ZUR ACCESS 2008 - Convention-International
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DESTINATIONEN HEIDENHEIM<br />
„Mit einem externen Investor<br />
hätten wir die Kontrolle abgegeben“<br />
Wer in Zeiten knapper Mittel ein Projekt in der Dimension des<br />
Heidenheimer Schlossbergs realisieren will, ist üblicherweise<br />
auf Unterstützung angewiesen. Heidenheim zeigt, dass es auch ohne<br />
externe Investoren geht – dank dem Engagement der heimischen<br />
Wirtschaft. CI-Redakteur Bernhard Brügger sprach mit Heidenheims<br />
Oberbürgermeister Bernhard Ilg.<br />
❱❱ CI: Herr Ilg, was lieferte die Initialzündung für den Bau des<br />
Congress Centrums?<br />
Bereits seit Jahren gab es Diskussionen um den Bau einer modernen<br />
Stadthalle. Die unterschiedlichen Pläne hierfür – die<br />
Erweiterung des historischen Konzerthauses oder die Einrichtung<br />
einer Blackbox nahe der A7 – waren jedoch nicht optimal.<br />
Es war daher ein Glücksfall für uns, dass das Filetstück auf dem<br />
Schlossberg frei wurde.<br />
❱❱ CI: Wie kam der Wandel zustande, statt einer Stadthalle ein<br />
Congress Centrum mit angeschlossenem 4-Sterne-Superior-<br />
Hotel zu errichten?<br />
Die IHK Ostwürttemberg hat für uns das Interesse an einem<br />
Congress Centrum und einem 4-Sterne-Hotel ermittelt. Die<br />
Zahlen waren sehr ermutigend. Zudem wurde von der heimischen<br />
Industrie beklagt, dass große Gruppen oftmals nicht am<br />
Ort unterzubringen sind. Der Bedarf an moderner Hotel-Infrastruktur<br />
war bei weitem nicht gedeckt. Das NH Hotel, einziges<br />
4-Sterne-Haus in Heidenheim, zählt deutschlandweit zu den<br />
bestausgelasteten Hotels. Ein weiteres Haus dieser Klasse sorgt<br />
Immer hautnah dabei: OB Bernhard Ilg (l.) auf der Großbaustelle am Schlossberg<br />
künftig dafür, dass die Gäste in Heidenheim bleiben und nicht<br />
ins Umland abwandern. Für das Congress Centrum ermittel-<br />
ten Gutachter eine Raumgröße, die mindestens 1.000 Personen<br />
fasst. Wir planen nun zweigleisig: Mit einem denkmal -<br />
geschützten Konzerthaus im Stadtzentrum und einem hochmodernen<br />
Kongresshaus auf dem Schlossberg.<br />
❱❱ CI: Wie wurde die Finanzierung des ehrgeizigen Projekts<br />
sichergestellt?<br />
Das Congress Centrum wird von der Konzerthaus GmbH als<br />
Bauherr realisiert, die eine 100-prozentige Tochter der Stadt ist.<br />
Für das Hotel haben wir eine Entwicklungsgesellschaft ge -<br />
gründet, die 50 Prozent des Kapitals beisteuert. Teilhaber sind<br />
die Stadt Heidenheim, die Wohnungsbaugesellschaft Gagfah<br />
und die heimische Wirtschaft – darunter bekannte Namen wie<br />
Voith, Hartmann, Edelmann oder Schwenk. Ohne das Engagement<br />
der Unternehmen aus unserer Region wäre das Vorhaben<br />
nicht durchführbar. Die andere Hälfte des Investi tionsvolumens<br />
wird über die hiesige Kreissparkasse finanziert.<br />
❱❱ CI: Warum haben Sie keinen auswärtigen<br />
Investor hinzugezogen?<br />
Weil wir Planungshoheit und Entscheidungsgewalt<br />
behalten wollten.<br />
Mit einem externen Investor hätten<br />
wir die Kontrolle über das Projekt<br />
aus der Hand gegeben. Wir treten<br />
jedoch nicht als Betreiber auf. Für<br />
das Hotel haben wir eine erfahrene<br />
Partnergesellschaft gefunden, mit<br />
der wir auch die baulichen Voraussetzungen<br />
abgestimmt haben. Das<br />
Congress Centrum wird einen Betreiber<br />
erhalten, der mehrere Häuser<br />
unterhält und somit Synergien<br />
mitbringt, die für zusätzliche Auslastung<br />
sorgen. Wir kalkulieren zurzeit<br />
mit 40 Großveranstaltungen<br />
und zahlreichen kleineren Events.<br />
❱❱ CI: Herr Ilg, wir bedanken uns für<br />
das Gespräch.