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Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen

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Datenmaterial legt den Schluss nahe, dass <strong>Betriebsverlagerungen</strong> in dieser Branche im Allge-<br />

meinen keine große Rolle spielen 4 .<br />

4.4.3 Die CCMI begrüßt die Untersuchung von Offshoring <strong>und</strong> FuE-Aktivitäten, die zur Zeit von<br />

der GD Unternehmen <strong>und</strong> Industrie der Europäischen Kommission durchgeführt wird. Die<br />

Wirkungskraft <strong>und</strong> Bedeutung dieser Untersuchung kann durch einen stärker branchenorientierten<br />

Ansatz noch gesteigert werden.<br />

4.5 Ein Beispiel dafür, wie schwierig es sein kann, allein auf der Gr<strong>und</strong>lage des verfügbaren<br />

Datenmaterials eindeutige Schlussfolgerungen zu ziehen, bietet die Branche der Elektromechanik<br />

5 . In Absatz 34 der Zusammenfassung des Abschlussberichts des Beratungsunternehmens<br />

wird auf einen leichten Rückgang der Produktion <strong>und</strong> einen etwas ausgeprägteren<br />

Rückgang der Beschäftigung verwiesen, die im Gegensatz zu einer generellen Verbesserung<br />

der Handelsbilanz Europas in dieser Branche zwischen 1999 <strong>und</strong> 2003 steht. Die Beratungsfirma<br />

bietet zwei unterschiedliche Erklärungsmöglichkeiten für diese Phänomene: 1.) Zunahme<br />

der Arbeitsproduktivität <strong>und</strong> verbesserte Exportleistung; 2.) ein gewisses Aufkommen<br />

von <strong>Betriebsverlagerungen</strong>. Aktuelleren Daten zufolge, die von ORGALIME seit 2004 erhoben<br />

<strong>und</strong> anlässlich einer Anhörung 6 vorgestellt wurden, stieg die Produktion bei leichtem<br />

Rückgang der Beschäftigung. Nur dank des Beitrags des einschlägigen Branchenverbands<br />

wurde deutlich, dass die erste Hypothese der Beratungsfirma (d.h. Zunahme der Arbeitsproduktivität)<br />

zutrifft.<br />

4.6 Was die Branchen betrifft, in denen - unter Berücksichtigung der im vorhergehenden Kapitel<br />

dargestellten aufgetretenen Schwierigkeiten - eine relativ gründliche Untersuchung durchgeführt<br />

werden konnte, scheinen die vorläufigen allgemeinen Schlussfolgerungen darauf hinzuweisen,<br />

dass folgende Branchen tatsächlich von <strong>Betriebsverlagerungen</strong> im eigentlichen Sinne<br />

betroffen sind: zum einen Textilien, zum anderen Leder, Bekleidung <strong>und</strong> Schuhe. Wie im<br />

Bericht ganz richtig hervorgehoben wird, sind die beiden Branchen eng miteinander verb<strong>und</strong>en.<br />

Ferner ist zu beachten, dass die der Beratungsfirma zur Verfügung stehenden Statistiken<br />

die Auswirkungen des Auslaufens des WTO-Abkommens über Textilien <strong>und</strong> Bekleidung<br />

(ATC) am 1. Januar 2005 nicht widerspiegeln.<br />

4 Nach Auffassung der CCMI kommen die inhaltlich gut gewählten, laufenden Arbeiten ihrer Studiengruppe zum Thema "Wech-<br />

selwirkungen zwischen Dienstleistungen <strong>und</strong> Industrie in Europa sowie Auswirkungen auf Beschäftigung, Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Produktivität" (Initiativstellungnahme CCMI/035. Berichterstatter: Herr CALLEJA, Gruppe I, MT, Mitberichterstatter:<br />

Herr ROHDE, CCMI-Deligierter, DE) genau zum richtigen Zeitpunkt, denn in der Stellungnahme CCMI/035 werden die<br />

Auswirkungen der Unternehmensdienstleistungen (zu denen die wissensintensiven Unternehmensdienstleistungen gehören) auf<br />

Beschäftigung, Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> Produktivität der Industrie in Europa untersucht. U.a. wird den Auswirkungen von<br />

Externalisierung/Auslagerung von Unternehmensdienstleistungen besondere Beachtung geschenkt.<br />

5 Siehe die Initiativstellungnahme des EWSA zum Thema "Der industrielle Wandel im Maschinenbausektor" (CESE 526/2005,<br />

verabschiedet am 11. Mai 2005; Berichterstatter: Herr van IERSEL, Gruppe I, Arbeitgeber, NL; Mitberichterstatter:<br />

Herr CASTAÑEDA, Delegierter der CCMI, Spanien):<br />

http://eescopinions.esc.eu.int/EESCopinionDocument.aspx?identifier=ces\ccmi\ccmi020\ces526-2005_ac.doc&language=DE<br />

6<br />

Am 4. Mai 2006 wurde im Sitz des EWSA im Rahmen der Arbeiten der CCMI-Studiengruppe eine Anhörung veranstaltet, an der<br />

Vertreter von sieben Branchenverbänden <strong>und</strong> Gewerkschaften beteiligt waren.

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