Prof. Dr. Johann Eekhoff
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<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Eekhoff</strong><br />
Der Beitrag kleiner und mittlerer<br />
Unternehmen zum Wettbewerb<br />
45. FIW-Symposion<br />
Mittelstand im globalen Wettbewerb<br />
29. Februar – 2. März 2012 in Innsbruck<br />
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1
Koordinierung wirtschaftlicher Aktivitäten<br />
(1) durch zentrale Lenkung<br />
(2) durch ein dezentrales Wettbewerbssystem<br />
Die Europäische Union hat sich für eine Wettbewerbsordnung<br />
entschieden, aber<br />
... es gibt einige Inkonsistenzen im Rechtsrahmen (z. B.<br />
Arbeitsmarkt, Gesundheitsmarkt) und<br />
... die Staaten haben die Neigung, unmittelbar zu<br />
intervenieren, weil sie die „Marktergebnisse korrigieren“ wollen<br />
(staatliche Hilfen, Handelsbeschränkungen, unmittelbare<br />
staatliche Leistungen).<br />
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2
Merkmale des Mittelstandes<br />
Dezentral organisierte Struktur, die einer zentralen<br />
Steuerung kaum zugänglich ist<br />
Langfristiges Denken, nachhaltiges Wirtschaften<br />
Große Anzahl von Personen, die Verantwortung<br />
übernehmen<br />
Wirtschaftliche Struktur, die am besten zu einer<br />
demokratischen Gesellschaft passt<br />
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3
Definition des Mittelstandes<br />
Deutsche Definition:<br />
� weniger als 500 Mitarbeiter und<br />
� weniger als 50 Millionen Euro Umsatz jährlich<br />
Definition in Europäischen Programmen:<br />
� weniger als 250 Mitarbeiter und<br />
� weniger als 50 Millionen Euro Umsatz jährlich<br />
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4
Struktur der Unternehmen in Deutschland<br />
KMUs 99,6 %<br />
große Untern.<br />
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5
Struktur der Beschäftigten in Deutschland<br />
KMUs 60 %<br />
große Untern.<br />
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6
Struktur des Umsatzes in Deutschland<br />
KMUs 40 %<br />
große Untern.<br />
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7
„Wettbewerbsverzerrungen<br />
zwischen Deutschland und Griechenland“<br />
Üblicherweise zwischen Unternehmen<br />
Warum ist hier von zwei Staaten die Rede?<br />
Soll auf eine bewusst verzerrende Wirtschaftspolitik<br />
hingewiesen werden?<br />
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8
Der Vorwurf<br />
„Deutschland betreibt Lohndumping gegenüber<br />
Griechenland.<br />
Deutsche Exporte vernichten Arbeitsplätze in<br />
Griechenland.“<br />
Die Forderung<br />
„Deutsche Exporte müssen gedrosselt werden durch<br />
Lohnsteigerungen oder eine schuldenfinanzierte<br />
Binnennachfrage.“ (Christine Lagarde)<br />
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9
Wer ist Adressat des Vorwurfs?<br />
Nahezu atomistische Konkurrenz in den KMUs<br />
- Kein Einfluss auf das Preisniveau der Produkte<br />
- Kein Einfluss auf das Lohnniveau<br />
-<br />
-<br />
Breite Überlappung der regionalen und internationalen<br />
Märkte<br />
Gesellschaftliches Interesse an einem funktionierenden<br />
Wettbewerb<br />
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10
Vernichtung von Arbeitsplätzen<br />
durch Exporte?<br />
Wettbewerb als Nullsummenspiel?<br />
Vorstellung: Wenn es einen Gewinner gibt, muss es<br />
auch Verlierer geben:<br />
„Die Verlierer bleiben auf der Strecke.“<br />
„The winner takes it all.“<br />
„Ellenbogenwettbewerb“<br />
Ausschreibung von Aufträgen als Beleg?<br />
Folge von Aufträgen betrachten.<br />
Anpassungsreaktionen der Bewerber.<br />
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11
Vernichtung von Arbeitsplätzen<br />
durch Exporte?<br />
Kein vorgegebenes Produktionsvolumen,<br />
kein Nullsummenspiel<br />
Einer höheren Produktion im „Exportland“<br />
höhere Kaufkraft gegenüber<br />
� mehr Importe<br />
steht eine<br />
Export eines Landes muss im Importland keineswegs<br />
Produktion verdrängen, z. B. Investitionsgüter<br />
Produktionsmöglichkeiten im Importland bleiben im<br />
vollen Umfang erhalten<br />
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12
Lohndumping in Deutschland?<br />
... in den KMU kaum vorstellbar: Je mehr KMU, um so<br />
weniger Einfluss auf die Löhne.<br />
Aber die wichtigste Frage:<br />
Kann es Lohndumping geben bei einer Arbeitslosenquote<br />
von 7 % und 3 Mio. Arbeitslosen in D.?<br />
Ökonomische Beurteilung:<br />
Die Löhne in Deutschland sind nicht zu niedrig,<br />
sondern immer noch zu hoch!<br />
� kein Lohndumping<br />
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13
Lohnsenkung und Beschäftigung<br />
These 7, S. 7<br />
� kein Lohndumping<br />
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14
Preisdumping?<br />
Vorwurf: Deutsche Exporteure bieten –<br />
an!<br />
Woran wird das gemessen?<br />
dauerhaft –<br />
zu billig<br />
Extrembeispiel: Preissenkung vom gegenwärtigen Niveau<br />
um 50 % und um 100 %<br />
Worin besteht der Schaden für Griechenland, wenn der<br />
Importpreis für deutsche Güter auf Null gesetzt wird?<br />
� Das gesamte griechische Produktionspotential bleibt<br />
verfügbar!<br />
Möglicherweise ein Problem für einzelne Unternehmen<br />
(Umstellungsproblem).<br />
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15
Dumping im engeren Sinne<br />
Dumping als Instrument zu Ausweitung von Marktmacht<br />
Vorübergehende Preissenkung<br />
Verdrängung von Wettbewerbern<br />
Kräftige Preissteigerung<br />
Aufgrund des internationalen Wettbewerbs nut sehr<br />
begrenzt möglich, insbesondere für KMU.<br />
Eingriff der Wettbewerbsaufsicht.<br />
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16
Lohn<br />
Mindestlohn<br />
Gleichgewichtslohn<br />
Nachfrage der<br />
Unternehmen nach<br />
Arbeit<br />
Vollbeschäftigung<br />
Arbeitsangebot<br />
Arbeitslosigkeit<br />
Beschäftigte bzw.<br />
Arbeitsstunden<br />
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17
„beggar<br />
my<br />
neighbour<br />
policy“<br />
... durch Exportförderung und Protektionismus?<br />
keine nennenswerte Förderung<br />
keine Protektionismus<br />
� kein unfairer Wettbewerb durch Dumping<br />
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18
Vielen Dank!<br />
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