Betriebsverlagerungen – Herausforderungen und Chancen
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3.5 Die Untersuchung lässt sich nur durchführen, wenn die Branchen in den Mittelpunkt gestellt<br />
werden. Die Studiengruppe der CCMI hat auf der Gr<strong>und</strong>lage der folgenden Kriterien 19<br />
Branchen ausgewählt:<br />
• Bedeutung der Branche nach Anteil am BIP der EU;<br />
• technologische Entwicklung <strong>und</strong> Mehrwert;<br />
• strategische Bedeutung für die EU;<br />
• Beschäftigungszahlen;<br />
• das empf<strong>und</strong>ene Risiko von Verlagerungen.<br />
3.6 In dem Überblick mussten trotzdem erhebliche, mitunter widersprüchliche Lücken <strong>und</strong> Überlappungen<br />
bezüglich der gebräuchlichen Branchendefinitionen sowie der verbreitetsten,<br />
trotzdem gelegentlich unterschiedlichen statistischen Einheiten bewältigt werden.<br />
3.7 Selbst wenn die Definition einer Branche klar <strong>und</strong> eindeutig zu sein scheint, kann die statistische<br />
Analyse zu anscheinend willkürlichen Ergebnissen führen. Dies ist zum einen auf Überlappungen<br />
bei den Beziehungen zwischen verarbeitendem Gewerbe <strong>und</strong> Dienstleistungen im<br />
Allgemeinen <strong>und</strong> zum anderen auf die Komplexität der vertikalen <strong>und</strong> horizontalen<br />
Lieferketten zurückzuführen.<br />
3.8 Die Branchen werden in den statistischen Quellen nicht auf einheitliche Art <strong>und</strong> Weise<br />
berücksichtigt. Gewisse Branchen werden in den einschlägigen Datensätzen überhaupt nicht<br />
zufriedenstellend berücksichtigt. Das zur Verfügung stehende Datenmaterial weist außerdem<br />
von Land zu Land erhebliche Unterschiede auf. Die Erfassungszeiträume sind je nach Branche<br />
<strong>und</strong> Land unterschiedlich. Selbst in bestimmten Einzelsparten (z.B. Aluminium) kann<br />
das typische Problem der Verwendung wertbezogener anstatt mengenbezogener Daten zu<br />
Verwirrung <strong>und</strong> Fehldeutungen führen.<br />
Ferner ist festzustellen, dass selbst viele im Rahmen des Überblicks konsultierte Branchenverbände<br />
über keine Daten verfügen (oder diese uns nicht zur Verfügung gestellt wurden).<br />
Bestimmte andere Verbände waren hingegen sehr kooperativ <strong>und</strong> haben bewiesen, dass sie<br />
über sehr viel umfassendere <strong>und</strong> präzisere Kenntnisse ihrer Branche verfügen, als den allgemeinen<br />
statistischen Hilfsmitteln zu entnehmen war.<br />
3.9 Der Überblick ist trotz all dieser Schwierigkeiten gut strukturiert <strong>und</strong> wurde auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />
eines kohärenten, von der Beratungsfirma gewählten Ansatzes realisiert, was eine Reihe<br />
von (in Ziffer 4 erläuterten) Ergebnissen ermöglichte. Es ist zu bemerken, dass trotz der<br />
Kohärenz des verwandten Ansatzes für Flexibilität ausreichend Raum bestand, um<br />
Anpassungen an die Besonderheiten spezifischer Branchen zu ermöglichen. Anders<br />
ausgedrückt: An alle Branchen wurde das gleiche Muster angelegt, aber im Einzelfall<br />
wurden, falls erforderlich <strong>und</strong> machbar, zusätzliche Abstufungen vorgenommen.<br />
3.10 Dem Überblick kommt ferner das Verdienst zu, das Bild, das sich aus der statistischen<br />
Datenlage ergibt, nicht nur durch Kontakte zu den jeweiligen Branchenverbänden (beider<br />
Sozialpartner), sondern auch mittels eines umfassenden Überblicks über die zum Thema