>an</strong>. Stellensuchende ohne einen einschlägigen Aus- o<strong>der</strong><br />

Weiterbildungsabschluss haben zur Zeit kaum Ch<strong>an</strong>cen, in einem Gesundheitsberuf<br />

eingestellt zu werden. Selbst bei den 10% <strong>der</strong> Stellen, bei denen eine Formalqualifikation<br />

nicht für erfor<strong>der</strong>lich gehalten wurde, haben Bewerber/-innen mit Ausbildungsabschluss die<br />

Nase vorn. Gerade mal auf knapp 3% <strong>der</strong> Stellen wurden formal nicht qualifizierte<br />

Bewerber/-innen eingestellt. Die Mehrzahl <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong> findet demnach für zu besetzende<br />

Stellen in Gesundheitsberufen zur Zeit auf dem Arbeitsmarkt Bewerber /-innen mit <strong>der</strong><br />

gewünschten formalen Qualifikation.<br />

Grafik 3<br />

Kr<strong>an</strong>kenschwestern,-pfleger<br />

OP-Schwestern, -pfleger<br />

Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenschw., Hebammen<br />

Altenpfleger/-innen<br />

Arzthelfer/-innen<br />

Zahnarzthelfer/-innen<br />

Med.-Tech.-Assistenten/-innen<br />

Röntgenassistenten/-innen<br />

Kr<strong>an</strong>kengymnasten/-innen<br />

Ergotherapeuten/-innen<br />

Logopäden/-innen<br />

Heilpädagogen/-pädagoginnen<br />

Lehrer/-innen für Pflegeberufe<br />

Zahntechniker/-innen<br />

Pharmareferenten/-innen<br />

Sonstige<br />

Gesamt<br />

Formalqualifikation wird vorausgesetzt<br />

Quelle: Inserentennachbefragungen 2002, BIBB, A 2.2<br />

50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

Art <strong>der</strong> gewünschten Formalqualifikation<br />

Weitaus überwiegend und zu ungefähr gleichen Teilen wünschen sich die <strong>Betriebe</strong><br />

Bewerber/-innen mit schulischer o<strong>der</strong> betrieblicher Ausbildung. Lediglich bei 11,5% <strong>der</strong><br />

Stellen, insbeson<strong>der</strong>e bei den pädagogischen Berufen, den Pharmareferenten/-<br />

referentinnen, Logopäden/Logopädinnen und den Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenpflegekräften/Hebammen,


sollten diese eine akademische Ausbildung absolviert haben. Die Akzept<strong>an</strong>z betrieblich<br />

ausgebildeter Fachkräfte ist beson<strong>der</strong>s hoch bei den Arzt-/Zahnarzthelfern/-helferinnen, den<br />

OP-Pflegekräften, den Zahntechnikern/-technikerinnen, den Pharmareferenten/referentinnen<br />

sowie bei den Kr<strong>an</strong>kenschwestern/-pflegern. Die Akzept<strong>an</strong>z schulisch<br />

ausgebildeter Fachkräfte ist dagegen beson<strong>der</strong>s ausgeprägt bei den Berufen Medizinischtechnische(r)<br />

- und Radiologieassistent/-assistentin - sowie bei den therapeutischen und<br />

pädagogischen Berufen. Bei Altenpflege-, Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenpflegekräften/ Hebammen sind den<br />

<strong>Betriebe</strong>n schulisch o<strong>der</strong> betrieblich Ausgebildete gleichermaßen willkommen.<br />

Der Erwerb einer <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten Berufsausbildung ist zwar eine notwendige Voraussetzung,<br />

aber für den Erhalt <strong>der</strong> Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsfähigkeit in den<br />

Gesundheitsberufen in vielen Fällen nicht immer hinreichend. Bei 71% <strong>der</strong> Stellen waren die<br />

<strong>Betriebe</strong> <strong>der</strong> Meinung, Bewerber/-innen sollten eine <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nte Fortbildung absolviert<br />

haben, insbeson<strong>der</strong>e bei Stellen für OP-Pflegekräfte, Lehrer für Pflegeberufe und<br />

Kr<strong>an</strong>kengymnasten/Physiotherapeuten.<br />

Alternativen zur gewünschten Formalqualifikation<br />

<strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> Arbeitgeber sind immer auch von <strong>der</strong> aktuellen Lage auf<br />

dem Arbeitsmarkt beeinflusst. Die Frage, ob für die jeweilige Stelle eventuell auch<br />

Alternativen zu den üblichen Formalqualifikationen in Frage kommen, zielte auf eventuell<br />

vorh<strong>an</strong>dene Flexibilitätsspielräume für die Stellenbesetzung. Lediglich bei rund 53% <strong>der</strong><br />

Stellen schließen die <strong>Betriebe</strong> Alternativen aus 5 . Bei rund 28% würden sie ggf. auch<br />

Bewerber/-innen ohne Formalqualifikation aber entsprechen<strong>der</strong> Berufserfahrung einstellen.<br />

Bei rund 9% <strong>der</strong> Stellen genügen auch Vorkenntnisse als Helfer, bei nicht g<strong>an</strong>z 6% ist auch<br />

eine vorberuflich erworbene Qualifikation ausreichend. Bewerber/-innen mit einer<br />

fachfremden Formalqualifikation kämen eventuell bei 7,5% <strong>der</strong> Stellen in Frage und bei rund<br />

9% müssen die Bewerber/-innen lediglich motiviert sein und bereit zur Weiterbildung.<br />

Seiteneinsteiger/-innen haben am ehesten Ch<strong>an</strong>cen bei Stellen für Zahnarzthelfer/-innen und<br />

Pharmareferenten/-referentinnen, am wenigsten bei Stellen für Röntgenassistenten/-innen<br />

und Ergotherapeuten/-therapeutinnen.<br />

1.4. Wichtige fachliche und überfachliche Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong><br />

Generell lässt sich feststellen, dass die <strong>Betriebe</strong> die sogen<strong>an</strong>nten „Soft Skills“ in allen<br />

Gesundheits- und Wellnessberufen als beson<strong>der</strong>s wichtig <strong>an</strong>sehen. Auf einer Skala von eins<br />

(völlig unwichtig) bis sieben (sehr wichtig) stuften sie diese im Durchschnitt um den Wert<br />

sechs ein. Am wichtigsten sind ihnen Team, Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit.<br />

5<br />

Bei dieser Frage waren Mehrfach<strong>an</strong>tworten zugelassen. Die Prozentwerte ergeben in <strong>der</strong> Summe daher nicht<br />

100%.


Bei <strong>der</strong> Einstellung <strong>neue</strong>r <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen gehen die <strong>Betriebe</strong> bei den „Soft Skills“ auch die<br />

wenigsten Kompromisse ein. Der Anteil <strong>der</strong> eingestellten Bewerber/-innen, bei denen die<br />

<strong>Betriebe</strong> Defizite in diesem Bereich sehen, liegt überwiegend unter zehn Prozent. Allein bei<br />

den kognitiven-/Problemlösungskompetenzen liegen die Defizite leicht darüber (12,6% <strong>der</strong><br />

Nennungen), und hier im Schwerpunkt bei Altenpflegekräften und Arzthelfern/-helferinnen.<br />

Bei den fachübergreifenden Qualifikationen ragen IT-Anwen<strong>der</strong>kenntnisse heraus, die für<br />

wichtig erachtet werden insbeson<strong>der</strong>e bei Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenpflegekräften/Hebammen,<br />

Pflegelehrkräften, Arzthelfern/-helferinnen, OP-Pflegekräften und Pharmareferenten/referentinnen.<br />

Betriebswirtschaftliche Kenntnisse werden vor allem bei Pharmareferenten/referentinnen,<br />

Pflegelehrkräften und OP-Pflegekräften geschätzt, Erfahrung mit Projektarbeit<br />

bei Pflegelehrkräften und Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenpflegekräften/Hebammen. Englischkenntnissen<br />

wurden bei keinem <strong>der</strong> Berufe eine größere Bedeutung für die Einstellung beigemessen.<br />

Bei den fachspezifischen Qualifikationen werden Kenntnisse in <strong>der</strong> medizinischen<br />

Dokumentation und <strong>der</strong> Qualitätssicherung von den Arbeitgebern bei den meisten Berufen<br />

als überdurchschnittlich wichtig <strong>an</strong>gesehen. Lediglich bei Zahntechnikern/-technikerinnen<br />

und Pharmareferenten/-referentinnen haben diese nur eine geringe Bedeutung.<br />

Die Berufe des Berufsfeldes Gesundheit/Wellness haben <strong>an</strong>sonsten klare fachliche<br />

Qualifikationsprofile und Schwerpunkte:<br />

Bei den Pflegeberufen sind patientenorientierte Qualifikationen beson<strong>der</strong>s wichtig. An erster<br />

Stelle stehen, wie zu erwarten ist, Kenntnisse in <strong>der</strong> Pflege, wobei solchen in <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten<br />

Pflege nur eine unterdurchschnittliche Bedeutung beigemessen wird. D<strong>an</strong>eben hielten die<br />

Arbeitgeber noch Erfahrungen aus einer leitenden Tätigkeit häufiger als im Durchschnitt für<br />

wichtig. Bei den Kr<strong>an</strong>kenpflegekräften kommen noch Kompetenzen im Bereich psychosoziale<br />

Intervention und Beratung sowie Kenntnisse über Hilfsmittel für Patienten hinzu. Bei<br />

den OP-Pflegekräften dagegen liegt ein weiterer Schwerpunkt in <strong>der</strong> Beherrschung<br />

medizintechnischer Apparate und bei Kin<strong>der</strong>pflegekräften/Hebammen in <strong>der</strong> Beratung,<br />

einschließlich psycho-sozialer Intervention, Ernährungsberatung und Prävention. Das Profil<br />

<strong>der</strong> Altenpflegekräfte ist vergleichbar dem <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenpflegekräfte.<br />

Bei den Arzt- und Zahnarzthelfern/-helferinnen, beson<strong>der</strong>s bei letzteren, dominieren<br />

Kenntnisse in <strong>der</strong> Arztassistenz. Wichtig bei Arzthelfern/-helferinnen sind d<strong>an</strong>eben noch<br />

Kenntnisse in <strong>der</strong> Bedienung medizinischer Apparate; bei Zahnarzthelferinnen liegt <strong>der</strong><br />

zweite Schwerpunkt dagegen bei <strong>der</strong> Patientenberatung.<br />

Bei <strong>neue</strong>n Mitarbeiten/-innen in Laborberufen nennen die Arbeitgeber neben guten<br />

Kenntnissen in <strong>der</strong> Diagnose-, Labortechnik und Bedienung medizintechnischer Apparate<br />

keine weiteren Schwerpunkte.<br />

Bei den therapeutischen Berufen liegen die Schwerpunkte in <strong>der</strong> Rehabilitation und bei<br />

den medizinischen Hilfsmitteln für die Patienten. Bei Kr<strong>an</strong>kengymnasten/Physiotherapeuten


sind d<strong>an</strong>eben noch Kenntnisse in <strong>der</strong> Prävention und <strong>der</strong> Fitness-/Wellnessför<strong>der</strong>ung<br />

wichtig, bei den Ergotherapeuten dagegen Kenntnisse im Bereich <strong>der</strong> psycho-sozialen<br />

Intervention und Beratung. Letztere sind auch bei den pädagogischen Berufen sehr<br />

wichtig. Bei den Logopäden/-Logopädinnen liegen weitere Schwerpunkte in <strong>der</strong> ambul<strong>an</strong>ten<br />

Rehabilitation, bei den Heilpädagogen/-pädagoginnen in <strong>der</strong> Heilerziehungspflege und bei<br />

den Pflegelehrkräften neben den Bereichen Unterricht, Pflege in <strong>der</strong> Ernährungsberatung,<br />

Prävention und im Bereich medizinische Hilfsmittel für Patienten. Bei Pharmaberatern/beraterinnen<br />

stehen allein Kenntnisse in <strong>der</strong> Beratung und im Vertrieb/Verkauf hoch in <strong>der</strong><br />

Gunst <strong>der</strong> Arbeitgeber.<br />

1.5. Neue <strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong><br />

Bei 15,4% <strong>der</strong> 1314 Stellen gaben die <strong>Betriebe</strong> <strong>an</strong>, dass für die jeweilige Stelle nicht nur in<br />

<strong>der</strong> Br<strong>an</strong>che übliche, son<strong>der</strong>n auch <strong>neue</strong> <strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> gestellt werden.<br />

Überdurchschnittlich war dies <strong>der</strong> Fall bei Stellen für pädagogische und therapeutische<br />

Berufe (mit Ausnahme bei den Logopäden), unterdurchschnittlich bei Stellen für<br />

Pflegeberufe. Im Klartext offen <strong>an</strong>gegeben wurden folgende, häufiger gen<strong>an</strong>nte <strong>neue</strong><br />

<strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong>:<br />

Kr<strong>an</strong>ken-/Entbindungspflege: PC-gestützte Dienstpl<strong>an</strong>ung, telefonische Beratung,<br />

naturheilkundliches Wissen, Qualitätssicherung, -m<strong>an</strong>agement, gerontopsychiatrische und<br />

geriatrische Kenntnisse, Sterbebegleitung, (Kin<strong>der</strong>)Intensivpflege im häuslichen Bereich und<br />

damit zusammenhängende sozio-kulturelle Probleme.<br />

Altenpflege: Erstellen von Gutachten, Schmerztherapie, Sterbebegleitung, Betreuung<br />

Demenzkr<strong>an</strong>ker, Org<strong>an</strong>isation von Nachbarschaftshilfe.<br />

Arzthelfer/-innen: PC-Bedienung und PC-gestützte Kommunikation, (telefonische)<br />

Be<strong>an</strong>twortung medizinischer Fragen, Umg<strong>an</strong>g mit verhaltensauffälligen Kin<strong>der</strong>n, bei<br />

Zahnarzthelfer/-innen zusätzlich Dentalberatung, Zahnreinigung, -prophylaxe.<br />

MTA/MTRA: Dokumentations- und Verwaltungsaufgaben, molekularbiologische Techniken,<br />

Strahlentherapie.<br />

Kr<strong>an</strong>kengymnastik, Physiotherapie: PC-Bedienung und PC-gestützte Kommunikation und<br />

Terminierung, Kin<strong>der</strong>neurophysiologie, Beh<strong>an</strong>dlung/Beratung am Arbeitsplatz (Ergonomie,<br />

Prävention), org<strong>an</strong>isatorische Aufgaben bei <strong>der</strong> Akquise und Betreuung von Firmen,<br />

Gruppenbeh<strong>an</strong>dlung im Fitneß-Studio: Step Aerobic, medizinische Trainingstherapie,<br />

Prävention, Aufbautraining.<br />

Ergotherapeuten/-therapeutinnen: administrative Aufgaben, <strong>neue</strong> Anamnese- und<br />

Testbereiche, basale Stimulation, Frührehabilitation bei Schädel- und Hirnverletzten,<br />

Frühför<strong>der</strong>ung entwicklungsauffälliger Kin<strong>der</strong>, Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenkassen <strong>an</strong> die<br />

ambul<strong>an</strong>te Rehabilitation.


Logopäden/Logopädinnen: Therapiepl<strong>an</strong>ung auf Basis st<strong>an</strong>dardisierter Tests, Beh<strong>an</strong>dlung<br />

von Schluckstörungen, Freiför<strong>der</strong>tätigkeit (mobiler Einsatz in Kin<strong>der</strong>tagesstätten, Schulen,<br />

Elternberatung), interdisziplinäre Zusammenarbeit mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en Therapeuten/Therapeutinnen.<br />

Heilpädagogen, -erziehungspfleger/-innen: PC-gestützte Dokumentation,<br />

Sozialm<strong>an</strong>agement, Qualitätskontrolle, -st<strong>an</strong>dards, Kooperation mit externen Fachdiensten,<br />

systemische Beratung, Kenntnisse über Gruppenabläufe und (sozial)psychiatrische<br />

Auffälligkeiten.<br />

Pflegelehrkräfte: strategische Personalentwicklung, Qualitätsm<strong>an</strong>agement, Entwicklung<br />

therapeutischer Assesments in <strong>der</strong> Ausbildung.<br />

Zahntechniker/-innen: Incer<strong>an</strong>-Technik, Arbeiten unter Stereomikroskop, <strong>neue</strong> Verarbeit-<br />

ungstechniken in Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>neue</strong>n Produkten und kürzeren Arbeitsabläufen.<br />

2. Qualifikations<strong>an</strong>gebot auf dem Arbeitsmarkt im Berufsfeld<br />

Gesundheit/Wellness aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong>, Stellenbesetzung<br />

2.1. Bewerbersituation<br />

Mit <strong>der</strong> Bewerbersituation auf dem Arbeitmarkt Ende 2001 waren die <strong>Betriebe</strong>, die <strong>neue</strong><br />

<strong>Mitarbeiter</strong>/-innen in Gesundheitsberufen suchten nur leidlich zufrieden. Sie bewerteten<br />

diese auf einer Skala von eins (es gibt keine geeigneten Bewerber/-innen) bis sieben (es gibt<br />

genügend geeignete Bewerber/-innen) im Durchschnitt mit 3,2 und damit unter dem mittleren<br />

Wert von vier. Am schlechtesten (kleiner 3) bewerteten die <strong>Betriebe</strong> die Bewerbersituation<br />

bei den Pflegeberufen, Röntgenassistenten/-assistentinnen und Zahntechnikern/-<br />

technikerinnen; am besten (größer 4) bei Ergotherapeuten/-therapeutinnen.<br />

Grafik 4<br />

Bewerbersituation auf dem Arbeitsmarkt (Durchschnittswerte)<br />

1: es gibt keine geeigenten Fachkräfte; 7: es gibt genügend geeignete Fachkräfte<br />

Kr<strong>an</strong>kenschwestern,-pfleger<br />

OP-Schwestern, -pfleger<br />

Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenschw., Hebammen<br />

Altenpfleger/-innen<br />

Arzthelfer/-innen<br />

Zahnarzthelfer/-innen<br />

Med.-Tech.-Assistenten/-innen<br />

Röntgenassistenten/-innen<br />

Kr<strong>an</strong>kengymnasten/-innen<br />

Ergotherapeuten/-innen<br />

Logopäden/-innen<br />

Heilpädagogen/-pädagoginnen<br />

Lehrer/-innen für Pflegeberufe<br />

Zahntechniker/-innen<br />

Pharmareferenten/-innen<br />

Sonstige<br />

Gesamt<br />

Quelle: Inserentennachbefragungen 2002, BIBB, A 2.2<br />

1 2 3 4 5 6<br />

7


Auf eine ausgeschriebene Stelle in Gesundheitsberufen meldeten sich im Durchschnitt drei<br />

bis vier geeignete Bewerber/-innen. Bei Stellen für Zahntechniker/-innen, OP-Pflegekräfte,<br />

Zahnarzthelfer/-helferinnen und Röntgenassistenten/-assistentinnen konnten die <strong>Betriebe</strong> im<br />

Durchschnitt nur zwischen zwei Bewerbern/-innen, bei Stellen für Pharmareferenten/-<br />

Referentinnen dagegen zwischen mehr als sieben geeigneten Bewerbern/-innen auswählen.<br />

2.2 Stellenbesetzung<br />

Wenn auch die <strong>Betriebe</strong> mit <strong>der</strong> Bewerbersituation für Gesundheitsberufe nur leidlich<br />

zufrieden waren, hatten diese 86% <strong>der</strong> Stellen bis zum Befragungszeitpunkt im Spätsommer<br />

2002 wie<strong>der</strong> neu besetzen können, selbst in Berufen mit unterdurchschnittlichem<br />

Bewerber<strong>an</strong>gebot wie bei OP-Pflegekräften und Röntgenassistenten/-assistentinnen.<br />

Im Durchschnitt dauerte es nach einer Ausschreibung zehn Wochen bis eine Stelle für<br />

Gesundheitsberufe besetzt werden konnte. Die Werte schw<strong>an</strong>ken allerdings von Stelle zu<br />

Stelle extrem und reichen von einer Woche bis zu über einem Jahr. Auch gel<strong>an</strong>g bei mehr<br />

als einem Drittel <strong>der</strong> Stellen eine Einstellung nicht auf Anhieb. Jede zweite Stelle für OP-<br />

Pflegekräfte und für Lehrkräfte für Pflegeberufe sowie 60% <strong>der</strong> Stellen für<br />

Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenpflegekräfte und Hebammen mussten die <strong>Betriebe</strong> mehr als einmal extern<br />

ausschreiben.<br />

Große Probleme geeignete Fachkräfte zu rekrutieren hatten die <strong>Betriebe</strong> insbeson<strong>der</strong>e bei<br />

den Berufen Logopäde/Logopädin bzw. Zahntechniker/-in. Jede vierte bzw. fast 40% <strong>der</strong> für<br />

diese Berufe ausgeschriebenen Stellen konnten bis zum Befragungszeitpunkt nicht wie<strong>der</strong><br />

neu besetzt werden. Bei den OP-Pflegekräften konnten 37,5% <strong>der</strong> extern ausgeschriebenen<br />

Stellen nur unter Rückgriff auf einen/eine interne(n) Bewerber/Bewerberin besetzt werden.<br />

Grafik 5<br />

Kr<strong>an</strong>kenpflegekräfte<br />

OP-Pflegekräfte<br />

Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenpfl.,Hebammen<br />

Altenpfleger/-innen<br />

Arzthelfer/-innen<br />

Zahnarzthelfer/-innen<br />

MTA<br />

MTRA<br />

Kr<strong>an</strong>kengym.<br />

Ergotherapeut.<br />

Logopäden<br />

Heilpäd.,-erziehungspfleg.<br />

Lehrer/in für Pflegeberufe<br />

Zahntechniker/-innen<br />

Pharmareferenten/-innen<br />

Sonstige<br />

Gesamt<br />

Stelle ist nach mehr als sechs Monaten noch nicht besetzt<br />

Quelle: Inserentennachbefragungen 2002, BIBB, A 2.2<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%


2.3 Stelleninhaber<br />

Geschlecht und Alter<br />

Mehr als acht von zehn neu eingestellten Fachkräften im Berufsfeld Gesundheit/Wellness<br />

sind Frauen; lediglich bei Zahntechnikern/-technikerinnen und Pharmareferenten/referentinnen<br />

sind die Anteile <strong>der</strong> Geschlechter <strong>an</strong>nähernd gleichverteilt.<br />

Das Durchschnittsalter <strong>der</strong> <strong>neue</strong>n <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen liegt bei 32,5 Jahren, bei einer Sp<strong>an</strong>ne<br />

von 19 bis 62 Jahre. Die Hälfte <strong>der</strong> eingestellten Bewerber/-innen ist nicht älter als 30 Jahre,<br />

fast genau so viele sind zwischen 31 und 50 Jahre und lediglich 1,2% sind älter als 50 Jahre.<br />

Bei den neu eingestellten Kr<strong>an</strong>kengymnasten/Physiotherapeuten, Arzt- und<br />

Zahnarzthelfern/-helferinnen, Logopäden/Logopädinnen und Zahntechnikern/-technikerinnen<br />

liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Jüngeren (bis 30 Jahre) deutlich über dem Durchschnitt für alle<br />

Gesundheitsberufe; deutlich unter dem Durchschnitt liegt dieser bei den Kr<strong>an</strong>ken- und<br />

Altenpflegekräften, bei Lehrern für Pflegeberufe sowie bei Pharmareferenten/-referentinnen.<br />

Formale Qualifikation<br />

Jede(r) zweite neu eingestellte <strong>Mitarbeiter</strong>/-in hat als höchste formale berufliche Qualifikation<br />

eine schulische o<strong>der</strong> betriebliche Berufsausbildung absolviert (siehe Tabelle 2). Deutlich<br />

mehr als im Durchschnitt haben dies (Zahn)Arzthelfer/-innen, <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen in den<br />

Laborberufen und in therapeutischen Berufen sowie Zahntechniker/-innen. Jede(r) fünfte<br />

k<strong>an</strong>n den Abschluss einer Weiterbildung vorweisen. Insbeson<strong>der</strong>e bei den Pflegeberufen,<br />

vor allem in <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenpflege, sowie bei den Pflegelehrkräften und den Pharmareferenten/referentinnen<br />

liegt <strong>der</strong> Anteil deutlich über dem Durchschnitt. In etwa je zur Hälfte diente die<br />

Weiterbildung dem beruflichen Aufstieg o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Anpassung bzw. Erweiterung <strong>der</strong><br />

Kenntnisse. Eine Aufstiegsfortbildung haben insbeson<strong>der</strong>e Kr<strong>an</strong>ken- und Altenpflegekräfte<br />

absolviert, wobei <strong>der</strong> Anteil in <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kenpflege noch mal deutlich über dem in <strong>der</strong><br />

Altenpflege liegt. Eine Anpassungsfortbildung haben insbeson<strong>der</strong>e OP-Pflegekräfte und<br />

Pharmareferenten/-referentinnen absolviert. Am geringsten ist <strong>der</strong> Anteil <strong>neue</strong>r <strong>Mitarbeiter</strong>/innen<br />

mit Fortbildungsabschluss bei den Berufen Logopäde/Logopädin, Heilpädagoge/pädagogin,<br />

Ergotherapeut/-in, Zahntechniker/-in, Röntgenassistent/-in und Zahnarzthelfer/in.<br />

Jede(r) zehnte neu eingestellte <strong>Mitarbeiter</strong>/-in hat eine Hochschulausbildung<br />

abgeschlossen, vor allem in den pädagogischen Berufen. Bewerber/-innen ohne eine<br />

abgeschlossene Berufsausbildung kamen lediglich bei 2,8% <strong>der</strong> Stellen zum Zug.


Tabelle 2<br />

Kr<strong>an</strong>kenschwestern,pfleger<br />

OP-Schwestern, -<br />

pfleger<br />

Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenschw.,<br />

Hebammen<br />

Höchste Qualifikation des Stelleninhabers / <strong>der</strong> Stelleninhaberin<br />

kein<br />

formaler<br />

Ausbildungs<br />

abschluss<br />

Schul. o.<br />

betriebl.<br />

Berufsausb. <br />

Weiterbildungsabschluss<br />

Fachhochschul-/<br />

Universitäts<br />

abschluss<br />

Sonstiger<br />

Abschluss<br />

Gesamt<br />

2,7% 39,3% 42,4% 5,0% 10,5% 100%<br />

38,8% 54,9% 6,5% 100%<br />

5,6% 33,4% 22,3% 16,7% 22,2% 100%<br />

Altenpfleger/-innen 4,7% 46,2% 28,3% 1,9% 18,9% 100%<br />

Arzthelfer/-innen 2,4% 68,2% 14,2% 1,2% 14,1% 100%<br />

Zahnarzthelfer/-innen 83,7% 9,1% 7,3% 100%<br />

Med.-Tech.-<br />

Assistenten/-innen<br />

Röntgenassistenten/innen<br />

Kr<strong>an</strong>kengymnasten /<br />

Physiotherapeuten<br />

3,8% 71,7% 11,3% 3,8% 9,4% 100%<br />

2,5% 70,0% 5,0% 22,5% 100%<br />

73,1% 16,6% 1,3% 9,0% 100%<br />

Ergotherapeuten/-inen 78,6% 2,4% 9,5% 9,5% 100%<br />

Logopäden/-innen 2,4% 58,5% 0,0% 31,7% 7,3% 100%<br />

Heilpädagogen/pädagoginnen<br />

Lehrer/-innen für<br />

Pflegeberufe<br />

40,3% 1,9% 48,1% 9,6% 100%<br />

18,8% 31,3% 43,8% 6,3% 100%<br />

Zahntechniker/-innen 86,4% 4,5% 9,1% 100%<br />

Pharmareferenten/innen<br />

48,1% 25,9% 14,8% 11,1% 100%<br />

Sonstige 6,2% 41,8% 17,7% 17,8% 16,4% 100%<br />

Gesamt 2,8% 52,4% 21,5% 10,7% 12,6% 100%<br />

Anmerkung: Zur leichteren Orientierung wurden Werte, die über dem Durchschnitt liegen, grau unterlegt.<br />

Quelle: Inserentennachbefragungen 2002, BIBB, A 2.2<br />

Die größte Diskrep<strong>an</strong>z zwischen gewünschter formaler Qualifikation und Qualifikation <strong>der</strong><br />

eingestellten Bewerber/-innen gibt es bei <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung. Bei etwas über 70%<br />

<strong>der</strong> Stellen hätten die Arbeitgeber gerne Bewerber/-innen eingestellt, die eine berufliche<br />

Weiterbildung absolviert haben, aber lediglich 21,5% <strong>der</strong> <strong>neue</strong>n <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen verfügen<br />

über einen entsprechenden Abschluss. Auf dem Arbeitsmarkt stehen offensichtlich nicht in<br />

dem gewünschten Umf<strong>an</strong>g Bewerber/-innen mit Fortbildungsabschluss zur Verfügung.


Überlegungen scheinen daher <strong>an</strong>gebracht, wie die berufliche Weiterbildung von<br />

Berufs<strong>an</strong>gehörigen in Gesundheitsberufen geför<strong>der</strong>t werden k<strong>an</strong>n.<br />

Qualifikationsdefizite <strong>der</strong> neu eingestellten Bewerber/-innen<br />

Welche fachlichen und überfachlichen <strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> die Arbeitgeber in den<br />

verschiedenen Berufen als wichtig <strong>an</strong>sehen, wurde in Kapitel 1.4 beschrieben. Zusätzlich<br />

wurde gefragt, bei welchen Kenntnissen und Fähigkeiten die Stelleninhaber bei <strong>der</strong><br />

Einstellung eventuell Defizite hatten, um so Hinweise auf Qualifikationsengpässe und<br />

mögliche Qualifizierungserfor<strong>der</strong>nisse zu erhalten. Von den Arbeitgebern am häufigsten<br />

gen<strong>an</strong>nt wurden Qualifikationsdefizite von neu eingestellten Bewerbern/-innen in den<br />

Bereichen Qualitätssicherung, unternehmerisches Denken und H<strong>an</strong>deln und<br />

betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Aber auch bei Stellen, bei denen Kenntnisse <strong>der</strong> Fitness-<br />

/Wellnessför<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> Ernährungsberatung wichtig sind, stellen sie<br />

überdurchschnittlich oft Defizite fest. Die folgende Auflistung gibt einen Überblick über<br />

Defizite 6 in den einzelnen Berufen:<br />

Kr<strong>an</strong>kenpflegekräfte: Ernährungsberatung 33%, Projekterfahrung 29,,<br />

betriebswirtschaftliche Kenntnisse 27%, Qualitätssicherung 23%, unternehmerisches<br />

Denken und H<strong>an</strong>deln 22%, ambul<strong>an</strong>te Rehabilitation 20%.<br />

OP-Pflegekräfte: Funktionskr<strong>an</strong>kenpflege 27%.<br />

Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenpflegekräfte: betriebswirtschaftliche Kenntnisse *<br />

Altenpflegekräfte: Qualitätssicherung 43%, unternehmerisches Denken und H<strong>an</strong>deln 38%,<br />

Medizintechnik 28%, Lern- und Arbeitstechniken 27%, Leitungstätigkeit 28%, Mitwirkung und<br />

Gestaltung 22%.<br />

Arzthelfer/-innen: unternehmerisches Denken und H<strong>an</strong>deln 38%, Qualitätssicherung 32%,<br />

Medizintechnik 28%, Lern- und Arbeitstechniken 27%, Leitungstätigkeit 23%, Mitwirkung und<br />

Gestaltung 22%.<br />

Zahnarzthelfer/-innen: Qualitätssicherung 42%, Beratung 41%, Kreativität/Flexibilität 37%,<br />

medizinische Dokumentation 37%, unternehmerisches Denken und H<strong>an</strong>deln 35%,<br />

Prävention 35%, Lern- und Arbeitstechniken 30%, Mitwirkung und Gestaltung 29%,<br />

kognitive-/Problemlösungskompetenz 27%, kommunikative Kompetenz,<br />

Weiterbildungsbereitschaft 22%, Kunden- und Dienstleistungsorientierung 21%.<br />

Med.-Tech. Assistenten/Assistentinnen: Projekterfahrung*, unternehmerisches Denken<br />

und H<strong>an</strong>deln*.<br />

Radiologieassistenten/-assistentinnen: Qualitätssicherung*.<br />

6 Angeführt werden hier nur die Kenntnisse und Fähigkeiten, die für die Tätigkeit als wichtig <strong>an</strong>gesehen werden<br />

(bei einer Skala von 1 bis 7 die Werte 5 bis 7) und bei denen <strong>der</strong> Anteil mit Defiziten mindestens 20% <strong>der</strong><br />

Nennungen ausmacht.<br />

* Angaben wegen zu geringer Fallzahl (kleiner 25) nicht hinreichend sicher.


Kr<strong>an</strong>kengymnasten/Physiotherapeuten: unternehmerisches Denken und H<strong>an</strong>deln 32%.<br />

Ergotherapeuten/-therapeutinnen: medizinische Dokumentation 26%.<br />

Logopäden/Logopädinnen: Qualitätssicherung*, unternehmerisches Denken und H<strong>an</strong>deln*,<br />

ambul<strong>an</strong>te Rehabilitation*, psycho-soziale Intervention und Beratung*,<br />

Heilpädagogen/-pädagoginnen: Qualitätssicherung 32%, psycho-soziale Intervention und<br />

Beratung 28%.<br />

Pflegelehrkräfte: betriebswirtschaftliche Kenntnisse*, stationäre Rehabilitation*,<br />

Fitness/Wellnessför<strong>der</strong>ung*.<br />

Zahntechniker/-innen: unternehmerisches Denken und H<strong>an</strong>deln*<br />

Pharmareferenten/-referentinnen: Vertrieb/Verkauf*, betriebswirtschaftliche Kenntnisse*.<br />

3. Hinweise auf Qualifizierungserfor<strong>der</strong>nisse in den Berufen des<br />

Berufsfelds Gesundheit/Wellness<br />

Generelle Zufriedenheit mit <strong>der</strong> Qualifikation <strong>der</strong> neu eingestellten <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen<br />

Die <strong>Betriebe</strong> und Einrichtungen, die <strong>neue</strong> <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen in Gesundheitsberufen<br />

eingestellt haben, waren im Großen und G<strong>an</strong>zen zufrieden mit <strong>der</strong>en Qualifikation.<br />

Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Einstellung erfüllten diese im Durchschnitt zu 79% die Anfor<strong>der</strong>ungen für<br />

die jeweilige Stelle. Lediglich bei den Zahnarzthelfern/-helferinnen lag <strong>der</strong> Wert mit knapp<br />

unter 70% deutlicher darunter.<br />

Grafik 6<br />

Stelleninhaber/in erfüllte die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> die Stelle zu ... Prozent<br />

Kr<strong>an</strong>kenschwestern,-pfleger<br />

OP-Schwestern, -pfleger<br />

Kin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kenschw., Hebammen<br />

Altenpfleger/-innen<br />

Arzthelfer/-innen<br />

Zahnarzthelfer/-innen<br />

Med.-Tech.-Assistenten/-innen<br />

Röntgenassistenten/-innen<br />

Kr<strong>an</strong>kengymnasten/-innen<br />

Ergotherapeuten/-innen<br />

Logopäden/-innen<br />

Heilpädagogen/-pädagoginnen<br />

Lehrer/-innen für Pflegeberufe<br />

Zahntechniker/-innen<br />

Pharmareferenten/-innen<br />

Sonstige<br />

Gesamt<br />

Quelle: Inserentennachbefragungen 2002, BIBB, A 2.2<br />

50 60 70 80 90 100<br />

Trotz <strong>der</strong> relativen Zufriedenheit erhielten 40,2% <strong>der</strong> <strong>neue</strong>n <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen vom<br />

Arbeitgeber noch eine spezielle Weiterbildung. Bei den eingestellten Pharmareferenten/-


eferentinnen war dies sogar zu 85% <strong>der</strong> Fall. Auch bei den Zahntechniken/-technikerinnen,<br />

den Lehrkräften für Pflegeberufe, den OP-Pflegekräften sowie bei Zahnarzthelfern/helferinnen<br />

wurde jede(r) zweite <strong>neue</strong> <strong>Mitarbeiter</strong>/-in noch speziell weitergebildet.<br />

Prinzipielle Zufriedenheit mit dem vorh<strong>an</strong>denen beruflichen Aus- und<br />

Weiterbildungs<strong>an</strong>gebot<br />

Das vorh<strong>an</strong>dene Aus- und Weiterbildungs<strong>an</strong>gebot im Berufsfeld Gesundheit/Wellness sieht<br />

die Mehrzahl <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong> mehrheitlich als ausreichend <strong>an</strong>. 84% <strong>an</strong>tworten auf die Frage, ob<br />

es Aus- und Weiterbildungen gibt, die auf die Art <strong>der</strong> ausgeschriebenen Tätigkeit<br />

vorbereiten, mit „ja“. Niedriger aber immer noch zwischen 70% und 80% liegen die Werte bei<br />

den Berufen Pharmareferent/-referentin, Medizinisch-technische(r) Assistent/Assistentin und<br />

Radiologie- sowie Ergotherapeut/-in.<br />

Der Umf<strong>an</strong>g, in dem <strong>Betriebe</strong> eine spezielle Weiterbildung für neu eingestellte <strong>Mitarbeiter</strong>/innen<br />

für erfor<strong>der</strong>lich halten, scheint im Wi<strong>der</strong>spruch zu stehen zu <strong>der</strong> relativ hohen<br />

Zufriedenheit <strong>der</strong> <strong>Betriebe</strong> mit <strong>der</strong> Qualifikation <strong>der</strong> neu eingestellten <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen und<br />

mit den Aus- und Weiterbildungs<strong>an</strong>geboten für Gesundheits- und Wellnessberufe. Dieser<br />

Frage wird noch weiter nachzugehen sein. Eine Erklärung könnte darin liegen, dass sich die<br />

Aufgaben und Tätigkeiten grundsätzlich weiterhin in berufstypischen Bahnen bewegen, <strong>an</strong><br />

den Arbeitsplätzen aber eine zunehmende Spezialisierung stattfindet, die eine spezifische<br />

Weiterbildung nach <strong>der</strong> Einstellung erfor<strong>der</strong>lich macht.<br />

Neue <strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> und Qualifizierungserfor<strong>der</strong>nisse<br />

Hinweise auf Qualifizierungserfor<strong>der</strong>nisse liefern die Angaben <strong>der</strong> einstellenden <strong>Betriebe</strong><br />

und Einrichtungen zu den Defiziten neu eingestellter Bewerber/-innen und zu <strong>neue</strong>n<br />

<strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> in den Berufen.<br />

Der <strong>an</strong>haltende Kostendruck im Gesundheitswesen for<strong>der</strong>t von allen Beschäftigten ein<br />

kostenbewusstes und qualitätsorientiertes H<strong>an</strong>deln. Es überrascht daher nicht, dass die<br />

<strong>Betriebe</strong> auf diesen Gebieten erhöhte Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> <strong>neue</strong> <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen stellen und<br />

hier auch noch die Notwendigkeit weiterer Qualifizierungen sehen. Auch bei Qualifikationen,<br />

die stärker präventiv ausgerichtet sind wie Ernährungsberatung und Fitness/Wellness<br />

För<strong>der</strong>ung, die ebenfalls dazu beitragen können, die Kr<strong>an</strong>kheitskosten zu senken, sehen die<br />

<strong>Betriebe</strong> noch Qualifizierungsbedarf. In Gesundheits- und Wellnessberufen werden aber<br />

auch <strong>neue</strong> <strong>Qualifikations<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen</strong> gestellt, die Berufs<strong>an</strong>gehörige sich <strong>an</strong>eignen<br />

müssen. Dies sind zum einen berufsübergreifende, zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en spezielle fach- und<br />

zielgruppenspezifische Qualifikationen. Am häufigsten n<strong>an</strong>nten die <strong>Betriebe</strong><br />

1. IT-Qualifikationen im Zusammenh<strong>an</strong>g mit Pl<strong>an</strong>ungs-, Verwaltungs-, Dokumentationsund<br />

Kommunikationsaufgaben,


2. Beratung, medizinische Information,<br />

3. Prophylaxe/Prävention, Frühför<strong>der</strong>ung, Frührehabilitation,<br />

4. Qualitätskontrolle/-sicherung,<br />

5. Spezielle diagnostische und therapeutische Qualifikationen für verschiedene<br />

Zielgruppen, z.B. Umg<strong>an</strong>g mit/Beh<strong>an</strong>dlung von verhaltensgestörten o<strong>der</strong><br />

entwicklungsauffälligen Kin<strong>der</strong>n, Demenzkr<strong>an</strong>ken, psychiatrisch Auffälligen, Epileptikern,<br />

Schädel- und Hirnverletzten; d<strong>an</strong>eben Sterbehilfe sowie Schmerztherapien,<br />

gerontopsychiatrische und geriatrische Kenntnisse,<br />

6. Neue Zielgruppen, z.B. Akquise und Betreuung von Firmen, Beh<strong>an</strong>dlung von<br />

<strong>Mitarbeiter</strong>n im Betrieb, Beratung von Kin<strong>der</strong>n in Kin<strong>der</strong>gärten und Schulen sowie <strong>der</strong>en<br />

Eltern, Gruppenbeh<strong>an</strong>dlung/-unterweisung fit- und wellnessorientierter Gesun<strong>der</strong>.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Erhebungen zur Qualifikationsnachfrage und zum Qualifikations<strong>an</strong>gebot<br />

in nichtärztlichen Gesundheits- und Wellnessberufen sind ein Spiegel <strong>der</strong> aktuellen Situation.<br />

Zur Zeit werden verschiedene Ansätze für Reformen im Gesundheitswesen intensiv<br />

diskutiert. Medizinisches H<strong>an</strong>deln steht zunehmend unter dem Druck, seine Wirksamkeit und<br />

Qualität per Evaluation nachzuweisen, Fragen <strong>der</strong> Kostenvermeidung durch Prävention<br />

erhalten stärkeres Gewicht, und es zeichnet sich eine Verlagerung von <strong>der</strong> kollektiven und<br />

solidarisch fin<strong>an</strong>zierten Gesundheitsfürsorge hin zu individuellen und privat fin<strong>an</strong>zierten<br />

Gesundheitsdienstleistungen ab. Diese <strong>neue</strong>n Akzentsetzungen und Orientierungen im<br />

Gesundheitswesen hinterlassen auch bei <strong>der</strong> Qualifikationsnachfrage auf dem Stellenmarkt<br />

ihre Spuren. So sind den Arbeitgebern bei <strong>der</strong> Einstellung <strong>neue</strong>r <strong>Mitarbeiter</strong>/-innen<br />

Qualifikationen in den Bereichen Betriebswirtschaft, Qualitätssicherung und medizinische<br />

Dokumentation beson<strong>der</strong>s wichtig, bei Berufs<strong>an</strong>gehörigen <strong>der</strong> therapeutischen Berufe<br />

schätzen sie darüber hinaus unternehmerische Einstellungen und Kompetenzen in<br />

Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Erschließung und Betreuung <strong>neue</strong>r Kundengruppen.<br />

Die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen werden durch die in Pl<strong>an</strong>ung befindlichen<br />

Reformvorhaben mehr o<strong>der</strong> weniger gravierend verän<strong>der</strong>t. Dies wird sich auch auf die<br />

Arbeitsorg<strong>an</strong>isation und Arbeitsteilung in den Gesundheits- und Wellnessberufen auswirken<br />

und zu <strong>neue</strong>n Qualifikationsbedarfen führen.

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