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Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen

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der von der Studiengruppe der CCMI am 4. Mai veranstalteten Anhörung bestens<br />

veranschaulicht 7 .<br />

5.5.1 Nur zuverlässige Daten <strong>und</strong> Statistiken können dazu beitragen, die Lücke zwischen der "statistischen"<br />

<strong>und</strong> der "empf<strong>und</strong>enen" Realität zu schließen. Ferner muss das vorhandene Datenmaterial<br />

häufig von Sachverständigen (spezialisierte Beratungsfirmen, Branchenverbände<br />

u.a.) ausführlich interpretiert werden, wobei die Vielschichtigkeit, Komplexität <strong>und</strong> Dynamik<br />

industrieller Entwicklungsprozesse <strong>und</strong> des industriellen Wandels im Allgemeinen zu berücksichtigen<br />

sind. Gelegentlich haben statistische Fehler nicht nur quantitative<br />

Auswirkungen, sondern sie wirken sich häufig auch auf die Konzeption der<br />

Branchenunterteilung aus. Dies ist schwerwiegend, da alle eventuellen Maßnahmen, die auf<br />

falschen Konzeptionen basieren, große Schäden verursachen können. Deshalb sollte die<br />

Forschung über diese konkreten Punkte unbedingt intensiviert werden.<br />

5.6 Außerdem müssen zusätzliche Arbeiten durchgeführt werden. Die Problematik der Zielländer<br />

einerseits <strong>und</strong> die genaue Untersuchung einzelner Produktsparten innerhalb jeder Branche<br />

bedürfen weiterer Nachforschungen.<br />

5.7 Es wird, wie in Ziffer 4.7 bereits erwähnt, sehr schwierig werden, die eigentlichen <strong>Betriebsverlagerungen</strong><br />

von den anderen, mit dem Strukturwandel einhergehenden Phänomenen - als<br />

Ausdruck eines komplexeren <strong>und</strong> dynamischen Prozesses - zu trennen. Eine ausschließliche<br />

Behandlung der <strong>Betriebsverlagerungen</strong> wäre zu einseitig. Dies erklärt auch, wieso es praktisch<br />

unmöglich ist, Statistiken zu erstellen, die nur <strong>Betriebsverlagerungen</strong> betreffen.<br />

5.7.1 Voraussetzung für solche Statistiken wäre sowohl eine Definition der Begriffe als auch die<br />

Festlegung geeigneter Indikatoren, was nahezu unmöglich ist. Ebenfalls müsste man die<br />

Gründe erforschen, die jeder einzelnen Produktionsverlagerung zugr<strong>und</strong>e liegen - ein offensichtlich<br />

unrealistisches Unterfangen.<br />

5.8 Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keine solide Gr<strong>und</strong>lage für öffentliche Politik in<br />

diesem Bereich 8 , wenngleich gewisse Fortschritte zu verzeichnen sind, wie z.B. die<br />

gründliche Untersuchung von 27 Einzelbranchen des verarbeitenden Gewerbes <strong>und</strong> des<br />

Baugewerbes ("Europäische Industrie: Sektorenüberblick") 9 , die der Kommissionsmitteilung<br />

"Umsetzung des Lissabon-Programms der Gemeinschaft: Ein politischer Rahmen zur<br />

Stärkung des Verarbeitenden Gewerbes in der EU - Auf dem Weg zu einem stärker<br />

integrierten Konzept für die Industriepolitik" 10 angefügt wurde.<br />

5.9 Dies ist angesichts des in hohem Maße politischen Charakters dieses Themas <strong>und</strong> des<br />

entsprechenden, ihm in den Medien zuteil werdenden Gewichts umso bemerkenswerter.<br />

7 Siehe Fußnote 4.<br />

8 Siehe z.B. "EU competitiveness and industrial location", (BEPA(2005), 26. Oktober), Ziffer 2.4.<br />

9 SEK(2005) 1216 endg. vom 5.10. 2006.<br />

10 KOM(2005) 474 endg. vom 5.10.2005.

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